jetzt

ru nach li Leder, ans der

>en

n recht- len bei

»tis

nn man

SN Ms

Mastix '/l° s, stelkenöl x. Per Weisung jeodor

K.

7«r.

not)

nchial

ilender

> sichere on vr- Mk>n-

ibü I.

rilag:.

Es?

Vi Ml

HE?

WWüuiMSW

e-tlirsL^

os-.K^S.

kS-W

il M

^j 2sWLMI

MW

^ 13. Amts-

und AnzeigeßlalL für den Bezirk Gakw. 80. Jahrgang.

ErscheinungStage: Dienstag, Donnerstag, Sams­tag, Sonntag. JnsertionSpreiS 10 Pfg. pro Zeile für Stadt und Vezirksorte; außer Bezirk 12 Pfg.

Dienstag, den 24. Januar 1905.

Abonnementspr. ind. Stadt pr.Diertelj. Mk. I.IOincl.Lrägerl. Vierteljährl. Postbezugspreis ohne Bestellg. f. d. OrtS- u. Nachbar- ortsverkehr 1 Mt., f. d. sonst. Verkehr Mt. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.

Tagesnemykeiten.

8. V. Calw, 22. Jan. Der gestrige Fa­milienabend des Schwarzwaldvereins war so stark besucht, daß der Saal des Bad. Hofs mit den anstoßenden Nebenräumen dicht besetzt war. Einen Hauptanziehungspunkt bildete die Vorführung von 80 prächtigen Lichtbildern vom östl. Schwarz­wald , die olle auf dem in den Jahren 1903 und 1904 mit dem schworzroten Rhombus genau mar­kierten sogenanntenOstweg" (Pforzheim-Tuttlingen) und seinen Nebenlinien zu sehen find. Nicht minder interessant waren 30 Bilder aus dem Hochgebirge (meistens aus Tirol), die wie die andern mit gro­ßem Beifall ausgenommen wurden. Sämtliche Bilder wurden in drei Abteilungen mit einem Skioptikon als Schattenbilder auf eine Projektions­wand geworfen und dazu ein passender Text vor­gelesen. Die Pausen waren mit stimmungsvollen Musikvorträgen ausgesüllt, die sehr zum Gelingen der ganzen Veranstaltung beitrugen. Der erste Versuch, den Familien unseres Vereins im Winter anstatt einer Wanderung im Freien eiwas zu bieten, das auch mit dem Wandern in der schönen Natur in Verbindung steht, darf als sehr gelungen betrachtet werden, so daß auch künftig ähnliches wtederkehren kann.

-r. Calw, 23. Jan. Die am Sonntag, den 22. Jan., im Bad. Hof abgehaltene Generalversamm­lung des Bezirksvereins für Geflügelzucht undVogelschutz war sehr gut besucht. Nach ein­leitenden Begrüßungsworten des Vorstands, Lehrer Fischer, in denen er u. a. bedauerte, daß gerade derjenige Teil der Bevölkerung, der sich be­sonders für Hebung der Geflügelzucht interessieren sollte, die Bauern, den Bestrebungen des Vereins

so gleichgültig gegenübcrstehen und lieber über geringe Rentabilität dieses Zweiges der Landwirt­schaft klagen, anstatt nach den naheliegenden Grün­den dieser allerdings häufig zutreffenden Tatsache zu forschen, war es erfreulich zu hören, daß es auchMusnahmen von dieser betrübenden Regel gibt, wie der Umstand beweist, daß Herr Wilhelm Dongus von Deckenpfconn von der Kgl. Zentralstelle mit einem Prämium von 20 für lobenswerte Leistungen auf dem Gebiete der Geflügelzucht und -Haltung bedacht wurde. Möge er viele Nachahmer finden, umsomehr als Hr. Dongus auf Grund einer ge­nauen Buchführung Nachweisen kann, daß er von einem Geflügelbestand von 50 bis 60 Hühnern einen Nettogewinn von rund 120 gehabt hat. Der Verein, der in den mittleren Schwarzwaldgau ein­getreten ist, beteiligt sich mit einigen Nummern an der am 11.13. Februar stattfindenden Ausstellung iu Freudenstadt und stiftet zu derselben einen wert­vollen Ehrenpreis, auch sendet er einen Delegierten zu der Landesveisammlung nach Ulm. Nach Ver­losung vieler schöner und nützlicher Gegenstände und nach Verteilung der Ausstellungsdiplome an die letzten Herbst Prämierten, schloß der Vorstand mit Worten des Dankes und der Freude die wohlgelungene Versammlung.

Berneck, 20. Jan. Das Freih. v. Güli- ltngen'sche Rentamt hielt gestern einen größeren Brennholz- und Reisverkauf ab und wurden dabei folgende Durchschnittserlöse erzielt: für 1 Rm. Brennholz: buchene Scheiter 10.60 tannene Scheiter 9.50 tannene Prügel 7 ^ und An­bruch 7.02 ein Los Reis, geschätzt zu 100 Wellen (unaufvereitet), galt durchschnittlich 10.80 Mark.

Neuenbürg, 22. Jan. In Arnsbach hies. Oberamts ist der Betrieb der Perlmutteiknopf­fabrik eingestellt und der Konkurs eröffnet worden. Es sollen Gefälligkeitswechsel im Umlauf sein für die nur schwer Deckung möglich sein wird.

Tübingen, 20. Jan. Die hiesige Stu­dentenschaft wird anläßlich der Schillerfeierdie Räuber" zur Aufführung bringen. Die gestern auf Veranlassung des Rektors zusammengetretenen Ver­treter der Korporationen haben einstimmig diesen Beschluß gefaßt. Die Leitung des Unternehmens hat Professor Dr. Frank übernommen.

Wims heim, 22. Jan. Gestern ereignete sich hier ein bedauerlicher Unglücks fall. Ein Bierfuhrwerk aus Dürrmenz kam ins Rutschen und stürzte um, so daß Bierfäßchen und Flaschenkisten hinausgeschleudert wurden. Die erschreckten Pferde rannten mit dem umgestürzten Wagen die Dorf­straße hinab. An einer scharfen Straßenbiegung richtete sich der Wagen wieder auf, prallte aber an das Gasthaus zum Lamm an und beschädigte das­selbe stark. Eines der wertvollen Pferde muß ge­tötet werden, da die Füße derart verletzt sind, daß eine Wiederherstellung ausgeschlossen ist.

Balingen, 22. Januar. Wie nach den Zeitungsberichten in verschiedenen Gemeinden des Landes, so ist auch in den letzten Tagen in hiesiger Stadt die Dtphteritis (Halsbräune) bei einigen Familien ausgebrochen und hat leider auch schon Opfer gefordert; in einigen Bezirksorten grassiert auch der Keuchhusten unter der Kinderwelt, der jedoch in wenigen Fällen mit Erstickungstod geendet hat.

Mannheim, 20. Jan. Eine am Sonntag von den sozialdemokratisch»« G-w^kschas'-n vor-

Schminke.

Roman von Helene Lang-Anton.

(Fortsetzung.)

Bange Tage und Wochen waren vorübergegangen; Alfred war außer Ge­fahr, dank der aufopfernden Pflege Fridas, die sich beim Arzte die Erlaubnis dazu ausgewirkt hatte.

Frida verließ Alfred nur, wenn sie der notwendigen Ruhe sich hingeben mußte, oder wenn Olga ,hn besuchte. Und da das nicht oft geschah und der Besuch dann auch nicht lange währte, so waren sie stets zusammen.

Sie sprachen nie von der Vergangenheit, auch nicht von ihrer Liebe, weil der Arzt jede Aufregung untersagt hatte. Aber jeder Blick, jede Handleistung jeder Händedruck erzählte ihm von ihrer triuen, nie erloschenen Liebe und er empfand dies im tiefsten Herzen wie ein Gnadengeschenk des Himmels.

Fühlte er doch auch, wie er nie aufgehört hatte sie zu lieben, und immer mehr reifte der Entschluß in ihm, sie nie mehr von sich zu lassen.

Er duldete die Besuche seiner Frau, weil er viel zu schwach zu einer Aus­sprache war. Nur bei der größten Schonung konnte er gesunden, und er wollte gesund werden; er war noch so jung und hatte so wenig Glück gehabt. Jetzt erst wollte er eS suchen und festhalten. Kein Mensch sollte eS ihm mehr entreißen.

Sie faßen Hand in Hand. ES dunkelte bereits. Frida hatte auf feinen Wunsch noch nicht die Lampe angezündet, er liebte die Dämmerstunde. Sie schwiegen beide und verstanden dieses Schweigen, das ihnen eine lange Geschichte er­zählte, doch. Da wurden Stimmen draußen im Korridor hörbar. Eine laute, herrische und eine feine zitternde Stimme.

Die Mutter!' rief Alfred erregt und richtete sich erregt aus. E. patte sie in seiner Krankheit noch nicht gesehen, er sehnte sich rechtschaffen nach ihr und war überzeugt, daß bei ihr die gleiche Sehnsucht vorhanden. Wenn sie den Be­such bis jetzt unterlassen hatte, so hatte sie eS nur getan, um ihn vor der Auf­regung, die ihm schädlich fein konnte, zu bewahren. Schwer genug hatte sie ihrer groß-n Mutterliebe dieses Opfer abgerungen.

Frida beeilte sich, die Lampe anzuzünden, und wollte, sowie die Besucher eingetreten, das Zimmer verlassen. Sie würden wohl gar nicht auf sie achten bei diesem Wiedersehen, so dachte, so hoffte sie.

Sie hatte sich geirrt, schon beim Eintritt hatte Olga, die mitgekommen war, dem alten Herrn so laut, daß eS alle hören mußten, zugeflüstert:Da ist sie wieder. Sie werden begreifen, lieber Vater, daß ihre Vorwürfe mir gegenüber unrecht waren, denn wenn mir der Platz an seiner Seite so streitig gemacht wird, halte ich es meiner nicht für würdig, stets hier zu sein."

Ueber Fridas Gesicht flammte es, sie hatte eine heftige Entgegnung auf den Lippen, aber ein Blick auf den heißgeliebten, kranken Mann, der erblaßt in die Kissen zurückgesunken war, ließ sie dieselbe unterdrücken. Sie wollte hier keine Szene machen, die Alfred schaden konnte.

Der alte Mann jedoch, über die ganze Situation, die er unkorrekt fand, empört, vertrat ihr den Weg und sagte mit hartem Ton:Sie brauchen sich nicht weiter zu bemühen; für die Mühe, die sie mit der Pflege meines Sohnes hatten, werde ich sie entschädigen. Hier ist nur Platz für seine Frau.

Vater!" Drohend rief eS Alfred. Er hatte sich aufgerichtet, aber schon in der nächsten Minute sank er kraftlos zurück. Seine Schwäche machte ihm noch jeden Kampf unmöglich.

So mußte er das brave, geliebte Mädchen beschimpfen lassen, ohne es