mittag auf die wesentlichen Punkte des Pariser Abkommens eine Antwort erfolgt sei, die folgenden drei Sanktionen sofort in Kraft treten würden: Militärische Besetzung in dem von Lloyd George angegebenen Umfang. Beschlagnahme der Zölle im Rheinland. Mit dieser Maßnahme hofft man besonders die deutsche Großindustrie treffen zu können. Die Blätter weisen jedoch bereits daraus hin, daß die Beschlagnahme der rheinischen Zölle nur dann wirksam sein könne, wenn zugleich die deutschen Seehäfen blockiert würden, da sonst die deutsche Ausfuhr auf dem Seewege entschlüpfe und über neutrale Länder in die alliierten Länder kommen würde. Wie Lon­doner Meldungen der Pariser Blätter besagen, rechnet man allgemein mit einem Nachgeben der deutschen Delegation. Die alliierten Sachverständigen äußerten sich in einem Presse­gespräch über die Wirksamkeit von Gewaltmaßregeln ziemlich steptisch, aber sowohl Briand wie Loucheur wiederholen fort­gesetzt mit großer Energie, daß sie alle Angebote, die hinter den Pariser Beschlüssen zurückbleiben, unter allen Umständen ablehnen werden.

Die englische Presse in Erwartung der Haltung der deutschen

Regierung.

London, 5. März. Die Frage nach der Haltung der deut­

schen Regierung gegenüber dem Ultimatum der Alliierten steht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die Aeuße-

rungen der Berliner Presse werden aufmerksam verfolgt. Be­richte aus Deutschland und Vermutungen über die Haltung der deutschen Delegation, die zu Hoffnungen für ein Einlenken Deutschlands Anlaß geben könnten, werden an hervorragender Stelle gebracht und ausgiebig erörtert. Die liberalen Abend­blätterWestminster Gazette" undStar" besprechen die Rede Lloyd Georges besonders nach den Stellen hin, die darauf hindeuten, daß der Premierminister eine Regelung der Rc- parationsfrage unter Beteiligung Deutschlands der Anwen­dung von Strafmatznahmen Vorsicht. Die übrigen Abend­blätter heben die anklagenden Teile der Rede hervor. Daily Telegraph" zufolge gelang es dem belgischen Außen­minister Jaspar, die Einwände von einigen Verbündeten zu widerlegen.

Mutmaßungen und Gerüchte.

auf jeden Fall klar, daß die übertriebenen Bedingungen des Pariser Abkommens aufgegeben werden müßten.

Eine Warnung an Lloyd George.

In einem Artikel, überschriebenDie Gefahr der Ueber- eilung" führt derManchester Guardian" aus: Die Besetzung deutscher Städte und die Abtrennung der Rheinlande würde die deutsche Zahlungsfähigkeit nicht nur nicht steigern, sondern vermindern Wenn der Vertrag Deutschland zu etwas zwin­gen soll, was es nicht leisten kann, so würde niemand etwas dabei gewinnen. Das Blatt bezeichnet das Ultimatum als rechtlich zweifelhaft, denn Deutschland habe bisher seine Zah­lungen nicht versäumt, es habe nur in geringfügigen Punkten Widerstand geleistet, so in den Kohlenlieferungen. Das könne strenge Maßregeln nicht rechtfertigen. Deutschland könne nicht eines beabsichtigten Versäumnisses bezichtigt werden, bevor man die Versäumnisse nicht genau festgestellt und ihm nicht eine vernünftige Frist gestellt habe. Die von Frankreich ge­wünschte Abtrennung des Rheinlandes entspräche nicht der englischen Politik. Das Blatt warnt Lloyd George vor diesem Weg. Es ist dabei zu beachten, daß dies Blatt heute weite Kreise hinter sich Hatz_

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

London, 5. März. Die Londoner Konferenz steht bis Montag vor der Frage, ob sie mit einer Zusammenkunft lediglich zum Zwecke eines politischen Machtspruches über Deutschland und Europas Wirtschaftsleben zu Ende geht oder als Konferenz weiter geführt wird, die den Anfang des Wie­deraufbaues Europas bedeutet. Die Frage ist, ob sich die Inhaber der europäischen Macht von der reinen Machtpolitik zu einer wirtschaftlich orientierten, verständnisvollen Politik bewegen lassen werden. Heute ist noch keinerlei Voraussage möglich. Die Mutmaßungen und Gerüchte jagen einander. Ununterbrochen kommen und gehen im Hauptquartier der deutschen Delegation die Aufklärung wünschenden Besucher. Die Neugierde folgt jedem Mitglied der Delegation auf Schritt und Tritt. Das einzig Richtige, was die Blätter sagen, ist, daß zwischen dem Savay-Hotel und der Wilhelmstraße der Draht ununterbrochen geht.

Die Morgcnblätter enthalten so gut wie nichts zur Kon­ferenz. Nur in derDaily News" befaßte sich Wilson Harris mit ihr. Er ist um eine friedliche Lösung bemüht. Er erblickt eine Möglichkeit in der Kombination der Brüsseler Vorschläge mit Annuitäten von drei Milliarden mit einer gleitenden Skala für 30 Jahre und der Pariser Beschlüsse sowie in der Zusicherung der Alliierten, daß diese nach fünf Jahren gemäß der wirtschaftlichen Lage nachgeprüft werden soll. Harris nimmt an, daß beide Parteien auf dieser Grundlage zusam- menkommen können. Minister Simons habe den Alliierten eine nicht veröffentlichte Finanz-Denkschrift überreicht, aus der hervorgehe, daß Deutschland die in den Pariser Beschlüssen geforderten Annuitäten unmöglich zahlen könne. Die Denk- Mrift habe bei den alliierten Sachverständigen ernsthafteste Beachtung gefunden.

London. 5. März. Die Morgenpresse ergeht sich in Ver­mutungen über die Haltung der deutschen Regierung gegen­über dem Ultimatum der Alliierten. Bemerkenswert ist das Bestreben, Nachrichten, die die Möglichkeit neuer deutscher Gegenvorschläge betreffen, sowie zuversichtliche deutsche Presse­äußerungen hervorzuheben. Der Berliner Berichterstatter der Times, eines Blattes, dem die anklagenden Teile der offen­sichtlich an das deutsche Volk gerichteten Rede Lloyd Georges aus dem Herzen gesprochen waren, schreibt: Infolge der Her­vorhebung dieser Teile der Rede Lloyd Georges in Deutsch­land sei die allgemeine Tendenz der deutschen Presse ausge­sprochen pessimistisch und feindlich gestimmt. Daily News fordert, daß die Alliierten die deutsche Darstellung des wirt­schaftlichen Lebens Deutschlands, sowie das angebliche Defizit im deutschen Budget prüfen und dann einen klaren Praktischen Bezahlungsplan ausarbeiten, der sich auf eine vernünftige Ansickit der Leistungsfähigkeit Deutschlands gründet. Es sei

Neuenbürg, 4. März. (Wichtig für Kriegsbeschädigte Hinterbliebene.) Am 16. März 1921 ist ein Beamter des Ver­sorgungsamtes Calw bei der Bezirksfürsorgestelle Nagold anwesend und erteilt in der Zeit von 812 Uhr vorm, und 26 Uhr nachm. Auskunft und nimmt Anträge in Versorg­ungsangelegenheiten entgegen. Den Auskunfts- und Ver­sorgungsbegehrenden wird empfohlen, ihr Erscheinen dem Versorgungsamt Calw so frühzeitig anzuzeigen, daß sich eine erschöpfende Auskunft ermöglichen läßt.

Bedeutsame Aussprache.

Am vergangenen Mittwoch hat in Stuttgart, im Er­nährungsministerium. eine Aussprache zwischen der Regierung und den Kurinteressenten des Landes stattgefunden. Unter den etwa 60 geladenen Vertretern der Badeorte und Sommer­frischen, des Gastwirtsverbandes, der Verkehrsvereine und der Arbeiterschaft befanden sich aus Wildbad die Herren Bätzner, Bopp. Schlüter und Dr. Schober. Auch Oberamtmann Wagner von Neuenbürg war zugegen. Staatsrat Rau leitete als Vertreter der Regierung die Sitzung. Mit Ausnahme einer einzigen Stimme, die vom Abgesandten der Friedrichs­hafener Arbeiterschaft ausging, ersuchten alle Redner die Regierung eindringlich, von den einschränkenden Maßnahmen des Fremdenverkehrs, wie vorheriges Einholen der Einreise­erlaubnis beim Oberamt, Untersuchung der Zugereisten durch einen beamteten Arzt, Begrenzung der Zahl der Nächtigungen für jede einzelne Gaststätte usw. in diesem Jahre, im Gegensatz zu den letztvorangegangenen. absehen zu wollen. Staatsrat Rau gab zu, daß die Ernährungslage wesentlich besser sei, als in den Vorjahren und erklärte, die Regierung wolle daher vorläufig von jeder die Znreise beschränkenden Vorschrift ab­stehen und hoffe, falls keine ungünstige Aenderung der Er- nährungslage durch innere oder äußere Schwierigkeiten ein­trete, den ganzen Sommer über damit verschonen zu können. Die weitere Frage, die den Kurinteressenten noch auf dem Magen liegt, die Zwangsbewirtschaftung von Mehl und Butter, Milch und Zucker, war nicht Gegenstand der Verhand­lungen: noch keine Worte der Erleichterung können daher über diesen Punkt gebracht Werdern_

Laut Bekanntmachung der Firma Robert Bosch ruht vm 24. März einschließlich bis 4. April einschließlich wegen Ai beitsmangels der gesamte Büro- und Werkstättenbetrieb. No, dienst wird besonders angeordnet. Am Montag, den 21. Mäi wird gearbeitet. Die Schlußtage werden den Angestellten a>

6 Urlaubstage eingerechnet.

Bietigheim, 6. März. (Dividende.) In der gestrige Aufsichtsratssitznng der Kammgarn-Spinnerei Bietighe» wurde beschlossen, die Generalversammlung auf den 7. Äpr einzuberusen und eine Dividende von 25 Prozent vorzi- schlagen. Gräfenhauien

Heilbronn, 5. März. (Unfall und nicht Selbstmord.) Ti »in neuer 28 Jahre alte Bierbrauer Fritz Eckert von Edelfingen, dH nach der Zusammenkunft der 122er vermißt und tot aus

Neckar gezogen wurde, ist zweifellos einem Unglück zum Opf- gefallen. indem er in der Dunkelheit den Weg verfehlte ui

Anzug.

auf der Eisenbahnbrücke von einem Zug überrascht und den Kanal geschleudert wurde. Selbstmord oder Verbred

erscheinen ausgeschlossen, doch ist die gerichtliche Untersuchu^ü^n 'sowie eine erstklass

Künzelsau, 5. März, (Sich selbst gerichtet.) Der

hiesigen Amtsgerichtsgefängnis inhaftierte Mörder Roll h sich erhängt. In einem hinterlassenen Brief bereute er sch M Noten, abscheuliche Tat. !

Tübingen, 5. März. (Strafkammer.) Der 31jährige Me^, "

Württemberg.

Altensteig, 6. März. (Holzverkauf.) Auf die in der letzten Gemeinderatssitzung nicht genehmigten Stammholzlose sind jetzt höhere Gebote mit 255270 Prozent der Forsttaxe und einem Mehrerlös von etwa 20 000 Mark eingelaufen. Darauf ist der Verkauf genehmigt worden.

Stuttgart, 5. März. (Rückgang der Maul- und Klauen­seuche.) Nach den amtlichen Berichten der Tierärzte ist die Maul- und Klauenseuche in der zweiten Hälfte des Monats Februar weiter erheblich zurückgegangen. Am 1. März waren nur noch 55 Oberämter mit 176 Gemeinden und 1062 Gehöften verseucht, gegenüber 60 Oberämtern mit 231 Gemeinden und 200 Gehöften. Neu verseucht wurden in der zweiten Hälfte des Februar 20 Gemeinden mit 113 Gehöften.

Stuttgart, 5. März. (Eine Landesviehversicherung?) Zur­zeit ist die Württ. Landwirtschaftskammer im Begriff, den Entwurf für eine evtl, zu errichtende staatliche Landesvieh­versicherung zu prüfen. Wie man hört, möchte man auf diese Weise noch überflüssige Gelder der Fleischversorgungs­stelle der Landwirtschaft zugute kommen lassen.

Stuttgart, 6. März. (Ungetreuer Kassier.) Der zweite Kassier am Landestheater, Schwenger, hat 36 000 Mark unter­schlagen und ist damit entflohen. Er ist erst 27 Jahre alt und hat einen zweitägigen Urlaub dazu benützt, zu verschwinden.

Stuttgart. 6. März. (Ärbeitseinschränkung bei Bosch.)

ger Wilhelm Lötterle von Engesbrand, welcher wegen Schleii Handels und anderer Kriegsvergehen erheblich vorbestraft i kaftblnss kam im Oktober 1920 zu dem Metzger Friedrich Kaucher ftstulllli«

Pforzheim, und dieser fragte ihn. ob er keine Ochsen für ih Muttktraus wisse? Lötterle antwortete, der Bauer Johs. Georg Kugel:

Schönbronn habe ein Paar Ochsen zu verkaufen. Kauch beauftragte den Lötterle, die Ochsen zu kaufen und schick " seinen Lehrling mit. Lötterle, welcher keinen Auskauf- W. nE/" «l keinen Versandschein hatte, kaufte die Ochsen überhaupt url der Altstadt, Oestliche 56. ohne Einhaltung der Formvorschriften um 21000 Mark.. ^stepavalur-Weskstätte Lötterle nicht so viel Geld bei sich hatte, schickte Kugel sein! ju, Haufe.

Sohn mit, um das Geld in Empfang zu nehmen. Als sie iimms<b oller

Engelsbrand kamen, begegnete ihnen ein Landjäger, welch a

die Ochsen beschlagnahmte. und der junge Kugel mußte oh, Znslrumcme.

Geld nach Hause. In einem noch schwebenden Zivilproz, »»»»»»»««»»»»»»»»v macht Kugel seine Ansprüche geltend. Bei der Beschlagnahm der Ochsen leistete Lötterle dem Landjäger Widerstand. 7 Ochsen wurden in Neuenbürg verkauft und der Erlös ei gezogen. Bald daraus kaufte der Bruder des Wilhelf tztz Mk.,

Lötterle, der Kaufmann Gottloh Lötterle in Jspringen, tz ^ ,

der Bauerswitwe Klink in Neuweiler 1 Paar Zugochsen «

24 800 Mark. Diesen Kauf vermittelte der Schwager di ^ -

Verkäuferin, der Bauer Johs Georg Klink in Breitender , ^ k

In Wirklichkeit wurden diese Ochsen nicht zu landwirtschal Kreistagen 54Ü Mk., lichen sondern für Schlachtzwecke gekauft, denn Wilhelm utterfchneidmaschinefür schlachtete einen Ochsen im elterlichen Anwesen auf die KW IKNS Mk

weihe, und die ganze Einwohnerschaft von Engelsbrand freu^ sich auf das fette Ochsenfleisch; aber das Auge des Gesetz Felgen,

wachte und heschlagnahmte das Fleisch; der andere Ock mlauf und Gummibereifung wurde von Lötterle im Schleichhandelswege verkauft. M 1ÜOÜ Mk. versendet Schöffengericht Neuenbürg verurteilte Wilh. Lötterle weg

Schleichhandels und Widerstands zu 3 Monaten und 2 Tag, HLi Indlklk,

Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe, und die anderen B Mech. Werkstätte, teiligten wegen Beihilfe zum Schleichhandel und zwar Ku: gfienbura a. N. Tel 130 zu 5 Wochen Gefängnis und 2000 Mark, Kaucher zu 3 Tag.

Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe. Gegen dieses Urt

legten"die Angeklagten und die Amtsanwaltschaft Berufus 5

ein. Die Strafkammer hob das schöffengerichtliche Urteil a ^Mitäten zur Herstellung

und erkannte bei Wilh. Lötterle wegen Widerstands und wegt,,- sind

unzuverlässigen Handels aus 2 Monate 18 Tage Gesangs »Uten ^Gettanres smv

äuiok

IlMM dllüüim,

jZIeuknbüix.

Z. Mraduiiintel.

Ein Frühlingstraurn.

l Tine Erzählung aus de« Leben von Fr. Lehn«, s SS. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

! »O Lieber," tröstete sie mit ihrer süßen Stimme, st,sei doch nicht so traurig; sieh. Deine Frau"

meine Frau?" er lachte bitter auf,meine Frau, die hält Beratungen mit ihrer Schneiderin über Trauer* toiletten usw. Ja, wäre sie wie Du, mein Märchen dann wäre alles, alles anders! Aber so habe ich nie­mand, der mich versteht, der mit mir trägt"

Tue Deiner Frau nicht Unrecht, Wolf! Sie hat Hasso sehr geliebt!"

,^Ja, ja sich aber noch viel mehr! Laß unS nicht zweiter darüber sprechen, es hat doch kernen Zweck, und ! peinigt mich unnütz." Beide schwiegen und hingen Me« Gedanken nach.

Wie einsam eS hier ist," sagte Mary leise er­schauernd,darum erscheint Dir auch alles in einem doppelt düsteren Lichte!"

Da sahen sie sich beide lang« an, bis er ihre Hand faßte und sagte:Damals, Mary, damals störte uns das nicht" und er sprach das aus, woran sie in diesem Augenblick dachte.

>Damals war es auch Frühling, Wolf, und die Rosen blühten," sagte sie leise, ihn mit einem unbe­schreiblichen Blick ansehend,und jetzt ist es Herbst!"

Ja Herbst!" und er blickte an ihr vorbei ins Leere. Sie schauerte da in ihrem dünnen Jackett zu­sammen: es war doch zu naßkalt und feucht. Er be­merkte es.

Tu frierst, mein Märchen? Laß uns gehen! Wir stellen so lange schon hier? Tu hast gewiß nasse und kalte Füße bekommen.

Ach, das tut nichts! Aber Tu hast recht, Frau Doktor Hamann wird schelten!"

Tu bist noch bei ihnen?"

,Ha, und diesen Winter bleibe ich auch noch da. Mit dem Pflegen wird eS allerdings nicht viel werden; Herr Doktor will eS nicht, höchstens, daß ich mich in seiner Klinü nützlich mache. Sie sind beide so gut M mir."

Wenn Du hier bist dann sehe ich Dich vielleicht doch öfter noG Märchen?"

Vielleicht wird es der Zufall wollen, daß wir uns mal auf der Straße begegnen, sonst glaube ich es nicht! Nun laß mich gehen; mich friert!" Sie streckte ihm beide Hände entgegen.Behüt Dich Gott, mein Wolf!" Mit festem Druck ergriff er sie und blickte schmerzlich bewegt in ihr schüßes, blasses Gesicht. Er hatte noch so viel auf dem Herzen, was er sagen und fragen wollte, brachte aber kein Wort hervor.Lebewohl, mein Märchen, mein einziges Glück," kam es endlich über seine Lippen; wie halberstickt klangen diese Worte und krampfhaft preßte er ihre Hände. Einer plötzlichen Eingebung folgend, schlang sie die Arme um seinen Hals und drückte einen innigen Kuß auf seinen Mund. Er drückte sie an sich, als ob er sie nie wieder lassen wollte. Bleibe doch bei mir," flüsterte er flehend in ihr Ohr. Mer sie befreite sich aus seiner Umschlingung und ging schnell fort. Nach ein paar Minuten sah sie sich um; wie sie da den Geliebten noch immer so traurig und einsam an dem Grabe stehen sah, packte sie der Schmerz um ihn von neuem. Sie lehnte ihr Gesicht an eine Linde und weinte um ihre verlorene Liebe heiße Tränen.

VIII.

Ich denke einen langen Schlaf zu tun,"

Denn dieser letzten Tage Qual war groß."

(Schiller:Wallensteins Tod".)

Cs war Marys letzter Gang gewesen. Bei dem naßkalten Wetter hgtte sie sich eine heftige Erkältung zugezogen, der ihr zarter, durch Nachtwachen und seelische Aufregungen geschwächter Körper nicht gewachsen war. Nach mehrwöchentlichem Krankenlager wußte sie, daß es zu Ende mit ihr ging; Ml und ergeben lag sie mit

und 600 Mark, bei den andern Angeklagten je wegen BeiW weltbekannt, zum unzuverlässigen Handel und zwar Lei Kaucher auf 8 »s'gHMpMklMlllslZWM Mark, bei Gottlob Lötterle auf 500 Mark und bei Kugel, w ,,, ^ ol

cher mit seinen Ochsen zu oft wechselte, auf 1000 Mark Stras Klink wurde freigesprochen. -- -- " ^ 0"

Tübingen, 5. März. (Strafkammer.) Der 23jähri"W ,, 63.75

Mechaniker Pfrommer vonWaldrennach beabsichtigte, imLaillt Süßstoff kosten die 100 dieses Frühjahrs zu heiraten. Um sich das hiezu nötige Gl Liter ^ 6. mehr, zu verschaffen, kam er' auf den Gedanken, Häute zu stehl - und zu verkaufen. In der Nacht des 27. Dezember begab Ms § KUstsllsiÜsillsisllg sich vor das Metzgersche Gerbereianwesen in Neuenbürg ickHeidelbeerzusatz«. Süßstoff versuchte verschiedene Türen einzudrücken, als ihm dieses alsischen zu lOO Liter 43.

nicht gelang, stieg er auf das ebene Dach, wuchtete mit ein: gg 23_

Werkzeug eine Türe aus und drang in den Maschinenrai L.,,-. " ein, wo er aus einem unverschlossenen Kasten einen Sch« Ms 8 KMsllnllslllusUZ benschlüssel, einen Schraubenzwinger und eine Feile im ( Heidelbeerzusatz o. Süßstoff samtwert von 100 Mark mitlaufen ließ. Von hier ° laschen zu 100 Liter ^ 40.

schlüpfte er durch ein Loch in den Walzraum, schnitt dl . gg 20._

einen Doppeltreibriemen im Wert von 5000 Mark und ein

Treibriemen im Wert von 2000 Mark ab. Einen Riemen cktUfS gelroclnele

steckte er in der Nähe des Bahnhofs in Neuenbürg und d Aepfel Mit Zutaten anderen wollte er in Gernsbach verkaufen. Der Käufer trai akete zu 100 Liter 42.50

der Sache aber nicht und erstattete telephonisch bei der Gi , ,50 21.50

Mit Süßstoff kosten diese

geschlossenen Augen in den Mißen Kissm. Frau Doktor! Pakete ^ 6 mehr. Hamann saß leise schluchzend an ihrem Bettz Mn Sie sich eine Broschüre

Weinen Sie doch nicht, mein liebstes Tantchen,"^ meine Spezialitäten sagte Mary da, die Augen aufschlagend, mit matter ^men. V. Anerkennungen

Stimme,gönnen Sie mir doch die Rühe, die ich so heisst,

" ' das Sprechen«ilUNgLN

ersehnt habe." Sie machte ein Pause, da das Sprechen; sie doch etwas anstrengte,ich freue mich sogar dann sehe ich doch endlich meine liebe Eltern wieder^ und Hasso"

Sprechen Sie doch nicht so, Kind! Es zerreißt mir das Herz! Wir haben Sie doch so lieb gewonnen, daß wir gar nicht fassen könnm, datz Sie uns verlassen wollen." l

,Für mich ist es das beste, liebstes Tantchen! Ich

Heidelbeer-Versand.

Alle MM 7 ZnsNmeslt

für Haus ««- Orchester von

... __ __ den einfachsten

bin so müde/' daß ich mich auf den langen Schlaf freue! Schüler- bis zu den feinsten Bitte, nicht weinen!" Ihre schlanken Finger umfaßtenstnstler-Jnstrumenten, alles zärtlich die Hand der anderen dann, nach einersübehör, Saiten usw. emp- Pauseich habe nicht viel Zeit mehr da mich ichM in reichster Auswahl Ihnen wohl endlich Aufschluß über meine Person gebenEuvth, ich bin Ihnen ja so viel Dank schuldig!" - roßhandel und Einzelverkaus

Lassen Sie das doch nur, Kmd, und strengen Sit^.^n, L-onoldttHü? sich durch unnützes Reden nicht an" 'frladen Kicdaisch Roßbrücke).

das ist nun alles eins," lächelte Mary wehmütig Wollen Sie mir einen Gefallen tun? Geben Sie muk" «ropf, dickem HalS

doch, bitte, aus meinem Schubfach den polierten

» loi eS I,nb prstheker Raityelyubers

heraus!" Frau Hamann tat es und schloß ihn aus! worauf Mary ein kleines Kästchen herausnahm und bei- feite legtedas legen Sie mir mit in meinen Sarg/v,., ^

ja? Versprechen Sie mir das! Es hat für niemaiiö^A^it- Anwendung meines Interesse. Und wenn Sie an Frau Doktor Walter ^pfp«lvers erhöht die Wirk- schreiben, dann bitten Sie sie, daß sie das Grab nicht Preis des Balsams

vergißt!-Und diese Blätter sind für SiE" 6.50. (Doppelpackung

liebes Tantchen! Ich habe Ihnen Verschiedenes aufqeE' 10.) des Pulvers schrieben. Wollen Sic sie jetzt lesen? Nicht? Nun, 5., Porto und Packung

dann später und dann haben Sie Nachsicht ml' Alleinversand mir, ja? Tragen Sie mir aber, bitte, jene HeimlE nicht nach!" Müde schloß ,ie die Augen

§

1

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(Fonlllmna tolar,