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am Freitag, d. 4. ds. M Mst'g-n inländ. V-rk-hr nachm. 2 Uhr an Nr. 211 4lS.som.P°stbes.. '5<ld. 300, 2'/- Uhr an Nr. 301 - 7-7.7
390, 3 uu 391 , - oder «vf
480, 3V- Uhr an Nr. 481 »-
570, 4 Uhr an Nr. 571 H,p<li«ng«n nehmen alle etwa Nr. 612. Poststellen, in Neuenbürg
Stadt. Lebeusmittelßs herbem die Austräger
jederzeit entgegen.
pErokonto Nr. 24 bet 1 ., OderamtS-Sparkafie Neuenbürg.
Forstßezirk Herrenalb.
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Am Mittwoch, d. 9. Mi 1921, vormittags 10 Uyr Herrenalb auf dem Rath, aus Staatswald Rennbe Beerbrunnen, Sibylllesgr« Mannenbuckel, Winterh«!
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KnzÄger für Sas Lnztal unS Umgebung.
lmtsblatt wr s«n Vberamlsbezirk Neuenbürg.
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ie einspaltige Petitzetl» oder deren Raum 60 ^ bei AuslunftLertc.iun^ durch die Geschäfts: et» 45 ^ extra.
Rellarne-Acil« I.se bei größeren Aufträge »ntsprech. Rabatt, der i Falle deS Mahnversahr« hinfällig wird.
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Ser L Mretz'lchrn Bnchdrntkerrl (Inhaber D. Strom). Für di» Schriftleitsng verantwortlich D Strom in NeuendSrs
Schluß der Anzeige Annahme tagSvor. Fernsprecher Nr. 1. Kür teles. Anträge wird keinerlei Gewähr über, nommen.
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nisse
f. H. Stuttgart.
83
Neuenbürg, Montag den 7. Mürz 1921.
79. Jahrgang.
Unt. Buchram, Oberer Deiittckland
Unt. Dachsbau, Ob. Mai ^,eur,IYUM0.
bera und Flachsteich: Fi. Stuttgart, 5. März. Frau Ehni (DdP.) stellte im Land- F"« No,ist ri? 1t I —7U ag den Antrag, eine Stelle zu bestimmen, wo solche Familien " on-rn r ' irr ind Einzelporsonen, die bei der jetzigen Teuerung genötigt Hagst. 3936 1. 111. Wertgegenstände zu veräußeren, Beratung und Ab-
Hopfenst. 7024 I.—111. Schätzung ihrer Verkaufsstücke finden können. An eine Ver- 2462 IV. —V. Kl. Rebst. 2! aufsstelle oder Vermittlung ist dabei nicht gedacht. Der Kult-
I_II sr Rnbnaustam llinister begrüßte die Anregung und hielt eine Angliederung
? das Landesamt für Denkmalpflege geeignet. Mchen-Dervstimgen 771., Stuttgart, 5. März. Das Reichsministerium für Erst., 34 III. Kl. Losverze Mrung und Landwirtschaft beabsichtigt, an Landwirte, die durch die Forstdirekl iber lOProzent ihres Lieferungssolls an Getreide erfüllt
>aben, Mais zu erheblich verbilligtem Preis abzugeben. >er Arbeitsminister bereit, beim Reichsministerum dahn
Mädcherß
Jüngere Frau fnkht aMrken. daß diese Vergünstigung auch den heute unter erheb- ^ ^ ich ungünstigeren Verhältnissen arbeitenden Milchproduzenten
^HSckGMgute kommt, die teilweise sogar nur unter finanziellen ^ H I» 111U» I Ilbpfern in der Lage sind, ihr Lieferungssoll zu erfüllen? Die
Farny. Keller, Lins, die diese Anfrage
Stellung für Hotel, würde Fracht haben, begnügen sich mit einer schriftlichen Ant-
Zimmerdienst übernehmen, i München, 5. März. Im Haushaltungsausschuß des bahr.
Offerte unter Nr. 20 an Landtags wurde die Äeratung über die für die Einwohner- Enztäleraefchäftsstelle erbeWhr geforderten 15 Millionen bis nach der Entscheidung in
—2- » . U li. ..! -London zuruckgestellt.
Herrenalb. I Duisburg, 5. März. Seit gestern nachmittag ist die Paßkontrolle auf der Ruhrorter Rheinbrücke durch die belgische Besatzung wieder streng durchgeführt. Eine große Anzahl on Personen, die ohne gültigen Paß betroffen wurden, ist hastet und dem Gericht in Krefeld zugeführt worden.
.. . . . , Kassel, 5. März. In dem vor dem hiesigen Schwur-
Mden dauernde Veslyl nicht verhandelten Kommunistenprozeß wurde heute nach tiANVg bei ttägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Es lautet für
linkmüller auf 9 Monate Gefängnis, für die Angeklagten , gröber und Zaisser auf je vier Monate und für Harbich Papierwarenfabrrku.Druckei ad Rabisch auf je 2 Monate Gefängnis. Allen Angeklagten Telefon Nr. 57. ird 1 Monat Untersuchungshaft angerechnet. Die Anze-
-^-Sagten Lothagen und Küster wurden freigesprochen. Nach
Grün Vach. ^ Urteilsverkündung hatten sich vor dem Gerichtsgebäude
Eme schwere, gute «Me hundert Personen mit einer roten Fahne zu einer De-
lonstration eingefunden, die ohne Bedeutung war. Würllembergischer Landtag.
Stuttgart, 4. März. In der heutigen Nachmittagssitzung, ie sich bis in die 10. Abendstunde hinzog, wurde stundenlang ... .,^ nn ^!ber die höheren Schulen, die Frage der Grundschule und die
mit einem schonen 3 WoHerwendung der Präzeptoren und Reallehrer debattiert. Es alten Kuhkalb verkauft brachen die Abg. Dr. Schermann (Ztr.), Hehmann (Soz.), Wilkelm «entkMer. ^ißwänger (BP.). Egelhof (TW.). Hanser (Ztr.), Löchner mrri '"^^^DP.). Die Parteien ohne die Rechte hatten einen gernem-
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Fahrkch
Langenbrand. haftlichen Antrag bezüglich der Reallehrer und Präzeptoren «- m-- an .mgebracht. daß diese bis 1924-25 in größerer Zahl als seither
Zirka 26 vis 36 ZN. Masse II der höheren Schulen verwendet werden sollen und Angebrachtes iß diejenigen, die fetzt zur Grundschule übertreten, ab
rühjahr 1925 bei Besetzung freiwerdender Stellen an Klasse M.-G der künftigen höheren Schulen berücksichtigt werden. Dieser
^ I II lntrag fand Annahme, wogegen ein Antrag Beißwänger ^ 8P.), der keinen endgültigen Beschluß in dieser Frage her-
- . ... eiführen wollte, abgelehnt wurde. Bei Kap. 56 (Aufwand
9^ ^ iir die höheren Lehranstalten) wurde ein Antrag Klotz (BP.)
WttyetM ngenommen, daß die Reallehrerinnen bei der Neuordnung
Schreiner. es Schulwesens nicht schlechter gestellt Werden als ihre männ-
.. .-. jchen Kollegen. Dann wurde noch Kap. 49 und 50 (landwirt-
AulMk haftl Anstalt Hohenheim und landw. Fachschul- und Fort- «U, V^»s,4i^^^^bsen) erledigt. Abg. Karl Hausmann (DdP.)
Änschte Ausbau der Gartenbauschule. Spieß (DdP.) Düng- II m »r kr r n.» ngsversuche mit Torf. Keller (Ztr.) Förderung des landwirt
wolle zwecks Auskunsterlerm Unterrichtswesens und Errichtung einer landwirt- von den Anfragenden stets Maftl. Winterschule in Waldsee. Kultminister Dr. Hieber Rückporto beiaefügt wtttlpklärte es als eine Aufgabe der kommenden Schulform, daß Am einfachsten dürste es s«°s Land mit besseren fachlichen Fortbildungsschulen versehen
In einem Nachtragsetat seien drei weitere Wmter- zu diesem Zweck DoppeMh^ir eingesetzt. Es sprachen dann noch weitere Redner zu karte» mit Rückantwort Frage. Die Ausschußanträge auf Errichtung einer verwenden. mdwirtschaftlichen Förderschule für Schüler der niederen
KeiLaktsAelle v Enstalrr »^wirtschaftlichen Lehranstalten und Ausbau des landwirt- v»e,a,asis»ene o. .vnzram Mi„t^,'Fmimesens wurden angenommen. Morgen
M Uhr Fortsetzung: Volksschulen. Lehrerbildungsanstalten
I ^ Neuordnung des evang. Religionsunterrichts.
^ m Stuttgart, 5. März. Zur Neuordnung des evang. Re-
6—7 /« Rente Mit und o>j!giojisunterrichts nahm am letzten Donnerstag die Freie Geschäfte sofort beziehbar olkskirchliche Vereinigung Stellung. Der einleitende Vorverkäufen ^9 bon Oberreallehrer Renz ging ans von der bestehenden
»n o^»»Lv»lu Rechtslage, wonach in unseren Schulen der Religionsunterricht
L». VNsiMl, «artsrayr^ konfessioneller erteilt werden soll. Auf die besonderen
_ Herrenstr. 38. ichwierigkeiten dieses Unterrichts wurde näher eingegangen u.
...... einerseits Möglichkeiten gezeigt zur Einschränkung des
m Religionsunterricht gefährdenden schrankenlosen Subjek- andererseits auf die Notwendigkeit hingewiesen, alle Gicht, Herzleiden, JschilNersuche einer streng dogmatischen Bindung ernstlich zu be- Nervenletde» sofort anfragchmpfen. Anschließend wurde zu weiterer Werbearbeit für Aus!, frei, nur geg. RückmarWb Gedanken aufgefordert und folgende Resolution ange-
Z»üa»fseher Oobmt begrüßen die Beibehaltung des konfessionellen Reli- Mühlberg a. Elbe. Nr. Monsunterrichts in der Schule, weil wir als seine Aufgabe
-—--""ficht bloß die Uebermittlung von Kenntnissen, sondern ganz
Mnders auch sittlich-religiöse Erziehung der Jugend be- ^ rächten, die wir uns nur in der Anschauungs-, Gedanken-
nd Gefühlswelt einer bestimmten Religion denken können, llein wir verstehen unter konfessionellem Religionsunterricht .tsä inen engherzig konfessionalistischen; einen solchen lehnen wir ^»»dlTvA flkTSsP» d. Vielmehr soll der Religionsunterricht die Jugend einst"^ Nmirlei»« „nd Rnros si« ^bn in den Geist des Evangeliums Jesu, aus den die für Kanzleien und Büros ,i° .^H^itende Offenbarung des Alten Testaments hinweist und
sofort lieferbar sn uns das Neue Testament in seiner beseligenden Gottes-
E. Meeh'sche B«chvr«cker< m kund tut. Insbesondere wünschen wir, daß die ewigen
'ttte dieses Evangeliums in ihrer Eigenart klar und deutlich
hervortreten und daß sie nicht mit Vorstellungen von Natur und Welt verquickt werden, die einer vergangenen Zeit angehören. Durch solche Verquickung ist seither vielfach ein unnötiger, für viele gefährlicher Konflikt zwischen Glauben und Wissen herbeigeführt worden, den wir im Interesse unserer Kinder und unseres evangelischen Glaubens vermieden sehen möchten.
Ein amerikanischer Auftrag für Krupp.
Die amerikanischen Staatseisenbahnen nahmen ein Angebot von den Krupp'schen Fabriken für 10000 Eisenbahnräder an. 16 Bewerber kamen in Betracht. Das Angebot Krupp war 50 Prozent (!) billiger als das der Mehrheit der anderen Fabriken.
Der König von Spanien an den Reichspräsidenten.
Berlin, 4. März. Auf das Schreiben des Reichspräsidenten Ebert an den König von Spanien für das. was Spanien zur Linderung des Loses der deutschen Kriegsgefangenen und überhaupt an Liebeswerken für Deutschland getan, ist jetzt ein Erwiderungsschreiben des Königs von Spanien eingetroffen. Das Schreiben hält die internationalen Formen inne, redet den Präsidenten mit „Bruder und guter Freund" an und gibt ihm den Titel „Exzellenz". Es betont, daß eine derartige Kundgebung, wie sie der Präsident namens des deutschen Volkes an den König gerichtet hat, die beste Belohnung für das Streben Spaniens sei. Das Schreiben ist durchweg in herzlichem Tone gehalten.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 4. März. Der Reichstag hielt heute unter dem Eindruck der Londoner Vorgänge keine eigentliche Sitzung ab, aber statt der von den Parteien der Rechten bis zu den Mehrheitssozialisten für notwendig erklärten Einheitsfront kam es durch das bedauerliche Verhalten der beiden äußersten Linksparteien zu beschämenden Tumultszenen. Bei Sitzungsbeginn teilte der Präsident mit, daß die Regierung dem Hause noch keine Mitteilung über die Londoner Verhandlungen machen könne, da die ihr zugegangenen Informationen der deutschen Delegation, noch unvollständig seien. Ein von unabhängiger Seite gestellter Antrag, der von den Kommunisten unterstützt wurde, sofort in die Besprechung der Londoner Forderungen, die genügend bekannt seien, einzutreten, wurde gegen die Stimmen dieser beiden Parteien abgclehnt. Als dann bei dem Reederei-Abfindungsvertrag die Demokraten zur Vermeidung größerer Debatten Absetzung von der Tagesordnung beantragten, widersprachen die Unabhängigen und die Kommunisten unter Hinweis auf den in Stettin ausgebrochenen Generalstreik. Auch die Mehrheitssozialisten unterstützten den demokratischen Antrag, da in Stettin morgen Einigungsverhandlungen beginnen sollten. Als der Abg. Vogtherr (USP.) mitteilte, daß im Haus eine Abordnung der Stettiner Vulkanarbeiter erschienen sei. entstand großer Lärm. Nach Annahme des demokratischen Antrags teilte der Präsident die entscheidenden Sätze der Londoner Erklärung mit. Seine Feststellung, daß diese Erklärung mit dem Versailler Vertrag nicht in Einklang stehe, wurde mit brausendem Beifall ausgenommen. Als der Abg. Hofftnann (USP.) das Wort zur Geschäftsordnung verlangte, der Präsident das Verlangen aber als geschäftsordnungswidrig ablehnte, entstand ein gewaltiger Tumult. Um 3 Uhr wurde die Sitzung auf eine halbe Stunde vertagt. Auch während der Pause dauerten die heftigsten Auseinandersetzungen zwischen den Unabhängigen und der Rechten fort. Um >U5 Uhr war die Sitzung noch nicht wieder ausgenommen und der Direktor des Reichstagsbureaus erklärte den Pressevertretern, daß die heutige Sitzung beendet sei und die nächste morgen zu einer noch zu bestimmenden Zeit abgehalten werden solle.
Reichskanzler Fehrenbach über die Londoner Verhandlungen.
Berlin, 5. März. In der heutigen Sitzung des Reichstags gab Reichsminister Fehrenbach folgende Erklärung ab: Der Reichstag hat den Wunsch geäußert, über den Stand der Londoner Verhandlungen unterrichtet zu werden. Dieser Wunsch ist mir durchaus verständlich. In den Tagen, wo unser aller Augen nach London gerichtet sind, nach dem Orte ernster Entscheidung über Deutschlands Lebensfragen, trägt der deutsche Reichstag als der Repräsentant des deutschen Volkswillens mehr als jemals die ganze Schwere der Verantwortung, die den politischen Faktoren auferlegt ist. In dem gleich hohen Bewußtsein dieser Verantwortlichkeit, die Wohl und Wehe unseres Volkes umschließt, hat das Kabinett aber auch die Frage mit der größten Sorgfalt zn erwägen gehabt, ob und wie weit es im gegenwärtigen Moment durch Erklärungen vor diesem Hause die Aufgabe fördern oder schädigen kann, die unseren Unterhändlern in London obliegt. Diese Erwägung hat das Kabinett zu der Ueberzeugung geführt, daß wir uns während der schwebenden Verhandlungen auf ein Mindestmaß öffentlicher Erörterungen zu beschränken haben. (Hört, hört! bei den Kommunisten.) Ich halte mich deshalb für verpflichtet, über die folgende Erklärung nicht hinauszugehen:
Das Kabinett muß entscheidendes Gewicht darauf legen, daß unsere Unterhändler bei der Durchführung ihrer Aufgaben durch keinen in seinen Folgen unübersehbaren Eingriff von hier gestört werden. Gemäß den vom Reichstag gebilligten Richtlinien hat der Minister des Auswärtigen vom Kabinett den Auftrag mitgenommen, daß er seine Unterschrift unter keinerlei Verpflichtungen setzen darf, die das deutsche Volk nicht tragen könnte.
An diesem Auftrag ist nichts geändert und wird nichts geändert werden. (Lebhafter Beifall.)
Das Kabinett ist überzeugt, daß der Minister des Auswärtigen alle Unterhandlungsmöglichkeiten innerhalb der gezogenen Grenzen ansnutzen wird. (Adolf Hofftnann ruft: Herr, dunkel ist der Rede Sinn!) Lasten Sie mich der sicheren Erwartung Ausdruck geben, daß das deutsche Volk die Unterschrift seiner Beauftragten einlösen wird, wenn sie eine Zusage geben, die nach sorgsamster Prüfung die Grenze äußerst möglicher Leistungen innehält, daß das deutsche Volk aber
ebenso fest hinter seinen Beauftragten stehen wird, wenn sie sich weigern, ihren Namen unter ein Schriftstück zu setzen, das Unmögliches enthält. (Lebhafter Beifall.)
Der Ernst der Lage.
Berlin, 5. März. Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus London ist die deutsche Delegation in voller Arbeit bei der Vorbereitung des Materials für die Rede des Reichsministers Dr. Simons, die er am Montag in der Konferenz halten wird. Daneben findet ein lebhafter Depeschenaustausch zwischen Delegation und Reichsregierung statt. Wie die Blätter von gut unterrichteter Seite erfahren, ist die Lage skr die deutsche Delegation klar und unzweideutig. Es steht zweifelsfrei fest, daß eine Unterzeichnung der Pariser Beschlüsse für die Delegation nicht in Frage komme. Es besteht in dieser Frage völlige Einmütigkeit zwischen dem Kabinett und den Londoner Vertretern. Die schwache Möglichkeit zu weiteren Verhandlungen, die in der Rede Lloyd Georges erblickt werden kann, wird aber von der Delegation benutzt werden. Jedoch dürfen diese geringen Verhandlungsmöglichkeiten nicht über den Ernst der Lage hinwegtäuschen.
Ausland.
Paris, 5. März. In der Sitzung der Orientkonferenz, die gestern wieder zusammentrat, erklärten die Griechen die Ablehnung der Entsendung einer unparteiischen Untersuchnngs- kommission nach Thrazien und Smyrna, die Türken nahmen dagegen den Vorschlag an.
Paris, 5. März. Wie Havas ans Washington meldet, gehören zu den letzten Amtshandlungen des scheidenden Präsidenten Wilson die Verweisung eines Schriftstücks an den Senat, das von amerikanischen Bürgern ausgehe und die Kriegsschäden bezweifle, deren Ersatz von den Deutschen gefordert werden soll. Die Schäden der von den deutschen ll- Booten versenkten Schiffe, die Privateigentümern gehören, sollen sich auf 60 Millionen Dollar belaufen. Eine große Petroleumgesellschaft fordere 30 Millionen Dollar für die Zerstörung ihres Eigentums in Rumänien. — Die amerikanische Regierung beabsichtigt nicht, an irgend welchen Schritten die amerikanischen Truppen teilnehmen zu lassen, welche die Alliierten eventl. unternehmen werden, um die Entscheidung der Londoner Konferenz Deutschland aufzuzwingen.
Unruhen in Italien.
Rom, 5. März. Blättermeldungen aus Empoli zufolge rufen die Gewalttätigkeiten der Kommunisten weiterhin Gegenhandlungen hervor. "Die Arbeitskammer wurde in Brand gesteckt.
San Giovanni, 5. März. Der Bauernbund, aufgebracht gegen die Treibereien der Kommunisten, suchte darum nach, in die Vereinigung der Fascisten ausgenommen zu werden, womit diese sich einverstanden erklärte. — In Siene fielen bei einer patriotischen Kundgebung in der Nähe der Arbeitskammer Schüsse. Das Haus wurde hierauf von den Fascisten in Brand gesteckt. Die Polizei verhaftete mehrere Kommunisten.
Enttäuschung über Hardin>gs Botschaft in Paris.
Die Pariser Presse zeigt sich enttäuscht von der Botschaft des Präsidenten Harding. — „Petit Parisien" sagt, alle, die mit Ungeduld die Botschaft des neuen Präsidenten erwartet hätten, um zu wissen, welche Stellung der Nachfolger Wilsons in der Liquidierung des großen Kriegs einzunehmen gedenke, seien sehr enttäuscht. Kein Wort für die Alliierten! Ihr Name sei nicht einmal ausgesprochen worden. Keine Anklage gegen die Deutschen, die ebenfalls nicht zitiert worden seien und die vielleicht dieses Stillschweigen des Präsidenten als eine Ermutigung auslegen würden. Die Deutschen würden sich aber grausamen Enttäuschungen aussetzen, wenn sie mehr auf Harding, als auf seinen Vorgänger sehen würden.
Die Union interveniert in Mittelamerika.
Newyork, 3. März. Die „Times" melden, daß amerikanische Truppen Panama besetzt haben. Der Präsident der Republik Panama hat den amerikanischen Gouverneur um Unterstützung durch amerikanische Truppen zur Aufrechterhaft tung der Ordnung gebeten. In Panama selbst sind Unruhen ausgebrochen, die durch die Haltung der Oppositionsparteien entstanden sind. Die Oppositionsparteien wollten den Präsidenten Porros aus dem Amt verdrängen und verlangten seine Demission. Der Präsident kam jedoch dem Wunsche der Partei nicht nach. Diese drangen in den Regierungsalast ein, und es kam zu einem Gefecht, in dessen Verlauf mehrere Manifestanten getötet und verletzt wurden. Die amerikanischen Truppen haben jetzt den Palast des Präsidenten und die wichtigsten Plätze der Stadt besetzt.
Jur Londoner Konferenz.
Die Schweizer Presse zum Londoner Ultimatum.
Bern, 5. März. Die Schweizer Pressr betrachtet nach der Rede von Lloyd George die Lage nicht als hoffnungslos und rechnet mit dem Wiederbeginn der Verhandlungen am Montag. — Die „Neue Zürcher Zeitung" hält die von Lloyd George vorgebrachte Begründung der Strafandrohung für recht kompliziert und juristisch für sehr anfechtbar. — Die „Basler Nachrichten" verweisen darauf, daß der Versailler Vertrag der Entente mit Forderungs- und Schikanenrechten gegenüber Deutschland so glänzend ausstattet, daß kein vernünftiger Finanzmann Deutschland Geld leihen kann, um die Ententeforderungen zu erfüllen. Das Blatt betont ferner, daß nirgends im Versailler Vertrag stehe, daß die deutsche Regierung über die von der Reparationskommission diktierten Verpflichtungen hinaus den Zahlungsplan der Entente unterschriftlich als durchführbar anzuerkennen hat.
Entente-Drohungen.
Paris, 5. März. Briand und die anderen französischen Minister, die heute nach Paris zurückkehren sollten, bleiben in London, um die deutsche Antwort abzuwarten. Die deutsche Delegation wurde benachrichtigt, daß, wenn nicht bis Montag