8uS der Mitte deS Kollegiums wurde die Krage gestellt, M «S «-glich sei, daß eine Spannung, die gemessen werde tzvmrhalb der Stadt, einen Unterschied gegenüber der Messung W Werk von 80 Volt aufweist. Der Sachverständige ver- Httute dieS. Werkführer Bla ich ist diese Differenz unver- Kändlich. Der Sachverständige bemerkt, daß das Voltmeter «t Elektromonteur Knüller ein Präzisionsinstrument sei, «A frage sich bloß, wenn es geeicht wurde. Wenn 2 Instru­mente in der Zentrale miteinander übereinstimmen, so müsse «an diesen vertrauen können. Es sei ausgeschlossen, daß in «ne« Gleichstromnetz 540 Volt Spannung gemessen werden »Ad in der Zentrale bloß 475; die Netzspannung sei immer KwaS niedriger als in der Zentrale. Auf die Frage aus dem Kollegium, ob ein Werkführer als solcher Mängel, wie sie der sachverständige entdeckte, ebenfalls festzustellen in der Lage »okre, ob man dies von ihm verlangen könne, antwortete der sachverständige, in Stuttgart werde das verlangt; er glaube, Werkführer Blaich habe die Mängel auch wahrgenommen. Dieser stellt fest, daß er schon seit längerer Zeit über den alten Regulator klagte, daß er nicht inehr funktioniere. Schon vor r Jahren hätte ein Ingenieur von Geislingen sich geäußert, daß dieser Regulator durch einen neuen ersetzt werden müsse. Der Vorsitzende bestätigt die crstere Aeußcrung, davon, daß dieser Zustand unhaltbar sei, wäre.ihm nichts bekannt ge­worden, wohl aber, daß dieser alte Regulator von Hand zu »egulieren sei. Werkführer Blaich entgegnet, daß dieser Zu­stand sich erst herausstellte, seitdem die Schalttafel weiter weg «gebracht ist. Auf aus dem Kollegium geäußerten Zweifel, dast von dem Spannungsregler auch nicht alles Heil erwartet «erden könne, bemerkt der Sachverständige, daß ein Span­nungsregler nicht mehr nötig sei, wenn der alte Regulator «-gewechselt werde. Auf die Frage aus dem Kollegium, ob e» möglich sei, daß das Durchbrennen eines Motors bei 540 Volt Spannung darauf zurückzuführcn sei, oder ob vielleicht «in Defekt am Motor die Ursache wäre, antwortete der Sach­verständige, daß ein in gutem Zustande befindlicher Motor bieS aushalten müsse, vorausgesetzt, daß die Ueberspannung «icht zu lange anhalte. Eine Spannungserhöhung von 10 Prz. «Affe jeder Motor aushalten. Werkführer Blaich bemerkt, - um die fragliche Zeit die neue Turbine in Betrieb war.

Der Vorsitzende glaubt, daß dieses selbstregistrierende Voltmeter wesentlich zur Kontrolle beitrage. Er macht den Vorschlag, mit der Firma Voith-Heidenheim in Verbindung «r treten wegen Umbau des allen oder Lieferung eines neuen Regulators, weiterhin Anschaffung von 2 registrierenden Volt- Meter. In der Zwischenzell bitte er den Sachverständigen, sich Aber Zweckmäßigkeit und Preis des Spannungsreglers zu informieren und den Gemeinderat hievon zu benachrichtigen «Md weiter zu beraten. Diesem Antrag wird von verschiedenen Gelten aus dem Kollegium zugestimmt. Auch Stadtbaumeister Ttribel äußerte sich in zustimmendcm Sinne und fügt an, daß baS Personal angehalten werden müsse, möglichst gleichmäßigen Strom abzugeben.

Ueber geäußerte Zweifel aus dem Kollegium, Las schließlich »och noch am Ende die Beschaffung einer Batterie in Frage L«e, und daß in der Einwohnerschaft viel davon gesprochen «erde, erwidert der Sachverständige, bei Einbau eines neuen Regulators erübrige sich eine Batterie. Eine Batterie halte «ur eine bestimmte Zahl von Ladungen und Entladungen. «S, positive Platten hätten eine Lebensdauer von 5, negative eine solch von 10 und mehreren Jahren. Werkführer Blaich stellt fest, daß bei Erstellung des Werkes 1903 die Batterie gleichfalls Verwendung fand, sie war von Anfang an für die hiesigen Verhältnisse zu klein, die positiven Platten wurden 1S09 erneuert, während die negativen bis zur Entfernung der Batterie, 1917, hielten, sowohl die positiven wie die negativen Platten hätten also die vom Sachverständigen erwähnte Le­bensdauer überschritten. Aus der Mitte des Kollegiums wird hervorgehoben, daß man mit der Batterie früher die schlimm­sten Erfahrungen machte. Es sei der Vorwurf gemacht worden, daß aus der Batterie zu viel gespeist werde und eine wirt­schaftliche Abnützung des Werkes die Folge gewesen sei. Der Sachverständige bemerkt, daß dies eine Rechnungsfrage sei, «atteriestrom aus Wasserkraft geladen sei beim heutigen Kohlenpreis immer noch wirtschaftlicher. Die Frage, ob es notwendig war, daß man im Arbeitssaal eine Kabine für das Wärterpersonal einbaute, nachdem man heute gehört habe, daß das Personal nicht sitzen dürfe, beantwortete der Sach­verständige dahin, in Stuttgart sei dies nirgends der Fall, das Personal müsse an seinem Platze sein. Auf die Bemerkung, baß die Kabine zum An- und Auskleiden und namentlich zum Schutze gegen Geräusch und Kälte im Winter sei, bemerkte der Sachverständige, daß in Stuttgart das Geräusch stärker wäre. Die Kabine dürfe nicht als Aufenthaltsort benützt wer­den. Der Vorsitzende vertritt dieselbe Anschauung, das Per­sonal dürfe weder lesen noch schreiben oder gar in der Kabine bleiben und Schalttafel Schalttafel sein lassen. Auf die Frage des Sachverständigen, ob die überschüssige Kraft nicht zum Heizen des Arbeitsraumes Verwendung finden könne, verneinte der Vorsitzende dies mit Rücksicht auf die hohen Preise der Heizkörper. Stadtbaumeister Stribel bemerkt, daß man «it Teinach wegen überschüssiger Kraft in Verhandlung stehe. Der Vorsitzende stellt fest, daß bei dem Preis einer Batterie im Betrage von 600 000 Mk. jährlich 100 000 Mark abgeschrieben werden müßten, ob für diese 100 000 Mark mehr Strom ver­lauft würde, sei eine zweifelhafte Frage. Aus der Mitte des Kollegiums wird dazu bemerkt, daß man diese 600 000 Mark dann lieber in ein zweites Werk hineinstecken solle. Durch vergleichende Zahlen mit anderen Werken stellt der Sachver­ständige fest, daß die Preise für elektrische Energie hier nicht M hoch seien.

Auf Anregung aus der Mitte des Kollegiums wurde als einem Interessenten Schreinermeister Ferenbach das Wort erteilt. Dieser stellte eingangs seiner Ausführungen fest die Leine Differenz in der Spannungsschwankung (Höchstspannung 495 gegen 440) wie sie vom Sachverständigen migeteflt wurde. Wären früher keine größeren Spannungsdifferenzen vorge- kommcn, dann wären die Kraststromabnehm c nicht beschwerde- führend vorgegangen. Er wies insbesondere hin auf die Holz­bearbeitungsmaschinen, welche eine Tourenzahl von 3200 auf­weisen; träten dann solche starken Spannungen nach oben ein, dann sei es direkt lebensgefährlich sich an den Maschinen noch «ufzuhalten. Solche Ueberspannungen ließen entschieden nicht «uf eine sorgfältige Behandlung im Werk schließen. Ueber- spannungen können Vorkommen, das habe der Bericht des Sachverständigen ergeben, wenn aber solche Ueberspannungen » Minuten und noch länger anhielten, dann sei er überzeugt, daß daS Personal nicht auf seinem Posten wäre. Nachdem die S. Turbine eingebaut sei, deren Vorzüge heute beleuchtet wur­den. durften solche Ueberspannungen einfach nicht mehr Vor­

kommen, trotzdem kamen sie aber vor. Ucberall seien Schutz­vorrichtungen an den Maschinen angebracht, diese seien aber illusorisch, wenn Spannungsschwankungen, wie wir sie bisher durchmachen mußten, eintreten. Wenn die Wärter halbwegs ihre Aufmerksamkeit dem Betrieb widmen, müßte dies ver­mieden werden. In bezug auf die Lebensdauer einer Batterie gibt Redner seiner Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß mit der Batterie hier nicht richtig gewirtschaftet wurde. Eine Batterie solle bloß eingeschalten werden, wenn cs Bedürfnis ist. Die Batterie sei vielfach zur Unzeit eingeschalten worden. Seiner- Ansicht nach sei die Anschaffung einer Batterie nach An­schaffung einer zweiten Turbine überflüssig. Nach dem vom Sachverständigen Vorgetragenen sei die Beschaffung eines neuen Regulators nicht von der Hand zu weisen. Der Sachver­ständige stimmt den Ausführungen des Redners in bezug auf die Benützung der Batterie zu. Sie solle nur beansprucht werden, wenn sie notwendig gebraucht würde. Jede Ladung u. Entladung derselben zehre an deren Lebensdauer. Werkführer Blaich betont zum Schluß noch ausdrücklich, daß er bis zum Jahr 1916 im Werk allein war. Man könne ihm doch nicht zumuten, 24 Stunden ununterbrochen tätig zu sein. Dadurch sei er gezwungen gewesen, die Batterie mehr als gut war, zu benützen, er gebe zu, daß die Batterie damals jeden Tag bean­sprucht wurde.

Damit war im großen ganzen die Ausivrache beendet. Der Vorsitzende dankte dem Sachverständigen für seine gründ­liche Beratung und gab der Hoffnung Ausdruck, ihn bald wieder zu weiterer Beratung hier begrüßen zu dürfen.

Birkenfeld, 1. Febr. Anläßlich der 18. Deutschen Na­tionalen Geflügelschau in München konnte A. Martin in der am meisten von Mittel- und Norddeutschland beschickten Plymouth-Rasse (249 Tiere) mit einem 1. und einem 2. Klas­senpreis bedacht werden. Das Resultat gewinnt an Tragweite, da nur ganz vereinzelte Züchter Württembergs und Badens mit Erfolg" die Einzelkonkurrenz auf Qualitätsbewertung bestehen konnten.

Höfen, 1. Febr. Sekretär Springer von der Landes­geschäftsstelle des Ev. Volksbundes, der in der letzten Woche in Calmbach 4 Vorträge über wichtige Fragen der Gegenwart hielt, sprach am Sonntag Nachmittag auch hier in einer von der hiesigen Ortsgruppe des Ev. Volksbundes einberufenen, von etwa 100 Mitgliedern besuchten Versammlung im Gasthos z. Ochsen" über das Thema:Christentum und Erwerbs­leben" und führte aus, wie wir das moderne Erwerbsleben mit allen seinen Nöten (Mechanisierung der Arbeit, Massenmen­schentum) nicht aufhalten können, sondern notwendig brauchen, wie es eben unsere Pflicht ist, dasselbe immer mehr mit dem Geiste des Christentums zu durchdringen. Als Gegengewicht gegen die Mechanisierung des Erwerbslebens ist nötig die innere Herzensbildung, die wir aus dem Evangelium schaffen müssen; gegenüber dem Massenmcnschentum ist es notwendig, möglichst viele starke Persönlichkeiten zu sckmsfen und durch sie den Geist der Selbstverantwortung und der Gewissenhaftigkeit in die Masse zu tragen. Die Gesundung muß von möglichst vielen wirksamen christlichen Einzelpersönlichkeiten ausgehen. Zum Schluß stellte er folgende Leitgedanken auf: 1. Kein Mensch darf bloß Werkzeug für den andern sein; jeder ist sich Selbstzweck; jede Menschenseele hat einen unendlichen Ewigkeitswert. 2. Das Wirtschaftsleben hat sich nach dem Menschen zu richten; der Mensch hat über der Sache zu. stehen. 3. Die Zeit des Herrenmenschentums ist vorüber; gegenseitige Wertschätzung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Brüder­lichkeit in christlichem Sinne muß gelten, Standesunterschiede wird es immer geben, aber der Gegensatz darf nicht vom Stand auf den Menschen übertragen werden, der Mensch muß den Menschen achten. 4. Das ist möglich, wenn jeder einzelne das höchste Gut, das richtige Verhältnis zu Gott gewinnt. Der gehaltvolle, auf eigener Erfahrung beruhende, aus warmem Herzen und lebendiger Ueberzeugung kommende Vortrag machte auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck.

Württemberg.

Teinach, 1. Febr. Die Teinach-Wasserversorgungsgruppe beabsichtigt die Erstellung einer Wasserkraftanlage an der Teinach auf Markung Liebelsberg in Verbindung mit einer Pumpstation.

Rottweil, 1. Febr. Zu der in einem Teil der Tagespresse enthaltenen Nachricht über den Diebstahl von Fabrikations­geheimnissen zur Herstellung von Pulver für militärische Zwecke in den Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Rottweil teilt die Stuttgarter Polizeidirektion solgenden Sachverhalt mit: Mitte Oktober 1920 wurde in der Pulverfabrik Rottweil das Fehlen mehrerer, im Interesse der Landesverteidigung geheim haltender Fabrikationsberichte über die Herstellung von Spitzgeschoßpulver festgestellt. Die zunächst von der Fabrik selbst ohne Wissen der Behörden eingeleiteten Ermittlungen lenkten die Spur nach Stuttgart, woselbst Verhandlungen über die Verwertung der Dokumente geführt worden sein sollten. Am 18. Januar 1921 hat die Stuttgarter Kriminalpolizei eingegriffen, die Täter ermittelt und folgendes festgestellt: Von Ende 1919 bis Mitte 1920 hat der 35 Jahre alte Aufseher Josef Schaich in Rottweil angeblich auf Anregung eines Schwenninger Gemeinderats durch Diebstahl sich nach und nach in den Besitz von etwa 10 Stück der erwähnten Fabrikations­berichte gesetzt. Durch Vermittlung des 52 Jahre alten Wein­reisenden Christian Jrion in Rottweil-Altstadt und seines Sohnes, des 23 Jahre alten Landwirts Christian Jrion. über­nahm der 38 Jahre alte Weinhändler Wilhelm Dochtermann in Lauffen a. N. die Verwertung der entwendeten Fabrika­tionsgeheimnisse. Diese sollten an einen französischen Agenten um 3 Millionen Franks veräußert werden. Durch das recht­zeitige Eingreifen der Kriminalpolizei wurde der Abschluß der Verhandlungen vereitelt. Die Dokumente, die in einem sicheren Versteck verwahrt waren, sind wieder beigebracht, die Beteiligten festgenommen.

Stuttgart, 2. Febr. (Um Bismarcks Gedanken und Er­innerungen.) Die Verhandlungen des Cotta'schen Verlags mit dem Vertreter des Kaisers, Justizrat Lüwenfeld-Berlin über die Veröffentlichung des 3. Bandes, der Bismarck'scheu Ge­danken und Erinnerungen sind abgebrochen worden. Der Vertreter des Kaisers erklärte, aus prinzipiellen Bedenken auf einen Berglen' - cingehcn zu können.

Stuttgart, 1. Febr. (Schweinemastverträge.) Im Er­nährungsministerium wurden in Anwesenheit mehrerer Master Schweinemastverträge beraten. Die Mäster sollen für jedes Schwein 4 Zentner Mais zu je 60 Mark bekommen u. müßten dann 2 Zentner Lebendgewicht zum Preis von 6 Mark für das Pfund abgeben. Die Kleinbauern nahmen einen durch­weg ablehnenden Standpunkt ein, die Großmäster waren weniger gegen die Sache selber als gegen den zu niederen

Preis von K Mark pro Pfund, sie wollen einen Preis von 7 bis 8 Mark haben. Die Sache war so geplant, daß der Viehverwertungsverband die Verträge abgeschlossen und der Verband Landw. Genossenschaften die Futterbcschaffung über­nommen hätte. Der Landwirtschaftliche Hauptverband warnt die Landwirte vor dem Abschluß von Mastverträgen.

Feuerbach, 1. Febr. (Betriebseinschränkung.) Die Mea- Werke. Abt. Zünderbau haben ihre Arbeitszeit auf 24 Std. in der Woche eingeschränkt. Das Werk arbeitete schon langer verkürzt.

Tübingen, 2. Febr. (Schwurgericht.) Gestern begannen die Schwurgerichtssitzungcn mit der Anklagesachc gegen den 48 Jahre alten Pferdeknecht Friedrich Maiscnbacher von Agenbach OA. Calw. Der Angeklagte ist ein sowohl geistig als auch moralisch minderwertiger Mensch. Maiscnbacher ging am 26. Oktober nach Spessart OA. Calw, zündete dort die Schemr» des Bauern Lörcher an, die etwa 400 Ztr. Heu und Stroh enthielt. Der Brandschaden beläuft sich insgesamt auf 20 Ogü Mark. Lörcher war mit seinem Heu nur mit 800 Mark ver­sichert, zudem enthielt die Scheune eine Menge landwirtschaft­licher Geräte. Maiscnbacher wurde zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Giengen a. Br., 2. Febr. (Lachender Erbe) Der Maler Eblen in Bühl bei Günzburg erhielt die Nachricht, daß ihm ein Verwandter in Pittsburg 20 000 Dollar hinterlasien habe. Das sind nach der heutigen Valuta etwa 1s4 Millionen Mark.

Künzelsau, 2. Febr. (Bluttat.) Gestern früh 1 Uhr kam es in der Wirtschaft des Bäckers und Wirts Siller hier z» einer Eifersuchtsszene, in deren Verlauf der Sattler und Tanzlehrer Georg Roll den Wirt Heinrich Siller in dessen Schlafzimmer mit einem Messer erstach. Roll stellte sich selbst der Polizei.

Künzelsau, 2. Febr. (Die Bluttat.) Ueber den Hergang der bereits gemeldeten Mordtat, der der Kriegsinvalide Bäcker und Wirt Siller zum Opfer fiel, herrscht hier im allgemeinen Schweigen. Doch ist so viel bekannt geworden, daß Siller den Täter, Sattler und Tanzlehrer Roll, heute Nacht in seiner Wohnung bei seiner Frau überrascht und dabei erstochen wurde. Der Täter hat sich dem Gericht gestellt.

Baden.

Gernsbach, 1. Febr. Der 22jährige Fuhrmann Ludw. Gerber wurde in einem Gebüsch mit einer Schußwunde in der rechten Schläfe tot aufgefunden. Allem Anschein nach liegt Selbstmord vor.

Freiburg, 28. Jan. Während der Fabrikarbeiter Adols Suhm aus Heiligenzell im Freiburger Landesgefängnis ein? 1Z4 jährige Strafe wegen Diebstahls verbüßte, erhielt er einige Tage Urlaub, um am Begräbnis eines nahen Verwandten teilnehmen zu können. Diese Gelegenheit benützte er, um in Nordweil eine hochträchtige Kuh und in Heimbach Geld, Uhr und anderes zu stehlen. Dis Strafkammer verurteilte Le» dickfelligen Langfinger nunmehr zu drei Jahren 6 Monaten Zuchthaus.

Lörrach, 31. Jan. Bei einem Ständchen des Gesang­vereinsEintracht" in Wittlingen am Freitag brachten einig? Burschen Sprengkapseln zur Entladung. Von einem der Schüsse wurde der 17jährige Max Weiß vollständig zerrissen Sein Kamerad, der 18jährige Max Weiß wurde ebenfalls schwer verletzt und sofort in das Spital nach Lörrach ver­bracht.

Konstanz, 1. Febr. In. Memmingen bei Meßkirch stellte der Metzger Kempf eine Benzolflasche auf den Herd. Seim beiden Kinder im Alter von 2 und 3)H Jahren saßen in der Nähe des Herdes, als die Benzolflasche explodierte. Beide Kinder erlitten derartige Verletzungen, daß sie starben.

Vermischtes.

Gegen die Tanzwut. Um der Tanzwut zu steuern hat der bayer. Landtag in der Novelle zum Kosten- und Stempelgesetz die Tarife für Tanzbelustigungen von 20 bis 100 Mark aus 50 bis 5000 Mark erhöht.

Teure Weine. Aus der Pfalz wird berichtet, daß in letzter Zeit bessere und beste Marken älterer Jahrgänge stark gefragt und vom Handel hoch bewertet werden. So wurden aus Kellereien der Mittelhardt-Deidesheim, Forst und Wachen­heim kleinere Posten Weine der Jahrgänge 1874 1893 1900 erworben und mit 100 250 Mark die Flasche (!) bezahlt.

Preisermäßigung für Eier und andere Lebensmittel? Wir

lesen in derKöln. Volksztg.": Die hohen Eierpreise dürften nunmehr der Vergangenheit angehören. Die holländische Re­gierung schreibt unterm 18. Januar, daß die Ausfuhr von frischen Eiern keiner Beschränkung mehr unterworfen sei, so daß der Versand ohne weitere Förmlichkeiten erfolgen kann Seit 1917 wurden keine Eier mehr von Holland geliefert. Mit Beginn der neuen Legezeit dürfte auf flotte Einfuhr z» rechnen sein. Die Vereinigung der Kölner Butter-, Käse- und Eierhändler hat folgende Preise festgesetzt: Holländerkäse A Prozent 1618 Mark, 30 Prozent 2022 Mark, 45 Prozent 2428 Mark, Edamer 40 Prozent 2426 Mark. Inländische Margarine 13,514 Mark, Schmalz 1314 Mark, je pro Pfd., sterilisierte Milch pro Büchse 8,510 Mark, kondensierte ge­zuckerte Milch 1010,5 Mark.

Einst und jetzt. Im Anzeigenteil eines amerikanischen Blattes war kürzlich das folgende Heiratsgesuch zu lesen: Anmutige österreichische Erzherzogin, ausgebildete Pianistin und mehrere Sprachen beherrschend, würde, der aufreibenden und hoffnungslosen Existenzsorgen müde, einem reichen und vornehmen Amerikaner-oder Engländer im Alter von etwa 38 Jahren die Hand zum Ehebunde reichen."

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 2. Febr. Die Regierung hat sich, wie wir hören, in jüngster Zeit mit , einer Aenderung des Gebäude­brandversicherungsgesetzes befaßt; ein Gesetzentwurf, der eine Berücksichtigung des Sinkens des Geldwertes Lei den Ent­schädigungen ermöglicht, soll demnächst dem Landtag vorgelegt werden. Auf der Generalversammlung der hiesigen Holz­arbeiter unterlag die Liste der Kommunisten bei der Wahl zur engeren Ortsverwaltung. Es wurde eine Entschließung ange­nommen, in der die Einigkeit und Geschlossenheit in der Orga­nisation gefordert wird. Ein französisches Theaterunter­nehmen in Vincennes bei Paris hat bei der Stadtverwaltung um die Erlaubnis gebeten, Vorstellungen französischer Schau­spieler geben zu dürfen. Die Polizeidirektion hat das vom 20. Dezember v. Js. datierte Schreiben überhaupt nicht beant­wortet, sondern nur dem Ministerium des Innern den Sach­verhalt mitgeteilt, da es nicht unwahrscheinlich ist, daß auch andere Städte eine ähnliche Anfrage erhalten haben bezw erhalten werden.

age sich gebessert hat. Es bleib rbeitslose. In gewisse» Bezirk! Textilindustrie gebessert.

Ter bayerische !

München, 1 Febr. In seiner ch auch der Landtag mit dem Par Präsident Königsbaur erklärte unter »auses, daß, ohne der Reichsregie: ergreifen zu wollen, von der R ieichstag erwartet werden dürfe, da jemals zugestanden werden würde, -li im deutschen Volk müßten niede rien, alle Stämme in Nord und S an Bestreben, lieber ehrlich unters »erderben. Während der Rede des ij ch von seinen Sitzen erhoben. G Atestenrates wurde daraus die Si

Die Regierung gegen die Berskl,

Berlin, 1. Febr. Die Tribüne: rm Reichstagsgebäude drängt sich <

Auf der Tagesordnung steht i Regierungserklärung.

Am Ministertisch: sämtliche Ke Me von Regicrungsvertretern, si Ander. Die Diplomatenloge ist - österreichische Vertreter, die Vertrete rr Schweiz sind anwesend, desgleic er französischen Botschaft.

Präsident Löbe eröffnet die S md erteilt das Wort dem Reichs: oons.

Selten hat eine politische Hand »en Köpfen angerichtet, wie die Par oar der Seydoux'sche Plan erörtert iote. Redner schildert den Verlau spricht den Inhalt der Note. Ar Kote zustande gekommen. Von der «ns nie etwas bekannt geworden. ' >ar nicht erwähnt worden. Genf kl kerhandlungen verzögerten sich im: >er) eine raschere Regelung anger, Brüsseler Verhandlungen zustande wch ohne endgültiges Ergebnis ve rmrde das Bild anders. Der Se Wz zurück. Die Vorwürfe, daß d elbst mit positiven Vorschlägen her «. Wir haben solche gemacht, st vordem Auch in Sva haben wir Allerdings noch nicht eingehend seir nnen Finanzierungsplan enthielte: lisch gefallen. Pläne alternativer 'bcrschlesien noch eine ungeklärte «möglich. Dazu kommen unsere krhältnisse und die Valutafrage, em Sehdoux'schen Plane keine 8 oben nur erklärt, daß wir keine : innten. Der französische Botschaj iklärt, daß Gelegenheit gegeben wc Mg zu nehmen. Der Wortlaut d :ns übermittelten Wortlaut. In d m Heeresklauseln, Marineklauselr ngegeben. Es handelt sich hier ragt werden wir nicht; das hinder «zu äußern werden. Es sind uns z' iihrung der Beratungen mit den ? ländern gegeben, ich habe aber jed iir dasjenige verunißt, was wir > geleistet haben, vielmehr klingt ars heraus.

Reichsminister Simons gibt so! w Inhalt der Reparationsnote u lie Anrechnung dessen, was wir schr acht gesagt, ob wir bei Ausgabe de illstand hinterlegten Schatzscheine Programm enthält also Unklarheit: iable Summen dürfen uns nicht Achen sind nach dem Waffenstillj lilgung vorgesehen. Von allem i mißte doch festgestellt werden, wie! m eigentlich ist. Was Frankreich st verschleudert worden, ohne daß : »orden wäre.- Die Schätzungen i Mdigen sind Herrn Poincare zu md erhöht worden. Aber deutsche ichen ist niemand eingefallen. Di eben wird, scheint also mehr oder ! lemeneau hat seinerzeit selbst erkl msere Freiheit nicht beabsichtigt sei m nie zuvor die Rede. Die Regi der Weg, der vorgeschlagen w ndankbar ist und auf eine wirtschä mft. Daran ändern die uns in Ar vn 8 und 6 Prozent nichts. Die sir könnten im Auslande eine An infach unmöglich, zumal die Bestin onmnssion hier schon eine Barriere Iso auch nicht einmal das Land i Illiierten während des Krieges fin bgabe ist eine Erdrosselung der i as Ausland sie tragen, so wird de Icht möglich, so muß sie der Arbk rbeit ist stets eine unliebsame Kor !ir werden 42 Jahre lang Gefan A Redner kommt dann auf die S M, die er noch nicht amtlich erho inern Interview entnommen habe aßersten Linken bittet der Minis: imßerungen nicht durch Zwischen Strafbestimmungen gehört auch die igenen rheinischen Zollgebiets, sov A Völkerbund. Das letztere intere >ir noch nicht den Antrag auf Au: estellt haben. Jedenfalls hat der ! t, nicht viel Lockendes für uns. T Arrangement nicht die nötige Gr: Adlungen sehen. Es ist aber ihre Aden, um zu entsprechenden Geg Seifall.)