berichtet: Die erste Kolonne der Kriegsgefangenen ist in Schavglingtsung eingetroffen. Zuerst fuhren in 4 Wagen die Generalstabs-Offiziere, die es vorgezogen hatten, in Gefangenschaft zu gehen. Alle trugen den Kapitulations-Bedingungen zufolge den Degen. Diesen folgten die übrigen Offiziere der verschiedenen Regimenter mit ihren Truppen. Die Gesichter der Soldaten zeigten noch die Spuren der übeistandenen Strapazen. Die Offiziere waren gut gekleidet. Die meisten Soldaten dagegen trugen Schafsfelle oder andere improvisierte Kleidung. Die russischen Soldaten schienen anfangs infolge der Neugierde der japanischen Soldaten etwas niedergeschlagen, dock gaben sie schließlich ihrer Zufriedenheit Ausdruck, daß die Schreckenstage vorbei seien. Die Offiziere schienen anfangs über die in doppelter Reihe aufgestellten japanischen Soldaten überrascht zu sein, doch wurden sie mit Achtung begrüßt. Lebensmittel und Zigaretten wurden den Russen überreicht. Manche Japaner trugen sogar die Habseligkeitcn der russischen Soldaten ein Stück Weges. Die Eisenbahn ist bis Port Arthur wieder repariert. Die Züge werden bald wieder verk-hren, ebenso werden die Tclegrophen-Leitungen binnen Kurzem wicderhergestellt sein. Japanische Ingenieure untersuchen bereits die zerstörten Festungswerke der östlichen Lini-, Die erste Abteilung der Gefangenen betrug 5000 Mann.
Vermischtes.
Die Früchte, welche das vielgepriesene Mtlizsystem in der Schweiz zeitigt, sind niemals erfreuliche gewesen. Erst vor kurzer Zeit verweigerte« zur Erfüllung ihrer Schteßpflicht etn-
berufene Soldaten in Genf ihrem Offizier unter erschwerenden Umständen den Gehorsam. Jetzt find sie noch weiter gegangen und haben kurzer Hand dem Vaterland ihre ganze Militärpflicht überhaupt aufgekündigt. Sie waren natürlich für jene Gehorsamsverweigerung gegenüber dem diensthabenden Offizier, wie es nicht anders zu erwarten war, mit strengem Arrest bestraft worden. Zum Weihnachtsfest war diese Strafe für die meisten verbüßt. Kaum waren die Sträfling auf freiem Fuß, so taten sie sich zusammen, begaben sich zum Arsenal und gaben dort ihre Militäreffekten ab. Sie hatten keine Lust mehr, Soldat zu sein. Darum machten sie es wie Kinder, denen die Lust am Mttspielen leid geworden, und gingen ihrer Wege. Man weiß wirklich nicht, ob man sich hierbei mehr über die ungeheure Naivität oder die maßlose Frechheit wundern soll. Ein derartiger Vorgang steht wohl bisher in der militärischen Geschichte einzigartig da. Der Zeughaus- Verwalter Major Grivel hat die ihre Militärpflicht abschüttelnden Rebellen eindringlich auf die schweren Folgen ihres eigenmächtigen Vorgehens aufmerksam gemacht, damit aber absolut keinen Eindruck erzielt. Sie bemerkten, sie fühlten sich als zu Unrecht bestraft und seien fest entschlossen, nie wieder Uniform nk tragen. Mit diesen Worten verließen sie das Arsenal unter Zurücklassung ihrer militärischen Effekten. Der Major setzte alsbald das Militärdepartement von dem Vorgang in Kenntnis.
LitterarWes.
Mit gewohnter Pünktlichkeit überreicht die Firma Kaafevstei» L Wagler Aktierr-Kes. auch diesmal ihren zahlreichen Geschäftsfreunden die allbelicble Neujahrs
gabe in Gestalt ihres große« Zeitungs-Katakoges, der längst ein unentbehrlicher Ratgeber für jedes Bureau geworden ist. In dem Katalog sind alle Zeitungen und Zeitschriften der ganzen Welt zusammengestellt, und bildet derselbe mit seinem übrigen, reichhaltigen Inhalt ein Nachschlagewerk ersten Ranges. An das einleitende Vorwort schließt sich ein Jahres- und Notizkalender, diesem folgen die überaus wissenswerten Bestimmungen für den Reichsbank-, Post-, Telegraphen- und Fernsprech-Verkehr, ferner das Verzeichnis sämtlicher Agenten der Hänfenstem L Vogler A. G. in Deutschland, Schweiz, Italien und Oesterreich. Ein genaues Ortsregister der politischen Zeitungen ermöglicht das sofortige Auffinden der an den betreffenden Plätzen erscheinenden Zeitungen, wie auch die bei jedem Ort vermerkte Einwohnerzahl von Seiten der Inserenten als von größtem Vorteile anerkannt wird. Die nach Branchen aufgeführtcn Fachzeitschriften, ferner die Kurs- und Reisebücher, Kalender rc., sowie eine große Anzahl empfehlenswerter Anzeigen vieler Zeitungen bilden den Schluß dieses Katalogs, welcher zu seinen zablreichen Freunden sicherlich noch weitere gewinnen dürfte.
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Bemerkt wird noch, daß etwaige Nachgebore nicht angenommen werden. Den 9. Januar 1905.
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Die Gemeinde verkauft von dem aus dem Nachlaß des Adam Schaible erworbenen Anwesen auf dem hiesigen Rathaus am
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1 . — » — , Wiesen.
Das Gut ist arrondiert und mit cirka 200 gbaren Obsrbäumen bepflanzt.
Die Gebäude sind in gutem baulichen Zustand mit Wasserleitung versehen. Gemcindcumlagen find nicht vorhanden. Bei einem annehmbaren Gebot kann der Zuschlag sofort erfolgen.
Den 9. Januar 1905.
A. A.:
Schultheiß Roller.
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Auf allgemeines Verlangen findet am Tonntag, de« 15. ds., nachmittags 3'/- Uhr, im Saale der Brauerei Dreiß, eins
samiltenabeml
statt, wobei neben den beiden Theaterstücken: „Lies chens Weihnachten" und „In Hemdärmel«" auch verschiedene Chöre zur Aufführung kommen.
Die verehr!. Mitglieder find mit ihren Angehörigen freundlichst ein- geladen.
Der Ausschuß.
Aür die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, die wir während der kurzen Krankheit und beim Hinscheiden unseres l. Vaters und Großvaters
Georg Hammer» Metzgermeisters,
erfahren durften, für die ehrende Begleitung zum Grabe, für die trostreichen Worte des Herrn Predigers und den erhebenden Gesang, sowie den HH. Ehrenträgern, sagen ! den innigsten Dank
die trauernden Hinterbliebenen: Christian Haininer mit Fra«.
Vervand
dn WM. Wudahu-«. DmMiffchitsmtlldmaitei.
Gbmannschast Talrv.
Unsere diesjährige
Weihnachtsfeier
verbunden mit Gabruverlosung, Theateraufführung und Tanz findet am 14. ds. Mts., von abend- tv Uhr ab, in den Räumen der Bahnhofwirrschaft statt, wozu die Mitglieder mit Familie, sowie Freunde und Gönner freundlichst eingelaüen find.
Eintritt für Mitglieder 50 ^; für Nichtmitglieder 1 wobei 1 Dame frei.
Der Ausschuß.
Am Samstag, de« 14. Januar 1SV5, abend- 7 Uhr,
findet unsere
Weihnachtsfeier
verbunden mit musikalische« und theatralische« Aufführungen im Gasthaus zum „Löwen" statt, wozu Freunde und Gönner des Gesanges freund!.-ejngeladen sind.
Der Ausschuß.
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am Donnerstag» de« IS. Januar,
im Kaffeehaus.
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Nächsten Freitag, den 13. Januar, nachmittags 2 Uhr, im Dekanathaus.
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bei jeder IVitteruux. Lntvioksl« rmd »usksrtixs« von 4m» teur-4utN»liweu.