SPnnischsr Klsttenb««.

G»ck», 4». tzan Das spanische Marineprogramm, dessen WSftchrnn, 1^ MMarden Peseta- kosten wird, sieht den W«« folgender Einheiten vor: 4 Schlachtkreuzer von je 28 000 Dannen, 10 NufklärnngSschiffe von 5 bis 10 000 Tonnen,. Mehrere Zerstörer von iiber 1000 Tonnen und 3 oder 5 Ge- Wwader von Unterseebooten. Der Bau der Schiffe soll auf Manischen Wbrften mit inländischem Material erfolgen.

Die deutsche« Schulden an England.

Der englische Kontrolleur für die Schulden der FeindeS- Daaten befand sich in den letzten Tagen in Paris, wo er mit »« deutschen Vertretern wegen der regelmäßigen Nückzahlun- Sen der Schulden Deutschlands an England verhandelte. Er Etttzerte einem Vertreter derDaily Mail" gegenüber, daß «pch 6L Millionen Pfund Sterling zurückzuzahlen wären. Es Dir den alle Anstrengungen gemacht, um den größten Teil Üeser Schuld noch biS zum Ende dieses Jahres abzuzahlen. Da- Vlatt bemerkt hierzu, daß die Deutschen in den ersten Monaten deS Jahre- 1920 sich alle Mühe gaben, die Zahlungen «» England regelmäßig zu leisten. Bisher sind 9 Millionen Pfund Sterling bezahlt worden. Dann seien die Deutschen W» Rückstand geblieben.

WaS ei« amerikanischer Sozialist in Rußland erlebte.

Berlin, 14. Jan. In der hiesigen Universität hielt der «uerikanische Sozialist Schwarz aus San Franziska, der im Hutftrag der American Federation of Labour mit seiner Frau zweiten Kongreß der Dritten Internationale beigewohnt einen Vortrag über seine Erlebnisse in Räterußland. hwarz wurde, wie er berichtet, mit seiner Frau ins Ge­ranks geworfen, als die Räteregierung erfuhr, daß er sich bfSllig über die russischen Zustände geäußert habe. Schwarz Geschuldigt Crispien, Dittmann, Däumig und Stöcker, die vier deutschen Delegierten, der Räteregierung seine privaten Ueußernngen hinterbracht zu haben. Schwarz und seine Frau, Ge «k Gefängnis die Nahrungsaufnahme verweigerten, wur­den auf ihren Protest schließlich freigelassen, aber erneut ge- Wmgen genommen, alS sie 3000 Dollar amerikanischen Goldes, WlS «an ihnen abgenommen hatte, zurückverlangten. Auf einen »»eiteren Protest wurden sie dann schließlich mittellos entlassen «Dpd nach Reval abtransportiert, wo die Frau des Amerikaners den Folgen deS Hungerstreiks starb. Als Schwarz in Reval een Vortrag vor Arbeitern halten wollte, wurde er über die üze abgeschoben und erhielt von Gukowski im Auftrag schitscherinö 500 englische Pfund ausbezahlt.

Der amerikanisch-japanische Zwischenfall.

Der amerikanisch-japanische Zwischenfall ist ebenso schnell tz»« Horizont verschwunden, wie er aufgetaucht ist. Es ist «Der typisch, wie dieser Fall im Handumdrehen bedrohliche Dolgen annehmen konnte. Bekanntlich hatte eine japanische Wache einen amerikanischen Offizier, der nicht stehen blieb, über den Haufen geschossen. Die amerikanische Regierung sandte «fort eine äußerst scharfe Note nach Tokio ab, in der Genug- «ung verlangt wurde. Die japanische Regierung hat auch Gprmell ihr Bedauern ausgesprochen. Die amerikanische Re- Uierstrng hatte sich in der Protestnote auf den Standpunkt Gestellt, daß der japanische Soldat nicht das Recht habe, einen «merikanischen Offizier zum Halten zu zwingen. Der Ober- Ennmandierende der amerikanischen Streitkräfte in Ostasien, »er sofort nach Wladiwostok abgereist ist, kehrte auf halbem W«e um.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neneubürg, 16. Jan. (Neuenbürg l Bauschlott I » : 0 (4:0), Neuenbürg II Bauschlott H (9 : 0). I HLnen winterlichen Kleide prangte heute die Umgebung des Breiten Tal" gelegenen Spielplatzes. Es hat sicher auch ren eigenen Reiz auf dem etwas mit Schnee angehauchten isen zu spielen. Wie schönrutscht und schleift" das Leder. Mpteler und Ball haben das schönste Wintervergnügen: sie Winnen Schlitten fahren! Ski Heil! Und nun zu den. Spielen! Neuenbürg II konnte verhältnismäßig leicht ihren nur mit » Mann spielenden Gegner bezwingen. Es klappte aber auch «al wieder! Warum gehts nicht immer so? Der Torwart n-ar oft biS zur Mittellinie aufgerückt, er hätte eben zu gern Deinen Gegenüber etwas beschäftigt; man sah es ihm oft an, Wie e- ihm in den Beinen juckte. Euch, die ihr des Vereins «Lchste Zukunft seid, möchte ich ans Herz legen, eure heutige Dorm mindestens beizubehalten, besser aber noch, euch kräftig

Ein Frühlingstraum.

Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.

. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Tunergißt, Ella, was der Stabsarzt gesagt hat" Ja, ja, ich weiß mußt Du mir das permanent wiederholen ich lasse Dich ja gewähren und rede nicht Ehr über Deine Erziehungsmethode," versetzte sie un­geduldig, ,str>ir werden uns ja^siie einig darüber."

Detlev wurde diese Wendung des Gespräches pein­lich; er wandte sich daher an Ella:Gnädige Frau, ich muß Ihnen wirklich das Kompliment machen, daß Sie brillant aussehen so frisch und rosig"

Wirklich, finden Sie?" lächelte sie etwas spöttisch, habe ich mich in meiner Ehe so verändert, daß Ihnen jetzt erst mein Aussehen auffällt?"

O, ich habe Sie stets bewundert"

Sehr interessant für mich! Jedoch hatte ich nie etwas davon bemerkt."

Gnädigste kennen doch die Geschichte vom Fuchs und den Trauben, die bekanntlich zu sauer waren?" Ah, das ist mir neu! Auch Du, mein Sohn Brutus ? Denken Sie, Herr von Strachwitz, und ich habe stets gedacht, daß <Ae mich nicht leiden mögen!"

Gnädige Frau, ich bin untröstlich"

Ach, lassen Sie nur gut sein, Strachwitz," ent- gegnete sie in verändertem Tone,wir wollen uns doch nichts Vorreden! Ich glaube ja doch nicht, was sie sagen, dazu kenne ich Sie Spötter viel zu genau!"

zu ihrem Gatten,nicht wahr, Wolfsburg ? Aber Du sagst ja gar nichts? Ist Dir nicht wohl?" Es klang aber mehr Aerger darüber als Besorgnis aus ihrer Stimme.

In der Tat, Ella, mir ist nicht gut, ich bin recht «gespannt"

Siehst Tn, ich habe Dir ja immer gesagt, das kommt »«« de« vielen Schreiben! Tu hast's doch wirklich nicht «ÜMssk .Sehen Sie, Strachwitz, so geht eS mir

zu verbessern. Schiedsrichter gut! Die k. Mannschaft mußte zum Teil erfahren, daß das Spiel doch nicht so leicht zu nehmen war, wie das Resultat eigentlich vermuten läßt. Doch an dem guten Verteidigerpaar, vereint mit dem sichern Torwart, zer­schellten alle noch so gut gemeinten Angriffe des Gegners. Aifrig arbeitete der linke Verteidiger, der oft es dem Torwart der zweiten nachmachen wollte. Die Läuferreihe ließ etwas zu wünschen übrig, es fehlte am präzisen Zuspiel zum Sturm. Neu und gut waren trotzdem die ab und zu aufs Tor geschosse­nen Bälle des Mittelläufers. Der Sturm arbeitete verhält­nismäßig gut, vor allem die Flügel. Besseres Verstehen des Dreigestirns im Jnnensturm wäre noch am Platz. Im großen ganzen darf die Aufstellung glücklich genannt sein. Bauschlott spielte anscheinend mit 2 Mann Ersatz. Die Mannschaft tat aber ihr Bestes. Ueberragend ist der Torwart, der sie sicher vor einerzweistelligen" bewahrte. Neuenbürg ließ in der 2. Hälfte auch nach, dev Sieg schien ihnen sicher zu sein. Es ist dies aber trotzdem ein Fehler, denn es könnte gewohnheits­mäßig werden. Bauschlott sei an dieser Stelle noch für ihr faires Spiel besonders gedankt, es war das Gegenteil wie vor 14 Tagen hier gegen Wilferdingen. Schiedsrichter war gut. Es sei hier noch besonders auf das in der HAitigen Nummer befindliche Inserataußerordentliche Generalversammlung" aufmerksam gemacht. kA.

Viehseuchenumlage für 1821.

Das weitere Umsichgreifen der bösartigen Maul- und Klaucmseuche hat in Verbindung mit der durch die Geldent­wertung verursachten außerordentlichen Höhe der Entschä­digungsbeträge für das einzelne an der Seuche gefallene Stück Rindvieh im bisherigcin Verlauf des erst zu drei Vierteilen verflossenen Rechnungsjahres 1920 die von der Zentralkasse der Viehbesitzer für Seuchenverluste zu leistenden Entschädig­ungen den Gesamtbetrag von über 65 Millionen Mark errei­chen lassen Die Ausgaben der Zentralkasse übersteigen also im laufenden Rechnungsjahr die Einnahmen aus der durch Verfügung des Ministeriums des Innern vom 11. Mai 1920 in Höhe von 5 Mark für jedes Stück Rindvieh festgesetzten Viehseuchenumlage, die einen Reinertrag von 4,79 Millionen Mark ergeben hatte, bereits um mehr als das Zwölffache. Da nach Art. 9 Abs. 4 des Aussührungsgesetzcs zum Viehseuchen­gesetz Nachumlagen nicht statthast sind, wurden die Mittel zur Leistung der Entschädigungen nach Erschöpfung der Einnah­men durch Schuldaufnahme aufgebracht. Nachdem aber der Schuldenstand bereits 60 Millionen Mark erreicht hat und noch keine sichere Aussicht besteht, daß der Bedarf an Mitteln zur Entschädigung von Seuchenverlusten, der sich im Lauf des Rechnungsjahres von Monat zu Monat gesteigert und im November und Dezember 1920 die Summen von 18 und !4 Millionen Mark erreicht hat, in den nächsten Monaten sich wesentlich vermindert, müssen zur Verhütung weiteren starken Anwachsens der Schuldenlast wieder eigene Mittel, und zwar durch Vorauserhebung der Umlage für das Rechnungsjahr 1921, beschafft werden. Bei dieser Umlage müssen an die Gesamtheit der Rindviehbesitzer, der durch Art. 9 Abs. 1 des Ausführungsgesetzes zum Viehseuchengesetz die von der Zen­tralkasse für Rindeir zu leistende Entschädigung auferlegt wird, außerordentlich große finanzielle Anforderungen gestellt wer­den. Um die Deckung des Bedarfs des ganzen Rechnungs- j^gres 1921 ans eigenen Mitteln zu sichern, müßte der Umlage eigentlich der Gesamtbetrag der Ausgaben im Rechnungsjahr 1920, der, wenn man den Bedarf der Monate Januar bis März 1921 gleich dem des Monats Dezembern auf je 14 Mill. Mark schätzt, sich auf mehr als 107 Millionen Mark belaufen wird, zuzüglich des Aufwands auf die Beziehung von erwa 90 Millionen Mark Schulden mit rund 5 Millionen Mark, also insgesamt 112 Millionen Mark zugrunde gelegt werden. Hiernach würde sich bei dem Gesamtrindviehbestand von 987 000 Stück, der bei der Viehzählung am 1. Dezember 1920 festgestellt worden ist, ein Umlagefuß von 113 Mark für das Stück ergeben. Da jedoch angesichts des gegenwärtig zu beo­bachtenden Rückgangs der Maul- und Klauenseuche die Hoff­nung berechtigt erscheint, daß die Tierverlnste an dieser Seuche im Lauf des Rechnungsjahres 1921 in einem solchen Maße sich vermindern werden, daß die Ausgaben der Zentral­kasse für Entschädigungen auch im Falle weiteren Steigens der für die Schätzungen maßgebenden Viehpreise die außerordent; liche Höhe des laufenden Rechnungsjahrs nicht mehr erreichen, so wird sich eine Ermäßigung des Umlagefußes für 1921 auf 100 Mark für das Stück Rindvieh immerhin rechtfertigen las­

er arbeitet, als ob es ums tägiiche Brot ginge und

wird mir darüber krank!-Ta bin ich am Ende gar

voreilig gewesen mit meiner Zusage für morgen abend ?"

was für eine Zusage ?"

Sagte ich Dir nicht, daß mir heute morgen Graf Meßdorf begegnet ist? Nein? Nun, dann hatte ich es vergessen. Mo, er läßt Dich bitten, mit mir mor­gen abend nach seinem Waldhäuschen zu kommen; Haupt­mann Braun und Landrichters kommen auch. Er fragte, ob wir etwas anderes vorhätten, da dies doch aber nicht der Fall ist, habe ich in Deinem Namen eingewilligt. Es soll ein recht vergnügter zwangloser Abend werden, daher diese einjache mündliche Aufforderung Graf Meßdorf wollte Dich gerade im Kasino aufsuchen, als er mir begegnetes ?

Auf Wolfs Stirn erschien eine tiefe Falte.Ich lehne trotzdem ab!"

Warum?" fuhr Ella auf.

Warum?" fragst Tu! Tu weißt doch recht gut, daß mir Meßdorf höchst unsympathisch ist und ich darum keinen näheren Verkehr wünsche. Tann habe ich keine Zeit, und was mir jetzt vor allem die Hauptsache ist Strachwitz"

Aber Schatz, Tu hast wohl ganz überhört, daß Herr von Strachwitz erklärt hat, morgen abend abzureisen! Tu scheinst mir wirklich die Taktlosigkeit zugetraut zu haben, in seiner Gegenwart von einer Einladung zu reden" sie sprach nicht weiter, da Groll ihre Stimme erstickte; sie stand auf und ging unmutig im Zimmer auf und ab.

Kurz und gut, Ella, ob Strachwitz bleibt oder nicht die Einladung nehmen wir auf keinen Fall an," sagte Wolf bestimmt. Und zu Strachwitz gewandt:Tu tust mir die Liebe und bleibst morgen und übermorgen be­stimmt noch hier."

Ich weiß nicht, Wolf, «eine Zeit ist in der Tat sehr

knapp "

sen. Demgemäß wnrde durch eine im amtlichen Teil -eff heutigen Blattes erschienene Verfügung beS Ministerium- dtzh Innern angeordnet, daß die Viehseuchennmlage für das Rech­nungsjahr 1921 schon im Lauf der Monate Januar und Februar 1921 im Betrag von 100 Mark für jedes Stück Rind­vieh zu erheben ist. Dabei ist Vorkehr getroffen, daß Rind- viehbesttzern, für welche die sofortige. Entrichtung des ganze» Beitrags mit Härten verbunden wäre, die Bezahlung de» zweiten Hälfte derselben auf Antrag vom Oberamt bis 30. September 1921 gestundet wird. Der Reinertrag der Umlage ist, soweit er nicht zur Bestreitung laufender Ausgaben der Zentralkasse erforderlich wird, zur Abtragung der im Rech­nungsjahr 1920 entstandenen Schulden bestimmt.

Württemberg.

Maulbronn, 14. Jan. (Ein trauriges Ende) hat gestern den früheren Besitzer der Klosterbrauerei Maulbronn und de» dortigen Gasthofszur Post", Friedrich Rieger, der in weiten > Kreisen 'bekannt geworden ist, ereilt. Nachdem er seinen älte­ster! Sohn und seine Frau durch den Tod, sein Maulbronn« Anwesen aber durch die Zeitverhältnisse verloren hatte, hatt» der alte Mann, der seinen noch lebenden zwei Kindern nicht zur Last fallen wollte, eine Anstellung in den Daimler-Werken in Untertürkheim gefunden, der er mit jugendlicher Zuverlässigkeit oblag. Noch am 6. Januar wohnte er der Landesversamm­lung der Demokratischen Partei in Stuttgart an. Nun scheint er die Absicht gehabt zu haben, seine in Bruchsal wohnend» Tochter aufsuchen zu wollen, denn gestern morgen fand ihn ei» Knabe, der ihn zufällig kannte, tot am Wege vom Bahnhch ' Mühlacker zur Wohnung sein« Tochter, die vom Kommen de- Vaters nichts wußte, liegen. Ein Herzschlag hatte seine« Leben ein Ziel gesetzt.

Stuttgart, 15. Jan. (Sofortige Anmeldung von Luft- ' fahrzeuggerät.) Das abzuliefernde Lustfahrzeuggerät ist niH> überall restlos angemeldet worden. Da die vollständig Anmeldung aber im dringenden Interesse des Reichs geböte» ist, wurde eine straffreie Nachholung der bisher versäumte» Anmeldung dadurch ermöglicht, daß die Frist bis zum 31. Ja», ds. Js. verlängert wurde. Wer auch diese Frist versäumt, Heft hohe Gefängnis- und Geldstrafen zu erwarten. Als Anmelde­stelle für Württemberg kommt die Reichstreuhand-G., Zweig­stelle Stuttgart, in Betracht.

Stuttgart, 15. Jan. (Die Edelmesie. Wenn man in den Zirkus will . . .) Die Edelmesse wurde nach 6tägig« Dauer geschlossen Es waren 160 Aussteller anwesend. D« Besuch der Grossisten, Exporteure und Ausländer war reD gut. Es wurden über 500 Einkäuferkarten ausgegeben. Hoch­wertige Ware fand vorwiegend für das Ausland Absatz. Der 15jährige Erwin Schäfer von hier entwendete seine» Hausleuten 120 Kalkeier. Die Eier verkaufte er, um lt.Neuch Tagblatt", einige Zirkusvorstellungen besuchen zu können. DK Strafkammer verurteilte ihn zu 1 Monat Gefängnis.

Bückingen, 15. Jan. (Gerechte Strafe.) Die hiesig Bauernfamilie Stiefel war bis jetzt ihrer Ablieferungspflicht nicht nachgekommen. Trotz wiederholter Aufforderung ver­kaufte sie lt.Neckarecho" Getreide zu Schieberpreisen. Eft»' Kommando von 12 Mann beschlagnahmte jetzt den ganze» Getreidebestand.

Neckarsulm, 15. Jan. (Eine Frechheit.) Ein Riesen- Plakat, das zu einer Freidenkcrversammlung einlud, in der d« abgefallene Priester Konstantin Wieland über die Ohrenbeicht» in Heilbronn sprechen soll, ist an die katholische Stadtpfarr­kirche angeklebt worden. DieseFreidenker" kennt man; eD ist eine politische Mache, weiter nichts.

Heilbronn, 15. Jan. Der Redakteur derSüdd. Sonn- tagsztg.", Dr. Erich Schairer, hatte einer Erklärung des Pro­fessors Dr. Schopf über dessen Beteiligung an der Einwohner­wehr die Bemerkung angefügt,hoffentlich wisse das Voll die Logik des Herrn Schopf zu würdigen, es könne aber auch finden, daß die Erklärung nach widerlicher Heuchelst stinke? Dr. Schopf stellte Strafantrag. Das Schöffengericht verur­teilte Dr. Schairer zu 300 Mark Geldstrafe und Tragung d« Kosten des Verfahrens.

Schramberg, 16. Jan. (Vergiftung.) Laut Schwarzwäld« Boten unterhielt ein 25jähriger Fabrikarbeiter mit einer 29 Jahre alten Arbeiterin ein Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Er gab dem Mädchen als Abtreibungsmittel Zyankali, an dessen Genuß es starb. Der Täter ist geständig und sitzt beim Amtsgericht Oberndorf in Untersuchungshaft.

Auch wenn ich Dich innig bitte, mir zu liebe bleiben?" bat Wolf halblaut.

Aber Deine Frau möchte doch gern morgen abend"

Wir gehen auf keinen Fall Meßdorf scheint mir nicht ganz eornmo il kaut Tein Besuch ist die beste Entschuldibung für unser Fernbleiben. Tu siehst also, daß auch rch egoistisch bin nicht wahr. Tu tust mir die Liebe?"

Wenn es sein muß. Mölschen, gern! Ungelegenheiten möchte ich Tir aber nicht gern machen."

Er betrachtete Gabriele, die jetzt, etwas entfernt von ihnen, zwanglos in einem Schaukelstuhl ruhle und sagte zu WolfDeine Frau ist wirklich noch hübscher ge­worden, so lange ihr verheiratet seid!"

Findest Tn, Mir ist das eigentlich gar nicht ausge­fallen! Aber wie sollte sie nicht! Sie hat ja alles, was sie sich wünscht, vor allem keinen Kummer," bemerkt« Wolf bitter.

Langsam stand Detlev auf und begab sich zu Gab­riele, in dem er sich auf einem kltzinen Hocker niederlietz ihr gegenüber. Sie war in der Tat das Bild einer schönen, eleganten, verwöhnten Frau, der alles zu: Füßen liegen mußte. Ihre rosige Gesichtsfarbe, die üppige kraftvolle Erscheinung paßten gar nicht so recht zu dem düster* und vergrämt aussehenden Manne, dem sie an- > gehörte.

Gnädige Frau," nahm Strachwitz das Wort,gnä­dige Frau, ich bin untröstlich, wenn ich die Veranlassung ^ bin "

gut; ich weiß doch, was Sie sagen wollen, sparen Sie

Schon gut, Strachwitz," unterbrach sie ihn kurz,schon daher ihre Worte! Sie haben es gehört, nicht ein unschuldiges Vergnügen gönnt er mir, der Barbar! Es geschieht eben nicht, punktum! Damit muß ich mich begnügen. Gründe für seine Weigerung anzugeben, bält er nicht für nötig!"

(Fortsetzung solgt^

Bezugspreis: vrerteljahr'ich in Neuen» Lürg 13.75. Durch die

ifföst im Orts» und Ober» «MtS-Verkehr sowie im sonstigen inländ. Verkehr LIL.60m.PostbeH.A-ld. .hv von HLHrrrr Grrvc

FHflrhl Lein Anspruch auf tiefe der Zeitung oder auf KLSz«q!ung oe» Bezugspreise».

Bestellungen nehmen all« Poststellen, in Neuenbürg «rcherdem die Austräger jederzeit entgegen.

Girokonto Nr. 34 bei -« OberamtS-Sparkaff, Neuenbürg.

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Dersai

Zum 18.

Der Name bedeutet für u Verlust, Größe und Ohnmacht, während sich am 18. Januar 1L nach langer Zeit der Ohnmacht neue Deutsche Reich zum Lichte neuen Reich kaum fünf Jahrzeh gelegt, die noch für lange unse unsere Arme lähmen werden. - Fragen wir heute nicht danach nicht mehr zu ändern. Wohlvor hinsichtlich des nackten geschic das aber lenkt den Blick auf der sailles von 1919; und dieser zwingen deutsche Betrachtung t anderen, älteren, jenes bejahendl les von 1871.

Weil wir Frankreichs Heere hatten? O nein. Das-war eir wie es am eigenen Leibe Hab jedem anderen Volke begegnen ! ist ja wandelbar. Unwandelbar seit damals vergangenen halben wiesen: die Notwendigkeit des die Tragfähigkeit des völkischen ( Deutschlands Stämme heute, nc wären sie nicht über 1870-71 G worden? Gewiß: Weise werden s wäre nicht gekommen, wäre ihm Vorausgegangen. Das mag richt auch, daß dann jenes andere zwischen 1871 und dem Weltkrie schwung, d« dem großen Ganzen staaten zugute kam und deutsch» Deutschlands inneren Reichtum vor die Welt treten ließ, daß es 1919 noch eben so gefürchte andererseits Vernünftige längst aus den Scherben des großen Kr kommen wird ohne Deutschland;

Das aber ist für uns als T berede, das ewig Bejahende des dem Kaiserreich inzwischen ein j augenblicklich eines, hassenden Fe daß unsere Kolonien geraubt m unser Wirtschaftsleben gelähmt hemmt, unsere Wehr und unser war Werk von Menschenhänden, dergerissen und kann demgemäß der aufgebaut werden. Alles da und ging in Trümmer, weil an dem Schiff der zielbewusste, üll letzten Endes, als es um Sein o gewaltige Geist, die hingebende g Werden diese Dinge, die uri entscheidenden Stunde missen mi zeitigen Ohnmacht wieder zuteil Daß es so sein möge d- 18. Januar Sinn, unseres ganzer Gebet; weg mit dem Gefühl Dumpfer Gleichgültigkeit; hirrwc und Hemmende und an seiner Geist und Zuversicht, den Glar Ideale. Gelingt uns diese Um Krankem in Gutes, Großes und ; an Deutschtum und Reich ans ein Sinnbegriff, dann war das liche Episode, indessen uns das 1871 werden darf und soll Bo: größeren, noch sonnigeren völkisck

Deutsch

Berlin, 16. Jan. Hier ist »egründet worden. Der Name organisationstechnischen Gründen Bewegungen anderer Bundessta Preußische Königspartei wird se Parlamentarische Tätigkeit ausüb Königsgedankens soll dem Parte werden. Die Polen ziehen a knmer stärkere Truppenmassen z Polnische Propaganda München, 15. Jan. Wie c emgeweihten Kreisen schon lang Bayern eine recht umfangreiche i hier lebenden abstimmungsberech; tu gewinnen. Die Zentrale für »anz Süddeutschland und die R sich in Landshut, ihr Leiter ner München besteht ein Agitationsk Von Len Vereinigten Verbände »ach Kräften überwacht wird.

Eine SPe Zwischen der Arbeit-gemein