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79. Jahrgang.
Deutschland.
München, 10. Jan. Rekordziffer bei der Lustbarkeits- abgabe. Die Lustbarkeitsabgabe im Dezember hat den Rekord geschlagen. Es wurden 796 566 Mark eingenommen. Die öchste Einnahme betrug bisher im Monat 700 000 Mark.
Berlin, 11. Jan. Eine französische Note fordert vom eich, es solle die Stadt Mainz zur Versorgung der französischen Zivilisten mit Milch anhalten.
Neuer Kurs der einzelstaatlichen Finanzpolitik.
München, 10. Jan. Von eingeweihter finanzpolitischer Seite wird behauptet, daß die am Samstag zu Ende gegangene Bamberger Finanzministerkonferenz den Anfang einer neuen Aera in der Finanzpolitik der Länder bedeute. Es haben sich hier zum ersten Male die Finanzvertreter der acht größten deutschen Staaten ausgesprochen und sind sich darüber einig geworden, daß ein gemeinsames Vorgehen in allen grundsätzlichen Fragen der Finanzpolitik der Länder unerläßlich sei. Die Bamberger Finanzkonferenz ist nicht als eine Frontmachung gegen die Politik des Reichsfinanzministers aufzufassen, sondern man kann sie als ein Schutzbündnis der .Länder gegenüber den Lebensnotwendigkeiten der Staaten auffassen. Die Bamberger Konferenz beschäftigte sich eingehend mit dem Landessteuergesetz. Es wurden die Steuerfragen beraten, die sich auf die Steuer des Reiches, auf die den einzelnen Ländern und den Gemeinden noch verbliebenen Steuerreste erstrecken, nämlich die Haus-, Grund und Gebäudesteuer. In allen diesen finanz- und steuerpolitischen Fragen wurde die Uebereinstimmung dahin erzielt, daß die Länder vom Reiche in ihrer Existenz nicht gehemmt, sondern unterstützt werden müssen. Auf dieser gemeinsamen Basis werden in Zukunft die Länder ihre Finanzpolitik einzustellen haben.
Gewerkschaften und Entwaffnung.
Berlin, 11. Jan. Wie verlautet, haben kürzlich wiederum Besprechungen zwischen den Führern der Gewerkschaften und der Reichsregierung stattgefunden, welche sich mit der Frage der Entwaffnung der bayerischen Einwohnerwehren befaßten. Der Reichsregierung ist es hierbei gelungen, die Gewerkschaftsführer von der Notwendigkeit der von ihr getroffenen Schritte zu überzeugen. In der heutigen Sitzung des Reichstagsausschusses für auswärtige Angelegenheiten wird Reichsfinanzminister Simons über die Entwaffnungsfrage und die oberschlesische Abstimmung Erklärungen abgeben.
Anwachsen der Erwerbslosenzahlen.
Wie aus dem Reichsarbeitsministerium mitgeteilt wird, ist die Zahl der Erwerbslosen in der Zeit vom 1.—5. Dezbr. 1920 erneut und zwar nicht unerheblich gestiegen. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger betrug am 15. Dezember im Reiche 365 307 gegen 350 368 am 1. Dezember, die Zahl der mitunterstützten Familienangehörigen 380 384 gegen 352 252. Ist auch bei diesen Ziffern der Einfluß der Jahreszeit nicht zu verkennen, so werden doch, in erster Linie der verschärfte Kohlenmangel und die noch immer bestehenden Absatzschwierigkeiten für die Zunahme der Erwerbslosigkeit verantwortlich zu machen sein.
Wie Klara Zetkin den Franzosen ein Schnippchen schlug.
Zur Teilnahme am Sozialistenkongreß in Tours wählte Klara Zetkin den Weg durch das besetzte Gebiet. Sie überschritt die Grenze im Automobil und bestieg auf der französischen Grenzstation einen Zug. Vor Paris bestieg sie einen Vorortzug. Sie traf am Sonntag auf einem Pariser Bahnhof ein. Bei ihrem Erscheinen auf dem Kongreß in Tours wurden die Türen des Saales geschlossen und die Telephonverbindung unterbrochen, sodaß die Polizei erst nachträglich von ihrer Anwesenheit erfuhr. Klara Zetkin besuchte auf der Rückreise die Schlachtfelder. Sie dürfte Frankreich ans der Straße bei Weißenburg verlassen haben. Während der ganzen Fahrt war sie von drei sozialistischen Politikern begleitet.
Ausland.
Rom, 10. Jan. Auf dem Schlosse Aglio in Piemont wurde die Vermählung der Prinzessin Ilona von Savoyen mit dem Prinzen Konrad von Bayern vollzogen. Der König und die Königinmutter, sowie alle Prinzen des Hauses Savoyen wohnten der Trauung bei.
London, 11. Jan. Aus Indien werden neue Unruhen gemeldet. In verschiedenen Provinzen verbrannten die Eingeborenen die Ernte und zerstörten die Häuser der Grundbesitzer.
Fiume, 11 . Jan. d'Annnnzio ist in seine neue Villa in Fiume eingezogen. Er arbeitet an der Geschichte der letzten Wechselfälle von Fiume; d'Annunzio will beweisen, daß er von einflußreichen Persönlichkeiten durch Wort und Tat zum Widerstand ermutigt worden ist. (Er sucht also einen Süw denbvck, auf dem er abladen kann. Schriftl.)
Die Pläne des ungarischen Hochadels.
Mailand, 10. Jan. Die Zeitung „Epoca" läßt sich aus Wien berichten, daß der ungarische Hochadel die Vorbereitungen zur Rückkehr der Habsburger aus den Thron andauernd zweiter betreibe. Der frühere Kaiser Karl werde eingeladen werden, die Krone anzunehmen, und alsbald nach seiner Rückkehr werde der Wiederzusammenschluß Oesterreichs mit Ungarn Proklamiert werden. In den Nachbarstaaten, besonders in der Tscheche-Slowakei und in Südslabien herrsche hierüber größte Besorgnis.
Fachs Bericht über die Luftentwaffnung Deutschlands.
Paris, 10. Jan. Die „Chicago Tribüne" ist in der Lage, den Bericht des Marschall Foch an den Botschafterrat über die Entwaffnung Deutschlands, speziell in der Luftwaffensrrge zu geben. Der Bericht beginnt mit der Feststellung, daß die Tätigkeit der Deutschen auf dem Gebiet der Luftwaffe wieder begonnen habe und daß die deutsche Regierung das Verbot, keine Luftwaffen mehr zu bauen, umgehe. Den Alliierten seien viele Maschinen übergeben worden mit 26 823 Flugzeugmotoren, 6 Luftschiffen und eine beträchtliche Anzahl Maschinenteile. Die Kontrollkommission habe aber beträchtliche Mengen an Flugzeugmaterial entdeckt. Die deutsche Regierung selber habe das Vorhandensein versteckten Materials anerkannt und dann erklärt, daß sie ein neues Gesetz Herausgeber: werde, um ihren Verpflichtungen Nachkommen zu können. Die Fabriken von Junker hätten 150 Zivilflugzeuge gebaut, die Fokkerwerke 3, die Luftverkehr A.-G. baue ein Wasserflugzeug neuester Konstruktion. Die deutsche Regierng habe es abgelehnt, Pläne für Luftschiffe den Alliierten zu übergeben, weil diese im Jahre 1919 für Zivilmaschinen ausgearbeitet worden seien.
Festsetzung der Entschädigungssumme.
Paris, 11. Jan. Aus einem Artikel von Pertinax geht hervor, daß die französische Regierung aus parlamentarischen Rücksichten, um die Lage der Abgeordneten gegenüber ihren Wählern nicht zu erschweren, vorläufig auf die Festsetzung einer Gesamtsumme für die deutsche Entschädigungszahlung verzichten will. Pertinax fordert, daß die Ministerpräsidenten in Boulogne die Gesamtsumme der Entschädigung und die Deutschland gegenüber anzuwenden Strafmaßnahmen einfach bestimmen sollen. Erst danach möge man mit den Deutschen verhandeln und praktische Vereinbarungen treffen.
Französischer Verständigungswille.
Paris, 11. Jan. Auch der „Temps" treibt heute Ver- söhnungspolitil. Cr sagt, die Beziehungen Frankreichs zu Deutschland seien abhängig von der Frage der Einwohnerwehr und der Frage der Wiedergutmachung. Beide Probleme seien, bei einigem guten'Willen auf beiden Seiten, lösbar. Und es wäre denkbar, daß Leide Staaten dann zu einem Verhältnis kommen könnten, das auch für Frankreich eine Stärkung bedeuten würde. Der „Temps" sagt, die französische Politik müsse mit aller Gewalt zu einer deutsch-französischen Entspannung kommen. Diese sei die Voraussetzung für den Frieden Europas. (Was Wohl der eigentliche Grund dieser auffallenden Sinnesänderung ist? Schriftl.)
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
— Durch Entschließung des Herrn Staatspräsidenten ist je eine ständige Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Altfürstenhütte OA. Weinsberg dem Unterlehrer Richard olf in Sprollenhaus OA. Neuenbürg, Herren- alb der Unterlehrerin Dora Oppenrieder daselbst übertragen worden.
Neuenbürg, 12. Jan . (Spenden für die Kinderhilfe und für Oberschlesien.) Nachträglich gingen noch ein:
1. für die Kinderhilfe:
Sammlung durch Schulrat Keck, Herrenalb . 85 Mk.
2. für Oberschlesien:
Sammlung durch Schulrat Keck Hetrenalb 85 Mk.
N. N., Neuenbürg 10 Mk.
Th. H. 20 Mk.
Medizinalrat Härlin, Neuenbürg 10 Mk.
Gollmer u. Hummel 50 Mk.
Kaufmann Pfister (neben einer früheren Gabe) 5 Mk.
Postinspektor Lang 5 Mk.
Schultheiß Rapp, Feldrennach 10 Mk.
Schriftleitung des „Enztäler" 10 Mk.
zusammen: 290 Mk.
Die Sammlung wird fortgesetzt.
—e— Calmbach, 11. Jan. Die famose „Reichszentrale für Heimatdienst" will sich auch in unserem Oberamt nützlich machen. Sie will in verschiedenen größeren Orten Lichtbildervorträge halten lassen. Der Vorführende soll die Hälfte der Eintrittsgelder erhalten; die Vorträge sind einzeln käuflich zu 3 oder 5 Mk. Es scheint, daß es sich bei der Sache mehr um Geldmacherei als um Aufklärung handelt. Es ist dieselbe Zentrale, die im November von der sozialistischen Regierung gegründet vor den letzten Wahlen 10 Millionen Steuergelder erhielt, um die Wähler aufzuklären, d. h. ihnen die linken Parteien zu empfehlen. Jetzt scheint sie Schwierigkeiten zu haben, es fehlt am Geld; was Wunder, wenn sie einem Herrn Friedländer 90 000 Mark jährlichen Ehrensold zahlt. (Wir geben Vorstehendes nur mit Vorbehalt wieder. Schriftl.)
Höfen, 10. Jan. Einen erhebenden Genuß vermittelte den zahlreich herbeigeströmten Zuhörern das am vergangenen Sonntag von Frau Fabrikant Kammer ell zu Gunsten des heimischen Glockcnfonds veranstaltete Kirchenkonzert. Mit den feierlich daherschreitenden, zur Andacht stimmenden Akkorden der Bachschen G-dnr Phantasie das Ganze einleitend und dann noch 2 Choralvorspiele bietend, bewährte sich Herr Organist Aichele aus Calw aufs neue einerseits als zielsicherer Solist auf seinem Instrument, andererseits aber auch als feinsinniger, anpassungsfähiger Begleiter und ganz besonders im gewandten, flüssigen Zusammenspiel mit den Violinen als temperamentvoller Musiker von fortgeschrittenem.
durchaus beachtenswertem technischen Können. Unter LeitunW
von H. Hauptlehrer Klein brachte der Sängerbund Höfe» Beethovens feierlichen Chor „Heilge Nacht" mit guter Auffassung und würdigem Vortrag zu Gehör, während der neuerstandene Kirchenchor unter Herrn Pfarrer Gundert Abels innig frommes „Flehend heben wir die Hände" mL tiefer Empfindung bot. Als Gesangsolisten traten die Veranstalterin des Ganzen, Frau Fabrikant Kommerell und ein Stuttgarter Kunstjünger, H. B e i s b a r t h, auf den Plan. Zeigte sich jene in dem reizenden, von süßen Geigentönen umwobenen Regerschen „Mariä Wiegenlied" und in de« modulationsreichen „Gebet" von H. Lang mit ihrer feinen Tongebung wiederholt als glückliche Interpretin zarter Seelenstimmungen, so führte sich der Sänger mit seinem sympathischen, männliche Kraft und schmiegsame. Weichheit vereinenden, umfangreichen Organ in den Arien „Dein Heldenarni" von Händel und „Lobe den Herren" von I. S. Bach recht vorteilhaft ein. Herrlich erklangen die beiden Geigen d» hochtalentierten jugendlichen Stuttgarter Künstler Hutl u. Doppler sowohl im gelungenen Einzelvortrag der wohlklanggesättigten „Melodie" von Gluck-Kreisler und dem charakteristischen leidenschafts- und schmerzdurchwühlten „Grave" von Friedemann Bach, als ganz besonders in den prächtige», größer angelegten Werken für 2 Violinen. Stilgerecht und stimmungsvoll erklang im frischen Fluß Händelscher Tonsprache die G-moll Sonate mit ihrem reizenden Frage- und Antwortspiel und dem sonnig verklärten, parallelen Zusammengehen der beiden Instrumente, während sich in dem wundervollen D-moll Kvnzert mit dem stürmisch daherbrausenden Allegro, dem himmlisch friedvollen Larghetto und denn mit äußerster Kraft gespielten Vivace I. S. Bach als der Fürs! im Reich der Töne erwies. Hier erlebte man wieder einmal das Befreiende und Beglückende hoher, reiner Kunst, und-in gehobener Stimmung ging man nach 1^ Stunden auseinander, fast bedauernd, daß das Ganze schon zu Ende war.
- Wie wir hören, beläuft sich der Ertrag des Konzerts auf rund 1000 Mark, welche dem kirchlichen Fonds überwiese» werden konnten.W.
Wür^moerg.
Calw, 10. Jan. (Opfer der Zeitverhältnisse.) Tin 74 Jahre alter Privatier, der durch Sparsamkeit sich ein nettes Vermögen erworben hatte, ist ein Opfer der wirtschaftlichen Verhältnisse geworden. Er war viele Jahre lang Reisender einer Stahlfedernfabrik in Wien und legte deshalb sein Vermögen hauptsächlich in österreichischen Wertpapieren an. D« er aber von den meisten Papieren keinen Zins mehr erhielt» sah er einer traurigen Zukunft entgegen und machte deshalL seinem Leben selbst ein Ende. Die kleinen Rentner sind vom Schicksal außerordentlich hart betroffen.
Oberschwandorf OA. Nagold, 11. Jan. (Tödlicher Sturz.) Beim Tannenzapfenbrechen ist der 46 Jahre alte Flaschner Jakob Hehr, Vater von acht Kindern, zu Tode gestürzt.
Stuttgart, 10. Jan. (Ein Hauseigentümer als Einbrecher im eignen Hause.) In einem Hanse der Wagenburgstraße wurde kürzlich bei einem Mieter eingebrochen und der Inhalt des Weißzeugschranks ausgeraubt. Bei der Besichtigung des Tatorts durch die Fahndungspolizei machte der Hausbesitzer, ein früherer Bäcker und späterer Arbeiter bei Daimler, der nach der Betriebsstillegung nicht wieder eingestellt wurde, scharfsinnige Bemerkungen über die Vermutung des Einbruchs, die einem Sherlock Holmes Ehre eingelegt hätten. Einem Bekannten gegenüber suchte er, obwohl niemand auf ihn Verdacht hatte, .sein Alibi in der Weise anzubringen, daß er sagte: „ich bin nur froh, daß ich zu der Zeit des Einbruchs nicht da war." Als nun aber eine Hausbewohnerin im Keller ein Stück der gestohlenen Wäsche fand, da dachte man, dir anderen Sachen können auch nicht weit entfernt sein, und siehe da: bei einer Kellerdurchsuchung fand sich der Raub im Keller des Hausbesitzers vor. Der Hausbesitzer wurde alsbald verhaftet. Man bringt ihn mit einem in der Nähe ausgeführten, noch nicht aufgeklärten Kellerdiebstahl in Zusammenhang.
Stuttgart, 11. Jan. (Wucheugcricht.) Im vergangenen Herbst kam es, wie bekannt, auf dem hiesigen Markt zu einer Radauszene, weil der Bauer Johannes Wilhelm ans Bonlanden Obst den Ztr. zu 85 Mark feilbot. Das Publikum drohte dem Bauern, der seinen Revolver zog. Die Polizei, die hierauf einschritt, zwang Wilhelm, das Obst zum festgesetzten Tagespreis zu verkaufen. Wie vor dem Gericht festgestellt wurde, war das feilgebotene Mostobst minderwertig und mit teigigen Birnen durchsetzt. Das Gericht verurteilte Wilhelm zu 1500 Mark Geldstrafe.
Zuffenhausen, 11. Jan. (Familiendrama.) Der schon länger schwer kranke 49jährige Gerber Minier hat, um seine« fortdauernden körperlichen und seelischen, aussichtslosen Elens zugleich mit demjenigen seiner Familie ein Ende zu machen, auf die kleineren Kinder und auf die Frau einige Revolver- kugeln abgeschossen und dann sich selbst in der Gegend des Herzens eine Schußverletzung beigebracht. Die Frau traf er in die Schläfe, wogegen er die Kinder zum Glück verfehlte. Das schwerverletzte Ehepaar wurde zur Operation ins Bezirkskrankenhaus verbracht. Beide sind noch am Leben.
Heidenheim, 11. Jan. (Diebstahl.) Dem Bäcker Ziegler sind auf erschwerte Weise 1 Ztr. Rauchfleisch, 38 Pfund Schmalz, eine Anzahl Würste und etwas Butter im Wert von etwa 3 000 Mark gestohlen worden.
Ulm, 11. Jan. (Schulsache.) Tin« Umwälzung m der