Hinsicht scheint, wie der Diplomat des „Jntransigeant" beachtet. man Deutschlands Vorschläge zu erwarten.
Deutschland hat Rede und Antwort zu stehe«.
London, 4. Jan. Der „Evening Standard" meldet, daß Lord d'Abernon über folgende Fragen Aufklärung von der deutschen Regierung wünscht: 1. Warum sind deutsche Kapitalien im Auslande investiert worden? 2. Wie groß ist der deutsche Nationalreichtum? 3. Wie hoch sind die deutschen Depositen im Auslande? Welches ist der deutsche Kapitalertrag in Deutschland und im Airslande?
Das zukünftige amerikanische Kabinett.
Mewhork, 3. Jan. Man kann ungefähr die Zusammenstellung des neuen Kabinetts unter der Präsidentschaft Har- dingS als ziemlich sicher annchmen. Danach würde Hughes die Leitung des Gsamtkabinctts übernehmen und zwar als Außenminister. Als Finanzminister ist der Chicagoer Bankier Daves in Aussicht genommen. Hoover soll in erster Linie für das Innenministerium in Betracht kommen. Jedenfalls ist gewiß, daß er ein Portefeuille übernehmen wird. Als Justizminister spricht man von Daughcrth, das Kriegsministerium. soll Hert. das Marineministerium Weeks übernehmen. das Postministerium Hays und das Ackerbauministerium Wallace.
Baldiger Fried« zwischen Deutschland und Amerika.
Der frühere Staatssekretär Knox hatte eine längere Konferenz mit Harding. Er teilte später der Presse mit, daß er fest überzeugt sei. daß Harding nicht geneigt sei. den Völkerbundsvertrag zu akzeptieren, selbst bei Streichung des Artikels 10 nicht. Knox erklärte, daß der Kongreß sofort nach seinen! Zusammentritt eine Resolution über den Frieden mit Deutschland annehmen werde.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 4. Jan. Im Aib'itssaal des Schulhauses, in welchem bei Ferienbeginn am 24. Dezember o. Js. auf Geheiß der Lehrerschaft zwecks gründlicher Durchlüftung die Fenster geöffnet wurden, machten Diebe sich dies zu Nutzen, schnitten an 5 Fenstern die Vorhänge bis auf etwa 30 cm Höhe ab und nahmei? sie neben Drillich und einem Handtuch mit. Der Schaden beläuft sich auf etwa 800—>000 Mk. — Der Landjägermannschafl gelang es, Schleichhändlern ein Quantum von 8l Pfund Butler, nach Wildbad bestimmt, abzunehmen. Die Butter wurde zu 20 Mk. das Pfund eingekauft und sollte um 35 Mk. verkauft werden. In einer Zeit, wo in den Städten kaum die kleinste Menge Butter den Bersorgungsberechtiglen zur Verfügung fleht, kann dem Volksempfinden nur dadurch Rechnung getragen werden, daß solchen gewissenlosen Schleichhändlern unter öffentlicher Namensnennung durch exemplarische Strafen die Lust an ihrem schamlosen Treiben verleidet wird.
Neuenbürg, 4. Jan. Die Neuwahlen zu den Handwerkskammerwahlen hatten im Handwerkskammerbezirk Reutlingen folgendes Ergebnis: Mitglieder: Flaschnermeister Henne in Tübingen, Gipsermeister Schweizer in Nürtingen. Zimmermeister Burgbacher in Trossingen, Schuhmachermeister Würthner in Schwenningen, Friseurmeister Kxck in Tübingen, Küfermeister Schande in Neuenbürg, Waanermeister Merkte in Nagold, Sattlermeister Heberle in Rottenburg, Bäckermeistr Zech in Reutlingen. Maurermeister Kläger in Sulz. Ersatzmänner: Glasermeister Pfister in Rottweil, Schreinermeister Müller in Freudenstadt. Buchbindermeister Walz in Tübingen, Seilermeister Nauruer in Reutlingen, Schmiedmeister Mäder in Herrenbrg.
Die heiligen Dreikönige. Das, Fest der heiligen drei Könige, das wir in der Erinnerung an die Anbetung des Christkindes durch die drei Könige aus dem Morgenlande begehen, feierten die ersten Christen als Tauftag Christi. Von den Volksbräuchen. die sich an dieses Fest knüpfen, sind viele im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten. Nur in kathol. Gegenden ist es vielfach noch Sitte, daß der Hausvater die uralten Zeichen K M B — die Anfangsbuchstaben der Königsnamen — an die Türe malt. Sehr alt sind die verschiedenen Bohnenscherze, darunter die bekannte Sitte, in einen Kuchen eine Bohne einzubacken, und denjenigen, auf dessen Anteil die Bohne kam, zum Bohnenkönig zu ernennen. Schon zur Zeit der Königin Elisabeth von England gab es mn englischen Hof jedjährlich den Bohnenkuchen, ein gewaltiges Gebilde, das nicht weniger als 100 Pfund schwer war.
Calmbach, 3. Jan. (Eingesandt.) In dem sinnig mit Lannenreisig und Turnerzeichen geschmückten Kronensacn fand
am Reujahrsfest die Weihnachtsfeier der hiesigen Turngemeinde unter zahlreicher Teilnahme der Mitglieder und Freunde statt. Offenbar hat die hiesige Einwohnerschaft mehr Gefallen an dem echt deutschen Turnen, als an dem fremden, englischen, vielfach rohen Kußballsport. Aber auch die Aufführungen zeigten eine Höhe, die allgemein befriedigte. Die Turnübungen der Turner und Zöglinge waren Präzis, schneidig, elegant. Die komischen Stücke wurden sicher und natürlich gegeben und erregten allgemeine Bewunderung und Heiterkeit. Wir nennen nur die an komischen Verwechslungen reiche „Herraberger Erbschaft", an den „Bärentesssl im Wildbachgrund", der viel tragische Wendungen brachte, und den überaus lustigen Schwank von „Kommerzienrat Knoll". Sämtliche Spielende gaben ihre Rollen ausgezeichnet wieder. Wegen Raummangel nennen wir nur die Namen Strobel. SL>all, Jakob Kappler, Adolf Bauer. Auch sonst klappte alles, und der Verein samt seinem Vorstand Christian Kühler darf des Dankes aller Besucher versichert sein. Gut Heil!
Dennach. 3. Jan. Am Neujahr-Abend hielt der hiesige Turnverein seine Weihnachtsfeier. Ein reichhaltiges Programm war den Zuhörern geboten. Leider war der Saal viel zu klein, um alle die hiesigen und auswärtigen Besucher fassen zu können, so daß viele wieder nach Hanse gehen mußten. Die ganze Veranstaltung war mit viel Geschick und tiefer Gründlichkeit vom Bürstand des Turnvereins, Ernst Hörter, vorbereitet und geleitet. Im Mittelpunkt der Darbietungen stand das ergreifende und von allen Beteiligten sehr gut gespielte Stück „unschuldig". Sehr viel Lacherfolge zeitigten die glänzend vorgetragencn Couplets „Ohne Hose, ohne Weste, ohne Rock", „Sie wollen geschieden sein" und „Der nudeldicke Mann und seine spindeldürre Frau". Erwähnt seien noch die trefflichen musikalischen Darbietungen der hiesigen Musikkapelle unter ihrem schneidigen und energischen Dirigenten Herrn Becht ans Birkenfeld. So war die Veranstaltung in allen Teilen glänzend gelungen, denn alle, die dazu beitrugen, gaben ihr Bestes.
Wür».r»r»verg.
Knittlingn, 3. Jan. (Ein schwere Strafe wegen Stcuer- gefährdung) erhielt Schmuckwarenfabrikant Adolf Blumer hier. Er wurde vorn Finanzamt Maulbronn wegen Gefährdung der Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs zu 92 400 Mk. Geldstrafe verurteilt. (Brett. Tgbl.)
Stuttgart, 4. Dez. (Die erste Flugpostlinie.) Am Montag vormittag wurde die erste württ. Luftpostlinie nach Konstanz eröffnet. Auf dem Wasen hatten sich die Vertreter der Stadtverwaltung, der Postbehörde, der Polizeidirektion und der flugsporilichen Vereine versammelt. Der Schorndorfer Flieger Paul Strähle erklärte in einer kurzen Ansprache seinen Halberstedter Doppeldecker und ließ sich zum ersten Flug beglückwünschen. In Konstanz konnte jedoch die Landung dieses ersten Postslugzeuges nur mit Mühe vollzogen werden. Im Laufe des Nachmittags ist dann Strähle von Konstanz wohlbehalten wieder zurückgekehrt. Die Flugpostlinie ist damit eröffnet.
Stuttgart, 4. Jan. (Die Konkurse im Jahre 1920.) Die Zahl der Konkurse hat sich im vergangenen Jahr von 1015 auf 1324 erhöht. Die Ziffern der letzten Friedensjahre (1913: 9725) Wurden nicht erreicht. Dabei ist jedoch in Betracht zu ziehen, daß die zu Kriegsbeginn geschaffene Einrichtung der Geschäftsäufsicht immer noch besteht, was in vielen Fällen den Zusammenbruch eines Unternehmens nur hinausgeschoben hat.
Ehingen, 2. Jan. (Abgesaßt.) Unter dem Schutze der Neujahrsnacht glaubte eine bekannte Uracher Schiebergesell- schaft ihr unnobles Handwerk ausüben zu können. In Teu- ringshofen wurden die drei Schieber von Hülben OA. Urach abgefaßt und etwa 25 Ztr. Weizen und Gerste beschlagnahmt. Vom Krachen der Neujahrsböller begleitet, wurden die Schieber mit Wagen und Roß hierher ins Amtsgerichtsgefängnis gebracht.
Ereignisse am Jahreswechsel.
In Köngen OA. Eßlingen, ist das 8jährige Söhnchen des Löwenwirts Messing, das sich zu Neujahrsanfang vor der Haustüre fand und dem Spiel der Feuerwehrkapelle zuhörte, Plötzlich von einem Revolverschuß ins Herz getroffen und getötet worden. Der 19jährige Sohn des Landwirts Limbächer wurde als der Tat verdächtig vorläufig in Haft genommen. — Einem Gewerbetreibenden in Metzingen wurde in der Silvesternacht eine kleine Geldkassette mit 86 000 Mart Papiergeld entwendet. Vom Täter hat man keine Spur. Für seine Ermittlung und die Beibringung des Geldes wurden 10 000 Mark Belohnung ausgesetzt. — In Sternenfels OA. Maulbronn wurde in der Silvesternacht vor einer Fabrikfiliale eine Bombe zur Explosion gebracht, die 25 teilweise
große Scheiben der Fabrik vollständig zertrümmerte. B letzt wurde niemand. — Junge Burschen bon Sontheim a. H erlaubten sich in der Silvesternacht in Giengen den Sche einen nichtverschlossenen Briefkasten mit einer Sprengkapj die sie hineinlegten, zu sprengen Die Sache hätte für eir der Burschen gefährlich ausfallen können, denn er konnte! von der Explosion nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen u erhielt eine Anzahl Splitter, zu seinem Glück nur in ! Hinterteil. — In Berg OA. Ehingen a. D. wurde be Neujahrsschießen, ein junger Mann durch vorzeitiges Li gehen eines Schusses am ganzen Leibe verbrannt und mu! schwer verletzt ins Bezirkstrankenhaus geschafft werden. Als bei der Neujahrsschießerei in Ettishofen ein Böller ni gleich losging, näherte sich ihm ein junger Mann, um Zündschnur nochmals in Brand zu stecken.- In demsel! Augenblick löste sich der Schuß und die ganze Ladung st, dem jungen Mann in den Schenkel. Schwer verletzt wui er von der Sanitätskolonne ins Elisabethcnkrankenhaus rr Ravensburg verbracht. — Beim Hantieren mit Sprengkapsel wie sie zum Stocksprengen verwendet werden, explodierte Baindt eine solche, während sie der unglückliche Neujah, schütze noch in den Händn hielt. Es wurde ihm die Ha total zerrissen. Auch das Augenlicht scheint bei ihm r einem Kameraden schwer gefährdet. Beide wurden von ! Ravensburger Sanitätskolonne ins Elisabeihenkrankenha verbracht.'
Baden.
Jsprinjgen b. Pforzheim. 3. Jan. Der Brandstifter, ! in der Nacht zum Freitag hier drei Häuser angezündet l ist noch am Werk. In der Nacht zum Montag branntel ganze Anwesen des Landwirts Friedrich Mohrhardt niei, Da nur sehr wenig gerettet werden konnte ist der Schal sehr bedeutend. Er wird auf über 200 OM Mark geschätzt.
Rastatt 2. Jan. Hier kam es in der Silvesternacht schweren Ausschreitungen. Eine Bande hatte in der M der Polizei zwischen 4 und 5 Uhr morgens Passanten I lästig!. ans deren Hilferufe die Polizei drer der Rowdis d- hastete. Als diese auf der Polizeihauptwache in der Frui Halle inhaftiert werden sollten, stürmten die anderen Ru, störer das Gebäude, wobei sie sich angeblich französischer M tärgewehre bedient baben sollen. Auf das Polizeigebär wurden mehrere Schüsse abgegben, deren Einschläge deutl zu sehen sind. Es gelang den Angreifern, die Verhafteten befreien. Wunderbarerweise erlitt keiner der Polizeibeam! bei dem Feuergefecht Verletzungen. Am Ncujahrsmorg konnte dann die Polizei die Beteiligten zum größten Z verhaften. Bei der Verhaftung eines gewissen Vasselwan! in der Sackgasse kam es dabei zu einem Feuergefecht. Hass wandm: schoß aus dem Hause heraus und mußte erst du, Schüsse seitens der Polizei kampfunfähig gemacht iwerd. In schwerverletztem Zustande wurde er in das Krankenha gebracht. Im ganzen wurden acht Verhaftungen vorgeno men, ein neunter Mitbeteiligter ist entkommen.
Gaggenau, 2. Jan. Gestern abend gegen 10 Uhr wurl auf das Arbeitszimmer des Kommerzienrats Bergmann vi Garten aus zwei scharfe Schüsse abgegeben, die glücklich weise ihre Wirkung verfehlten, da Kommerzienrat Bergma sich zufällig nicht in diesem Zimmer aufhielt. Der Tä verlor auf seiner Flucht Uhr und Stock, die man heute fr vor der Billa Bergmann fand. Beide Gegenstände wur! als dem Techniker Wirsing von Ottenau gehörig beftind, derselbe, ein impulsiver Mensch, war vor kurzem aus sein Arbeitsverhältnis in den Bergmannswerken entlassen Wort und steht in dringendem Verdacht, die Tat aus Rachsucht m führt zu haben. Er wurde heute früh verhaftet, ist aber ni geständig. Man bedauert das traurige Vorkommnis um mehr, als Kommerzienrat Bergmann an der Entwicklung d Gaggenau großen, ja überwiegenden Anteil hat und wex seiner Menschenfreundlichkeit und Leutseligkeit von allen E wohnern allgemein geschätzt wird.
Vermischtes.
Die VerwilderuiW der Sitten. Die Staatszeitung I richtet aus München: Die ganze Zügellosigkeit, die sich — L ein Zeichen der neuen Zeit — da und dort breit via schreckt sogar nicht einmal mehr vor dem geheiligten Jnm der Kirchen zurück. Es ist tief bedauerlich, daß während! Christmette in der- Frauenkirche Polizei nötig war, um L Gotteshaus seine Würde zu wahren. Eine „Dame" sche sich nicht, ihren Hund an der Leine in die Kirche mitzunehm Mehrere „Herren" kamen mit brennenden Zigaretten in Mette und rauchten während des Gottesdienstes weiter. E Gesellschaft von Burschen glaubte wohl in einer Unterh tungsstätte zu sein; denn sie sprachen sehr lebhaft miteinan! und lachten so laut auf. daß die kirchliche Handlung ft während gestört wurde. Die Polizei wird sich Wohl die Nay
Ein Frühlingstraum.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
46. Fortsetzung. (Nachdruck verböte!!)
Rach jenem Austritt in dem Putzgeschäst war Wolf recht kühl seiner Braut gegenüber und vermied zu ihrer Verzweiflung jedes Alleinsein mir ihr, darin unterstützt von Fräulein von Lassen, die ihm diesen Wunsch von den Augen ablas.
Sie sah recht gut, wie er unter den Launen .feiner verwöhnten Braut litt und wußte ganz gut, daß Wolf nur unter einem Druck gehandelt hatte, als er sich mit Ella verlobte. Der ernste schöne Mann hatte die ganze Symphatie der feingebildeten Dame, die es im Innern tief bedauerte, daß er an ein Wesen, so verwöhnt und eigensinnig wie Ella, gekettet war. Einmal hatte Ella das Gespräch aus jenen Nachmittag zu lenken gesucht, um sich zu entschuldigen, da sie wohl fühlte, daß Wolf ihr wegen ihres taktlosen Auftretens zürnte, jedoch war er ihr mit so abweisender Kälte begegnet, daß sie sich wohl hütete, je wieder davon anzufangen. Daß er an Mary deswegen geschrieben, wußte sie freilich nicht — er aber glaubte, dem armen Mädchen diese Genugtuung schuldig zu sein! —
So verging die Zeit, und der Termin der Hochzeit wurde bestimmt: gleich nach Beendigung des Manövers sollte sie stattfinden. Der alte Ulrich hatte dem jungen Paare eine entzückende Villa zum Alleinbewohnen zur Lerfügnung gestellt und feinem Schwiegersohn ein prächtiges Reitpferd verehrt, worüber sich dieser sichtlich gefreut hatte. Das tat dem Allen wohl: denn er fühlte sich Wolf gegenüber immer etwas gedrückt, da er den Gebanken an jenen Nachmittag, der der Verlobung voran- >eganxen war, nicht vergessen konnte. Immer wieder dachte er an die Rolle, die er da gespielt hatte. Ter Offizier halte durch sein bescheidenes und doch edles männliches Wesen, durch seine Vornehmheit, die frei »«n jedem Tunket war, seine ganze Sympathie ge
wonnen. -Gabriele war ganz von Sinnen, als ihr
Verlobter ins Manöver mußte. Immer wieder warf sie sich an seine Brust und küßte ihn. „Wirst Du auch immer an mich denken? Schreibe ja alle Tage, hörst Du, Ich vergehe sonst! Bleibe mir treu und denke an mich!"
„Es muß geschieden sein, Gabriele! Das ist Soldat en- los ! Mache mir den Abschied nicht schwer! Denke, wenn ich in den Krieg müßte!" sagte er ernst.
„O, da würde ich sterben!" schluchzte sie.
„Sei kein Kind, Ella! In drei Wochen bin ich wieder bei Dir, und dann dauert es nicht mehr lange, gehören wir uns für immer!"
„Ja, dann für immer — o Wolf!" — Und ein stolzes, seliges Lächeln lag um ihre Lippen.
Endlich war es soweit — bräutlich geschmückt stand sie an des Geliebten Seite vor dem Altar. Unendlich bleich und ernst sah Wolf aus; aber fest und klar töntte sein „Ja" durch die Kirche — er war sich vollbewußt, daß er mit diesem „Ja" alte Brük- ken hinter sich abgebrochen — und mit seinem wahren Herzensglück abgeschlossen hatte — vor ihm lag ein Leben voller Schein — und voller Pflichten, die zu erfüllen er sich gelobte! — Und Gabriele? Fast triumphierend kam das bindende Wort von ihren Lippen; nun konnte ihr keiner den geliebten Mann mehr entreißen — nun konnte er selbst nicht mehr zurück! Sie war eine schöne, majestätische Braut, die aber kalt ließ, da ihr ganz das Bräutliche, Demütige fehlte — eitel Stolz und Triumph strahlte von ihr aus! — —
„O, mein Süßestes, mein Liebling, mein armes Mädchen —" ein unsäglicher Schmerz durchzuckte ihn, wie er an seine Liebe dachte — neben ihm saß sein junges, blühendes Weib, Liebe heischend und Liebe spendend — die Wirklichkeit machte ihre Rechte geltend und verscheuchte ^re Gedanken an eine schönere Vergangenheit.
2. Teil.
„Ich besaL cs doch einmal,
Was so köstlich ist,
Äatz man zu seiner Qua!
Nimmer es vergißt! Goethe.
Sinnend saß Hauptmann von Wolfsburg am Schreib tisch, den Kopf in die Hand gestützt. Die früh eilige tretene Dämmerung eines trüben Tezembernachmittag! hatte fein fleißiges Schassen aus eine Weile unterbrochen Er hatte auch nicht Lust verspürt, weiter zu arbeiten da er sich durch angestrengte geistige Arbeit etwas ermüde fühlte und wohl eine Zeit der Erholung bedurfte. Di Gattin war zum großen Kaffee, veranstaltet von d« Majorin, da durfte sie nicht fehlen. Sein Söhn che: war beim Großpapa, der sich sehr freute, daß die Dochts seit einem Vierteljahr wieder in der Stadt und zwei als „Frau Hauptmann" weilte. — Sv war Wolf allein und er überließ sich einem Versenken in die Vergangenheit, was höchst selten geschah, da er daran mahnen!« Gedanken mit Gewalt unterdrückte — es tat nicht gut! Ueber vier Jahre war er nun schon verheiratet — un! nichts als Enttäuschung hatte ihm seine Ehe mit Eli: gebracht. Er hatte ihr oberflächliches, genußsüchtig« Wesen immer mehr kennen gelernt, und seine vornehm Natur fühlte sich zurückgestoßen von der niedrigen, gewöhnlichen Gesinnung seiner Frau, die immer mehr zr Tage trat, je länger sie verheiratet waren-Bald hatte o erkannt, daß das, was er bei Gabriele für innige Lieb zu ihm hielt, nichts weiter als heiße, flammende Leidenschaft war, die dem schönen Mann, dem glänzenden Offizier galt. Er war redlich bemüht, ihr ein guter und liebevoller Gatte zu sein, da sie ein Recht darauf hatte - aber es war zu schwer; ihren Charakter konnte er nich umformen, und so kam es, daß die beiden sich innerlia so fern waren, wie nur je zwei ganz fremd« Mensche» sein Mnne«.
(S«r<sch»m« W«t4
Spa verstoßen hat. — Eine französische Note, die angeblich« pflichten durch Deutschland be würfe. — Der deutsche und haben zum Jahreswechsel Herz — Die Finanzverwallung hat i Steueratten Erzbergers an die die nunmehr die weitere Unters Juwelenhändler Weinstock, Mo unter Mitnahme von Juwelen Million Mark flüchtig. Im ve Perlenkette im Werte von üb aus einer Villa im Westen Be gebracht und in Paris verka Kaution von 50000 getan; Haft entlassen zu werden. — gegen die Bankfirma Philips Kapitalverschiebungen bereits v «. a. die frühere Kronprinzessin weitere Mitglieder des früher Verhandlungen werden von L vom ersten Staatsanwalt v. deutsch-englische Abkommen üb> eigentums wurde in London ur Hamburg, 3. Jan. Die Eisenindustrie beschäftigten Arb »iedergelegt. In Betracht kom Bern, 4. Jan. Die Gesch sozialistischen Partei faßte einen keit beim Völkerbund oder ein Vereinbar ist mit einem Vertrai Bern, 3. Jan. Die Sekt und Bern des schweizerischen Vereinigung Stadt Bernscher unter Protest dem Entscheid d« schaftsdepartements zu fügen, streik für den Bezirk St. Galt Arbeit wird heute wieder auf drucker in Genf nahmen die A Paris, 4. Jan. Einige M ein Radiogramm aus Wien, se einer Depesche aus Bukarest ai König von Rumänien habe in
Kommunalverbal
Betreff: NstseW MesenlW-SAt
Infolge der ungenügende! die Versorgung der Bevölkerun der in gewerblichen Betrieben gefährdet. Durch Verordnung nährung und Landwirtschaft v Reichs-Gesetzblatt Seite 2042 - trieben eine MindestablieferungZ Verfütterung von selbsterzeugter worden.
* Auf Grund dieser Verord: stelle durch Verfügung vom 9. ablieferungsschuldigkeit auf 4 bi Die Umlage ist dem Kommunal unter Berücksichtigung der Grö Ernteausfalls und des Umfang! «erden. Dementsprechend wer .1 Ztr. und auf den zweiten un 2 Zentner umgelegt werden u stächen bis zu 10 Ar und Abz .die im eigenen Betrieb gehalten An dem Aufbringungssyste ändert worden. Der Landwirt seiner Wahl an den Kommunal Bezugsschein verkaufen. In lei der Verband landw. Genossensch da dieser in Württemberg das auf Bezugsscheine hat. Die sw Landesgetreidestelle zugelassene' unter Beteiligung der Fuhrhc worden.
Im Falle der Nichterfül kann den Landwirten für jeden Zentner Hafer ein Geldersatz träges des Haferhöchstpreises ar Den 3. Januar 1921.
Maul- und K
In Arnbach ist die Maul- Arnbach bleibt Beobachlungsg Die Stadtgemeinde Neuei «bachtuugsgebiet herausgeno» Neuenbürg, den 3. Janua
Rir Metzg
Bezahle für Knoche Klauen Hörner
Schreiben Sie heute noch a
Tauuftatt. Abholung au al
Is. La Pl k. La Plata M
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