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Neuenbürg, Montag den 22. November M20

Deutschland.

München, 20. Nov. Die Landesleitung der Einwohner­wehren hat folgende Richtlinien ausgegeben: Der Eisenbahner­streik ist ein Hindernis auf friedlichem Wege nach Innsbruck zu gelangen. Jeder Versuch, trotzdem dem Schießen beizu­wohnen, setzt Zwangsmaßnahmen voraus. Es ist nicht tm Interesse der bayerischen Einwohnerwehren, in dem Augen­blick, wo um ihr Sein oder Nichtsein von der bayerischen Regierung gekämpft wird, in außenbayerliche Händel verwickelt zu werden. Infolgedessen wird die bayerische Einwohnerwehr sich an dem Schießen solange nicht beteiligen, als nicht durch Beilegung des Eisenbahnerstreiks oder durch sonstige Wieder­herstellung des Eisenbahnverkehrs eine friedliche Teilnahme an dem Wettschießen erfolgen kann.

München, 20. Nov. Die Regierung von Unterfrankcu Md Aschaffenburg hat den Volksschullehrer Hartig wegen spartakistischer Umtriebe aus dem Schuldienst entlassen. Ebenio ist der zurzeit seine Festungsstrafe wegen Hochverrats ver­büßende ehemalige Rätehäuptling Volksschullehrer Rikisch in Leipzig von der zuständigen Regierung von Scywaben und Neuburg aus dem Schuldienst entlassen worden. Den gleichen Verlauf dürfte der Fall des wegen kommunistischer Mord- und Brandreden in München verhafteten Volksschullehrers Aubek nehmen.

Berlin, 19. Nov. Der Hauptausschuß des Reichstags beriet heute über einen Ausgabeposten des Reichswirtschafts­ministeriums in Höhe von 90 Millionen Mark für Papierholz- Verwilligung an die Presse. Hierzu wurde ein Antrag gestellt, die Regierung möge auf eine Verminderung des Papierpreises hinwirken und die Druckpapierzuschüsse an gut rentierende Tageszeitungen nicht mehr zahlen. Der Antrag wurde unter Unterstreichung des Zusatzes, der die gut rentierenden Tages­zeitungen betrifft, angenommen, sowie die Position über 90 Millionen Mark bewilligt.

Berlin, 20. Nov. Nach vierwöchigen Tarifverhandlungen im deutschen Buchdruckgewerbe ist die Tarifgemeinschaft mit den deutschen Buchdruckern erneuert worden. Ein neuer Lohntaris für die Gehilfenschaft, verbunden mit einem Reichs­tarif für Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen, ist für die Dauer von zwei Jahren zum Abschluß gekommen.

Rostock, 20. Nov. Der Flugzeugführer Erich R. aus Berlin-Karlshorst, der im Juli d. I. vom ReichsverwertungS- amt Berlin im Fliegerhorst Fürstenwalde drei Flugzeuge käuf­lich erworben hat und ohne Ausfuhrgenehmigung zwei von ihnen nach Dänemark ausführte, wurde wegen Vergehens gegen die Paßvorschriften und gegen Bestimmungen des Vereinszollgesetzes zu einer Geldstrafe von 52 000 Mark ver­urteilt. Auch wurde auf Einziehung des Werts der beiden verkauften Flugzeuge im Betrag von 26 000 Mark erkannr

Hamburg, 19. Nov. Die HamburgAmerika-Linie teilt mit, daß sie in Verbindung mit der UnitedAmerica-Linie eine regelmäßige Personenbeförderung HamburgNewyork mit dem am 25. Dezember von Newyork abgehenden Dampfer Mount Clay" dem ehemals deutscher DampferPrinz Eitel Friedrich", wieder anfnimmt. Die erste Abfahrt des Schiffes von Hamburg nach Newyork findet voraussichtlich am 15. Jan. 1921 statt.

Fahnenweihe der bayerischen Einwohnerwehren.

München, 15. Nov. In Tegernsee fand am Sonntag ln Gegenwart von 5000 Wehrleuten die Weihe der Landesschützen­fahne der bayerischen Einwohnerwehren statt. Nach dem Vor­trage eines Prologes von Ludwig Thoma und der Uebergabe der Fahne hielt Ministerpräsident von Kahr eine Ansprache, m der er die Fahne als Wahrzeichen alter Bayerntreue und als Symbol der Kraft und des Mutes bezeichnete.Wir sichen hier in Bayern im Dienste des großen deutschen Vater­landes, dem wir in seiner großen Not erst recht zugetan und mit Herz und Hand bis in den Tod treu ergeben sind. Alles, Mas wir für Bayern tun, dient auch dem deutschen Vaier- lande, alles, was wir schaffen, dem Staatsgedanken und dem Gemeinschaftsgeiste." Herr von Kahr schloß mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland. Auch der Landeshauptmann Dr. Escherich wies in seiner Ansprache darauf hin, daß er eben aus Hamburg, Kiel und Schwerin komme, wo er von den bayerischen Verhältnissen erzählt habe. Die Hochrufe auf das Bahernland hätten ihm gezeigt, daß man in Bayern auf dem rechten Weg- sei. Die La-ndeSschütz.'uinhue sei ein Zeichen, daß man erst am Anfang stehe. Schwere Zeiten lägen noch vor uns; sie zu meistern, bedürfe es des ernsten Willens, der festen Geschlossenheit des ganzen Volkes.

Französische Uebergriffe im besetzten Gebiet.

Berlin, 20. Nov. Auf Befehl des kommandierenden Ge­nerals der französischen Rheinarmee war im September eine Preußische Domäne unweit Wiesbaden beschlagnahmt worden, angeblich um dort eineLehranstalt für Ackerbau und Vieh­zucht" zum Zwecke der Versorgung des französischen Militärs mit Milch zu errichten. Alle Vorstellungen bei der interalli­ierten Kommission blieben ergebnislos. Auch kleine Anfragen im Reichstag wie in der preußischen Landesversammlung hatten kein besseres Resultat. Nun soll, wie dasB. T." zu berichten weiß, die Beschlagnahme nur ein erster Schritt sein. Weitere derartigeLehranstalten für Ackerbau und Vieh­zucht" sollen im Rheinland« eingerichtet werden. (Es wird auf-solche Weise der französischen Besatzung mit ihrem Zivtl-

anhang ein üppiges Leben zu billigen Preisen gewährt auf Kosten der deutschen Bevölkerung, deren Ernährung noch meyc verkürzt wird. Schriftl.)

-- Die Berkehrslage im Ruhrrevier.

Die werktägliche Wagengestellung ging von 21414 auf 19 856 zurück, während die Turchschnittsfehlzifser von 73S auf 3247 Wagen anwuchs. Die Lagcrbestände, namentlich der nassen Zechen, stiegen innerhalb der Berichtswoche um etwa 80 000 Tonnen auf 227 548 Tonnen. Der Umschlag betrug in den Zechenhäfen im Durchschnitt arbeitstäglich 10 953 T., gegen Ende der Woche 18 000 Tonnen.

Die Entschädigungsfrage.

Berlin, 20. Nov. Aus vertraulichen Mitteilungen eines ehemals feindlichen Staatsmannes, der zuerst wieder eine Ver­söhnungspolitik gegen Deutschland getrieben hat, weiß man, daß zwischen Italien, England und Amerika in jüngster Zeit ein reger Notenaustausch darüber stattgefunden hat, nach dein Deutschland fortan die Möglichkeit gegeben werden soll, wirt­schaftlich zu erstarken und später erst man spricht von 34 Jahren die Entschädigungssumme festzustellen, die Deutsch­land den Alliierten zahlen soll. In der Downing Street steht man, wie bisher vertraulich bekannt wurde, diesem Vorschlag nicht unsympathisch gegenüber. Auch die Vereinigten Staaten haben ihrerseits ihre Geneigtheit zu erkennen gegeben, wie auch in den wirtschaftlichen Kreisen Frankreichs einflußreiche Männer einer wirtschaftlichen Regelung der strittigen Ent­schädigungsfrage sympathisch gegenüberstehen, die auch zu erkennen glauben, daß nur ein erstarktes Deutschland zahlungs­fähig sein könne. In deutschen unterrichteten Kreisen begrüßt man die Haltung Italiens, Englands und Amerikas mit leb­hafter Genugtuung, ohne sich aber vorläufig allzugroßem Optimismus hinzugeben. Auch aus der veränderten Haltung der Reichsregierung, die nach den letzten Ministerreden im Rheinland deutlich von der festen Entschädigungssumme ab­gerückt ist, glaubt man schließen zu dürfen, daß die Regierung heute an eine Möglichkeit einer Verwirklichung des geschilderten Planes der genannten Mächte glaubt.

DieWilden" sind doch bessere Menschen."

Die Feinde haben uns zwar unsere Kolonien abgenommen, aber die Anhänglichkeit der Eingeborenen ist uns nicht ver­loren gegangen. Einem Brief aus Duala, mit der Unrer- schrift:Junge Männer Dualas" entnehmen wir zum Bei­spiel: . . .Das ganze Duala-Volk liebt die französische Re­gierung nicht. Diese hat den Menschenhandel angefangen. Das deutsche Geld wird hier sehr hoch geschätzt. Wir wollen lieber einen Deutschen als 1000 Franzosen. Wo bleiben die gurcn deutschen Kaufleute? Es fehlt an Faktoreien, an Stoffen uns Arbeitsgerät, wie Haumessern und Schaufeln usw. Unter der Mehrzahl der Eingeborenen besteht der Wunsch und das Ver­langen nach der Rückkehr der Deutschen. Weißes Sanitäts­personal und Schwestern sind nicht vorhanden."

Ausland.

Paris, 19. Nov. Der Vertreter General Wrangels in Paris wurde vom französischen Ministerpräsidenten empfangen, der ihm erklärte, daß Frankreich von nun an keine Hilfe meyr leisten werde und kein Zusammenarbeiten mit Wrangel oder einem Nachfolger in Aussicht stelle.

Bolksgericht.

Wer in Eger mit Tschechen verkehrt, ist gerichtet. Am Tage nach der Zerstörung und Besudelung des Kaiser Josefs- Denkmals durch tschechische Soldaten vollzog das Volk ein Strafgericht an solchen Frauen und Mädchen, die sich nicht scheuen, mit den Bedrückern und Beleidigern des deutshen Volkes abzugeben. Vielen solcher Weibsbilder, von denen man wußte, daß sie dieGeliebten" tschechischer Soldaten sind, wurden die Haare abgeschnitten. Eine Witwe wurde in ihrer Wohnung ausgesucht und man schnitt ihr, trotz ihres Sträu­bend, den üppigen Haarschmuck ab. Inmitten der Bahnhof­straße, etwa 200 Schritt vom Kaiser Josef-Denkmal entfernt, war ein Pranger aufgerichtet worden. An ihn wurden die Zöpfe genagelt. Am oberen Ende trug der Pflock eine Tcyel mit der Aufschrift:Den Schandweibern", und neben einer Militärkappe, welche über die Tafel gestülpt war, hingen lie blonden, braunen und schwarzen Haare der bestraften Frauen­zimmer! /

Die Bölkerbundsversammlung.

Genf, 19. Nov. Die Völkerbundsversammlung setzte am Freitag vormittag ihre Arbeiten fort. Präsident Hymans gab den Eingang eines Danktelegramms des Präsidenten Wilson bekannt. Barnes sprach hierauf dem Rate seine Anerkennung aus für die bereits geleistete Arbeit, forderte jedoch eindringlich, daß der Völkerbund unbedingt die Mittel finden müsse, um das armenische Volk vor dem Untergang zu erretten. Er hob die Aufgabe des Völkerbundes hervor, durch internationale Vereinigungen das Los der Arbeiterschaft zu verbessern und verlangte Auskunft darüber, ob ein Mitglied des Völkerbunvs- rates das Recht habe, sich zu beschweren, wenn eine von rer Arbeiterkonferenz getroffene Vereinbarung von dem einen over anderen Staate nicht eingeführt werde. Eine weitere, außer­ordentlich wichtige Aufgabe liege darin, die Konflikte zwischen den verschiedenen Ländern zu verhindern. Es müsse jetzt mit aller Offenheit festgestcllt werden, daß der Völkerbund es > er- säumt habe, den polnisch-russischen Krieg zu verhindern, oaer

nachdem er schon einmal ausgebrochen war, einen Abschluß zu vermitteln. Auch heute noch, wo kein definitiver Fried« abgeschlossen ist, muß der Völkerbund dahin wirken, daß der Konflikt durch einen endgültigen Frieden aus der Welt geschasst werde. Ich richte die kategorische Frage an den Völkerbunds­rat, warum er in dem Konflikt zwischen Polen und Rußland nicht interveniert habe.

Unter großer Aufmerksamkeit der Versammlung kam so­dann Barnes auf die Frage der Zulassung der ehemals feind­lichen Staaten zu sprechen. Er erklärte mit voller Verant­wortlichkeit im Namen der englischen Arbeitermassen di« Forderung zu erheben, daß die ehemals feindlichen Länder dem Völkerbund zugelassen werden. Diese Anschauung der eng­lischen Arbeitermassen wird zweifellos geteilt von der Arbeiter­schaft der ganzen Welt. Diese Auffassung käme jetzt schon zum Durchbruch in der Frage der Washingtoner Konferenz, an der die englischen Arbeiter teilzunehmen sich weigerten, sofern nicht auch Arbeiter der ehemals feindlichen Länder ihre Vertreter senden könnten. Die englische Arbeiterschaft vergesse keines­wegs, daß die Zentralmächte die Welt im Jahre 1914 in em Blutmeer gestürzt habe und verleugnen die Verantwortlichkeit dieser Völker und ihre Pflichten, die verwüsteten Gebiete Wiede: aufzubauen, keineswegs. Es ist nicht Sache des Völkerbunde-, die Verträge und ihre Unausführbarkeit zu diskutieren, aver es ist Sache des Völkerbundes, die Welt aus dem Haß, der in den Krieg sie führte, herauszutreten. Die Mitwirkung oer ehemals feindlichen Länder in der Finanzkonferenz in Brüssel war von Erfolg und es hat sich schon gezeigt, daß nur durch eine internationale Zusammenarbeit unter Zuziehung der ehemals feindlichen Staaten etwas Positives geschafft werben kann. Wir müssen das alte System der politischen Allianz aufgeben, das so viel Unheil geschaffen hat. Die vergangenen Verbrechen vergessen wir nicht und sind der Meinung, Laß Sanktionen notwendig sind. Aber heute muß festgestellt wer­den, daß die kaiserlichen Regierungen und die unverantwort­lichen Kanzler verschwunden sind und einer vergangenen Zeit angehören und daß die Regierungen, mit denen wir es heute zu tun haben, Vertreter des deutschen Volkes sind, das Einfluß auf diese Regierungen hat. Der Völkerbund muß nicht rück­wärts, sondern in die Zukunft blicken. Nur dann wird e» möglich sein, sich die Mitwirkung der ganzen Welt zusichern und ein Europa des Friedens zu schaffen. (Beifall.)

Nach Barnes sprach Zaehle-Dänemark, der u. a. auch die Forderung unterstützte, daß die Diskussionen auf den Ver­handlungen des Völkerbundsrates der Öffentlichkeit in vollem Umfange zugänglich gemacht werden. Der holländische Mi­nister des Aenßern Karnebe beantragte, daß der Artikel IS des Völkerbundsvertrages betr. die Eintragung der Betträge beim Generalsekretariat einer Kommission zur neuerlichen Prüfung unterbreitet werde, um einer verschiedenen Interpre­tation des Artikels vorzubeugen. Als letzter Redner sprach Bundespräsident Motta. Er verlangte, daß von einer Kom­mission die Frage geprüft werden müsse, wie die Beziehungen des Völkerbundes, des Völkerbundsrates und der Völkerbunds- Versammlung klar gelegt werden, die der Völkerbund gegenüber den Staaten einzunehmen habe, die den Völkerbundsvertrag nicht unterzeichnet hätten. Die Schweizer hoffen, daß bei der Anwendung der Bestimmungen der Verträge, die vom Völker­bund ausgeführt sind, im Geiste der Gerechtigkeit und der vollen Unparteilichkeit vorgegangen wird. Dies sei umso notwendiger, als diese Bestimmungen sich auf Länder bezjehcn. die dem Völkerbund noch nicht angehören.

Bundespräsident Motta behandelte eingehend die Frag» der Eintragung der Verträge beim Völkerbundssekretariat unv erklärte, daß die Schweiz das größte Gewicht auf die Öffent­lichkeit der Verträge lege. Der Völkerbund müsse eine Aern der offenen Diplomatie eröffnen und die zwischen den einzelnen Mitgliedern des Völkerbundes abgeschlossenen Verträge müßten dem Völkerbundssekretariat in vollem Umfang? un» zur Veröffentlichung übergeben werden. Der Redner stellte mit Genugtuung fest, daß von den 9 bisher angemeldekei» Staatsverträgen 5 allein von der Schweiz stammen. Mona sprach sodann über die Zuziehung der Schweiz zum inrer- nationalen Schiedsgericht und die Forderung Cecils, daß oer Völkerbund eine energische Aktion unternehme zur Rettung veS armenischen Volkes.

Die wirtschaftliche Lage in Frankreich.

Paris, 20. Nov. Der Arbeitsminister hat vor etwa einem Monat in einer Mitteilung die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich auf 125 000 geschätzt. Heute beträgt diese Zahl i 00 000. Die Antofabrik Verlioz und andere bekannte Werke liegen darnieder. Die Metallindustrie allein zählt 60 000 Ar­beitslose. die Textilindustrie 80 000, die Lederindustrie 65 000. Die Spinnereien von Roubai und Lille haben ihre Betreve um die Hälfte eingeschränkt. Die Fabriken von Lyon und Etienne haben ihre Erzeugung auf 60 Prozent herabgesetzt. Die großen Pariser Warenhäuser machen ebenfalls eine ernst« Krisis durch. Die Preise in der Bekleidungsbranche find innerhalb einer Woche um 40 Prozent gefallen.

Vergiftungsversuche an englische« Soldaten.

London, 19. Nov. Im Unterhaus machte der Untrr- staatssekretär für Irland Greenwood Mitteilung über Ver­giftungsversuche an britischen Soldaten, die großes Aufsehen hervorriefen. Greenwood verlas eine bei einer Razzia in Irland erbeutete Mitteilung deS Oberstkominandierenden d»r