Wildba-, 16. Nov. Am Totensonntag, 21. November, Nachmittags 3 Uhr, gibt die Stuttgarter Madrigalvereinigung ein Kirchenkonzert in der Evangelischen Stadtkirche in Wildbad. Zur Aufführung kommen Chöre, Duette, Lieder «Md Orgelwerke, besonders altdeutsche geistliche Volkslieder, Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Beethoven, Schubert. Die Namen der Sängerinnen und des Organisten Hermann Keller von der Stuttgarter Markuskirche werden auch im Enztal ihre Anziehungskraft beweisen. Ein guter Besuch des Konzertes ist umsomehr zu erhoffen, als der Rein­ertrag unseren Kriegswaisen zugute kommen soll.

Württemberg.

Bietigheim, 16. Nov. (Halali.) Eine aufregende Jagd spielte sich kurz vor 1 Uhr auf dem hiesigen Bahnhof ab. Vom Feld her kam ein Wildschwein in rasendem Lauf über die Schienen und sprang unter dem zur Abfahrt bereitstehenden Zug nach Heilbronn durch. Die auf dem Bahnhof weilenden Personen flüchteten in die Wagen und Wartesäle. Ein Mann versetzte mit einer Axt dem Wildschwein einen schweren Schlag auf den Kopf und als es ihn angriff, mußte auch er flüchten. Nach kurzer Zeit brach das Schwein zusammen, und unter dem Hallo der Anwesenden wurde chm vollends der Garaus ge­macht. Es handelt sich um ein 1>L Zentner schweres Exem­plar.

Heilbronn, 16. Nov. (Immer noch Handgranaten.) Beim Hantieren mit dem Zünder einer Handgranate entlud sich diese «nd verletzte den 28jährigen Hermann Speidel, einen bekannten Heilbronner Schwimmer, so schwer, daß er nach Heidelberg verbracht werden mußte. Außer den Handverletzungen besteht für das Augenlicht des Verunglückten Gefahr (Warum wurden die Handgranaten nicht äbgeliefert? Schriftl.)

Feuerbach, 16. Nov. (Seltener Fund.) In der Stutt­garter- und Tunnelstraße gab es heute billiges Hühnerfutter. Mann und Frau, Jung und Alt, Arbeiter^ Fabrikant und Lehrjunge, alles sprang mit Eimer, Besen und Schaufel, um Weizen auf der Straße zusammenzukehren und dem hungrigen Geflügel heinizutragen. Zweifellos bat ein Schwarz-, oder Weißmahler oder Schieber den Weizen bei seiner nächtlichen Fahrt nach Stuttgart oder Cannstaat aus schadhaften Säcken verloren.

Ulm, 16. Nov. (SOjähriges Dienstjubiläum.) Am 10. November konnte der Vorstand der Eisenbahnbetriebsinspektion Ulm, Oberregierungsrat Hopf, auf eine Dienstzeit von 50 Jahren zurückblicken. Zur Feier dieses Tages hatten die Beamten der Eisenbahnbetriebsinspektion den Schreibtisch des Jubilars mit Blumen schmücken lasten. Vom Reichsverkehrs­ministerium, Zweigstelle Württemberg, und von der General­direktion in Stuttgart waren Anerkennungsschreiben einge-

hülfen.

Schwenkst OA. Laupheim, 16. Nov. (Unglaublich, aber wahr!) Kam da ein Zigeunerpaar zu einem gewissen I. Hz. Hier und machte ihm vor, daß er von Feinden bedroht sei; ihm (dem Zigeunerpaar) sei es jedoch möglich, dieseFeinde" zu bannen und unschädlich zu machen unter gewissen Voraus­setzungen. Da-'- sei in erster Linie nötig, daß der Verfolgte dem Zigeunerpaar eine Anzahl neue Bettbezüge und sonstige gute Kleidungsstücke aushändige, auch 600 Mark Bargeld seien erforderlich. Der gute Mann ließ sich richtig so weit bringen und gab dem gerissenen Paar das Gewünschte, um es dann auf Nimmerwiedersehen los zu haben. Zu spät bemerkte der Geprelle, daß er das Opfer von Schwindlern und Betrügern geworden war.

Ravensburg, 16. Nov. (Bauernfreuden.) Ein größerer Milchlieferant aus der Gemeinde B. wurde jüngst unangenehm überrascht. Bei der Milchkontrolle stellte sich heraus, daß der von ihm gelieferten Milch ein größerer Prozentsatz Master zugesetzt worden war. Der Gutsbesitzer selbst und seine Ungehörigen hatten keine Ahnung von dem Vorgang. Eines Morgens fand sich ein Landjäger auf dem Hofe ein. Die Milch wurde untersucht, wie sie gerade vom Stall kam, um festzu­stellen, ob die Milchtaufe im Stall, im Hause oder unterwegs vorgenommen wurde. Es ergab sich, daß die Milch schon vom Stall ab gewässert wurde, weil der Schweizer auf eigene Faust cknen Milchhandel trieb. Im Schrank des Schweizers wurden Milchflaschen gefunden, eine, bereits zur Ablieferung gefüllt. Uber auch noch anderes fand man, was nicht immer Eigentum

Et«

Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.

14. Fortsetzung. (Nachdruck verbalen.)

Mittlerweile kam Frau Berger mit dem Tee. Vor­her hatte sie schon mit einiger Umständlichkeit die Staats­kassen aus dem Schranke genommen und auf den Tisch gestellt, sowie die dazu passende Zuckerdose. Jetzt goß Ee den Tee ein, und in ihrer still freundlichen Weise eat sie, zu trinken. Die Gäste kamen gern ihrem

Wunsche nach, und das duftende Getränk tat ihnen gut. Sie fühlten sich so Wohl bei den einfachen Leuten:

besonders der alte Mann hatte etwas ungemein Ruhiges an sich, was Wolf zu ihm zog; seine blauen Augen trugen einen so stillen, gleichsam nach innen gekehrten Blick, als lebte er in einer ganz anderen Welt Wolf mußte ihm das auch sagen.

Ja, das kommt so, Herr Leutnant," entgegnen er, ^das kommt von dem Umgang mit den Toten. Man

sagt immer, der Tod mache alles gleich vielleicht

droben hier noch nicht; da wird einer, der es gar «icht verdient, mit aller Pracht und Herrlichkeit be­graben, der andere still und einfach, obgleich er es besser verdient hätte und manchmal, da wird einer so abseits eingescharrt ohne Sang und Klang, und kein Pastor spricht den Segen! Da lernt man Nachdenken, Herr Leutnant, und sieht das Leben mit ganz anderen Augen an. Tie Gräber reden zu mir alle ihre beson­dere Sprache."

Es ist aber doch eure traurige Beschäftigung hier."

Der Alte schüttelte den Kops.Nein, Herr Leut­nant," sagte er,nein! Man wird so ruhig und ivunsch- ws dabei, und man kommt dem lieben Gott viel näher, als draußen in der großen Welt, wo man ,o viel von .hin abgewgen wird. Hier redet alles eine so deutlickw eindringliche Svrache mit seiner Macht und unser r Nichtigteit, una man muß immer an ihn denken, hier au; dem Gottesacker!"

des Schweizers gewesen war, z. B. einen Revolver des Dienst­herrn. Die Nachschau im Hause ergab, daß nicht nur der Revolver, sondern auch der Anzug abhanden gekommen war, in dem der Revolver steckte. Das Ergebnis der wetteren Untersuchung wartete der Schweizer nicht mehr ab, sondern suchte vorher das Wette.

Baden.

Karlsruhe, 15. Nov. Der 600 000-Mark-Betrug bei der Bekleidungsstelle Rastatt des Heeresabwickelungsamts hat zu einer neuen Verhaftung geführt. Wie erinnerlich, wurden vor etwa 45 Wochen bei der Bekleidungsstelle Rastgtt auf Grund gefälschter Papiere der Abwickelungsintendantur Karlsruhe Bekleidungsstücke im Werte von etwa 600 000 Mark erschwin­delt und auf einem Auto fortgebracht. Die Bekleidungsstücke wurden neben anderen Firmen auch der Firma Sinner-Grün- winkel angeboten und durch Nachfrage der dortigen leitenden Stellen gelang es, den Schwindel aufzudecken und vier der Beteiligten zu verhaften. Nunmehr haben die ständig weiter geführten Ermittelungen der Kriminalpolizei auch noch einen fünften Komplizen in der Person des Kaufmanns Schweizer aus Mannheim ausfindig gemacht. Derselbe war geflüchtet, konnte aber gestern in Höchst a. M. festgenommen werden. Einer aus Frankreich ' zugehenden Nachricht zufolge soll Schweizer bei seiner Vernehmung auch noch den Namen eines weiteren Mitschuldigen, der in Karlsruhe seinen Wohnsitz haben soll, preisgegeben haben, doch ist den hiesigen zuständigen Stellen hiervon bisher nichts bekannt.

Neuenburg Amt Breisach, 14. Nov. Der Güterverkehr nach dem Elsaß ist z. Zt. recht lebhaft. Jede Woche gehen mehrere Züge vollbeladen nach dem Elsaß, und zwar vorzugs­weise mit Holz, Eisen und Backsteinen.

Urloffen A. Offenburg, 15. Nov. Heute morgen rückte eine Kompagnie Sichcrhettswehr in das Dorf ein, um zur Beschlagnahme des noch zur Abgabe kommenden Getreides zu schreiten, da trotz wiederholter Aufforderung. Landwirte ihrer Abgabepflicht nicht nachgekommen waren. Schon waren einige Wagen Getreide zur Abfahrt bereit, als die Sturmglocken geläutet wurden, die aufgebrachten Bauern die Wagen stürmten und die Getreidesäcke wieder an sich nahmen. Am und im Rathause kam es zu Zusammenstößen; es wurden die Fenster­scheiben eingeschlagen, Möbelstücke demoliert, und die Leute der Sicherheitswehr dort entwaffnet. Erst als durch Signale die im Dorfe zerstreute Mannschaft gesammelt war und diese mit aufgepflanztem Seitengewehr gegen die Menge vorging, ließen die Einheimischen von den Wagen ab. Dem ruhigen besonnenen Benehmen des Führers der Sicherheitswehr ist es zu danken, daß die Ausschreitungen der Bauern keine weiteren Folgen zeitigten. Nach langem Hin und Her sahen die Landwirte ihr Unrecht ein und gaben das bereits beschlag­nahmte Getreide wieder heraus.

Vermischtes.

Die neuen 2 Mark-Scheine. Als Darlehenskastenscheine werden neue 2 Mark-Scheine herausgegeben. Sie haben eine Größe von 9,9 zu 6,6 Zentimeter und sind auf Wasserzeichen- Papier gedruckt. Die neuen Scheine haben auf der Vorderseite einen graublauen Schutzdruck, graublauen Unterdrück, Text­druck in rotbrauner Farbe, Kontrollstempel und Nummer in bläulich-roter Farbe, sowie einen Trockenstempel.

Lebensrnittel aus Amerika. Die Gesamtzahl der bis jetzt von Amerika nach Deutschland gekommenen und ausgehän­digten Lebensmittelpakete beläuft sich auf 80 000, was in amerikanischem Geld einen Wert von beinahe Ilck Millionen Dollar beträgt. Ueber 3000 Tonnen Lebensmittel sind durch persönliche Geschenke von Amerika nach Deutschland gebracht worden.

Der Mädchenhandel blüht. Nach einer Mitteilung der Referentin für Auswanderinnenwesen in Freiburg sind in Hamburg innerhalb 9 Monaten 4700 Frauen und Mädchen verschwunden. Aus Baden sind in derselben Zeit etwa 5000 Mädchen nach der Schweiz gegangen. Ob sie alle dort «n guten Stellungen sind? Anderswo soll man für eine Weiße Frau oder Mädchen bis zu 10 000 Mark zahlen. Durch vor­teilhafte Stellennachweise oder schwindelhafte Heiratsangebote machen die Mädchenhändler den Versuch, ihr Opfer einzu- fangen. Und es gelingt ihnen! Unsere deutschen Mädchen find

besonders beliebt bei den Mädchenhändlern; sie sind M, gläubiger als die anderen und fallen dadurch leichter herein Außerdem sehen die Feinde mit Recht darin eine Schädigung unserer Volkskraft und darauf zielen sie ab. Sie wollen unser? Familien, die Keimzellen des Staates treffen!

Großstadt-Elend. In einer Berliner Zeitung schildert Friedrich Kroner des Elend, in das immer größere Teile b?z deutschen Volkes versinken, auf Grund eigener Erfahrungen die er bei seinen Gängen durch das ärmste Berlin gemacht hat Diese Elendsbilder traten ihm hauptsächlich im früheren Mittelstand, also bei kleinen Beamten, Handwerkern und Rentenempfängern vor die Augen. Er schreibt u a.:Nie Theater, die Varietees, die Filmpaläste sind eine Lüge. "Die Cafees der Innenstadt überbieten sich in zugkräftigen Veran­staltungen. Läden werden ausgebaut, Luxusdielen neu geschaf­fen. Die Plakate erscheinen nur noch im Buntdruck. Reklame letzte Reklame vor dem Zusammenbruch. Die Arbeiter ver­künden Arbeitszeitverkürzung und erhöhten Stundenlohn. Der Mittelstand sitzt fröstelnd in ungeheizten Wohnungen und flickt seine gewendeten Anzüge. Besonders haben die Kinder unter der furchtbaren wirtschaftlichen Not zu leiden, die zur Ver­schuldung und, zur Verelendung früher gesicherter Existenzen geführt hat. Wahre Trägödien spielen sich jetzt in der Smi? der Häuslichkeit ab. Die Verelendeten verkaufen ihre Fett- kartcn, ihre Kohlenkarten, ihre Zucker- und Milchkarten an dir Wohlhabenderen, nur um sich ein paar Knochen beim Fleische? zu erstehen. In allen Häusern der Vorstädte geht ein Gespenst herum, das von Tag zu Tag schrecklicher und grausiger wird: das wertlose verschmutzte Papier. 400 Mark sind 20 Brote, daran klammert sich das Hirn, Kohlen sind nicht so wichtig; man kann schließlich frieren. Aber Brot. Und dann Kar­toffeln.

Unerwartete Heilung. In dem Städtchen Tillburg an der holländischen Grenze erhielt eine Frau, als sie Mutter von Zwillingen wurde, das Augenlicht wieder zurück, das sie bei der letzten Geburt verloren hatte, lieber ein Fahr war die Frau vollständig blind gewesen.

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 16. Nov. Gegenüber der Erklärung der evangelischen Kirche über die Inkraftsetzung ihrer neuen Ver­fassung wird von zuständiger Sette mitgeteilt, daß die Aender- ung des staatlichen Rechts alsbald nach Erlassung des Kirchen­verfassungsgesetzes vom 24. Juni eingeleitet würde. Es soll also nicht bis zu der in der Reichsverfassung vorgesehenen finanziellen Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche zu- gewarlet werden. Hieran halt die Regierung auch heute noch fest.

Aachen, 16. Nov. Heute Nachmittag sind der Reichs­kanzler und der Reichsminister des Aeußern Dr. Simons hier eingetroffen. Sie wurden am Bahnhof vom Oberbürger­meister empfangen. Außenminister Dr. Simons hat in einer in Köln gehaltenen Rede die Mißstände der Besetzung scharf ans Licht gestellt.

Dessau 16. Nov. Im zweiten Räterepublikprozeß er­hielt der Hcmptungeklagte Boß ein Jahr sechs Monate, der Angeklagte Konrad 9 Monate und der Angeklagte Gri» sechs Monate Gefängnis. Zwei weitere Angeklagten erhielten je sechs Monate Gefängnis.

Dresden, 15. Nov. Die Blätter besprechen ausführlich das Ergebnis der sächsischen Landtagswahlen, deren Haupt­kennzeichen Wahlmüdigkeit und eine weitere starke Verteilung nach rechts sei. Wie dieTägliche Rundschau" meint, ist das Gesamtergebnis der sächsischen Wahlen eine Särkung des nationalen Gedankens auch über die tatsächlich für die nationalen Parteien erreichte Stimmenzahl hinaus.

Berlin, 16. Nov. Die dem Reichstag zugegangene Vorlage betreffend eine beschleunigte Erhebung des Reichs- notopsers und der Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs will einen erheblichen Teil der Abgabe schon in den ersten Monaten des nächsten Jahres einziehen. Der einzuziehende Betrag soll mindestens 10°/, der abgabepflichtigen Vermögen erreichen, andererseits aber mindestens ein Drittel der Abgabe betragen. Die sofortige Einziehung der Abgabe soll in zwei

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..aqee D,er atre Mann alles w jchlichl und Erzeugend vor, daß die beiden ihm sehr gern zu­hörten. Er sprach davon, daß er seine beiden Kinder begraben hätte, daß ihm nur der Wilhelm, Lisrs Sohn, sein einziges Enkelkind, geblieben wäre. Seine Frau beschränkte sich darauf, zustimmend mit dem Kopse zu nicken und Mary bewundernd anzuschauen. Ein­mal strich sie verstohlen mit der Hand über deren goldiges Gelock. Die saß kindlich fröhlich neben ihrem Wolf und hielt seine Hand fest in der ihrigen.

Das Gewitter hatte inzwischen seine Heftigkeit ein­gebüßt: ' nur vereinzelte Blitze leuchteten auf, und im­mer schwächer wurde der Donner. Auch der Regen harte nachgelassen. Der Alte stand auf und öffn-te das Fenster; eine erquickende Luft strömte herein, und un­willkürlich atmeten alle tief aus.

Da gibt's morgen viel zu run," meinte der Alte, das Wetter hat tüchtig gewütet!"

Nun müssen wir aber gehen," sagte Wolf,es wird Zeit."

Frau Berger holte ein warmes Tuch, das sie sorg­lich um Marys Schulter legte; sie wollte es nicht, aber Wolf redete zu, da sie zu leicht gekleidet war.

Nun unseren Tank, Ihr guten Leute," und herz­lich drückte Wolf deren Hände.

Keine Ursache, Herr Leutnant," wehrte Berger ab, wir haben es gern getan! Und wenn Sie such mal wieder mit Ihrer Braut treffen wollen, so kommen Sie nur ruhig rein zu uns es ist vielleicht besser für Euch junges Blut; man soll sich nicht unnütz in Ver­suchung führen!" Wolf wollte etwas sagenich weiß schon, Herr Leutnant; wir alten Leute sind ver­schwiegen; wir sprechen über nichts; da können Sie ganz unbesorgt sein; unser Wilhelm erfährt auch nichts! Sie, Herr Leutnant, wissen ja auch, was Recht und Unrecht ist und das schöne Fräulein sicher auch kein Wunder, wenn die Ihnen gefällt; der muß man ja gut seinl"

Sie verabschiedeten sich von Frau Berger; er gin-, mit ihnen bis zur Pforte, um dieselbe zu schließen. Ich danke Ihnen nochmals," sagte Mary,das Tuch bringe ich Ihnen morgen mittag zurück."

Nein, Märchen, das hat Zeit bis zum Abend, d- bringen wir es zusammen; nicht wahr, lieber Berger, wir dürfen doch kommen? Schön! Also gute Nachh und grüßen Sie Ihre Frau von uns."

Gute Nacht, Fräulein, gute Nacht, Herr Leutnant!" Hinter Ihnen wurde die Pforte geschlossen. Es war kühl geworden, und die Straße war noch naß vom Regen. Aber der Himmel war klar, und die Sterne leuchteten freundlich aus die beiden Menschenkinder herab, die eng aneinandergeschmiegt ihren Weg gingen. End­lich mußten sie sich trennen; innig küßten sie sich. Aus morgen, Geliebte! Schlafe süß! Komm gut heim!" Damit bog er in eine Seitenstraße.

IV.

Kein Feuer,; keine Kohle kann brennen so heiß,'

Ais heimliche Liebe,: von üer niemand was weist.

; Volkslied.

So verlebten die beiden glückliche Tage; ihre Zusam­menkünfte, die fast allabendlich stattfanden, beschlossen sie oft im Hause des Friedhofwärters auf Marys Wunsch. Sie wollte nicht immer gar zu lange mit dem Geliebten allein sein; es widerstrebte ihrem seinen Empfinden, sich wie die erste beste niit ihm zu treffen

und doch konnte sie nicht anders wie mit höherer Gewalt zog es sie zu ihm hin, und schluchzend vor innerer Glückseligkeit hing sie dann fest an seinem Halse, iw halbgestammelten Worten ihm ihre Liebe sa­gend. Ein solcher Ausbruch ihrer sonst so keuschen mäd­chenhafte Natur entzückte ihn aufs höchste; ec fühlte und wußte genau, daß es ihr innigstes Empfinden war

er hatte ihre Seele wachgeküßt zum Leben.

(Fortsetzung folgt.) ELL-

Tie Herr brr 1920 vorz welche sich au Rindvieh, Sch Hühner) und Die nähe ZLhlu'g sind vom 8. Nove nehmen. Die den nächsten 2 . Die von Ipätestens am! psenden.

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