Wie em Engländer Pomcarr die Meinung sagt.

In einem offenen Brief an Poincare, der nach Ansicht der Engländer den mächtigsten persönlichen Einfluß in der fran zösischcn Politik habe, schreibt Gärdener in der Times: Die Politik von Paris hat über die Politik von Washington trium­phiert. Der Hauptzweck Ihrer Politik ist einfach, nämlich die politische und wirtschaftliche Zerstörung Deutschlands. Auf der einen Seite wird Deutschland unter der Drohung einer schrankenlosen Entschädigung gehalten, auf der anderen Seite wird es mit der Zerstörung der Quellen wirtschaftlicher Kraft bedroht, die es ihm ermöglichen würde, die vernünftige Wie­dergutmachung zu leisten, die die Gerechtigkeit fordert. Von seinen drei Kohlengebieten ist chm eines genommen worden. Im Fall Oberschlesien arbeiten Ihre Agenten unaufhörlich, um zu erreichen, daß Oberschlesien an Polen fällt. Im Falle des Ruhrgebiets ist Ihre offen zugegebene Politik die, das Ruhr­gebiet mit ihren Heeren zu besetzen und es als Werkzeug für die politische Zerstückelung zu gebrauchen. Die .deutsche Be­völkerung des alten Oesterreichs wird in Bruchstücke zerteilt und zur Verarmung und Unterdrückung verurteilt. Der Kon­tinent wird mit Schwärmen von Militärkommissionen über sät Französisches Militär hat in Polen zu einem wahnwitzigen Imperialismus ermutigt. Französisches Militär unterstützt Wrangel und macht den Frieden mit Rußland unmöglich. Die großen Waffenfabriken von Skoda sind unter französischer Kontrolle. Ungarn ist ein Vorposten Ihres Militärsystems und man läßt ihm ein Heer von 350 000 Mann, während das österreichische Heer auf 30 000 Mann herabgesetzt wurde und die Streitkräfte des gesamten deutschen Reiches auf 100 000 herabgesetzt werden sollen. Der Vertrag mit Belgien macht dieses Land zu etwas, das sich von einem französischen Protek­torat wenig unterscheidet. Das offen zugegebcne Ziel ist die

Ocffnung der Schelde. Gardiner fährt fort: Ihre Politik führt zu dem unvermeidlichen Bruch mit Großbritannien und Ita­lien, führt zu der dauernden aktiven Freundschaft der Ger manen und Slaven. Die Geschäfte Europas können nicht wei­ter fortgesetzt werden, indem einer dem anderen den Hals ab­schneidet. Sie können nur fortgesetzt werden wie alle andren Geschäfte durch gegenseitige Unterstützung und einen freund­schaftlichen Geist.

England und Irland.

Dublin, 1. Nov. Gestern Wend wurden auf Polizei und Militär in Irland 14'Angriffe ausgeführt. Sechs Polizisten wurden ermordet, acht verwundet, ferner wurden zwei Mili­tärpersonen verwundet. — Der 19jährige "Student der Medi­zin, der in Dublin wegen Teilnahme an einem Angriff auf die Polizei zum Tode verurteilt worden ist, wurde heute Vor­mittag gehängt. Man sieht in chm einen neuen Märtyrer für die irische Sache. Gestern Abend haben Tausende vor keinem Gefängnis gebetet.

London, 2. .Nov. Zur Vergeltung von Angriffen auf die Polizei wurden vorgestern Abend in verschiedenen Ortschaften Irlands scharfe Repressalien ausgeübt. In Tralee wurde die Landeshalle niedergebrannt und zahlreiche Gcschäftsläden durch Bomben und angelegtes Feuer zerstört. Im Dungamnon (Ulster) wurden zahlreiche Läden geplündert und demoliert In Tipperary wurde die Ortschaft Ballyduff-Kerry teilweise zerstört.

London, 1. Nov. Griffith, der Führer der Iren, erklärte am Grabe des Bürgermeisters von Cork, der Tod des Bür­germeisters werde dazu beitragen, die irische Politik zu konso­lidieren.

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Kommnnalverband Neuenbürg.

Juckerpreise.

Auf Grund des von der Landesversorgungsstelle aufge­stellten Rahmens für die Zuckerpreise für den Zeitraum vom 18. November bis 18. Dezember 1920 werden folgende Zucker­preise festgesetzt: ,

l. Großhandelspreise für 100 Kg.

Für Brode, gemahlenen und Kristallzucker in Säcken ab Lager des Großhändlers —: 615.50 Zu diesem Preis tritt eilt Zuschlag der Gemeinden für Transport und Verwaltungsspesen von je 6 ^ pro 100 Kg. Zucker.

Diese Preise erhöhen sich weiter bei Anbruch um 1 50 L pro 100 Kg. Zucker.

II. Kleinhandelspreise für 1 Pfund: Brodegemahlenen und Kristallzucker —: 3 ^ 45 ^. Die Groß- und Kleinhandelspreise gelten als Höchst­preise im Sinne des Gesetzes.

Den 1. Novbr. 1920. Oberamtmann Wagner.

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ausvabl.

Auf die im Staatsanzeiger Nr. 247 vom 29. Oktober 1920 veröffentlichte Bekanntmachung der Zentralstelle für die Landwirtschaft

betreffend die Abhaltung eines 14 tägigen Kurses über Weingärung, Hefereinzucht, Krankheiten der Weine usw. an der Wein­banversuchsanstalt z» Weinsberg

»ird hiemit hingewiesen.

Neuenbürg, den 80. Oktober 1920.

Obern ml:

Wagner.

WSrtt. Amtsgericht Uruendürg.

Im Handelsregister ist eingetragen worden:

I. Abteilung für Gesellschaftsfirmen, Band l, am 26. Okto­ber 1920 .

») bei der Firma Deri. deutsche Regalivdustrie-Gesell- fchaft mit beschränkter Haftung, in Neuenbürg a. E., Blatt 272, unter Nr. 2:

Ludwig Beck, Schlossermeister hier, ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 als Geschäftsführer ausgetreten, d) bei der Firma Metallwerke Wildbad, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Wildbad, Blatt 280, unter Nr. 2:

Der Gesellschaftsvertrag vom 11. Februar 1920 tst am 21. Oktober 1920 abgeändert worden.

An Stelle des Adolf Sellin in Wil' bad ist Christian Veil, Prokurist in Feuerbach, zum Geschäftsführer be stellt worden. Jeder Geschäftsführer ist berechtigt, die Firma allein zu vertreten; .

N. Abteilung für Einzelfirmen, Band I, Blatt 245, am 28. Oktober 1920 unter Nr. 1:

die Firma Karl Bleiholder, Birkenfeld.

Inhaber: Karl Bleiholder, Fabrikant in Birkenfeld, Prokurist: Friedrich Bleiholder, Goldschmied in Birkenfeld. Den 30. Oft. 1920. Oberamtsricbter Brauer.

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