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LrfcheinungStage: Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag. Insertionspreis 10 Pfg. pro Zeile für Stadt und Bezirks orte; außer Bezirk 12 Pfg.
Samstag, den 31. Dezember 1904.
Abvnnementspr. in d. Stadt pr. Viertelt. Mk. 1.10 tncl. DrLgeri viert«ljährl. Bostdezugsprei« ohne «estellg. f. d. Orts- u. Nachbar Ortsverkehr 1M., s. d. sonst. Verkehr Ml. 1.10, Bestellgeld LN Pfg.
Amtliche AeLLNntmachimgerk.
An die Herrn Ortsvorfteher und Verwaltungs-Aktuare.
Nachdem die Jahresschätzung der Gebäude pro 1. Januar 1905 nunmehr in sämtlichen Gemeinden deS Bezirks vollzogen ist, ergeht hiemit der Auftrag, mit dem Branvschadens-Umlage- Geschäft unverzüglich zu beginnen und dasselbe so zeitig fertigzustcllen, daß die Akten bis spätestens 15. Februar 19Ü5 dem Oberamt zur Prüfung vorgelegt werden können.
Calw, 29. Dezember 1904.
K. Oberamt.
Voelter.
Bekanntmachung
betr. die Abhaltung der RiudviehmSrkte in Pforzheim.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß für den am Montag, de« S Januar 1905 in Pforzheim abzuhaltenden Viehmarkt folgende Anordnungen gelten:
1 Aus verseuchte« Gemeinde« darf überhaupt kein Rindvieh aufgetrieben werden.
2. Für das aus Württemberg. Oberämtern aufzuführende Vieh müssen die Führer gemäß 8 64 d. V.-O. v. 19. Dez. 1895 im Besitze tierärztlicher Zeugnisse über den Gesundheitszustand der
, Tiere sein, in welchen bezeugt ist, daß die betr. Tiere sich mindestens seit 5 Tagen in seuchenfreiem astand in der Gemarkung befinden, in welcher ^re Untersuchung erfolgt ist.
3. Für Rindviehstücke, welche von Viehhändler« aufgetrieben werden, müssen gemäß
33 der gew. V.-O. bezirkstierärztliche Zeugnisse vorgewiesen werden.
4. Am Werktage dürfen Tiere bis zum -chlusse des Markies außerhalb des Viehmarkt- ' rtzes nur feilgehalten werden, wenn dieselben vor- ler tierärztlich besichtigt und für unbeanstandet erhärt worden sind.
Rindviehstücke, welche ohne die vorgeschriebe- ln Zeugnisse za Markt gebracht werden, werden fnachstchtltch zurückgewiesen, auch haben Zuwider- ndelnde strenge Bestrafung zu gewärtigen. Pforzheim, 27. Dez. 1904.
Gr. Bezirksamt.
WagesneAigketten.
Stammheim, 25. Dez. Am Stephanus- ^.ertag hi-llt der hiesige Liederkranz im Saale Gasthofs z. „Rößle" in herkömmlicher Weise Ine Weihnachtsfeier. Der geräumige Saal aar bis auf den letzten Platz gefüllt. Etngeleitet wurde die Feier durch die zwei stimmungsvollen Männerchöre: „Die Abendglocken klingen" v. Fr. Abt und „Heilge Nacht, auf leisen Schwingen bist du wieder uns genaht" v. E. Simon sowie eine kurze itA grüßungsanspcache des Vereinsvorstands. Nun M. gten in regelmäßigem Wechsel gut eingeübte und richtigem Verständnis vorgetragene Männer- chöre mit humoristischen Scenen, die sters mit stürmischem Beifall begleitet wurden. Von den Chören heben wir als besonders gute Leistungen , hervor: „Burschen Abschied" und „Burschen Wteder- ' (letzteres als Tenorsolo vorgetragen) v. Wengeit, eitertod" v. Löffler, „Wenn ich den Wandrer
frage" und „Im Krug zum grünen Kranze" von Zöllner. Auch die humoristischen Aufführungen zeugten von fleißiger Einstudierung und guter Auffassung seitens der Darsteller. Der „Kalauer Witzemacher Fritz Pröpke", der „Marktschreier Oskar Seifert" und „die beiden Nachtwächter Dusel und Dute" waren wirkliche Pracht,xeuplare ihrer Professionen. Die Rollen in der humoristischen Scene aus dem Studentenleben „In der Klemme", lagen in guten Händen. Am meisten aber wurden die Lachmuskeln der Zuhörer in Tätigkeit gesetzt durch die urgelungenen Figuren in der humoristischen Ensemble-Scene: „Friedrichs Dienstjubiläum." Die Natürlichkeit in der Darstellungsweise ließ nichts zu wünschen übrig. Alles in allem: Der Verein darf mit Stolz auf den Abend zurückbltcken und sich zu seinem Erfolg gratulieren.
Unterreichenbach, 28. Dez. Heute vormittag stürzte aus dem hiesigen Bahnhof der bei dem Biückenverstäikungsbau von der Firma Kage, Wälde u. Erath in Steinbach bei Hall beschäftigte Monteur Kaiser aus bedeutender Höhe vom Gerüst und wurde so schwer verletzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird.
Stuttgart, 29. Dez. (Kriegsgericht der 26. Division). Wegen Selbstverstümmlung während Ausübung des Dienstes hatte sich der Dragoner Wilhelm W e gst vom Dragoner-Regt. 26 zu verantworten. Der Fall beschäftigte schon einmal das Kriegsgericht, die Verhandlung wurde aber vertagt, da das Gericht Zweifel in die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten setzte. Er wurde deshalb zur Beobachtung seines Geisteszustandes der Irrenanstalt Winnental überwiesen. Wegst, der schon dreimal wegen unerlaubter Entfernung disziplinär bestraft wurde, soll sich nach der Anklage am 4. Juli bei einer Gefechtsübung auf dem Cann- statter Wasen mit seinem Dtenstkarabiner, der mit Platzpatronen geladen war, absichtlich in die linke Hand geschossen haben, um vom Militär loszukommen. Infolge der schweren Verletzungen — 2 Finger waren ganz zerfetzt, sie hingen nur noch an einem Streifen Haut — wurde die Dienstfähigkeit aufgehoben. Der Angeklagte, der wiederholt zu Kameraden äußerte, er werde sich noch etwas antun, um vom Milirär wegzukommen, hatte sich am Tage vorher starkem Alkoholgenuß hingegeben. Bei der Verhandlung bestritt Wegst absichtliche Verstümmelung, er machte vielmehr geltend, er sei während der Uebung in liegender Haltung eingeschlafen. Beim Kommando „Auf Marsch" sei er erschreckt aufgesprungen und dabet sei der Karabiner losgegangen, wie es zugegangen sei, könne er nicht mehr genau sagen, Nach dem Gutachten des Medizinialrats Dr. Kreuser von Winncntal sind bei dem Angeklagten während seines Aufenthalts in Winnental geistige Störungen nicht zu Tage getreten. Der Sachverständige hielt es jedoch nicht für ausgeschlossen, daß sich der Angeklagte während des Vorfalls in einem epileptischen Dämmerzustand befunden habe, worauf die physische Veranlagung, sowie der schlafähnliche Zustand und der überreiche Alkoholgenuß am Abend vorher schließen lassen. In Berücksichtigung dieses Umstandes, sowie auch, daß es möglich sein kann, daß der Karabiner durch
ungeschickte Bewegungen des Angeklagten zum Entladen kam, gelangte das Kriegsgericht zu einem freisprechenden Urteil.
Cannstatt, 28. Dez. Zum Raubmord. Wie die „Cannstatter Zeitung" hört, ist gegen den Chauffeur Brüderlein die Voruntersuchungssache eröffnet worden. Brüderletn wurde gestern in das Landesgerichtsgefängnis nach Stuttgart überführt.
Cannstatt, 29. Dez. Im Auftrag der Russischen Regierung hat die hiesige Firma Werner u. Pfleiderer eine Zentralbäckerei für die Flotte, sowie andere Bäckereianlagen zu liefern.
Reutlingen, 29. Dez. Heute mittag kurz vor 12 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Es brannte in der Schreinerwerkstätte der Firma Mössinger «.Schäfer, Kaiserstraße 63. Die Feuerwehr war in kurzer Zeit Herr des verheerenden Elementes, trotzdem es durch den dichten Rauch schwer gemacht wurde, dem Brandherd betzukommen. Das Feuer ist durch den Leimherd, der in den Spankeller durchbrannte, entstanden.
Wiernsheim, 28. Dez. Gestern vormittag tötete sich die Frau des Adlerwirts Bührer durch einen Revolverschuß ins Herz. Als Motiv wird geistige Umnachtung angenommen.
Blaubeuren, 28. Dez. Die Deutsche Partei und Volkspartei haben hier für die bevorstehende Bürgerausschußwahl einen gemeinsamen Wahlvorschlag aufgestellt. Es ist dies der erste Versuch eines Hand in Hand-Gehens dieser beiden hier nahezu gleich starken Parteien.
EberSbach, 29. Dez. Eine Frau von hier machte mit ihrem 4jährigen Söhnchen laut Göppinger Zeitung in den Feiertagen einen Besuch in Hochdorf. Während die Frau im Gasthaus zum Hirsch in Hochdorf einen Imbiß etnnahm und der Knabe eben im Begriff war, eine Wurst zu verzehren, wurde er plötzlich unwohl und starb schon nach 5 Minuten. Trotz angewandter Wiederlebungs- versuche gelang es nicht mehr, das entfliehende Leben zu erhalten.
Heidenheim, 29. Dez. EiNe segensreiche Einrichtung hat die hies. Württ. Cattun-Maaufaktur durch Errichtung einer Krippe für die Kinder der Arbeiter geschaffen. Unter Aufsicht von zwei Schwestern aus dem Mutterhaus Groß-Heppach finden Kinder von 2 Monaten bis 4 Jahren Aufnahme und vom Beginn bis zum Schluffe der Arbeitszeit vollständige Wartung und Verpflegung.
Pforzheim. Bei Ausfahrt des vorgestrigen Zuges 1185 nach Calw, Pforzheim ab 9 Uhr 17 abends, ist der Wagenwärter Friedrich Krämer von Calw zwischen der Württ. Güterhalle und dem Durlacher Wegübergang aus Unvorsichtigkeit vom Zug gestürzt. Krämer erlitt eine stark blutende Wunde an der Stirn, die durch den sofort anwesenden württembergischen Bahnarzt Med.-Rat Marold verbunden wurde. Da die Wunde nicht ernster Natur war, konnte Krämer mit dem um halb 11 Uhr abgehenden Personenzug 303 nach Hause gesandt werden.
Bauschlott, 29. Dez. Das Fest der diamantenen Hochzeit feiern heute die