schaftsverband cmgeliefert war, und welche) in Stuttgart zum rechtsmäßigen Preise verkauft worden wäre, am Bahnhof n ie der abgenommen. Die Händler haben bei diesem Bieh. welches sie in Stuttgart verkaüft haben, in den letzten Tagen tatsächlich Geld zugesetzt, dies erklärt sich dadurch, daß man landauf, landab Stimmen hört, daß die Viehhändler 3 Millionen Mark zurückgestellt hätten, um die Viehverwertungsgenossenschaft, etne landwirtschaftliche Organisation, aus der Wett zu schaffen. Allerdings hörr man. daß die Viehhändler erklärt haben sollen, daß sie diese 3 Millionen im Laufe eines halben Jahres wtever gewinnen würden. Nun haben es die Viehhändler, unterstütz: von Metzgern, an einem Tag fertig gebracht, was den landwirtschaftlichen Organisationen unmöglich gewesen wäre. Es wurden die Vieh- und Fleischpreise erhöht. Was die Schiebungen von Vieh nach Baden anlangt, so kann dies allerdings nicht verwundern, nachdem bekannt wurde, daß ein Händler einen badischen, hohenzollerischen und einen württembergischen Vieh- handelsschein in der Hand hat. Das gut angelegte Manöver ist dem Viehhändler geglückt und sie haben schon heute die Beträge, welche sie für das in letzter Zeit noch Stuttgart gelieferte Bieh verloren hatten, durch den einen Markt wieder mehr als gewonnen. Die landwirtschaftl. Organisationen verlangten von der Stadtverwaltung, daß dieselbe 14 Tage vor Erhöhung ser Biehpreise der Oeffentlichkeit dies Mitteilen müßte. Die Händler waren die Stärkeren. Sie haben ihren Willen sofort durchgesetzt. Wir Landwirtes sind keine Feinde des reellen Handels, aber derartige Manöver werden wir in Zukunft mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen. Die Verbraucher mögen sich diesesmal bei den Viehhändlern und Metzgern bedanken. Wenn die Landwirte einmal derartig erpresserisch vorgegangen wären, so hätten sich alle über den Wucher der Landwirte aufgeregt.
Berbandstag der Hausbesitzer.
Im großen Saal des Rathauses in Ulm begann am Montag der Verbandstag des Landesverbands württ. Haus- und Grundbesitzervereine. Auch ein Vertreter des Reichsarbeitsministeriums nahm daran teil. Der Verbandsvorsitzende, Architekt Knortz (Heilbronn), sprach in längeren Ausführungen über die „Festlegung von Grundsätzen für die Berechnung von Mietzinsen unter besonderer Berücksichtigung der Württ. Steuergesetzgebung." Er empfahl dabei zur Wertung des Hausbesitzes nach dem heutigen Stand 30 Prozent auf Len Kapitalwert von 1914 zu schlagen und als Miete 4)4 Prozent dieses erhöhten Wertes festzulegen. Weiter bezeichnte er es als angemessen, die Kosten für die äußere Unterhaltung der Gebäude mit 1,5 Prozent des Mietsatzes dem Mieter aufzubürden. Die Kosten für die Unterhaltung des Gebäudeinnern müsse der Mieter ganz tragen. Nach all diesen Vorschlägen würde die Miete heute auf 9,85 Prozent aus dem Schätzungswert der Gebäude von 1914 festgesetzt werden müssen, wobei die Mieten eine Erhöhung um 40, 50, 80 und 100 Prozent zu erfahren hätten. Bei rückwirkenden Steuern- und Abgabeerhöhungen würde die Umlegung zu vier Fünftel auf die Mieter zu empfehlen sein.
Der Vorsitzende des Zentralverbands, Justizrat Dr. Blau- mert (Spandau), nahm Stellung zum neuen Mietssteuergesetz und zu den Reichsgrundsätzen über Bemessung der Mietpreise Hinsichtlich des Mietsteuergesetzes hielt er eine Zustimmung unter folgenden Voraussetzungen für angängig:
1. Die Anerkennung der durch Knortz (Heilbronn) dargelegten. berechtigten Forderung des Hausbesitzers; 2. die gleichmäßige Zuziehung von Stadt und Land; 3. die Beschränkung der Verpflichtungen der Vermieter, lediglich auf die Abgabe einer Erklärung über die Miete; in keinem Fall dürfe der Vermieter als Abgabeschuldner angesehen werden; 4. die Verwendung des Steueraufkommens sei klar zum Ausdruck zu bringen, Baukostenzuschüsse seien auch dem privaten Unternehmen zugänglich zu machen; 5. aus den Steuererleichterungen dürfe sich keine Umwandlung der Zwecksteuer in eine Aufwandsteuer ergeben; 6. befreit vEn der Steuer müßten die ohne Baukostenzuschüsse errichteten Neubauten bleiben.
Im übrigen war der Referent der Meinung, daß mit dem Gesetz kaum etwas erreicht werde. Die Reichsgrundsätze über Bemessung der Mietpreise unterzog der Referent einer eingehenden Erläuterung. Abgelehnt wurde die im Gesetz festgelcgtc Tätigkeit der Mieterausschüsse. Gegen die Festsetzung eines einheitlichen Satzes für Unterhaltungskosten für Las ganze Land wurden Bedenken geäußert. Das Gesetz dürfe auf die seit 1918 errichteten Neubauten ohne Baukostenzuschüsse nicht angewendet werden. Die Rückforderung vorbehaltlos bezahlter Mieten solle nicht zulässig sein. Gegenüber den Entscheidungen der Mieteinigungsämter wurde Berufungsmöglichkeit verlangt, und die Angliederung der Mieteinigungsämter an die Gerichte ksiit unabsetzbaren Richtern als Vorsitzenden für unbedingt nötig erklärt. Das Anlegen von Mietbüchern sei undurchführbar. Das Gesetz solle zunächst für die Dauer von 2 Jahren eingr-
K
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O, zage nicht! denn alles was geschieht Geschieht nach weisem Rat und ewigen Gesetzen,
Wenn euer schwacher Blick auch nicht das Triebrad sieht.
Alxing er.
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Anter Fremden?)
Von Otto Ruppius.
(Nachdruck verboten.)
Ein finsterer, schwerer Himmel lag über der Hänser- masse einer der blühenden Städte der Südstaaten Nordamerikas, so, daß die Gaslichter in den endlosen schnurgeraden Straßen kaum ihren nächsten Umkreis zü erhellen vermochten und die dunkeln, schweigenden Gebäude in unerkennbare Fernen .hinauf zu wachsen schienen. Es war schon spät; nur dann und wann noch klang durch die Stille ein verschwindendes Wagengerassel oder das Lachen einer verspätet heimkehrenden lustigen Gesellschaft, während in langen Zwischenräumen raschen Schritts ein einzelner Fußgänger, vorsichtig sich von den Häusern entfernt haltend, den Seitenweg entlang eilte.
Da bog um die Ecke einer der breiten Straßen eine dicht verschleierte weibliche Gestalt, hielt scheu ihren Schritt an und schien auf ein ihr nachfolgendes Geräusch zu horchen, um dann fliegenden Schrittes und scheinbar unbekümmert um die eingcschlaaene Richtung dm sich vor ibr auftnenden Weg zu verfolgen und erst als sich ihrem Auge ein noch erleuchtetes Kellerlokal gezeigt und sie einen Blick durch die unverhüllten Fenster geworfen hatte, blieb sie stehen, atemschöpfend, und dann wie unent- s' lossen bald durch die erhellten Scheiben, bald in die e! 'me Straße hineinblickend.
In diesem Augenblicke öffnete sich die Glastür des
*) Tie Erzählung spielt in der Zeit, da in den nordamerikanischen Südstaaten noch die Sklaverei blühte.
führt werden. In der Aussprache erklärten verschiedene Red- ner das Gesetz für einen Unsinn.
Baden.
Pforzheim, 22. Sept. Das hiesige Schöffengericht befaßte sich mit einer großangelegten Silberschieberei, an der der Kaufmann Gg. Mayer und der Kaufmann Hans Dix von hier, sowie mehrre andere beteiligt waren. Die Angeklagten. hatten neun Zentner Silber verschoben. Gg. Mayer erhielt vier Monate Gefängnis und 50 000 Mark Geldstrafe, Dix 3 Monate Gefängnis und ebenfalls 50 000 Mark Geldstrafe, während die übrigen Angeklagten je sechs Wochen Untersuchungshaft und Geldstrafen von 20—30 000 Mark erhielten.
Pforzheim, 22. Sept. Zum Abbruch der Eutinger Schiffsbrücke wird dem „Pforzh. Anz." mitgeteilt, daß jetzt auch die in deren Bereich gelegenen, meist teuer erworbenen Grundstücke wieder verkauft werden sollen. Könnte man nicht hier wenigstens auf dem linken Ufer Kleinhäuser erstellen'? Das ganze Siedlungsunternehmen soll langsam abgebaut werden. Der Wald ist hin.'das Geld ist hin, der schöne (?) Plan ist anscheinend auch hin.
Karlsruhe. 22. Sept. Mit der auf 1. Oktober stattfindenden Verminderung der Reichswehr auf 150 000 Mann wird nunmehr endgültig auch die Aufhebung der Garnison Karlsruhe zur Tatsache. Das hier noch liegende 1. Bataillon des Reichswehr- Schutzenregiments Nr. 113 wird am Donnerstag, 23. September in der Frühe die badische Landeshauptstadt verlassen und zunächst nach Heilbronn kommen. Dort wird aus dem Karlsruher und dem schon seit längerer Zeit in Heilbronn garniso- nierenden 2. Bataillon des badischen Reichswehr-Schützenregiments 113 ein Bataillon gebildet, das Anfang Oktober nach Meiningen in Garnison kommt. Das Bataillon bildt einen Bestandteil des für Baden zuständigen einzigen Infanterie-Regimentes. das sich auf die Garnisonen Konstanz. Tübingen und Meinungen verteilt. Am Mittwoch, 29. September verläßt sodann auch die hier noch anwesende Schwadron badische Kavallerie unsere Stadt, sodaß sich alsdann in Baden innerhalb der 50-Kilometer-Zone kein Militär mehr befindet. In den weitesten Kreisen der Bevölkerung sieht man die letzten Reichswehrtruppen mit Bedauern von hier scheiden, die in ernsten Zeiten Ruhe und Ordnung in der Stadt aufrecht erhielten. Hoffentlich können in besseren Zeiten bald wieder badische Truppen in der Hauptstadt des Landes ihren Einzug halten.
Ikeberlingen. 21. Sept. In der letzten Gemeinderatssitzung teilte Bürgermeister Dr. Emerich mit. daß ihm von allen Parteien der Stadt Friedrichshafen die Stelle des Stadtschultheißen dort angetragen worden sei. daß er sich jedoch noch nicht endgültig entschlossen habe, ob er die Wahl, wenn sie auf ihn falle, annehmen werde.
Heidelberg, 20. Sept. Wir berichteten kürzlich über die Liebestragödie zweier jungen Leute aus Würzburg auf dem Heiligenberg. Wie das „Heidelb. Tgbl." nun erfährt, ist oas 17jährige Mädchen, das damals blutüberströmt eine ganze Nacht bei der Leiche ihres Geliebten gelegen hatte, gestern im akademischen Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen. — Die hiesige Wohnungsnot wird durch eine Zeitungsanzeige er- Ichreckend illustriert. Ein Mitglied des hiesigen Stadttheaters sucht nämlich für sich und seine Familie einen alten Eisenbahnwagen zur Unterkunft zu mieten.
Vermischtes.
München, 22. Sept. Am Montag stürzte das Postautomobil zwischen Bretzcn und Erding mit dem Anhäugewagen um. Mehrere Passagiere wurden schwer, fünf leichter verletzt Die Schwerverletzten wurden m das Krankenhaus in Erding cingeliefert. Eine Pionierkompagnie leistete nach dem Unglück die erste Hilfe.
D»r IOVV. Eisenbahnwagen Krupps. Nachdem im November v I. Krupp die ersten Eisenbahnwagen an die Staatsbahn abgeliefert hatte, konnte am 9. September der 1000. Güterwagen die Werkstätte verlassen und dem Verkehr übergeben werden. Gewiß ein beredtes Zeichen für den ungebrochenen Arbeitswillen und der raschen Anpassung der Kruppleitung
Einer, der nach Basel fuhr, erzählt im „Schw. M.": Auf dem Bahnhof merkt man schon den Ernährungsunterschied. Das Restaurant rechnet natürlich nach Franken und die Preise seyen bis zur Umrechnung (1 Fr. — 7 Mk.) ganz annehmbar aus. Aber nachher! — So kostetete das Telephongespräch in Bafel 25 Zts. — 2 Mark! Ein „te complet", bestehend aus Tee, Raym, Zucker, Butter, ff. Marmelade. Hörnchen, Semmel — schön weiß. 2 Fr. (— 14 Mark;) — Herrliche kalte Platte — Schinken, Rostbraten, feine Wurst — 3.50 Fr. (— 25 Mark!) — Gutes „Friedens"schwarzbrot, das Stück 10 Cts. — 70 Pfg. Zu
haben war einfach alles.-Vor dem Bolschewismus herricht
in der Schweiz eine noch größere Furcht als bei uns — merk
würdigerweise soll er drüben schon viel mehr um sich gegriffen haben als in Deutschland. Die Arbeitslöhne sind natürlis ebenfalls sehr gestiegen, ein Taglöhner bekommt 15 Fr. im Tag vielfach Einführung des Achtstundentags. Arbeiten und Repa-' raturen kommen sehr teuer, im Valutaverhältnis teurer als Leuns, so daß man sich aufs notwendigste beschränkt. Somit ist die Wohnungsnot auch groß, Zwangseinmietung, niemand wird verschont; gebaut wird sehr wenig. In den größeren Städten sind seit Frühjahr Einwohnerwehren gebildet. Aie früher so besuchten Kurorte und Sommerfrischen im Berner Oberland Engadin, am Vierwaldstätter See usw. stehen wer ein noch geringerer Fremdenverkehr als während des Krieges' Der Engländer reist zurzeit wenig, die Regierung soll große Schwierigkeiten machen. Für uns Deutsche ist eine Schweizerreise unerschwinglich — und auch den Franzosen. Italienern und anderen Nationen geht es mehr oder weniger ebenso, für die Schweiz ist die hohe Valuta ein Fluch geworden.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 22. Sept. Der Abg. E. Reichte (Soz.) hat folgende kleine Anfrage im Landtag eingereicht: Ist Lear Staatsministerium bekannt, daß der Reichsverkehrsminister die Arbeiterfahrkarten zu beseitigen beabsichtigt? Was gedenkt das Staalsministerium zu tun, um eine Aufhebung der Arb eit erfahr karten zu verhindern?
Stuttgart, 22. Sept. In einer Sitzung des Bezirksbetriebsrats der Oberpostdirektion wurde eine Entschließung einstimmig angenommen, daß zur Verhütung von Entlassungen männlicher Hilfskräfte alle Frauen und Töchter von Beamten und Arbeitern, die im Vollverdienst stehen baldigst zu entlassen sind. Zunächst soll eine freiwillige Aufforderung zum Rücktritt an diese gerichtet werden. Sollte der Aufforderung nicht Folge geleistet werden, so werde von der Oberpostdirektion verlangt, daß sie die wirtschaftlich starken Beamtinnen aus 1—2 Jahre zur Disposition stellt, um für die anderen Beamten Aufrückungsmöglichkeiten zu schaffen. Auf den Scheckümtern sollen künftig nur Kriegsinvaliden verwendet werden.
Mönchen, 22. Sept. Reichsminister a. D. Gothein wollte am Dienstag in München einen Vortrag über das Interesse von Handel und Industrie an der Friedensbewegung Hallen. Wie in Nürnberg wurde auch in München der Vortrag bedauerlicherweise gestört, so daß der Redner schließlich auf Durchführung seines Vortrages verzichtete.
Bochum, 22. Sept. Der Jahresabschluß des Bochumer- Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikationen weist einen Rohgewinn von 26,6 Millionen auf. Nach Abschreibungen in Höhe von 9,1 Millionen bleibt ein Reingewinn von 17,5 Millionen Mark. Der Verwaltungsrat beschloß vorzuschlagen, eine 15°/»ige Dividende (gegen 5°/» im Vorjahr zu verteilen, eine Million Mark der Beamtenpensionskasse und eine Million dem Arbeiterpfand zu überweisen und 2,5 Millionen auf neue Rechnung vorzutragen.
Gotha, 23. Sept. Anläßlich einer Versammlung des Gothaischen Bauernbunds kam es zu großen Kundgebungen der Arbeiterschaft. Die Arbeiter forderten, daß der Preis für Kartoffeln nicht über 20 Mark pro Zentner betragen dürfe. Der Bauernbund sagte dies sofort zu.
Jena, 23. Sept. Auf die beiden Kassenboten der Firma Karl Zeiß, die von der Reichsbank 800000 Mark Lohngelder abholten, wurde gestern mittag ein Raubüberfall versucht. Der Plan wurde aber verraten und die Verbrecher festgenommen.
Dresden, 23. Sept. Das Landgericht hatte entschieden, daß das Amnestiegesetz sich nicht auf die sogenannten Hölz- gardisten erstrecke. Aus die Beschwerde der Verteidigung stellte jetzt das Oberlandesgericht Dresden das Verfahren gegen alle Hölzgardisten, ausgenommen die Brandstifter, ein.
Dresden, 23. Sept. Gestern sind der Arbeitsminister Held und der Wirtschaftsminister Schwarz nach Berlin gefahren, um mit den zuständigen Reichsstellen wegen der Beteiligung der sächsischen Industrie an den Aufträgen für die Wiedergutmachung zu verhandeln.
Lokals, um eine kräftige, untersetzte Figur in langer Schößenjacke und groben, leinenen Beinkleidern, die sich in den Schäften der starken Stiefeln verloren, hindurch zu lassen. Pfeifend schritt der Mann die kürze, steinerne Treppe hinan und prallte hier leicht vor der Frauengestalt zurück, welche einen raschen Schritt nach dem Eingänge getan hatte.
„Um- Gotteswillen, Sir," begann die letztere in geläufigem Englisch, ihren Schleier halb zurückschlagend, „können Sie mir nicht sagen, wo das Unionhotel ist? Ich habe mich in der Stadt verloren und finde niemand, der mich zurechtweist."
Der Angeredete maß die Sprecherin einen Augenblick vom Kopfe bis zu den Füßen, und ein eigentümliches Lächeln glitt dann über das derbe, noch jugendliche Gesicht. „Verstehe verdammt schlecht Englisch, Miß," sagte er, „und nach Ihrem Unionhotel werden wohl wo anders suchen müssen, als hier, 's ist übrigens schon ziemlich spät dazu!"
„O, so verstehen Sie Deutsch!" rief sie eifrig, in ein reines Hochdeutsch überspringend, als habe sie nur den ersten Teil seiner Antwort vernommen, und schien jetzt erst aufmerksamer die Gestalt des vor ihr Stehenden zu überfliegen, „ich möchte Sie herzlich bitten, nur eine kurze Strecke mit mir zu gehen, bis ich nicht mehr fehlen kann; ich bin mit Mühe nur den größten Unannehmlichkeiten aus dem Wege gegangen."
„Kenne das, Kind!" erwiderte der andere, mit einem halben Lachen sich zum Gehen wendend, „solche Unannehmlichkeiten passieren eben nur nach Zwölf. Es tut mir ordentlich leid, daß Sie so hübsch Deutsch sprechen können!"
„Noch einen einiigen Augenblick!" rief die Fremde, welcher plötzlich der Sinn der erhaltenen Antworten klar geworden zu sein schien, während es sichtlich wie ein nervöses Zittern ihren Körper überlief, „ist nicht eine Frau hier unten?"
„Eine Frau?" erwiderte der junge Mann, sich, wie
von ihrem Tone betroffen, zurückwendend und nochmals ihre ganze Erscheinung musternd, die trotz ihrer Einfachheit eine tadellose Eleganz zeigte, „eine Frau ist nicht hier, aber wollen Sie mir Wohl sagen, was Sie so spät auf der Straße zu tun gehabt? — es ist kaum eine Zeit zum gemütlichen Spazierengehen!"
„Mein Gott," erwiderte jene, als dränge sie gewaltsam einen Tränenstrom zurück, und schlug den Rest ihres Schleiers beiseite, „ich bin vor einer Viertel- oder einer halben Stunde, ich weiß es selbst kaum mehr, mit dem Dampfer angekommen und habe den Gepäckmann, der mich nach dem Unionhotel führen sollte, in der Dunkelheit verloren; nachher ist mir von mehreren Männern der Weg vertreten worden, ich habe mich in eine Nebenstraße geflüchtet und geglaubt, irgendwo einen Schutz Kl finden, die Menschen haben aber meine Spur nicht verlassen, bis ich alle Richtung verloren —" sie hielt inne, als wolle dir Erinnerung ihre Fassung überwältigen. -
Der Mann warf einen prüfenden Blick auf daß schwarzumrahmte bleiche Gesicht, in welchem die innere Erregung noch zuckte, und trat einen halben Schritt näher. „Well, Miß, so habe ich Wohl eine Dummheit gemacht, und nichts für ungut!" sagte er zögernd, „bei der Nacht hat sich aber der Mensch vor Fledermäusen ZN hüten! — Unionhotel!" setzte er hinzu, mit der Hand unter seinen grauen Filzhut fahrend, „wenn Gott nicht besser weiß, als ich, wo es ist, so sieht es schlimm mit ihm aus, und nebenbei," fuhr er fort, einen plötzlich niedergesass eu Regentropfen von der Hand schleudernd, „wird's keine fünf Minuten dauern, so bekommen wir ein Bad ohne Bestellung, wenn wir bis dahin nicht ein Unterkommen für Sie finden können. Gleich um die zweite Ecke von hier ist etwas wie ein Hotel, freilich nicht sehr vornehm; ich denke aber, es wird Ihnen wenigstens ein reinliches Nachtquartier geben."
„Aber mein ganies Gepäck ist nach dem Unionhotel gegangen!" unterbrach sie ihn nnschlüssix (Forttetznng folgt.)
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