Kriegsschiff,.

zwischen den ftanzL.

ein Uebereinko«^ deutschen Kriegsschiff? sburg".Königsberg"' wzerstorer Italien di- Straßburg' und

- Bruchleidevde« sei >

- ganz besonders ans ! r Sohn in heutiger !

rufe verkaufe ah

iiiLi

ädchen,

nd abändern wollen, taktische

ter Meisterin.

len täglich.

Mick, Olgastr.

onikas

er den halben Preis, Z reihige 8bässige von

n in der Harmonika-

»ser «K Hohner in

nterricht von Meister-

'u neue eingetanscht

mpfohlen von : : :: !

chotter,

chotter,

wegkies,

en Antransport aus

lki'k, knrbesz.

WM.

orb 730x600 mm !tr. Mk. 1780- se mit 4 eckigem -5Ztr. Mk.2775. end Mk. 2680.-

und doppelwirkender

lith. CM

annell,

gesucht.

ungefährem Abfuhr-

Mise»W.

ll.

nd, Karlsruhe i. B.

l. Akt.

300

....

186N

c>yd Alt.

184

ft.

518

ü u. Soda Akt.

485

kali-Akt.. . .

424

1025

1975

Bezugsprets

vierteljährlich in Neuen- bürg 1S.?S. Durch die Post im Orts» und Ober. «ntZ.Verkehr sowie im sonstigen inländ. Verkehr FlS.60m.Postbest.-Geld. z, willen von hiherer Lnvall drß»h> kein Unsxrnch ans kiese der Zeitung oder ans »iUk,ahI»n- de, Sijugrvreise»,

Pestellungen nehmen alle Poststellen, in Neuenbürg «ßerdem die Austräger jederzeit entgegen.

Girokonto Nr. 24 bei btt Oberamts-Sparkasse Neuenbürg.

er Lnztäler.

Knzerger kür Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt kür Sen VberamtsbLAirk Neuenbürg.

ErSehefftt tägiiLh mit Ausnahme Ser Sonn- unS Feiertag«.

; DmF und Verlag der L. Mrrh'lchen Buchdruckerei (Inhaber D. Strom). Für die Schristieitung verantwortlich D Strom in Neuenbürg.

Anzeigeprers: die einspaltige Petit.,e ' oder deren Raum 60 bei Auskunstserteilunx durch die Geschäitsstell- 45 extra. Reklame-Zcile 1.60 bei größeren Aufträge entsprich. Rabatt, der it Falle des Mahnversahre hinfällig wird.

Schluß der Anymze» Annahme lagsvor. Fernsprecher Nr. 4. Für teles. Anträge wird keinerlei Gewähr über­nommen.

Nenenbürg, Donnerstag den 23. September M20

78. AyrgMk?

Deutschland.

Stuttgart, 22 Sept. Wie wir hören, beabsichtigt die fran­zösische Regierung zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Beziehungen einen Generalkonsul in Stuttgart zu bestellen, deni nach Art. 219 des Versailler Vertrags die Reichsregiernng (Auswärtiges Amt) das Exequator ohne weiteres zu erteilen hat Auch in anderen deutschen Städten z. B in Karlsruhe und Frankfurt, sind seit dem Friedensschlutz französische Kon­suln wieder bestellt worden. Vor dem Krieg war Frankreich bekanntlich Lurch einen Konsul und Vizekonsul in Stuttgart vertreten. Mit der Frage einer diplomatischen Vertretung hat die Errichtung eines Konsulats, das vielmehr lediglich der Wege wirtschaftlicher Beziehungen zu dienen hat, nichts zu tun. Die Ernennung hat gewiß auch noch politische Bedeutung. Man muß sie in Zusammenhang bringen mit der Entsendung eines französischen Gesandten in München. Politische Absichten der französischen Regierung werden aber beim württ. Volk kei­nen Boden finden, auch wenn die französische Fahne auf dem Generalkonsulat in Stuttgart hochgezogen wird.

München, 21. Sept. Das Rathaus erlebte gestern tumul­tarische Szenen, wie sie in diesem Hause bisher Wohl noch nie dagewesen sind. Es handelte sich darum, daß der Stadtrat den Äusschußbeschluß gutheißen sollte, der für Las Landeseinwoh­nerwehrschießen zur Beflaggung des Festplatzes die Absendung einer städtischen Deputation zum Fest und die Stiftung von 500 Mark vorsieht. Die radikalen Stadträte, unterstützt durch mehrheitssozialistische Mitglieder, wandten sich in unqualifizier­ter Weise gegen diesen Beschluß und fanden auch auf den Ga­lerien gleichgesinnte Elemente, die einen tobenden Lärm voll­führten. sodaß die Galerie geräumt werden mutzte. .Die uner­quickliche und das Ansehen der Stadt München entwürdigende Szene endete damit, daß die Radikalen und ein Teil der Mehr­heitssozialisten den Saal verließen und dann der Ausschußan­trag von den bürgerlichen Parteien angenommen wurde. Wenn ein Vorgang, dann Haft diese letztere Szene die unbedingte Not­wendigkeit der Einwohnerwehr erwiesen.

Saarbrücken, 22. Septbr. Eine Konferenz der sozialdemo­kratischen Reichstagsabgeordneten und Gemeindevertreter des Saargebiets in Saarbrücken richtete an die Reichsregierung den dringenden Aufruf, Las gegen seinen Willen für 15 Jahre los­gerissene Saarvolk vor der wirtschaftlichen Abschnürung von dem Mutterlande tunlichst zu bewahren. Das Saarland ser deutsch und wolle deutsch bleiben, rechne aber auf deutsches Entgegenkommen. An die Saarregierung wurde ein scharfer Protest gegen die Massenausweisungen gerichtet, ihre Zurück­nahme gefordert und tue nur zeitlich unterbrochene aber unauf­lösliche Zugehörigkeit des Saargebiets zu Deutschland betont.

Berlin, 22 Sept In Berliner politischen Kreisen enthalt man sich zu der Uebernahme der französischen Präsidentschaft durch Millerand einstweilen eines weiteren Kommentars. Man sieht in der Berufung Millerands seine Kaltstellung und er­fährt aus französischen Kreisen, daß man dort die Politik Mil­lerands gegenüber der Entente, als ein Fiasko bezeichnet. Es ist Millerand nicht gelungen. Las Gleichgewicht zwischen Eng­land und Frankreich herzustellen. Man erwartet von seinem Nachfolger, daß er in dieser Beziehung wirksamere Arbeit lei­stet. Die Aachfolgerfrage für Len Posten des französischen Ka- vinettspräsideriten interessiert Berliner politische Kreise inso­fern nur mäßig, als man sich vorläufig keinerlei Besserung in den deutsch-französischen Beziehungen verspricht.

Berlin, 21. Sept. Gesetze über die Neuregelung der Ar­beitszeit, Landesarbeitsvermittlungsämter, Schlichtungsord­nung und Gebäudeabgabe werden zurzeit von der Reichsregie­rung vorbereitet. Vor dem Landgericht 1 findet heute vor­mittag der Prozeß gegen Len Trikoloreräuber, den Rohrleger Paul Kremenski statt. Kremenski hat, wie bekannt, am 14. Juli von dem Gebäude der französischen Botschaft die Fahne, die aus Anlaß des französischen Nationalfeiertages gehißt wor­benden war, heruntergeholt. Der Oberpräsident von Ost­preußen warnt vor Ausschreitungen gegen in Deutschland woh­nende Polen, da die Deutschen in Polen aus solchen Anlassen vermehrter Plackerei ausgesetzt sind.

Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Eisenbahnern.

Halle, 22. Sept. Ueber einen Zusammenstoß zwischen Ar­beitern und Eisenbahnbeamten auf dem Bahnhof Bitterfeld meldet dieHalftsche Ällgem. Zeitung": Als auf dem Bahnhof Vitterfeld verbotwidrig die Arbeiter die Gleise überschritten, wurden sie von den Eisenbahnbeamten festgenommen. Die Ar­beiter riefen darauf ihre Kollegen zu Hilfe, die auch sofort in Stärke von 200 Mann anrückten, das Eisenbahngebäude stürm­ten, die Fenster und Einrichtung zerstörten und die Festgenom­menen befreiten Vor kurzem hatte die Eisenbahndirektion mit der Einstellung der Arbeiterzüge gedroht, wenn die Zwistigkei­ten zwschen Arbeitern und Eisenbahnbeamten nicht aufhörten.

Ein oberschlesischer Beirat.

Beuchen, 22 Sept. Der Beirat bei der Interalliierten Kommission in Oppeln auf Grund des Beuthener Abkommens ist gestern gebildet worden. Er besteht aus sechs Polen, zwei Zentrumsvertretern, einem Demokraten, zwei Sozialdemokra­ten und einem Volksparteiler. Deutscherseits gehören dem Bei­rat u. a. an Pfarrer Ulitzka. Reichstagsabgeordneter Erhardt, Reichstagsabgeordneter Franz, GewerkschaftsstkretärBrisch, Sa- nitätsrat Dr. Bloch und Landrat von Brockhusen. _

Ausland.

Wim, 22 Sept Wie der Korrespondent der Telcgraphen- Union aus zuverlässiger Quelle erfährt, ist mit dem Anschluß Polens an die sogenkleine Entente" vorläufig nicht zu rech­nen. Dagegen stehen die Verhandlungen mit Bulgarien über dessen Eintritt in den südosteuropäischen Bund günstig.

Rom, 21. Sept. Von den 380 von den Arbeitern besetzten üalienisch-m Fabriken waren bis Montag 160 geräumt worden. Die Räumung vollzog sich vielfach ohne Störung. In Mai­land und Turin zogen radikale Arbeitergruppen nach Verlassen der Fabriken mit roten Fahnen durch die Straßen und brachten Vochrufe auf die Revolution und auf die proletarische Republik aus.

London, 21. Sept. Ein Funkspruch Tschitschsrins an Lit- winow lautet: Lloyd George, der die Friedensverhandlungcn mit Rußland abgebrochen hat, darf sich nicht wundern, wenn er bald eine große bolschewistische Bewegung gegen Großbri­tannien in Asien bemerkt. Auf dem Kongreß der Ostvölker in Baku hat Sinowjew den heiligen Krieg gegen Leu Imperialis­mus erklärt.

NewhoÜ, 22. Sept. Die Zollämter erhielten die schriftliche Ankündigung, daß heute alle Zollämter der Stadt und des Staates Newhork in die Lust gesprengt würden.

Kapp will nach Amerika.

Kopenhagen, 21. Sept. Der Führer des Märzputsches in Deutschland, Geheimrat Kapp, befindet sich nach wie vor in einem stillen Ort Schwedens und ist bisher nicht in der Oeffent- lichkeit hervorgetreten. Er hat einige Zeit mit Geldschwierig­keiten zu kämpfen gehabt, da seine Besitzungen in Deutschland, die zwar unter der Verwaltung seines Sohnes stehen, von der deutschen Regierung kontrolliert werden. Mittlerweile ist ihm eine Spende in der ungefähren Höhe von einer halben Million von ostpreußischen Bewohnern zugegangen. Kapp soll die Ab­sicht haben, im kommenden Frühjahr nach Amerika überzusie­deln, um dort eine Vortragsreise über die politischen und wirt­schaftlichen Verhältnisse in Deutschland zu unternehmen. Da er gebürtiger Amerikaner ist, braucht er mit Einreiseschwierig­keiten Wohl kaum zu rechnen.

Eupen und Malmedh uns entrissen.

Brüssel, 22. Septbr. Gestern mittag 12 Uhr donnerten die Kanonen und erklangen die Glocken, um die Einverleibung Eupens und Malmedys in Belgien zu feiern. Im neuen bel­gischen Gebiete wurden Feste veranstaltet, bei denen auch ver­miedene belgische Minister anwesend waren.

50 Jahr-Gedenkfeier in Rom.

Rom, 21. Sept. Bei der 50-Jahr-Gedenkfeier auf dem Ka­pitol bereitete die Menge dem König.herzliche Kundgebungen. Am Nachmittag bewegte sich ein Zug von zirka 100 000 Men­schen nach der Vorstadt Pia. Die Fahnen der befreiten Städte wurden von der Menge begeistert begrüßt.

Zur amerikanischen Präsidentenwahl.

Newhork, 22. Sept. Der demokratische Präsidentschaftskan­didat Cox richtete einen Aufruf an alle Mormonen zur Unter­stützung des Völkerbundes. In diesem heißt es: Wir sind die Kinder Gottes und dürfen nicht immer an unseren Geldsaft denken, sondern müssen sorgsam auf unser geistiges Leben ach­ten. Angesichts des himmlischen Vaters sollen wir Kriege ver­hüten und weiteres Blutvergießen vermeiden. (Ob den schönen Worten Wohl die Taten folgen! Schriftl.)

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 22. Sept. (Gemeinderatssitzung vom 21 . Sept.) Zunächst wurden in Anwesenheit der Herren Geistlichen beider Konfessionen Armensachen erledigt.

In Sachen der Beschaffung von Wohnungen wird nunmehr nach ausgiebiger Aussprache über die Notwen­digkeit und Dringlichkeit der Beschaffung und unter Berücksich­tigung der finanziellen Leistungsfähigkeit und der wirtschaft­lichen Lage beschlossen in dem Hintergebäude bei der Kunst­mühle und im Dachstock des Armenhauses je 2 Wohnungen ein­zubauen und den Stadtbaumeister mit Ausarbeitung der Pläne und Kostenvoranschlägc zu beauftragen.

Kaufmann Franz Andräs klagt seit längerer Zeit da­rüber, Laß dem Keller seines Hauses Wasser aus einem städt. Schacht und einer städt. Dunglege in der Mühlgaffe zuflictze. In Anwesenheit desselben und des Stadtbaumeisters wird die Sachlage besprochen und vom Gemeinderat beschlossen, dafür zu sorgen, daß die betreffende Dunglege entweder abgedichtet oder aufgefüllt und überpslastert wird.

Zum Vortrag kommt die Beschwerde des Gewerbevereins betreffend den Betrieb im städt. Elektrizitätswerk. Hiezu wird die Aeußerung des 1. Werkführers Blaich verlesen und im Anschluß daran die Beschwerde besprochen. Der Ge­meinderat beschließt, den Gewerbeverein zu einer Besprechung des Betriebs und Aufklärung über die Ursachen der Störung zu einer Sitzung des Ausschusses für das Elektrizitätswerk im Werk selbst einzuladen.

Vom Gemeinderat wird gewünscht, daß die Schlößles- brücken mit Autos nur im langsamen Tempo und mit nicht über 150 Ztr. Gesamtbelastung befahren werden. Diesbezüg­liche Bekanntmachung des Stadtschultheißenamts wird dem­nächst erfolgen.

Die neue Straße nach Waldrennach wird anfangs nächster Woche dem Verkehr übergeben werden.

Sodann kamen noch kleinere Sachen zur Erledigung, u. a wurde die neueste Zuschrift des Herrn Ä. Schmidt. Kommer­zienrats. betreffend Eiseubäcble-Fischwasserpacht vorgetragen u daraufhin, mit Rücksicht auf den Ton der Zuschrift. Uebergang zur Tagesordnung beschlossen.

Zum Schluß wurden Rechnungssachen der Stadtpflcge er­ledigt und die Sitzung um 10 K Uhr geschloffen. K.

Kapfenhardt, 18. Sept. Der kommende Sonntag wird Inn­ersten Mal turnerisches Leben hier finden. Der Pforzheimer Turngau hat für seine Jugendturner eine Gauturnfayrt auf die Höhen des Schwarzwaldes vorgesehen und Kapfenhardt als Zielpunkt und Ort für Abhaltung eines Wetturnens vor­gesehen. Der hiesige Turnverein wird sich natürlich redlich Mühe geben, seinen Gästen einige angenehme Stunden zu be­reiten. Es sind alle Vorkehrungen getroffen, daß sowohl der Nebungsplatz wie die Unterkunftsstätten dem Orte Ehre ma­chen. Die treue Mitarbeit an der Turnsache von Seiten des Turnvereins Kapfenhardt hat die Gauleitung veranlaßt, die Gauturnfahrt hierher zu leiten. _,

Württemberg.

Stuttgart. 22 Sept (Ein Dankcrlaß an d" Postbeamten) In einem Erlaß sprüht Präsident Metzger den Beamten. An­gestellten und Arbeitern der Post seinen Dank und volle Aner­

kennung für ihre Pflichtgetreue Haltung während des General­streiks aus. Dieser Dank und diese Anerkennung wird beson­ders auch auf die Angehörigen der Verkehrswehr, die den Schatz des Betriebs, sowie der Gebäude und Arbeitsstätten der Wer­tung übernommen hatte, ausgedehnt.

Stuttgart. 22 Sept. (Die Kartoffel- und Obstpreise in Württemberg.) Wie wir Horen fand gestern im Ernährungs­ministerium unter dem Vorsitz von Ministerialdirektor Rau eine Besprechung mit Vertretern der Landwirtschaftlichen Organisa­tionen und Vertretern der Verbraucher über die Preisbildung bei Kartoffeln und Obst statt. Man einigte sich dabei auf einen Kartoffelbreis von 2024 Mark und auf einen MostobstpreiS von 3035 Mark. Die Preise sollen fürs ganze Land Geltung haben. Dre Regierung will sich nachdrücklich für die Einhaltung oer Preise einsetzen und auch dafür, daß die Landwirte Dünge­mittel zu mäßigen Preisen erhalten.

Rottenburg. 22- Sept. (Steigende Hopfenpreise.) Infolge des Sinkens der Valuta ist im Hopfenpreis eine Steigerung etngetreten. In den letzten Tagen wurden Preise von 2200 bis 2600 Mark für den Zentner erzielt.

Wurzach, 22. Sept. (Großfeuer.) Am Hellen Nachmittag A4 Uhr ist in der Scheuer und Stallung der Wirtschaft zur Krone des Bräumeisters Schiele ein Brand ausgebrochcn der in den Erntevorräten reiche Nahrung fand und Las stattliche Gebäude, wo auch Wurzacher Landwirte verschiedenes eingela­gert hatten, im Handumdrehen in Asche legte. Man nimmt als Entstehungsursache Uebergärung des Futters an. Sehr gefährdet war der Benzinschuppen der Autohalle. Der Scha­den wird auf 80 000 Mark geschätzt, der durch die Versicherung nur zu einem kleinen Teile gedeckt ist. Es kostete viele Mühe, eine Weiterverbreitung des Feueres zu verhüten. Die Fahrnis wurde geborgen, das Vieh war auf der Weide.

Nonnenbach O.A. Tettnang, 22. Sept. (Lausbuben.) Ein Bauer wurde durch einen Brief ohne Unterschrift aufgefordert. 10 000 Mark bei einem bestimmten Baum niederzulegen Sonst würde ihm mit Brandstiftung und Vergiftung des Viehs ge­droht. Es gelang bald, die zwei Briefschreiber zu ermitteln, und ins Amtsgerichtsgefängnis Tettnang einzuliefern. Die noch nicht 20 Jahre alten Burschen, zwei Schuhmachergesellen. Md viel zu bald strenger Zucht entwachsen, sog. Granatbuben.

Ravensburg, 22. Sept. (Auch eine Errungenschaft.) Raub und Diebstahl bilden auch bei uns im OKrland das bestgehsnde Gewerbe. Auf einem größeren Hofgut kam es neulich zu einem förmlichen Feuergefecht zwischen Len Angestellten des Hofes und einer Rotte von Obstdieben, die erst nach langer Hin- und Herschießerei zum Abzug gezwungen wurden. Wenn es so weiter geht, verfallen wir in die Gebräuche des wilden Westens von Amerika oder der Balkanvölker, wo der Bauer sein Gewehr umhängt, wenn er zur Arbeit geht.

Baienfurt, 22. Sept. (Ein gefährlicher Eindringling.) Am Sonntag abend etwa 8 Uhr trat in die Wohnung des Land­wirts Wilhelm Lauer in Neu-Haselhaus plötzlich ein gut ge­kleideter jüngerer Mann ein. Er rief den Anwesenden (Tochter und Sohn) mit vorgehaltenem Revolver zu:Ich brauche Geld. Wenn Ihnen das Leben lieb ist, so geben sie mir Geld". Der Sohn tat, als ob er das Geld holen wollt? Im selben Augenblick kam sein Bruder dazu. Dieser schlug nun ohne weiteres ans den Tater ein, während der erstere diesem den Revolver z« entreißen versuchte. Unter Len Dreien entstand ein regelrechtes Handgemenge. Der Täter, der noch einen Schuß abfeuerte und dem es gelang, die Erdöllampe zu zertrümmern, konnte sich los­reißen und entkam leider in der Dunkelheit unter Zurücklassung seiner Mütze und Gesichtsmaske.

Vom Oberland, 22. Sept. (Zum abgewöhnen.) Die Schmalzbäuerin machte sich auf den Weg in die Oberamtsstadt. Es war Dienstag und Wochenmarkt. Eigentlich sollte sie ihren Markt" es waren 100 Eier dem Kommunalverband brin­gen; aber der bezahlte so schlecht, und eine ihr bekannte Fa­milie gab anderthalb Mark für das Stück, was den Ausschlag gab. Unterwegs im Wald ging die Schmalzbäuerin, von der man wußte, wo sie ihre Eier hinzutragen Pflegte, etwas abseits und ließ ihren Korb solang auf dem Fußweg stehen. Als sie wieder kam, war der Korb verschwunden. Aber nach 8 Tagen hina er leer an ihrer Haustür und wies nur folgenden Zettel: Bäuerin, die Eier sind gut aufgehoben. Du wirst mich zwar nicht eben loben, denn alle Liebesmühe ist umsonst, daß Du die Eier wieder bekommst. Den Korb will ich Dir lasten, daß Du mich nicht sollst hassen. Spielst Du aber nochmals Schieber, mein Wort darauf, ich komme wieder.

Friedrichshafen, 22. Sept. (Die Stadtschultheißenwahl.) Am nächsten Sonntag findet hier die Stadtvorstandswahl statt. Nur zwei Bewerbungen sind eingegangen, die aber nicht in Betracht kommen können. Die politischen Parteien haben sich deshalb nach einem neuen Bewerber umgeschaut und das Amt dem Bür­germeister Dr. Emerich in Ueberlingen angetragen. Dieser hat jedoch noch keine bindende Zusage gegeben, die Wahl anzu­nehmen. Aus der Bürgerschaft heraus ist nun in letzter Stunde noch eine Kandidatur, die des Ratschreibers und Rechnungs­rats Schnitzler von hier aufgestellt worden.

Zur Erhöhung der Vieh- und Fleischpreise.

Aus landwirtschaftlichen Kreisen wird geschrieben: Die landwirtschaftlichen Organisationen haben seinerzeit das Ernäh­rungsministerium darauf aufmerksam gemacht, daß bei einer Viehpreisherabsetzung die Folge sei, daß das Schlachtvieh in die Nachbarländer, besonders nach Baden, verschoben werde. Die damals ausgesprochene Befürchtung hat sich bewahrheitet. Nun wird aber in Kreisen der Händler und Metzger die Schuld auf den Bauern geschoben. Die Viehpreise, welche von Seiten des Ernährungsministermms festgesetzt wurden, wurden von Sei­ten des Viehverwertüngsverbands eingehalten und trotz diesen herabgesetzten Viehpreisen hat die Biehverwertimgsgenoffen- schaft in den ersten Marktagen bis zu 800 Stück Vieh nach Stutt­gart geliefert Die Händler haben den Landwirten außer Sen Höchstpreisen 400 Mark und mehr, nicht nur für Großvieh, son­dern auch für Kleinvieh an Trinkgeld geboten und haben sogar in manchen Bezirken das Vieh, welches für den Genossen-