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Ärsteünngen nehmen nUe psfifiellen. in Neuenbürg nsßi-rdtm die Austräger ««derzeit entgegen.

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Anzeiger für Sas Enztal und Umgebung.

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Neuenbürg, Montag dm 12. April

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Deutschland.

Stuttgart, 10. April. Ein neues Landtagswahlgesetz wird vorbereitet. Der Entwurf sieht eine Zusammenfassung meh­rerer Oberamtsbezirke zu einem Wahlkreis vor, so daß man etwa mit 25 Wahlkreisen zu rechnen haben wird. Schon in nächster Zeit soll der Entwurf dem Landtag zur Beratung zu­gehen, da die Landtagswahlen voraussichtlich gleichzeitig mit den Wahlen zum Reichstag stattfinden werden.

Stuttgart, 10. April. In einer Vertreterversammlung der Deutschen demokratischen Partei Württembergs wurde in einer einmütig angenommenen Entschließung flammender Protest gegen den Einmarsch der Franzosen, den Bruch des Versailler Friedensvertrags und die in Frankfurt erfolgte Hinmordung wehrloser Kinder und Frauen durch schwarze Truppen erhoben. Zugleich gab die D. d. P. Württembergs Ausdruck für die deutsche Einheit.

Stuttgart, 10. April. Der bisherige Befehlshaber des 5. Wehrbezirkskommandos Stuttgart, General von Bergmann, der schon seit einiger Zeit nach Berlin beurlaubt war, ist als Nachfolger des Generals von Lüttwitz zum Oberbefehlshaber des Reichswehrtruppenkommandos 1 in Berlin ernannt wor­den. Er verdankt diese Beförderung seiner Ergebenheit gegen die neue Verfassung und seinen schriftlichen Lohalitätsverstcher- ungen gegen die württembergische und die Reichsregierung bei dem Berliner Putsch. Die Regierungen von Württemberg, Bayern, Sachsen, Baden und Hessen haben sich entschieden gegen die französische Forderung betr. die Auflösung der Einwohner­wehren gewandt.

München, 10. April. Beim Landeshauptmann der bayeri­schen Einwohnerwehren laufen fortgesetzt aus allen Landes­tellen Protestkundgebungen gegen die Auflösung der Einwoh­nerwehren ein. Dem Reichspräsidenten wird kein Zweifel darüber gelassen, daß einer Durchführung des Verlangens der äußerste Widerstand entgegengesetzt wird. Die diensttuenden

land ihre Tätigkeit eingestellt, ruht. Dr. Heim richtete an die bayerischen Bauern die Bitte, das letzte Körnchen überschüssigen Getreides abzuliefern, damit! Bayern mit der Ärotversorgung mindestens noch über den hal­ben Juni hinwegkomme. Das Münchener Kommunistenblatt, sie von Kurt Eisner gegründeteNeue Zeitung", ist bis auf weiteres vom Staatskommissar wegen Planmäßiger fortgesetz­ter Hetze verboten worden.

^ Berlin, 9. April. Der Reichsrat hat 10 Millionen Mark als erste Rate für die Neckar-Kanalisierung gegen die Stimme Bayerns bewilligt. Der Fehlbetrag der Reichspost für das abgelaufene Etatsjahr wird mit 870 Millionen Mark angenom­men. Generalfeldmarschall von Mackensen will seinen Lebens­abend in Haselrode im Harz beschließen. Er hat sich dort eine Villa gekauft. Deutschland hat auch beim Völkerbund gegen dm französischen Einmarsch in Frankfurt usw. Protest erhoben.

Eine deutsche Note an Frankreich bittet um Verlängerung der Frist wegen der Herabsetzung der Heeresbestände um drei Monate. Am Montag soll die französische Kammertommission für auswärtige Angelegenheiten darüber entscheiden.

Kassel, 10. April. Der Abgeordnete Scheidemann hat sei­nem Stellvertreter im Vorsitz des auswärtigen Ausschusses, dem Abgeordneten Konrad Haußmann in Stuttgart, telegra­phisch anheimgestellt, den Ausschuß einzuberufen. Der Aba. Scheidemann ist für die nächsten Tage in Kassel noch unab­kömmlich.

Berlin, 10. April. Die Meldung, wonach die Reichsregier­ung die Aufhebung des Ausnahmezustandes und der Auslän­derausweisungen und zwar von Reichs wegen über den Kopf der einzelnen Regierungen hinweg plane, entbehrt jeder Be- gnmdung. Aus die aus der starken Ausländereinwanderung sich ergebende Gefahr hat die Reichsregierung übrigens bereits seit Monaten das preußische Ministerium des Innern nach­drücklich hingewiesen.

Die neue Wahlkreiseinteilung für Württemberg und Hohcn-

zollern.

Der Verbandswahlkreis Württemberg umfaßt nach dem neuen Reichswahlgesetz fünf Wahlkreise: Stuttgart, Ludwigs- durg, Reutlingen, Ellwangen und Ulm. Zum Wahlkreis «Stutt­gart gehört Stadt und Oberamt Stuttgart Cannstatt und- kmgm je mit Oberamt. Hier sind 4 Abgeordnete zu wählen. Am Wahlkreis Ludwigsburg,'der ebenfalls 4 Abgeordnete zu wählen hat, zählen die - Oberämter Besigheim, Böblingen, Brackenheim, Calw, Heilbronn, Leonberg, Ludwigsburg, Mar- M, Maulbronn, Neckarsulm, Neuenbürg, Vaihingen,' und Waiblmgen. Zum Wahlkreis Reutlingen, für den 5 Abgeord- ,8 dorgesehen sind, wählt der Schwarzwaldkreis ohne Calw mW Neuenbürg und der Regierungsbezirk Sigmaringen, zum -Wahlkreis Ellwangen der Jagstkreis und die OLerämter Back- MZ und Weinsberg. Er ist für 4 Abgeordnete bemessen. Der Wahlkreis Ulm umfaßt den Donaukreis, für den 5 Abgeord­nete vorgesehen sind.

Eine Ententevertretung im Industriegebiet, hi» ^Nen, 9. April. Heute abend waren Vertreter der Entente Nn» "ND.bch. über die Lage im Industriegebiet zu informieren. AMMstandiger Stelle konnte ihnen leicht nachgewiesen werden, i der Besetzung des Ruhrgebiets die Versailler Friedens­rat ^Bestimmungen hinsichtlich der Truppenstärke nicht über- worden sind. Auch haben sich die Vertreter vavon über- oaß die Reichswehr von dem größten Teil der Bevöl- Nmit Freude empfangen wurde und wie sinnlos die Bc- NUuug ist das Einrücken der Reichswehr sei ein neuer Aus- druch des Militarismus.

Aufflackerndes Feuer im Ruhrrevier.

10. April. Wie wir zuverlässig erfahren, brennen

br den vorrückenden Truppen bereits wieder Bandenkämpfe ist iw iu Hamm sind wieder Unruhen ausgebrochen. Es

- , «v jichtigt, eine parlamentarische Untersuchungskommisston

Frankfurt a. M.,

Mann der bei di

parlamentarische Untersuchungskommisston h-.gevzer zu entsenden, damit man endlich eine objektive ung der Lage erhalte. Aus Remscheid wird berichtet.

daß der Bürgermeister wieder in sein Amt eingesetzt ist und seine Geschäfte versieht. Die nach Münster geflüchteten Arbei­ter kehren nunmehr ruhig zum großen Teil zu ihren Arbeits­stätten zurück. Die Nachricht von neuer Zuziehung von Trup­pen nach Düsseldorf ist unrichtig, es wird lediglich die Garnison, die früher dort lag, dahin zurückkehren. Die einzelnen Fälle von Verhaftungen werden vom Reichskommissar überprüft wer­den. Um neue weitere Verhaftungen zu vermeiden, werden Zivilkommissare zur Prüfung eingesetzt. Dem Wunsche einer Mission der Reichswehr aus dem Ruhrgebiet, daß dort das Standrecht wieder eingeführt werde, wurde, wie wir erfahren, nicht zugebilligt. Wie wir zuverlässig erfahren, denkt der Reichs- zustizminister nicht entfernt daran, für eine Amnestie der Auf­ständischen im Ruhrrevier einzutreten. Die Meldung, die ge­stern Pressevertretern gemacht wurde, wonach die Franzosen Facharbeiter unter den Aufrührern für ihre Industrie an- werben wollen, mußte den Eindruck erwecken, als ob das Ka­binett eine Amnestie für die Aufrührer vorbereite.

Forderungen der militärischen und gewerkschaftlichen Vertreter im Ruhrrevier.

Berlin, 10. April. Ueber die Besprechung der Vertreter der sozialdemokratischen und der christlichen Gewerkschaften und der Reichswehrformationen des Ruhrreviers mit der Reichs­regierung und anderen Gewerkschaften will der Lokalanzeiger wissen, daß die Reichswehr eine schnelle Bestrafung der Auf­rührer, die bei schweren Straftaten gefaßt werden, für notwen­dig halte. Die Vertreter der Truppen hätten erklärt, daß die Reichswehr solange Gewehr bei Fuß stehen werde, bis ihre Hauptforderungen erfüllt seien. Sie fordern ferner die völlige Säuberung des Ruhrreviers von allen linksradikalen Elemen­ten. Die militärischen und gewerkschaftlichen Vertreter des In­dustriegebiets ständen in dieser Forderung geschlossen da. Vvn gewerkschaftlicher Seite wurde aufs Entschiedenste betont, daß der^-Wünschen edr Reichswehr stattgegeben werden müsse. Man schDde der Reichswehr den größten Dank. Die Vertreter der Gewerkschaften verlangten weiter die Abgabe sämtlicher Waffen dürch die Einwohner und Ersetzung der Einwohnerwehren durch staatliche Polizei. In den gestrigen Verhandlungen mit den Gewerkschaften hätten die Unabhängigen gegen die Wün­sche der Ruhrleute Front gemacht.

Der französische Gewaltakt.

, 9. April. Die Franzosen überführten 500 Mann der bei der Besetzung Frankfurts festgenommenen Abteilung der Sicherheitswehr stark bedeckt als förmliche Kriegsgefangene ins Lager Griesheim.

Einem französischen Soldaten war von einer Volksmenge sein Fahrrad und sein Karabiner weggenommen worden. Da die Gegenstände noch nicht wieder beigebracht werden konnten, verlangen die Franzosen 10 Revolver, 10 neue Fahrräder und 10000 Mark als Kontribution. Der Magistrat setzte 10 000 Mark Belohnung für die WiederLeischaffung des entwendeten französischen Eigentums aus, um diese Kontribution abzuwen­den. Eine rechtliche Grundlage für die französische Forderung fehlt natürlich vollständig.

Wie aus Darmstadt von durchaus zuverlässiger Quelle mit­geteilt wird, haben französische Offiziere in Gesprächen mit Privatpersonen erklärt, daß der französische Einmarsch in das Maingebiet und die Besetzung der Taunusstädte von der fran­zösischen Regierung und Militärbehörde schon längst ersehnt und geplant war. Der Vorstoß deutscher Reichswehr ins Ruhr­gebiet gab endlich den erhofften Vorwand. Die französischen Offiziere versicherten, die französische Regierung derfte an keine Räumung der neubesetzten Zone, zumal sie jederzeit Gründe genug Vorbringen könne und Werde, die genügten, um die Nichterfüllung der Bestimmungen des Versailler Vertrags durch Deutschland zu beweisen und damit die fortdauernde Besetzung zu rechtfertigen. Nachschübe aus linksrheinischem Gebiet sind vorgesehen. Zweck dev Operation ist die Trennung Norddeutsch­lands von Süddeutschland.

Aschasfenburg, 10. April. Die nordöstlich Darmstadt auf dem Wege nach Aschasfenburg gelegene Stadt Bavenhausen ist vorgestern durch ein französisches Bataillon (weiße Truppen) besetzt worden. Die Truppen sind in der Kaserne unterge­bracht. Es verlautet, daß die weißen Truppen sich zum Weiter­marsch bereit halten und an ihrer' Stelle Kolonialtruppen hier­her kommen. Der Wald wurde gestern von französischen Trup­pen nach etwa noch zurückgebliebenen Reichswehrtruppen abge- sucht. Störungen sind bis. jetzt nicht zu verzeichnen. Eine französische Patrouille, bestehend aus einem Kapitän, einem Unteroffizier und 6 Alpenjägern, stieß bis Stockstadt am Main vor und bezog dort im Hauptbahnhof Wache. Die französische Pätrouille wurde jedoch gestern wieder zurückgezogen. Der Führer erklärte, nicht gewußt zu haben, daß Stockstadt bereits in Bayern liege und er habe deshalb Befehl erhalten, den Ort wieder zu verlassen.

Asch affen bürg, 10. April. Auf die Gerüchte einer eventuellen Besetzung der Stadt durch die Franzosen haben die hiesigen militärischen Stellen Vorbereitungen zum Abmarsch getroffen. Das hier garnisonierende Jägerbataillon ist alarmbereit zum Abmarsch. Oberbürgermeister Dr. Matt hat an den Reichs­kanzler sofort ein Telegramm gesandt, um gegen eine eventuelle Besetzung in allerschärfster Weise zu protestieren. Daraufhin ist folgende Antwort des Reichskanzlers eingetroffen:Fran­zosen haben zum Einrücken in Aschasfenburg ebensowenig ein Recht, wie sie es zur Besetzung von Frankfurt, Hanau- und Darmstadt hatten. Es besteht keinerlei Abkommen. Reichs­kanzler Müller."

Nach Erkundigungen des Oberbürgermeisters an zuständi­ger französischer Stelle in Darmstadt, ist mit einer Besetzung der Stadt Aschasfenburg nicht zu rechnen.

Rettet die deutsche Valuta!

In Aufrufen, die an den Stvüßensäulen Berlins ange­schlagen sind, ruft die Regierung die Arbeiter und Bürger auf, die deutsche Valuta zu retten. Wenn man nicht wolle, daß die deutsche Banknote zu einem französischen Assignaten,, zu einem wertlosen Fetzen Papier, zu einem dreckigen Wisch werde, solle man an die Arbeit gehen. Mas hilft es aber, dem

Volke zu Predigen, wenn die Regierung ungehemmt und un­unterbrochen in ihrer finanziellen Mißwirtschaft fortfährt? Jeden Monat türmt sie durch ihre maßlosen, zum großen Teil nur vom parteipolitischen Standpunkt erklärlichen Ausgaben die Reichsschulden um etwa drei Milliarden auf. Der zuletzt veröffentlichte Reichsbankausweis vom 15. Marz zeigt ein An­schwellen der papierenen Zahlungsmittel in der zweiten März­woche um nicht weniger als 784 Millionen Mark, so daß mehr als 55 Milliarden Mark Reichsbanknoten und Darlehenskassen­scheine im Umlauf waren.

Hindenburg über den U-Boot-Krieg.

Berlin, 8. April. Das dänische BlattPolitiken" begann vorgestern mit der Veröffentlichung von Hindenburgs Erinner­ungen. Ursprünglich war sie schon vor einer Woche geplant, mußte aber unterbleiben, da die politischen Stürme in Däne­mark für Erinnerungen keinen Platz ließen. DieVossische Zeitung" gibt aus dem Kapitel über den U-Boot-Krieg folgende Betrachtungen wieder:

Solange unser Friedensschritt nicht völlig fehlgeschlagen­war, wollten wir nicht an den verstärkten U-Boot-Krieg denken. Aber da dieser Friedensschritt scheiterte, gab es für mich nur noch militärische Rücksichten. Die Entwicklung unserer Kriegs­lage, namentlich in Rumänien, bis Ende Dezember gestattete nun nach meiner Ueberzeugung die weitestmögliche Anwendung dieser wirkungsvollen Waffe. Am 9. Januar traf unser Aller­höchster Kriegsherr auf Bortrag des Admiralstabes und Ge­neralstabes, aber entgegen den Bedenken des Reichskanzler v. Bethmann die Entscheidung. Keiner von uns war im Zweifel über die Bedeutung des Schrittes, der nun getan war. Aber auf jeden Fall gab die Anwendung des U-Boot-Krieges mit seinen verlockenden Aussichten dem Heer und dem Volk lange Zeit eine große moralisch^ Stärkung, um den Landkrieg fort­zusetzen. Mit Rücksicht auf den für uns so schicksalsschweren Ausgang des Krieges'hat man gemeint, die Erklärung des un­eingeschränkten U-Boot-Krieges als ein 'Vabanque-Spiel an- sehen zu müssen. Damit sucht man diesen unseren Beschluss politisch, militärisch-chnd moralisch herabzusetzen. Man über­sieht bei dieser Verurteilung, daß alle entscheidenden Beschlüsse nicht nur im Kriege ein großes Risiko enthalten, ja daß die Größe einer Handlung hauptsächlich darin liegt und daran gemessen wird, daß ein hoher Einsatz gewagt wird. Wenn ein Feldherr auf dem Schlachtfelde seine letzten Reserven in den Kampf wirft, tut er nicht anderes, als was sein Vaterland mit Recht von ihm fordert: Er nimmt die völlige Verantwortung auf sich und hat den Mut, den letzten entscheidenden Schritt zn tun, ohne den der Sieg nicht erkämpft werden kann. Ein Füh­rer, der nicht seine letzten Kräfte einsetzen kann oder will, um den Sieg zu erringen, ist ein Verbrecher an seinem Volk. Wenn sein Schachzug mißlingt, wird ihn sicherlich die Raserei und der Hohn der Schwachen und Feigen treffen. Das ist nun einmal das Los des Soldaten. Ihm würde jede Größe fehlen, wenn er sich nur auf seine Berechnungen zu stützen brauchte, und wenn die Erwerbung des Lorbeers nicht abhängig wäre vom Mute, die Verantwortung auf sich zu nehmen. Es war das Ziel unserer deutschen militärischen Erziehung, diesen Mut zu entwickeln. . . ."

Der heute veröffentlichte Abschnitt schließt mit folgende» Worten:Ich will dieses Kapitel nicht beenden, ohne meine Zweifel über die Behauptung auszudrücken, daß unsere Sache durch den Eintritt Amerikas in die Reihe unserer Gegner end­gültig verloren gewesen sei. Wir wollen zunächst ab warten, bis wir einen Einblick in die Krisen bekommen, die wir durch unsren U-Boot-Krieg und durch die zeitweise großen Ergeb­nisse der Frühjahrsoffensive 1918 bei unseren Gegnern Hervor­riesen. Dann werden wir vielleicht erfahren, daß wir manches Mal nahe daran waren, den Siegeskranz an uns zu reißen, und wir werden vielleicht gar lernen einzusehen, daß es« ganz andere als gerade militärische Gründe waren, die es für uns unmöglich machten, einen siegreichen oder jedenfalls erträglichen Abschluß des Krieges zu erreich en."_

Ausland.

Zürich, 10. April. Wie dieNeue Züricher Zeitung" mel­det, haben im Lothringer Jndustriebezirk die gesamte Angestell­ten- und Arbeiterschaft den neuen französischen Hüttendirektioä nen offen den Krieg erklärt. Die Hagendinger Angestellten und Arbeiter sind am 31. Mürz in den Streik getreten. Die Ver­treter der Eisenbahner haben zugesagt, nötigenfalls die Be­wegung durch einen Sympathiestreik zu unterstützen. Eine Abordnung der streikenden Berg- und Hüttenarbeiter ist nach Paris gereist, um dem dortigen Arbeitsminister Aufklärung über die Ursachen des Streiks zu geben.

Genf, 10. April. DerTcmps" meldet: Auf Ersuchen Lloyd Georges steht die Frage der Besetzung der neutralen Zone auf der Tagesordnung der Alliierten-Konferenz, die am 19. April in San Remo stattfindet.

Haag, 10. April.Allgemeen Handelsblad" meldet: Das Abkommen mit Deutschland über einen Lebensmittelkredit von 20 Millionen Gulden ist gestern unterzeichnet worden.

Newyork, 10. April. Der Direktor der Hamburg-Amerika- Linie, Cuno, ist in Begleitung von zwei Vertretern nnderer deutscher Schiffahrtsgesellschaften in Newyork eingetroffen. Der Zweck ihrer Reise sind Verhandlungen, wegen der Uebernahme der bisher von der Hapag betriebenen 60 Schiffahrtslinien durch amerikanische Gesellschaften.

Washington, 9. April. Das Repräsentantenhaus hat heute mit 213 gegen 155 Sttmmen den Antrag auf Herstellung des Friedenszustandes mit Deutschland angenommen.

Deutschlands erster großer Erfolg".

Amsterdam, 9. April.Telegraaf", der immer deutsch­feindlich war, schreibt in einem aus Paris datierten Artikel über Frankreich und seine Bundesgenossen, die Krise habe letzt den Höhepunkt erreicht. Der Abbröckelungsprozcß, den Clemenceau so lange habe verhindern können, mache jetzt schnelle Fort- ichrttte. Der zwischen den früheren Bundesgenossen aufgetre­tene Gegensatz sei der erste große Erfolg, den Deutschland seit dem Kriege auf politischem Gebiet davongetragen habe. Der Telgraaf" fährt fort, es sei nicht wahrscheinlich, daß die fran-