WM

'-» '

-? 1.'.^;

WMM

WML

SMW

.-i.I '

^ÄWZZÜW

' ^ r '

KW

WW

i.. Msrp^MMLKSW ...... ,. ^.».

MsZ

SS-iD

« 195.

»Mts- und ZuzrigeSkatt für den Mezirk Halw.

79. ZührM?.

LrschetnungStage: Dienstag. Donnerstag, Sams­tag, Sonntag. JnsertionspretS 10 Pfg. pro Zeile für Stadt und Bezirks orte; außer Bezirk 12 Pfg.

Samstag, den 10. Dezember 1904

Abonnemsnlspr. In d. Vtadt pr. Viertelt. Mk. 1.10 tnel. Träger!. vierteltährl. Postbe-uaSprel» ohne Vestellg. f. d. vrtS- u. Nachbar- ' ^.- "r Ml.1.10, Vestellgeld20V'a.

orlSverlehr 1 Mk.. f. d. sonst. Verkehr !

Amtliche Mekruutmachunge«.

Die Ortsbehörden

werden wiederholt angewiesen. dt« Bestimmungen über die Frankierung der Postsendungen

im amtlichen Verkehr genau etnzuhalten. Insbeson­dere wird daran erinnert, daß sämtliche Sendungen an die Beztrksnotariate als portopflichtige Dienst­sache zu bezeichnen find und nicht mit Korporations­marken versehen werden dürfen und daß Briefe bis zum Gewicht von 250 Gramm ('/- Pfund) innerhalb des Bezirks mit 3 A bezw. 5 A versandt werden können, daß somit erst Sendungen von 250 Gramm ab mit 15 F zu belasten sind und nicht schon von 20 Gramm ab.

Calw, 8. Dezember 1904.

K. Oberamt. Voelter.

De« K. Standesämtern

gehen heute mit der Post die Formulare n d u. o für die Statistik der Gedurte«. Eheschließungen und SterdefSlle für 1904 mit der Weisung zu, dieselben nach Anleitung der Mintsterialverfüg- ungen vom 14. März 1876 (Reg.-Bl. S. 101) und vom 13. Dezember 1898 (Reg.-Bl, S. 298) aus­zufüllen und bis »um IS. Februar 1904 unter Anschluß der Auszüge aus den Leichenregistern (§ 3 Abs. 3 Min -Vsrf. vom 13. Dez. 1898) und der Kostenzettel für die Fertigung der Ber- »eichuiffe (Reg.-Bl. 1876 Sette 393) als porto­pflichtige Dienstsache hierher vorzulegen.

Calw, 7. Dezember 1904.

K. Oberamt.

Amtmann Rippmann.

Bekanntmachung,

betreffend Verleihung de» Feuerwehrdienst­ehrenzeichens.

Die Ortsvorsteher werden unter Hinweis auf den Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 12. April 1904, A.Bl.S. 247, betr. das «erfahren bei Verleihung des Feuerwehrdienstehren- zeicheu» veranlaßt, die bei ihnen einkommenden Anträge spätestens bis 1. Januar 1905 hieher vorzuleaen.

Calw, 7. Dezember 1904.

K. Oberamt.

Amtmann Rippmann.

tzaqesnemakeiten.

* Calw, 9. Dez. Nach dem 148. Ktrchen- register der Stadt Calw wurden im Kirchenjahr 1903 bis 1904 im ganzen 121 Kinder zur heiligen Taufe gebracht und zwar 114 eheliche und 7 un­eheliche. Konfirmiert wurden 74 Kinder, darunter 35 Söhne und 39 Töchter. Die Zahl der Trau­ungen betrug 32. Mit Tod abgegangen find 96 Personen und zwar 55 Erwachsene und 41 Kinder. Der Ueberschuß der Geburten gegenüber den Ge­storbenen beläuft sich auf 25. Gottesdienste wurden im ganzen 237 abgehalten; Abendmahlsfeiern haben 16 stattgefunden und find dabei 1774 Personen er­schienen.

2 . Calw. Den Anfang der diesjährigen Weihnachtsfeiern machte am letzten Sonntag der hiesige Arbeiterverein. Die Beteiligung war wiederholt eine sehr zahlreiche und die Räum­

lichkeiten der Brauerei Dreiß bis auf den letzten Platz besetzt. In der Festrede, gehalten von Herrn Oster aus Stuttgart, betonte der Redner haupt­sächlich die Bedeutung der Weihnachtsfeier für die Arbeiter, indem er zum Beitritt in den Verein auf­forderte. Das weitere, aus 16 Nummern bestehende Programm wurde von Musikdirektor Frank und Mitgliedern des Vereins flott durchgeführt, besonders ernteten die Mitwirkenden der beiden Theaterstücke großen Beifall. Die Verlosung des sehr reich aus- gestatteten GabentcmpelS bildete den Schluß der jeden Teilnehmer befriedigenden Feier.

Calw. Das K. Medictnalkollegium, Tierärztl. Abteilung, macht bekannt, daß zu Anfang nächsten Jahres an den Schlachthäusern zu Ravensburg, Hetlbronn, Ulm und Stuttgart vier- wöchentliche Unterrichtskurse für Fleichbeschauer abgehalten werden. Gesuche um Zulassung find an die Tierärzte in den genannten Städten zu richten. Näheres über Beginn des Kurses rc. ist aus dem Slaatsanzetger Nc. 286 vom 7. Dez. zu ersehen.

Z Deckenpfronn, 7. Dez. Der vor anderthalb Wochen beim Holzfällen verunglückte 55jährige Holzmacher Daniel Re ichardt ist an seinen Verletzungen, die sich nachträglich als sehr schwer erwiesen hatten, heute abend gestorben. Der Witwe des so jäh aus dem Leben Geschiedenen und ihren drei erwachsenen Töchtern wendet sich die allgemeine Teilnahme zu.

Stuttgart, 7. Dez. (Oberkriegsgericht.) Ein Bild aus dem Nachtleben in der Kaserne ent­rollte eine Verhandlung vor dem Oberkriegsgericht. Wie durch milttärgerichtlichs Verhandlungen fest­gestellt wurde, kommt es in den Kasernen des öfteren vor, daß die Rekruten von Leuten der alten Mannschaft nachts im Bett überfallen und mit Klopfpeitschen mißhandelt werden. Trotzdem streng gegen die Täler vorgegangen wird, läßt sich dieser fest eingewurzelte Uebelstand nicht ausrotten. Am 24. Juli trieben zwei solcherKasecnengeister" die Musketiere Wöhrle und Köpf, in der Stube 91 vuf der Wilhelmsburg in Ulm, ihr Umwesen. Sie überfielen den Musketier Stichle im Schlaf und bearbeiteten ihn mit ihren Klopfpeitschen. Bst dem von den beiden Quälgeistern in der gleichen Nacht ausgefühcten zweiten Ueberfall setzte sich Stichle mit der Müllfchippe zur Wehr und schlug dabet dem Mus­ketier Wöhrle mit der Schippe auf den Kopf. Die Folge war eine Zertrümmerung der Schädeldecke und eine Verletzung des Gehirns; infolgedessen mußte Wöhrle als dtenstunbrauchbar entlassen werden. Trotz seiner schweren Verletzung rückte Wöhrle am andern Tag zum Schießen aus und meldete sich erst nachmittags krank. Während Wöhrle und Köpf wegen Körperverletzung zu je 7 Tagen Gefängnis verurteilt wurden, sprach das Kriegs­gericht den wegen gefährlicher Körperverletzung an- geklagten Stichle frei, weil das Gericht Notwehr als vorliegend annahm. Gegen das freisprechende Urteil legte der Gerichtsherr Berufung ein, die aber vom Oberkriegsgericht als unbegründet ver­worfen wurde. Das Berufungsgericht gelangte aus den gleichen Gründen wie das Gericht 1. Instanz, zu einer Freisprechung.

Stuttgart, 8. Dez. Ihre Majestät die Königin beehrte gestern nachmittag die kunst - gewerbliche Verkaufsstelle des Schwä­bischen Frauenbazars in der Marienstraße mit ihrem Besuch und machte mehrere Einkäufe.

Stuttgart, 8. Dez. Gestern abend 7°/. Uhr wurde in der Ludwigsburgerstraßs bet der Ein­mündung der Schillerstraße ein Arbeiter von einem Milchkutscher ntedergefahren. Der Verunglückte wurde bewußtlos ins Katharinenhospital verbracht, woselbst er alsbald an den erlittenen Verletzungen (Gentckbruch) verschieden ist.

Stuttgart, 8. Dez. Bei der letzten H ä ute- und Fellauktion im hiesigen Schlachthaus wurden folgende Preise per Pfd. erzielt: Für Ochsenhäute 4848'/» für Slierhäute 4546'/, für Farrenhäute 3541 A; für Rinderhäute 48'/, bis 52'/. für Kuhhäute 48'/.54'/, 4; für Kalb­felle 5.80 bis 10 per Stück. Zur Ver­steigerung kamen 1335 Großviehhäute und 4879 Kalbfelle.

Cannstatt, 7. Dez. Die 24 Jahre alte Empfangsdame Eugenie Mast, die beim Photo­grafen Klatber im Hause Köaigstraße 64 bedtenstet war, wurde heute Abend kurz nach 6 Uhr im Em­pfangssalon ermordet' anfgefunden. Der Mörder schlug ihr mit einem Prügel auf den Kopf, durch- schnitt ihr dann den Hals und raub» die Kasse mit etwa 12 Mark Inhalt. Am Tatort ließ der Täter den Prügel zurück und schloß die Türe von außen ab. Vom Täter hat man noch keine Spur.

Cannstatt, 7. Dez. Wegen des gestern abend kurz nach 6 Uhr verübten Raubmords wurde von dem Oberstaatsanwalt sofort abends 7 Uhr die Untersuchung cingeleitet und die gesamte Polizeimannschaft in Stuttgart, Cannstatt, Eßlingen, Ludwigsburg, Bietigheim und Waiblingen aufge- bolen, auch den nächsten Eisenbahnstellen, sowie sämtlichen Schnltheißenämtern in der nähern und weitern Umgebung von Cannstatt von der Tat tele­phonisch oder telegraphisch Kenntnis gegeben. ES besteht begründeter Verdacht, daß die Tat von zwei Männern im Alter von etwa 24 Jahren, dunkel gekleidet, mit Hüten, ohne Ueberzieher, verübt worden ist. Dieselben begegneten abends 7'/< Uhr auf der Cannstatter Brücke einem jungen Kauf­mann von Cannstatt, welcher im Vorübergehen hörte, wie der kleinere zum größeren sagte: dann habe ich mich rasch auf die Kasse gestürzt. Es wurde sofort eine Verfolgung dieser Personen durch verschiedene Polizeibeamte mittelst Fahrrads in der Richtung nach Feuerbach und Zuffenhausen sowie in der Richtung nach Münster und Mühlhausen cingeleitet, auch eine Umfrage nach den Tätern in sämtlichen für die Tat in Betracht kommenden Wirtschaften in Cannstatt, Berg und Stuttgart an­geordnet. Eine hohe Belohnung ist demjenigen sicher, welcher die Ergreifung der Täter vermittelt und bewirkt.

Cannstatt, 8. Dez. Auf dem Katzenstaigle wurde gestern abend bei einem Gärtner ein­gebrochen. Solange die Familie mit den Gärtnerburschen beim Nachtessen saß, war ein junger Mann in das Zimmer der letzteren eingesttegen und