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der Arbeiterausschüsse und den Schwierigkeiten, die ihnen bereitet würden. DaS Berggesetz müsse gründlich reformiert werden, namentlich auch, um Mißstände wie das Nullen künftig unmöglich zu machen und zwar könne ernstlich reformiert werden nur auf dem Wege der Reichsgesetzgebung. Hierauf erfolgt Vertagung. Morgen 1 Uhr Beratung des Etats, Nachtrags-Etat für Südwestafrika sowie der militärischen Vorlage.
Berlin. General v. Trotha meldet aus Windhuk unterm 1. Dez.: Am 29. Nov., 4.30 Uhr morgens wurde die Kompagnie des Oberleutnants Grüner (bisher unter Hauptmann Preusker) in ihrem Lager bei Lidfontein nordöstlich von Hoa- hanas von etwa 250 Hottentotten angegriffen. Nach dreistündigem Gefecht wurde der Feind aus seinen Stellungen geworfen und floh unter Verlust von 8 Toten nach Süden. 6 Gewehre und 7 Pferde wurden erbeutet.
Lyon, 2. Dez. Heute Nacht stießen in dem Tunnel von St. Chamond zwei Lastzüge aufeinander. 15 Wagen wurden total zertrümmert und 2 Beamte schwer verletzt.
Glasgow, 2. Dez. In der protestantischen Kirche von Lprtngborn wurde gestern Nacht eine Dynamitbombe gefunden. Es handelt sich offenbar um eine Tat religiösen Hasses, der einem tiefgehenden Zwist zwischen Katholiken und Protestanten entspringt. Dieser Zwist ist in letzter Zeit wiederholt ousgebrochen und hat zu solchen Gewalttaten geführt, daß die Polizei gezwungen war, sowohl die Wohnung des protestantischen Geistlichen als auch die des katholischen Pfarrers Tag und Nacht zu überwachen.
Petersburg. 2. Dez. Die gestrige Börse stand unter dem schlechte» Eindruck der Einnahme des sogenannten 203 Me:er-Hügels durch die Japaner. Der Verlust dieser Stellung ist für die Verteidiger von Port Arthur sehr mißlich, da die Japaner von diesem Hügel aus den ganzen Hafen beherrschen.
Konstantinopel, 2. Dez. Infolge schwerer Stürme sind in der Nacht bei Merstna in Kleinasten 6 Handelsschiffe gescheitert. Der türkische Dampfer „Nikolia" scheiterte bei Charaskeby. Die Besatzung konnte gerettet werden.
Konstantinopel, 2. Dez. Der Lloyddampfer „Calitse", welcher Waffen und Muniiion im Werte von 350000 Pfund nach Jemen trans-
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portierte, erlitt bei der Insel Tordost Havarie. Die Ladung wurde in Sicherheit gebracht.
St. Louis, 2. Dez. Die Weltausstellung ist geschlossen worden. Seit ihrer Eröffnung ist die Ausstellung von 18°/« Millionen Personen besucht worden, die zusammen 5,6 Millionen Dollar Eintritt bezahlten. Die Gesamteinnahmen der Ausstellung beziffern sich auf ungefähr 13'/« Millionen Dollar. Die Geldgeber dürften noch eine Dividende von 6 °/» erhalten.
Krieg.
Berlin, 2. Dez. Vom japanischen Hauptquartier vor Port Arthur wird gemeldet, daß General Thukza und Generalmajor Nakamura verwundet seien. Letzterer erhielt Verwundungen an den Beinen als Führer der japanischen Schwertmänner beim Angriff am letzten Sonntag.
London, 2. Dez. Aus Tokio telegraphisch eingelangte ausführliche Beschreibungen der Schlacht um den 203 Meter-Hügel zeugen von der Furchtbarkeit des Kampfes. Von den Japanern wurden bei den wiederholten vergeblichen Angriffen ganze Kompagnien ntedergemacht. Die Russen, die mit Löwenmut Stand hielten ließen Hunderte von Leichen und Verwundeten zurück.
London, 2. Dez. Die Minterungs- arbeiten gegen Erlungschan, Sungtschuan und Tungkikwanschan dauern energisch fort. Es verlautet, daß die Angriffe bis zur völligen Eroberung Port Arthurs ununterbrochen fortgesetzt werden sollen. Im japanischen Lager hofft man, daß die Festung etwa am 10. Dezember fallen werde.
Paris, 2. Dez. Das „Echo de Paris" meldet aus Petersburg: An amtlicher Stelle ist bisher noch keine Bestätigung über die angebliche Besetzung des 203-Meter-Hügels einqelaufin und auch aus Port Arthur ist keinerlei Nachricht ein- getroffen. Im Generalstabe erkürte man nur, daß es 'sich aller Wahrscheinlichkeit nicht um die Einnahme der Hauptbefestigungswerke handelt, sondern nur um Teile der vorgeschobenen Schanzwerke.
Vermischtes.
Ein Streit mit tragischem Ausgang spielte sich, dem Graudenzer „Geselligen" zufolge, in Kirchplatz-Borni ob. Der Schuhmacher H. und der Schornsteinfeger S. saßen beim Glase Bier und gerieten im Laufe der Unterhaltung in Streit,
wobei S. äußerte: „Dich soll der Teufel holen!" H. erwiderte belustigt: „Meinetwegen spannt er nicht an, da mußt du mitkommen!" Am nächsten Morgen erlitt S. einen Schlaganfall, der seinen sofortigen Tod herbeiführte. Als H. seinen Freund zur Aussöhnung besuchen wollte und in dessen Wohnung von dem Geschehenen Kenntnis erhielt, brach er gleichfalls zusammen. Ein Herzschlag hatte auch seinem Leben ein Ende bereitet.
(Eingesandt.)
Einsender erlaubt sich den Schwarzwald- und Vcischönerungsverein aufmerksam zu machen, mit den vielen Beiträgen die jedes Jahr für sie eingehen, nicht nur an die schönen Spaziergänge oder allein an die Luftgäste zu denken, sondern auch an ein großes Publikum und Arbeiter die mit großer Mühe und Weg (!) ihr Brot verdienen müssen, welche jeden Tag und das ganze Jahr von der oder auf Höhe (!) zu gehen haben, auch die Fußwege ins Auge zu fassen. Wie von Calw nach Srammheim, nach Neuhengstett, trotz der neuen Straße nach Altburg, Alzenberg, Speßhardt, ebenso ein gefährlicher Weg von Hirsau nach Ottenbronn, Talmühle nach Holzbronn, Teinach noch Zavelstein, Liebenzell nach Monakam.
Worum sind die Fußwege im ober» und untern Nagoldtal im besten Stande, wie Neuhausen, Ober- und Unterlengenhardt, Kapfenhardt, Schell- bronn, Grunbach, Salmbach, Büchenbronn, weil da sämtliche Arbeiter dafür eingeschritten sind, aber leider von hier noch nicht.
Wir hoffen, daß diesem Uebelstande in Bälde auch abgeholfen wird. Mehrere Arbeiter.
„Wir haben obiges „Eingesandt", das ohne Unterschrift eingegangen ist, des sachlichen Inhalts wegen ausgenommen; wir bemerken jedoch, daß anonyme Einsendungen in Zukunft ausnahmslos in den Papterkorb wandern, auch wenn die Einsender, wie in obigem Fall, die Aufnahme ganz „bestimmt" erwarten."
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