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Dezember 1919.

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Deutschland.

Mönchen, 9. Dez. In einer Rede in Äugsburg erklärte der bayerische Ministerpräsident Hoffman», ein vom Re che losgelöstes Bayern sei vollständig isoliert. Dagegen wurden sich nicht nur die Arbeiter, sondern auch die weitesten Kreise des Bürgertums wehren.

Diissildors, 9. Dez. Aus Solingen wird gcineldet, daß im befehlen deutschen Gebiet am Freitag und Samstag neue begische m>d engl'che Truppen m t kuug-.idcm Spiel e.umm'chiert sind

Berlin, 9. Dez. In dem Aufbringen des Gerüchts, daß die Vorlage über das Reichsnotopfer zurückgezogen worden iei. möchte dieD. Allg. Ztg." einen der letzten Versuche sehen, das Reichs, notopfer zu Fall zu bringen. Dieses komme aber im Plenum dir heutigen Nationalversammlung zur zweiten Lesung

Berlin, 9. Dez. DemLokal-Anzeiger" zufolge kommen in Pommern jetzt täglich Transporte der zurückkehrenden deutschen Truppen aus dem Baltikum an. Im Großen und Ganzen kann man sagen, daß der Geist der Truppen ausgezeichnet sei. W.e dieKöln. Ztg." aus Berlin erfährt, gehen zur Zeit täpich 300 mit Kohlen beladene Wagen nach Frankreich. Das macht auf den Monat gerechnet 900 000 Tonnen aus, d. h. es entspricht ungefähr dem Gesamtbedarf der preußischen Eisenbahnverwaltuag. Der Betrieb auf der Vulkanwerft in Hamburg wird am Mittwoch zu den verabredeten Bedingungen, wozu auch die Wiedereinführung der Akkordarbeit gehört, wieder ausgenommen.

konfessionelle oder konfessionslose Schule?

Wie von Regierungsseite auf dem Ellwanger Katholikentag mitgeteilt wurde, ergeht wahrscheinlich in nicht allzu langer Zerr an alle Gemeinden der Ruf, in einer VolksabstimnMuug zu ent­scheiden, ob künftig die konfessionelle oder konfessionslose eng., i) t wird. Die 7. Million Unterschriften für Erhaltung des christ­lichen Religionsunterrichts ist überschritten. Die Gesamtzahl der Stimmen beläuft sich aus 7 007 808 Stimmen. Dabei haben sich die süddeutschen Staaten nicht an der Sammlung-beteiligt.

Prozeß TNarloh.

Berlin, 8. Dez. Das Urteil im Prozeß Marloh wird Dienstag nachmittag 1 Uhr verkündet werden. Oberleutnant von Kessel ist, wie verlautet, auf seinen Wunsch vorläufig vom Dienst entbunden worden. Gleichzeitig hat er die Einleitung eines Verfahrens gegen sich vor einem Zivilgericht beantragt. Wie eine hiesige Korrespon­denz milteilt, wird gegen Oberleutnant v. Kessel, Pastor Rump und einige anderen Zeugen im Prozeß Marloh eine Strafver­folgung wegen Begünstigung zur Flucht eingeleitet werden. Wie demVerl. Tagbl." mttgeteilt wird, hat gestern nach Schluß der Verhandlungen im Marloh-Prozeß Oberleutnant von Kessel dem Pfarrer O. Rump eine Pistolenforderung unter schärfsten Be­dingungen überreichen lassen, die Rump indeß abgelehnt yat.

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Ausland.

Wien, 9. Dez. Eine Landesverordnung gestattet der Bevölker­ung Wiens, den Wiener Wald 3 Kilometer tief und 150 Kilometer lang abzuholzen. Man will mit dieser Verordnung möglichst dem Schleichhandel steuern, ohne ihn aber ganz verhindern zu können. Durch den Schleichhandel mit Holz wurde nach amtlichen Fest­stellungen kürzlich ein einfacher Kutscher zum Millionär. Der Plan, das Holz gefällt abzugeben, scheiterte, da die nötigen 600 Holzhauer einfach nicht aufzutreiben waren.

Innsbruck, 9. Dez. Wie die Blätter feststellen, stimmen alle Berichte darin überein, daß die Teilnehmer an den hiesigen Aus­schreitungen säst ausschließlich halbwüMqe Burschen waren, die sich der schweren Folgen ihrer Handlungen meist nicht bewußt ge­logen sind. Die organisierte Arbeiterschaft hat mit den Vorfällen der letzten Tage nichts zu tun. In den Werkstätten ist zur Zeit der Ausschreitungen gearbeitet worden und nach Schluß der Arbeit haben sich die Arbeiter ruhig in ihre Wohnungen begeben.

Skraßburg, 9. Dez. Die StraßburgerInformation" erfährt, daß die Einführung der Militärdienstpflicht in Elsaß-Lothringen in vollem Umfang und in der gleichen Weise wie in Frankreich, von der französischen Regierung für 1921 vorgesehen ist. Ein entsprechendes Dekret wird im Laufe des nächsten Jahres erschei­nen.

Genf, 9. Dez. Elemenceau ließ durch seinenHamme Libre" an den italienischen Ministerpräsidenten Nitti die schärfste Mahnung richten, mit ü'Annunzio endlich Ordnung zu machen.

London, 9. Dez. Im Unterhaus sagt in Erwiderung auf eine Anfrage Bonar Law: Zwischen den alliierten Regierungen und der deutschen Regierung finden Verhandlungen im Hinblick aus die sofortige Ratifizierung des Friedensvertrages statt. Es ist kaum daran zu zweifeln, daß diese Verhandlungen zu einem befriedigen­den Ergebnis führen.

Madrid, 8. Dez. Meldungen, die aus Mexiko einzetroffen sind, besagen, daß sich die Revolution auf ganz Mexiko ausgedehnt hat. Ein amerikanisches Geschwader wird vor Beracruz erwartet.

, Newyork, 8. Dez. Es bestätigt sich, daß der ehemalige Lebens- anttelkontrolleur der Vereinigten Staaten, Hoover, zum Präsident­schaftsposten kandidieren wird.

Lin entschiedenesNein" Deutschlands.

Genf, 9. Dez. Ein deutscher Funkspruch aus Nauen teilte, wie französische Blätter melden, mit, daß eine neue Kommission zu- Mmmengestellt sei, die bestimmmt ist, die Kommission des Herrn h- Lersner zu ersetzen. Bisher ist aber noch keine Nachricht in Paris, auch nicht bei der deutschen Delegation eingegangen, welche me Abreise dieser neuen Kommission von Berlin anzeigt. Der »Temps" zittert eine Meldung derChicago Tribüne", wonach

deutsche Kreise geäußert hätten, daß die deutsche Regierung eine Aufforderung, ohne Verhandlungen sich zur Unterzeichnung des Zusatzprotokolles bereit zu erklären, mit einem entsprechenden Nein" beantworten würde.

Neue Drohungen.

Rotterdam, 9. Dez. Der Oberste Rat in»Paris hat, wie der diplomatische Mitarbeiter desStandard" berichtet, über die Durchführung der Zwangsmaßregeln beraten. Bis zum Mittwoch soll diese Frage entschieden werden. Alsdann wird der Waffen­stillstand gekündigt und nach der im Waffenstillstand festgesetzten dreitägigen Frist würde ein zweitägiger Vormarsch von 50 Kilo­meter erfolgen, wodurch das Ruhrgebiet und die Kruppschen Werke unter die Kontrolle der Alliierten kämen.

Genf, 9. Dez. Die Entente wird Deutschland für den Fall, daß es das Zusatzprotokoll zum Friedensvertrag ablehnen würde, nicht mit bestimmten militärischen Exekutionen drohen, sondern mit einer Kündigung des Waffenstillstandes beantworten, d. h. mit einer Wiederaufnahme des Krieges. Die Bedeutung dieses Unterschieds liegt darin, daß die französische Regierung das Will­kürregime des Waffenstillstandes in die Friedenszeit überleiten könnte, während die englische Regierung sich ausschließlich auf den Boden des Friedensvertrags stellt.

Eine Milderung der Bedingu^en?

Paris, 8. Dez.Chicago Tribüne" schreibt, was den Ersatz der zerstörten Schiffe von Scapa Flow betreffe, so werde Deutsch­land in Berücksichtigung seiner wirtschaftlichen Lebensnotwendig- keiten gestattet werden, jährlich eine kleine Menge von Tonnage­lieferungen zu leisten, anstatt die 400 000 Tonnen sofort zu lie­fern. Der einzige Punkt, in dom der Fünferrat festbleibe, sei der, daß er das Verlangen, die Frage der Verantwortlichkeit für die Vernichtung der Flotte in Scapa Flow dem Schiedsgericht in Haag zu überweisen, ablehnt.

Washington, 8. Dez. Informierte diplomatische Kreise weisen darauf hin, daß sich eine Aenderung des britischen Standpunktes in der Scapa Flow-Angelegenheit bemerkbar mache, die man in Was­hington auf den Einfluß der amerikcm'schen Delegation zurückführt. Die britische Regierung steht der in letzter Zeit immer mehr an­wachsenden Ansicht französischer Kreise, die Sicherheit Frankreichs erfordere eine vollkommene Vernichtung Deutschlands, für die jetzt der gegebene Augenblick sei, weniger freundlich gegenüber.

Frankreichs Pläne.

Genf, 9. Dez. Die Beratung über die Note, die Deutschland überreicht werden soll, ist 48 Stunden unterbrochen worden, und zwar deshalb, weil die englischen Staatsmänner nicht auf ihren Sonntag verzichten wollten, so Laß man sich noch nicht klar war, ob die Note am Montag überreicht werden könne. Es ist kein Zweifel, daß nicht nur die französischen Nationalisten, sondern auch die große Mehrheit des Bürgertums eine prinzipielle Weigerung Deutschlands, überhaupt den Weg der Verhandlungen weiter zu beschreiten, jetzt mit Freude begrüßen würde, denn eine solche Weigerung könnte Frankreich erlauben ,aus alle Foch'schen Okku­pationspläne wieder zurückzugreifen, die man seit einem halben Jahr mit Rücksicht auf Wilson und England ausschalten mußte. Die französischen Sozialisten stehen jetzt auch aus seiten der Ge­waltpolitik von Foch und wären mit der Annexion des ganzen linken Rheinufers und mit der Aufteilung des Reiches einverstan­den, wogegen sich im Parlament nicht einmal mehr ein Wider­stand zeigen würde.

Die neugewählte französische Kammer

ist Montag nachmittag zusammengetreten. Den Vorsitz führte der Alterspräsident Siegfried. Die elsaß-lothringischen Abgeordneten hielten nach der Eröffnung in corpore ihren Einzug, bei dem sich sämtliche Abgeordnete erhoben und ihnen Beifall klatschten. In seiner Begrüßungsansprache feierte der Alterspräsident die Rückkehr von Vertretern von Elsaß-Lothringen in die Kammer als Kenn­zeichen einer neuen Zeit in der Geschichte Frankreichs. Hierauf verlas namens der elsaß-lothringischen Abgeordneten Dr. Francois eine Erklärung. Er sagte in ihr, jetzt schmieden die elsaß-lothringi­schen Abgeordneten die Kette der historischen Tradition wieder zu- sammmen, jetzt, wo sie ihre Sitze in der französischen Kammer wieder aufnehmen, gäben sie Deutschland und der ganzen Welt erneut zu verstehen, daß Elsaß-Lothringen niemals aufgehört habe, mit ganzem Herzen der französischen Familie anzugehören, und daß es tiefste Befriedigung empfände, jetzt wieder zu ihr zurückzu­kehren. Nicht mit Unrecht hätte Deutschland im Jahre 1918 eine Volksabstimmung in Elsaß-Lothringen gescheut. Jetzt hätte die neue Bahn bewiesen, daß Deutschland auf keinen Fall mehr das Recht habe, die Gebiete, die es Kraft des Eroberungsrechtes inne­hatte, zurückzuverlangen. Im Namen der Regierung begrüßte sodann Ministerpräsident Elemenceau die Brüder aus dem Elsaß und Lothringen. Der Zufall wolle es, daß er als letzter Ueber- lebender der Protestler von Bordeaux heute dazu bestimmt sei, ein heißes Willkommen auszusprechen. Elemenceau erinnerte weiter an die notwendige Organisation des Friedens, die erfolgen müsse. Er sagte u. a.: Wenn wir etwas anderes sein wollen als Zu­schauer, müssen wir beherzt in die Zukunft blicken. Das Werk wartet nur aus den Arbeiter. Man muß sich beeilen, ohne Ver­zug, denn Frankreich ist wieder aufzubauen. Für die Sozialisten verlas darauf Albert Thomas eine kurze Erklärung, in der er namens der Arbeiterbevölkerung von Elsaß-Lothringen zum Aus­druck brachte, daß auch sie die Desannexion als eine Befreiung ansehe. Die sozialistische Partei von Elsaß und Lothringen trete entschlossen und ohne Hinterhalt in die französische Gesellschaft ein. (Eine abermalige Enttäuschung der vertrauensseligen oeutschen So­zialisten. Schriftl.)

Die Schandtaten englischer Flieger in Afghanistan.

London, 8. Dez. Jetzt kommen die englischen Blätter mit nä­heren Schilderungen über die Schandtaten der englischen Flieger in Afghanistan, natürlich nicht in verurteilendem Sinne, sondern äußerst lobend. Danach heißt es, daß die englischen Flieger keinen Stein aus den Hütten der afghanischen Bevölkerung stehen ließen, nachdem diese größtenteils n edergemacht wurde. Gerettet hätte sich fast keiner, da die Explosivstoffe der Flieger aus nächster Nähe geworfen wurden. Dieselben Blätter macht enden größten Lärm über Unkultur und Barbarei, als während des Krieges die Bom- ben auf London niederfielen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

L Ncuenbürg, 9. Dez. Durch ein Inserat wurden die hiesigen Mieter auf gestern Abend 1s« Uhr zu einer Besprechung in den Gasthof zumBären" eingeladen. . Mieter erscheint voll­zählig, es geht ums Ganze", hieß der Schlußsatz desselben, und hat derselbe seine Wirkung nicht verfehlt. Ueberaus zahlreich erschienen die Mütter, Beamte, Angestellte und Arbeiter, mancher m'r ein-r» 'chwer betadencn Herzen, was der Verlauf der Ver­sammlung zeigte. Einberuser der Versammlung, Mechaniker Karl Schmrd, erösfnete um 1i8 Uhr die Versammlung. Nach krrzer Begrüßungsansprache legte er dar, daß er, dem Wunsche vieler Mieter entsprechend, sich genötigt sah, eine Besprechung un­ter den Mietern herbeizuführen, »m zu der Mietzinsangelegenheit Stellung zu nehmen. Durch die Gründung des Haus- und Grund- besitzrrocrcins Neuenbürg-Psorzh; m sei hier eine gewaltige Um­wälzung chlvorgerufen worden. Redner brachte ein Flugblatt d:cses Perc.us zur Kenntnis orr Versammlung, gerichtet an die Vermieter Hiesiger Stadt, was allgemeine Entrüstung heroorrief. Die Forderungen der Vermieter hätten aber nirgends Anklang ge­sunden, vielmehr nahm der Gemeinderat aus Anregung des Amts­gerichts (Miete'nigungsamts) dazu Stellung und setzte eine Miet­preis Skala fest. Nach Bekanntgabe derselben forderte Isichner auf. zur Wahl eines Versammlungsleiters und Schriftführers zu schreiten. Einstimmig wurde Karl Schmid als Versammlungs­leiter und Ernst Lindemann als Schriftführer gewählt. Anschließend erösfnete ersterer die Diskussion. Ein Beamter, der als erster das Wort ergriff, schilderte in packenden, wohld-urchdach- ten Warten die Lage der Mieter zum Vermieter. Wohl manchem Mieter sei es finanziell möglich sich ein Haus zu kaufen, sein Beruf läßt es aber nicht zu, da er nicht weiß, wie lange er hier ist und sein ferneres Domizil in einer änderen Stadt aufzuschlagen ge­denkt. Bewußt dem Zweck der guten Sache, habe der Mieter sein Geld z. B. in Kriegsanleihe angelegt, die jetzt immer mehr an Geld, wert verliert bis heute schon um 25 Prozent des Nennwertes , während Derjenige, der sein ,. - Geld zum Kauf eines Hauses verwendete, dessen Kapital zum mindesten um ebensoviel Prozent gestiegen ist, was die letzten H.msverkause am besten zeigen, sich glücklicher Vermieter nennen kann, und niemals bange sein muß, etwas zu verlieren. Es sei deshalb ungerecht, aus diesem gut an­gelegten Kapital noch 7 Prozent herausziehen zu wollen, wo doch selbst die Sparkassen und Banken nur 3 bis 31s Prozent oer- gülen Eine kleine Erhöhung, falls angebracht und mit der Miet­zinsfestsetzung im Einklang stehend, lasse sich woh, jeder Mieter gefallen. Alle übrigen Redner waren sich darin einig, unverzüg­lich zu der Gründung eines Mieteroereins zu schreiten, der die In­teressen der Mieter wahren soll. Auch wurden gewisse Vermieter scharf aufs Korn genommen und manch schlagendes Klagelied gegen sie angestimmt. Reparaturen an den Wohnungen, die vor dem Kriege schon notwendig waren und auch zu machen verspro­chen wurden, seien bis heute noch nicht gemacht, da angeblich alles zu teuer. Bei den meisten Arbeiterwoynungen sei die niederste Skala entschieden zu hoch bemessen. Ein anderer Redner legte dar. daß man sich mit der Mietzinssestsetzung insofern nicht ein­verstanden erklären kann, da der Sprung von der niedersten zur höchsten Stufe ein zu gewaltiger ist, so z. B. bei einer 5-Zimmer- Wohnung, wo der Satz 520800 Mark beträgt. Redner hegte die Befürchtung, daß man da eine Wohnung für 520 Mark über- baupt nicht bekommen kann, hätten doch die Erfayrungen gelehrt, daß selbst gewisse Vermieter mit der Höchstsumme nicht zufrieden sind. Gemeinderat Finkbeiner gab in längeren Ausführun­gen über die Mietzinssestsetzung des Gememderats Ausschluß und erklärte die Handhabung, die es jedem Mieter möalich macht, seine Wohnung selbst einzuschätzen. Falls aber eine Einiguna nicht zu­stande komme, so sei das Mieteinigungsamt die zuständige Stelle und er glaube, daß jeder Mieter mit dem Entscheid dieses zu­frieden sein köxine. Nachdem noch verschiedene M eter zu Wort kamen und teils scharfe Kritik darüber übten, daß gewisse Ver­mieter es versucht haben, bezüglich des Preises die hiesigen Miet­preise denen in Pforzheim anzupassen, obwohl die Beschaffenheit der Wohnungen weit hinter diesen zurückstehe, wuide zur Ab­stimmung geschritten. Einstimmig wurde die Gründung einesMieteroereins beschlossen, der die Aufgabe hat, die Interessen seiner Mitglieder bei der heurigen kritischen Mielzins- angelcgeuheit zu vertreten. Be! der hierauf norgenom'nenen Wahl wurde Karl Schmid zum Vorsitzenden, Ernst Lindemann zum Kassier und Schriftführer, Karl Nagel und Fritz R e ck als Beisitzer gewählt. Als Jahresbeitrag wurden 3 Mark festgesetzt und soll derselbe erstmals im Januar bei Ausgabe der Statuten eingezogen werden. Ueber 70 Mieter traten sogleich dem Verein bei und nehmen obige Ausschußmitglieder wettere Anmeldungen entgegen. In seinem Schlußwort dankte der Vorsitzende allen Teilnehmern für ihr Erscheinen und reges Interesse. So ist nun unsere Stadt in kurzer Zeit durch zwei weitere Vereine (richtiger Interessengemeinschaften) bereichert worden: Haus- und Grund­besitzerverein das Gchenstück Mieleroerem. Ja, ein Keil treibt den andern, kann man hier auch sagen: