»Ne» des Friedens von Versailles und des Friedenszustands an Ne Stelle des Waffenstillstands treten sollen. Von der deutschen Reyierung wird nunmehr die Erfüllung aller derjenigen Punkte »erlangt werden, die nach den Bestimmungen des Waffenstillstands «füllt werden mutzten, aber denen Deutschland noch nicht gerecht Geworden ist und die im Vertrag selbst nicht genannt sind. Es »Kd ein Protokoll darüber festgestellt. Deutschland soll auch für hie versenkten Kriegsschiffe bei Skapa Flow bezahlen. Ferner wird behauptet, daß Deutschland nicht alles rollende Material her- «rsgogeben hat und daß es auch noch eine Anzahl von Petroleum- tvansportschiffen zurückbehalten hat. Außerdem soll Deutschland sich Geweigert haben, ein Verzeichnis über die aus Frankreich und Belgien weggeschafften Werte aufzustellen. _
Ans Stadr. Bezirk und Umgebung.
Sonntagsgedanke» für 1. November 1619.
Luther an uns.
verflucht und verdammt ist alles Leben, das ihn selbst zu »utz und zu gut und gesucht wird, verflucht alle Werke, in: n.cht in tz« Liebe gehen. Dann aber gehen sie in der Liebe, wenn sie «üht aus eigene Lust, Nutzen, Ehre, Gemach und Heil, sondern auf anderer Nutzen, Gore und Heil gerichtet sind von ganzem Herzen.
Lucher.
Wenn sich's begibt, daß zwei Ziegen einand-r begegnen auf rmem schmalen Stege, der über ein Wasser geht, w:e halten sie sich? Sie können nicht wieder hinter sich gehen, so mögen sie auch nicht nebeneinander hingehen, der Steg ist zu enge. Sollten sie denn einander stoßen, so möchten sie beide ins W -ssir fallen wü> ertrinken. Wie tun sie denn? Die Natur hat ihnen gegeb. n, daß sich eins niederlegt und läßt die andere über sich hingehen: also bleiben sie beide unbeschädigt. Also sollte ein Mensch gegen den andern auch tun und auf sich lassen mit Füßen gehen, ehe denn er «nt einem andern sich zanken, hadern und kriegen sollte!
Luther.
Gib uns heut unser täglich Brot und was man b'darf zur Leibesnot, behüt uns vor Unfried und sireit,, vor Seuchen und vor teurer Zeit, daß wir in gutem Frieden stehn, der Sorg und Geizes müßig gehn.
Luther.
Neuenbürg, 1. Nov. Die uns befreundete Rottenburger Zeitung schrellit unter der Spitzmarke Zeit ung's not und Zeitungsdruck durch den Setzer unterm 30. Oktober: Da ein Rachbarunternehmen der uns beliefernden Papierfabrik in Eislingen mit 80 Zentner Kohlen aushalf, erhalten wir eine Papiersendung von 9—10 Pack, welche zum Druck der Zeitung wenigstens bis Anfang Dezember reichen. Dann muß man eben sehen, wie es weiter geht. Den Gasmangel bewältigt der Maschinensetzer durch ausschließliche Nachtarbeit. Die gestern wiederholt aussetzende elektrische Kraft brachte öfteren Stillstand der Druckmaschine, was verspätete Zustellung der Zeitung zur Folge hat. Da das Elektrizitätswerk Kniebingen gestern die letzten Sohlen verbrauchte, drohen auch von dieser Seite noch einschneidende Betriebshemmungen, sofern nicht baldigst neue Kohlen ein- treffen. Gestern, als um Z49 Uhr der elektrische Strom abgestellt wurde, nahm unser Betrieb die Formen anno dazumal an. Das Setzerpersonal verließ den Kasten und je 2 Mann trieben a Schwungrad der Maschine, während zwei das Druck-Fundament mit Seilspannung hin- und herbewegen halsen. Im Schweiße des Angesichts wurden so etwa 2000 Zeitungen gedruckt, bis die Postausiage erledigt war. Mit der Stadtauflage mußte gewartet werden, bis wieder zeitweise elektrische Kraft einsetzte.
Neuenbürg, 1. Nov. Einen kleinen Vorgeschmack der Folgen von Kohlen- und Wassermangel bekam die Einwohnerschaft gestern abend kurz vor 7 Uhr, als plötzlich überall die elektrische Beleuchtung versagte. Die verpönte Petroleumlampe und die Kerze kamen wieder zu Ehren, vorausgesetzt, daß man glücklicher Besitzer derselben und von Petroleum war Nach etwa einer halben Stunde erstrahlte wieder die elektrische Beleuchtung, deren Versagen aus Wasserspannungen oberhalb des ohnehin niederen Enz- wasserstandes zurückzuführen ist. Es darf die Erwartung ausge sprachen werden, daß alle dahinzielenden egoistischen außerdem gesetzlich verbotenen Einzelbestrebungen zum Nachteil der Allgemein- hät künftig unterbleiben.
Neuenbürg, 1. Nov. Mit Rücksicht aus die Papierknappheit mußten mehrere Eingesandt auf Montag zurückgestellt werden.
Berlin, 30. Okt. In der Nationalversammlung ist. der Reichs- etat gegen die Stimmen der Unabhängigen, der Deutschnationalsn «nd der Deutschen Dolkspartei angenommen worden.
Feldrennach, 31. Okt. Am 26. Juni 1917 mußten wir von drei zwei Kirchenglocken dem Weltkriege opfern. Ein Teil der Bürgerschaft ist hierüber heute noch aufgebracht. Mit Rücksicht auf die dringende Notwendigkeit der Wiederanschaffung der fehlenden 2 Glocken und die geringe Leistungsfähigkeit der Sirchenpflege, wurde von 2 Frauen die beschlossene Ortssamm- lung durchgesührt und das schöne Ergebnis „ über 2000 Mark, in einigen Tagen erreicht. Für das verständige Entgegenkommen der Bürgerschaft und die Mühewaltung der Sammlerinnen allerherzlichsten Dank. Der fehlende Betrag von etwa 10 000 Mark wiä> von der an dem Geläute größtenteils interessierten bürgerlichen Gemeinde zu tragen sein. Mögen die neuen Glocken unserer so opferbereiten Gemeinde bald glücklichere Zeiten verkünden!
für Heilbronn hatten Erfolg: das Ernährungsministerium hat verfügt, daß er von 1153 Mark aus 1300 Mark hinausgesetzt werde, auch für Verkäufe, die schon abgeschlossen sind.
Bönnigheim, 31. Okt. (Weinsteuer.) Die hier angefallene Weinsteuer dürfte etwa 150 000 Mark betragen. Da das Ortssteueramt hier das Geld nicht annehmen darf und der schriftliche Verkehr mit der Post für den Weingärtner viel zu umständlich ist, hat der hiesige Ortsverein a das Kameralamt ein Gesuch gemacht, daß ein Beamter hierher kommt und die Gelder auf einmal einzieht.
Nürtingen, 31. Okt. (Stillegung des Gaswerkes.) Da jede Kohlenlieferung in den letzten Tagen ausgeblieben ist und auch für die nächsten Wochen auf Belieferung nicht gerechnet werden kann, hat das Gaswerk die Gasabgabe vollständig gesperrt.
Tübingen, 31. Okt. (Schwurgericht.) Der erste Fall der Schwurgerichtsperiode betras die Strafsache gegen den 33 Jahre alten verheirateten Schuhmacher Ernst Mitschele von Feldrennach wegen versuchter Notzucht. Er wurde unter Zubilligung mildernder Umstände zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Sodann hatte sich der frühere Lokomotivheizer Ernst Dammel von Grötzingen wegen Verbrechens der vorsätzlichen Brandstiftung zu verantworten. Der 19jährige Angeklagte hatte im September v. Js. bei einem Besuch in seiner Heimat Grötzingen zu Kameraden die Aeußerung getan, wenn man einen solchen Strohhaufen, wie er am Wege stand, anzünden würde, so gebe es ein. schöne Sedans- feuerle. Aus reinem Mutwillen zündete er den Strohhaufen des Bauern David Heß von Grötzingen an, wodurch das zu Heereslieferungen bestimmte Weizenstroh im Wert von 180 Mark vernichtet wurde. Die Geschworenen billigten dem geständigen Angeklagten mildernde Umstände zu und befürworteten eine Ermäßigung der Strafe im Gnadenwege. Das Gericht erkannte auf die gesetzliche Mindeststrase von 6 Monaten Gefängnis.
Baden.
Lppingen, 29. Okt. Ein Krankenkraftwagen des Reservelazaretts Ettlingen wurde hier angehalten. Der Inhalt, 14 Zentner Weizen und 2 Zentner Gerste, die auf dem Schleichwege gekauft waren, wurde beschlagnahmt.
Obereggenen (A. Müllheim), 30. Okt. Eine vom Bürgermeister einberufene Versammlung nahm in der Frage der Kartoffelversorgung eine anerkennenswerte Haltung ein. Um zur Linderung der Not der Städte beizutragen, beschloß man. dem Kgmmunalverband einen größeren Kartoffeivorrat zur Verfügung zu stellen. Möchte das vorbildliche Tun der wackern Landwirte von Obereggenen überall Nachahmung finden.
Wesloch, zg. Okt. Von Soldaten wurde ein Leichenwagen angehalten, der sich immer an bestimmten Tagen zeigte. Er enthielt ein frisch geschlachtetes Rind, das beschlagnahmt wurde.
Mannheim, 29. Okt. Zur Bekämpfung von Schleichhandel und Wucher bringt min der Mannheimer Polizeibericht die Namen der Personen, die sich solcher Verbrechen schuldig gemacht haben und verhaftet worden sind. Es sind diesmal 13 Personen, Männer und Frauen, die der Geheimschiachtung, des Schleich- und Kettenhandels, sowie des Wuchers verdächtig sind, darunter die Kaus- leute Erwin Maier und Wilhelm Ott, sowie der Gärtner Emil Balzer, alle drei aus Pforzheim.
Württemberg.
Zreudenstadk, 30. Okt. (Einstellung -er Stromlieferung von Matten.) Das hiesige Elektrizitätswerk teilt mit, daß das Elektrizitätswerk Glatten der Stadt Freudenstadt tagsüber keinen Strom mehr liefert. Da das hiesige Elektrizitätswerk nur über einen ganz geringen Kohlenvorrat verfügt, der für den äußersten Notfall aufgespart werden soll, wird nur abends von 5 Uhr ab in Freudenstadt elektrische Kraft zur Verfügung stehen. Für die Gewerbetreibenden, auch das Zeitungswesen, ist das geradezu eine Katastrophe.
Stuttgart. 30. Okt. (100 000 Mack gestohlen.) Am 28. Okt. pvischen 7 und 10 X Uhr abends, sind aus dem Dienstzimmer der Abwicklungsstelle für Genesene des Gren.-Regts. 119 rund 100 000 Mark gestohlen worden. Der Dieb hat eine Scheibe an einem Fenster des Dienstzimmers eingeschlagen und ist eingestiegen. Das Geld, bestehend aus 23 Tausendmarkscheinen und 245 Hundert- Markscheinen, das übrige aus kleineren Geldscheinen, wurde einem Kassenschrank entnommen, der mit falschen Schlüsseln geöffnet wurde.
Schrambcrg. 31. Okt. (Unerhörte Angebote für Brotgetreides Dieser Tage wurde einem Landwirt auf der Höhe für 1 Zentner Weizen 150 Mark geboten. Es wäre doch sicherlich angezeigt, daß die Namen solcher Persönlichkeiten zur Anzeige kommen und dem Anzeigenden eine Belohnung von 100 Mark zuerkannt werden würde.
Vermischtes.
Eisenbahnraub in Frankfurt. In Frankfurt am Main ver schwanden in den letzten Tagen vom Hauptbahnhof vier Waggons msi Corned bees, ein Waggon mit Kasse?, zwei Waggons Kakao und ein Waggon Leder, die alle durch »ätsche Zettel und Beseitigung der Originalfrachtbriefe nach kleinen Bahnhöfen in der Umgebung versandt wurden, wo sie beraubt wurden oder werden sollten. Bei dem Waggon mit Leder handelt es sich allein um ein Objekt von etwa einer Million Mark.
Kostbare Stiefel. In der heutigen Zeit sind zwar Stiesel an »nd für sich schon recht weuooll. einige ganz besonders kostbare wurde» aber dieser Tage im Beniner „Scheunrnviertcl!" durch dis Mililärpolizei der Abteilung „Wiedererfassung" des Neichsver- werttmasamks entdeckt. Der Militärpoiizei war zu Ohren gekommen, daß eine Schmugglerbande eine bedeutende Summe in rotgestempelten Tausendmarkscheinen nach Holland zu verschieben suchte. Als die Beamten der Spur nachgingen, gerieten sie an einen Schuhmacher im ehemaligen Scheunenmertel, bei dem sie — abends nach 10 Uhr — drei Männer der Schmugglerbande antrasen, die sich eine große Anzahl zusammengepreßter Tausendmarkscheine in die ousgehöhlten Sohlen und Absätze eirres PaAes Stiesel einnageln ließen. Die überrumpelten Schmuggler wurden festgenommen und dann die Werlstatt durchsucht; dabei entdeckte man ein Paar fertige Stiefel, in denen beim Abreißen der Sohlen und Absätze das Papiergeld zum Vorschein kam. Außerdem fand man auch noch weitere Stiefel mit Hohlraumen vor, die für die Aufnahme der Banknoten bestimmt waren. Im ganzen gelang es. der Militärpolizei 90 000 M in rotgestempelten Tausendmarkscheinen in Beschlag zu nehmen.
Lin gutes Geschäft. Eine Elsäßerin, die ihre Zeit verstände»! hat, fuhr kürzlich von Straßburg nach Solingen und kaufte dort hundert Dutzend Messer, das Stück zu 6 Mark. An der elsätzischen Grenze kam sie, ohne Zoll zu zahlen, durch, weil der französische Zollbeamte von einer Untersuchung ihres Koffers absah; im Eli aß verkaufte sie dann die Messer an einen französischen Händler, das Stück zu 20 Franken. Dieses französische Geld brachte sie alsbald wieder nach Deutschland, wo sie für 100 Franken 280 Mark erhielt. So hat die kluge Frau an dem einen Geschäft genau 60 000 Mark verdient. Denn für die 7200 Mark, die sie für die Messer in Solingen bezahlen mußte, erhielt sie 24 000 Franken und tauschte diesen Betrag gegen 67 200 'Mark in Deutschland um. — Der ganze Jammer unserer wirtschaftlichen Lage grinst uns aus dieser kurzen Geschichte entgegen.
Neuere Nachrichten.
Stuttgart, 31. Okt. Der neue Justizminister Bolz hat am 30 Oktober die Geschäfte des Justizministeriums übernommen. Er wird jeweils am Montag zwischen 11 und 1 Uhr Sprechstunde abhalten.
Stuttgart, 31. Okt. Die anläßlich der Kundgebung des Spar takistenführers Münzenberg ierhafteten 15 Mitglieder der kommu nistischen Partei sind vom Untersuchungsrichter mangels eines Schuldbeweises sämtlich aus der Untersuchungshaft entlassen war den. Der Minister des Innern Heymann hat sich darauf be- schränkt, die Studenten Süßkind aus Galizien und Wesel aus Frankfurt von der Universität Tübingen zu entfernen und aus Württemberg auszuweisen.
Wiesbaden, 31. Okt. Mit welcher Rücksichtslosigkeit die fran zösischen Behörden trotz der ganz offen zu Tage liegenden wirk schaftlichen Not ihre Forderungen stellen, beweist u. a. das Ver langen, daß die Stadt für die zahlreichen französischen Familien die hier wohnen, Milch und Butter in großen Mengen zur Verfügung stellen muß und zwar zu Preisen, die die Franzosen selbst
Hettbronn, 31. Okt. (Weinhöchstpreise.) Die Bemühungen der j bestimmen. Trotz der durch die Kohlennot'bedingten Einschränkuna Stadtverwaltung und die Hinaufsetzung des Weinhöchstpreises' des Straßenbahnverkehrs muß täglich ein eigener Wagen acht
französische Kinder, die das Gymnasium in Mainz besuchen, den hin fahren und mittags wieder abholen. Der Wagen wird 2 Soldaten begleitet, die daraus zu achten haben, daß niemM vom deutschen Zivilpublikum den Wagen benutzt. " jM
Koblenz, 31. Okt. Die amerikanischen Behörden haben gellen eine Durchsuchung verschiedener Häuser, in denen Schieber zu ver" kehren pflegen, veranstaltet, und dabei über 20 Schieber festgenM- men. Diese werden heute nachmittag zum Bahnhof Ehrenbreitstei« gebracht und von dort nach dem unbesetzten Deutschland abae schoben. ^'
GeGlnhausen, 31. Okt. Ei Großfeuer äscherte in der v« gangenen Nacht die hiesige Kreismühle ein, in welcher der m, amte Getreidevorrat für die Versorgung des Kreises Geinhowq lagerte. Dos Gebäude ist vollständig niedergebrannt. Auch einiä, benachbarte Gebäude, auf die das Feuer Übergriff, sind zerM 2 Personen wurden schwer, mehrere andere leicht versetzt. De, Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Mark. Die LG tehungsursache des Brandes ist bisher noch unbekannt.
Berlin, 1. Nov. Zu der Aeußerung einer sozialdemokratisch,, Korrespondenz, daß sie aus der Verwaltung der Reichsbetrich Spandau, Kiel und Wilhelmshaven wisse, die Einnahmen für dies Jahr seien nur auf zwei Millionen Mark angesetzt, denen Ausgaben von 495 Millionen gegenüberstünden, bemerkt „Berliner Tageblatt", es sei dringend notwendig, Laß sich ^ Reichsschatzminister hierzu äußere. Ein derartiges MißverW ms zwischen Einnahmen und Ausgaben sei aus die Dauer u»n- trägiich.
München, 31. Okt. Das Reichswehrtruppenkommando Milchen hat auf die Forderung der Sozialdemokraten und Unabhängigen, das Verbot der Feier -es Jahrestages der Revolution ach zuheden, einen abschlägigen Bescheid erteilt mit der Erklärung, er habe sich nicht veranlaßt gesehen, von seiner nach reiflicher Uebei- legung verfügten Maßnahme abzugehen.
München, 1. Nov. Die Voruntersuchung gegen den Grase» Arco, der am 21. Februar das Attentat auf den bayerischen Ministerpräsidenten Eisner verübte, wurde gestern abgeschlossen. Lei Graf wird am 14. November vor dem Münchener Volksgerichi erscheinen.
Düsseldorf, 31. Okt. Am 24. Oktober abends wurden di Werkmeister Otto und Joseph Wehl, 2 Brüder, aus der Heerdt« Landstraße von zwei belgischen Soldaten angehalten und noch ihren Pässen gefragt. Als sie diese hervorholen wollten, gaben die Belgier drei Gewehrschüsse auf sie ab, durch die die beiden Brüder im Rücken getroffen und schwerverletzt wurden.
Berlin, 31. Okt. Anläßlich der Auslösung der Schutztruppen richtete der Reichskolonialmimster an sie ein Abschiedswort, in welchem er aus ihre jahrzehntelange ruhmreiche Tätigkeit im Ko- lönialdienste und ihre glänzenden Taten im Weltkriege hinweist und auch der Dienste der treuen Farbigen gedenkt.
Berlin, 31. Okt. Zum Zwecke der Behebung der Wohnungsnot stellt der preußische Staat den Betrag von 350 Millionen Mk, in den neuen Etat ein. In Berlin suchen zur Zeit mehr als 80 000 Familien und Einzelpersonen Wohnungen. — Das Befinden des Abgeordneten Haase ist sehr ernst. Gestern Abend trat eine Verschlimmerung ein, die das schlimmste befürchten läßt. Ws Fieber ist auf über 40 Grad gestiegen. In der 11. Nachtstunde wurde -er Abgeordnete von einem Schüttelfrost befallen. — Mt einigen Tagen ist der Unterzahlmeister H. Thumeyer in Hamburg, der Kassenverwalter der Polizeitruppe, nach Unterschlag« von 320 000 Mark verschwunden. — Zur unverzüglichen Wiederaufnahme des Telephonverkehrs mit der Schweiz haben sich jetzt auch Deutschland und Oesterreich bereit erklärt.
Haag, 31. Okt. Die Erste Kammer hat einstimmig die Gesehes- vorlage, die einen Arbeitstag von 8 Stunden und eine Arbeitswoche von 45 Stunden vorsieht, angenommen.
Bethmann-Hollweg vor dem Untersuchungsausschuß. Berlin, 31. Okt. Der 2. Unterausschuß des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Friedensmöglichkeiten untersuchen soll, nahm heute seine Arbeiten mit der Vernehmung des früheren Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg wieder auf. Die Verhandlungen fanden diesmal im großen Saal des Hauptausschusses im Reichstagsgebäude statt. Um 1411 Uhr vormittags eröfsnete der Vorsitzende Warmuth die Sitzung, nahm zuerst di Vereidigung des Reichskanzlers, der in Begleitung seines einstige» Unterstaatssekretärs Wahnschaffe erschienen war, vor ud richtete an den früheren Reichskanzler folgende drei Anfragen: 1. Aus welchen Gründen ist das Friedensangebot am 12. Dezember durch die Zentralmächte erfolgt, trotzdem eine Friedensaktion Wilsons durch Deutschland angeregt und bis spätestens Ende Dezember in sichere Aussicht gestellt worden war. 2. Aus welchen Grunds» sind Wilson die konkreten Friedensbedingungen nicht mitgeteil! worden und 3. aus welchen Gründen hat die politische Reichsleitung die von ihr angeregte Friedensaktion nicht weiter betrieben und statt ihre Zustimmung zur Führung des rücksichtslose» U-Bootkrieges gegeben?
Der frühere Reichskanzler Bethmann-Hollweg, der gegenüber dem Vorsitzenden am Zeugentisch Platz genommen hatte, ging i« längeren, weitausholenden Darlegungen auf den gesamten Zre- genkomplex ein und faßte seine Antwort dahin zusammen: kr Berliner Zentralstelle war es zweifelhaft, ob der FriedensschZ Wilsons überhaupt erfolgen werde und ob er noch in eine milü risch günstige Lage fallen würde. Die Berliner Zentralstelle P daher, um den militärischen Zeitpunkt nicht zu verpassen und >m in einer öffentlichen Aktion zu den Völkern der Entente norzu- dringen, den Weg eines öffentlichen Friedensangebots vorgezoge» Zu der zweiten Frage äußerte sich der frühere Reichskanzler dahin, daß die positiv ausgesprochene Bitte um vertrauliche Mitteilung der Friedensbeidngungen erst in die letzte Zeitperiode vor dem Bruche mit Amerika' gefallen sei. Einen weiten R in»» seinen Betrachtungen nahm die Frage der Zustimmung zmn ll- Bootkriege ein. Die Oberste Heeresleitung habe den U-Bootskrirg mit voller Entschiedenheit gefordert und hinter dieser Forderung der Obersten Heeresleitung habe ein gewaltiger Teil des Bockes gestanden. Mit erhobener Stimme schloß er, daß dis Mehchüi des deutschen Volkes und seine gesetzliche Vertretung ors Ueber- gewicht der militärischen Leitung gewollt habe und da ßes wohl nur einem Manne von der Autorität eines Bismarcks möglich gewesen wäre, auch in solcher Lage die Einheitlichkeit der Führung zu erzielen. Die Weiterverhandlung wurde hierauf auf Mittwoch nachmittag vertagt.
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In Obernhausen sind verschiedene Pslasterarbeiten auszuführen. Die erforderlichen Steine werden au- dem Gemeindesteinbruch abgegeben.
Offerte wollen innerhalb 8 Tagen eingereicht werden. Den 29. Okt. 1919. Schultheißenamt
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