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Neuenbürg, Samstag, dm 1. November 1919

77. Jahrgang.

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Rundschau.

Die württembergische Regierung hat sich neugebildet. Ne Verteilung der Macht auf die Parteien entspricht jetzt mehr als bisher dem tatsächlichen Verhältnis im Lande. Seitdem das Kriegs- ministerium weggefallen ist, haben wir noch sieben Ministerien. Davon besetzte bisher die Sozialdemokratie vier, die Deutsche demo­kratische Partei zwei und das Zentrum eines mit ihren Leuten. Das hat sich nun geändert. An die Stelle des Sozialdemokraten Dr. Lindemann ist der bisherige sozialistische Kultminister Hey­mann getreten. Das Kultministerium übernimmt der Deutsch- Demokrat Dr. Hieber. Sein Parteigenosse Baumann hat das Er­nährungsministerium an den Abg. Graf vom Zentrum abgegeben. Das Justizministerium ist beim Zentrum verblieben und von dem verstorbenen Herrn von Kiene auf den Abgeordneten Bolz über­langen. Die übrigen Ministerien bleiben unverändert besetzt. Demnach haben künftig von den sieben Ministersitzen die Sozial­demokraten drei, das Zentrum zwei und die Deutsch-Demokraten ebenfalls zwei. Die bürgerlichen Parteien hätten sonach im Staatsministerium einen Sitz mehr als die Sozialdemokratie, wenn nicht auch der sozialdemokratische Unterstaatssekretär Hitzler über Fitz und Stimme im Staatsministerium verfügte. Diese Umbil­dung hat im allgemeinen in der Presse eine gute Aufnahme ge- sun^n. Insbesondere die Entfernung Heymanns aus dem Kultministerium wurde überall mit einem Ausatmen begrüßt; wie er sich im Ministerium des Innern bewähren wird, bleibt abzu- niarten. Der neue Kultminister Hieber ist seit vielen Jahren ein so bekannter Politiker, daß nicht viel Neues über ihn zu sagen ist. Die kulturkämpferischen Neigungen, die man ihm einst nach- sagte, spielen bei seiner jetzigen Beurteilung keine Rolle mehr. AnGrafs Energie in dem dornenvollen Amt des Ernährungs- Misters wird Gutes erwartet. Wir wünschen den alten wie den men Männern die Kraft und die Geschicklichkeit, unser Land über ist unausbleiblichen Nöte dieses Winters bis zu Len Neuwahlen im Wahr hinwegzubringen. Nach diesen Wahlen wird auch über die Ministersitze wieder zu reden sein.

Die Winters not hat vier oder sechs Wochen früher ein­gesetzt als in den meisten Jahren sonst. Es ist schon so, daß wir nun zum Hungern auch noch das Frieren lernen müssen. Nicht einmal die Industrie hat infolge der R i e s e ns ch la m p e r e i i n der Kohlenversorgung so viel Heizmaterial, - der ohnehin gesunkene Arbeitswille voll ausgenützt werden könnte. Für den Hausbrand gibt es infolgedessen nichts. Der Gas- und Elektrizitätsmangel erinnert einen täglich und stündlich daran, daß man froh sein muß, wenn die kalte Stube nicht auch noch ver­dunkelt wird. Dazu kommt der unerhörte Wucher wie eine Pest, die sich über alle Landesteile und über alle Schichten der Bevölkerung ausbreitet. Was will es dagegen sagen, daß eine Herabsetzung der F le i s ch p r e i s e angekündigt wird, wie neulich eine Verbesserung des Brotes. Man glaubt ja nichts mehr. Alle Versprechungen und Verfügungen werden durch die grauenhafte Selbstsucht auf der einen und die beispiellose Dummheit auf der anderen Seite immer wieder zunichte gemacht. Mit Schrecken Hort man obendrein, daß durch die jählings eingetretenen Fröste auch noch ein Teil des Obstes und der Kartoffeln, soweit sie nicht schon geborgen waren, beschädigt oder vernichtet wurde. Man sinnt auf allerlei Mittel zur Hebung der Not, hat sich aber vorder­hand nur dazu aufschwingen können, den Personenverkehr der Eisenbahn an den Sonntagen einzustellen. Vielleicht erweisen sich die geplanten Wucherstandgerichte als ein besseres Mittel; minde­stens ein Jahr Gefängnis für den, der die Höchstpreise überschrei­tet, dafür aber eine den wirklichen Produktionskosten entsprechende Heraufsetzung dieser Höchstpreise wäre wohl zu empfehlen. Da­to müßten wir aber alle mithelfen und erst wieder den Respekt «r dem Gesetz lernen, der ganz in Vergessenheit geraten ist.

Die Nationalversammlung qnälte sich mit Etais- dsAtungen ab und kommt nicht recht vorwärts. Danebenher Lost immer noch der famose Untersuchungsausschuß in Lettin, der feststellen will, weshalb wir zu keinem Vecstindlgungs- stieden kommen konnten. Bis jetzt ist ein Hausen Klatsch und kratsch herausgekommen, aber immerhin ist wenigstens der gute Nklle der Politiker anzuerkennen, die als smche zwar auch in der volle von Untersuchungsrichtern nicht aus ihrer Haut können und bisher eine bedenkliche Vorliebe für die schmutzige Wäsche Deutsch­lands im Angesichts der ganzen Welt entwickeln, jedoch wenigstens kein Scheidemann'sches Mordgericht gegen Ludendorff darstellen «ollen. Was wir bis jetzt erfahren haben, war. wie gesagt, wenig wert, sicherlich nicht die Wahrheit; und was wir bestenfalls erfah­ren können, ist bei dieser Zusammensetzung des Ausschusses nur die halbe Wahrheit. Liest man dagegen die Enthüllungen "es Lord Fisher, einstmaligen Höchstkommandierenden der Wüschen Flotte, der schon lange vor dem Kriege die deutsche Konkurrenz durch einen Ueberfall aus die deutsche Flotte besei­tigen wollte, so fragt man sich, wie eigentlich ein Mensch out unr einem Funken Achtung vor Völkerrecht auf eine solche an das «reiben mittelalterlicher Seeräuber gemahnende Idee kommen kann, ohne daß England zu dieser Zeit nur die geringste Aussicht besaß, Deutschland auszuhungern und seine Widerstandskraft auch durch die Macht der Lüge niederzuwerfen. Man wird darum den peinlichen Eindruck nicht los, daß der Untersuchungsausschuß uuhts anderes bezweckt, als die Schuld derer, die auf Grund der englischen Lügen und der verlogenen Wilson'schen Versprechungen unsere Widerstandskraft brechen halfen, auf die äbzuwälzen, die angeblich die Möglichkeit eines früheren und günstigeren Frie­densschlusses verhinderten.Wer Recht behalten will und hat nur eme Zunge, behälts gewiß." Der Ausschuß sollte lieber einmal nach den Riesengehältern sehen, die immer noch an allerlei Revo- lmwnsgewinnler bei den Kriegsges eil schäften bezahlt

werden, die sie jetzt in Deutsche Gesellschaften umtaufen lassen wollen. Er könnte sich auch darum kümmern, ob es mit der Reichsverfassung und mit den tatsächlichen Machtverhältissen über- einstimmt, daß am 15. Oktober in Preußen 145 Mehrheiissozia- listen in ministeriellen und sonstigen hohen Amtsstellen waren. Vielleicht kümmert er sich, da jetzt alle Finanzhoheit beim Reiche ist, auch darum, woher es rührt, daß Preußen allein von April bis Oktober ein Defizit von Milliarden aufgehäuft hat. Und schließlich könnte man in einem solchen Ausschuß nützlicher unter­suchen, ob nicht endlich die Akkordarbeit wieder eingeführt werden soll, um uns aus dem wirtschaftlichen Elend der Faulen­zerei herauszubringen: denn es ist ja wohl nicht von ungefähr, daß die Amerikaner uns kein Geld leihen wollen mit der Begrün­dung, sie hätten kein Geld für Leute, die nicht arbeiten.

Ein Träger der Tradition aus besseren Zeiten, die persönliche Verkörperung rastlos arbeitender Pflichttreue, Graf Gotrlieb Ha es eher, ist, 84 Jahre alt, gestorben. Ihm, dem einstigen Schrecken der Franzosen, dem weltbekannten Führer unseres Metzer Korps, hat nicht wie zuvor unserem Grafen Zeppelin ein gnädi­ges Geschick das Elend erspart, den Zusammenbruch seiner Le­bensarbeit mitansehen zu müssen. Graf Gottlieb war so streng, daß die jungen Offiziere von ihm sagten:Wen Gott lieb hat, den züchtigt er." Nun hat er noch einen Levien und ähnliche Kerle am Werke sehen müssen, die des Henkers harren; denn Herr Levien sietzt zwar in österreichischer Haft, wird aber dem Münch­ner Gericht nicht ausgeliefert, was nur den wundert, der nicht weiß, daß der heute in Wien allmächtige Dr. Friedrich Adler selber ein Mörder ist, da er den österreichischen Ministerpräsiden­ten Grafen Stürgkh kalten Blutes von einem Tisch zum andern in einem der feinsten Gasthöfe erschossen hat.

Ob nun die Polen schon in Thorn eingerückt sind, wie es neulich in den Zeitungen hieß, oder nicht, ob wir auf der Washingtoner Arbeiterschutzkonferenz eine Rolle spielen werden, ob wirklich 35 Milliarden Schiffsschäden aus dem Unterseebootskriege uns zur Last fallen, ob Amerika vor einem Bergarbeiterstreik steht und Wilson verrückt geworden ist oder nur einen Schlaganfall erlitten Hai, ob schließlich um die paar auswärtigen Ereignisse, der Woche so zusammenfassen General Judenitsch an der Spitze der sogenannten Nordwestarmee Petersburg den Bolschewisten wirklich entreißt, oder das Kriegsglück sich zu deren Gunsten gewendet hat, das alles vermag uns in der A ll ers e e l en st i m mu n g nickst zu stören, mit der wir in den November und in die Nacht des Winternebels eintreten.

Deutschland.

Stuttgart, 31. Okt. Im Anschluß an die hier stattgefundenen Verhandlungen mit den Vertretern Vorarlbergs zur Sicherstellung der schwer gefährdeten Volksernährung Vorarlbergs fand eine weitere Besprechung statt, bei der ein Vertreter der Württ. La.:- deskartosfelstelle erklärte, daß Württemberg nur dann nach Vor­arlberg Kartoffeln liefern 'könne, wenn die gelieferten Kartoffeln vcO der Reichskartoffelstelle ersetzt würden.

Stuttgart, 31. Okt. In einer hier stattgefundenen Besprechung einzelstaatlicher Minister über die Kohlenfrage wurden als Maß­nahme die Einführung einer Rheinschiffahrtsdiktatur, die Ver­stärkung der Streckenzufuhr sowie vorübergehende Einstellung des Personenverkehrs verlangt. Ferner wurde für das nächste Jahr eine Kontingentierung der Brennstofflieferung, die Ansammlung von Reserven und die Holzaufbereitung vorgesehen. Weiter wurde die Einsetzung eines Diktators für das Reich verlangt, wofür Ge­neral Grüner vorgeschlagen wurde.

Karlsruhe, 31. Okt. Von unterrichteter Seite verlautet, daß die Stimmung in Eisenbahnerkreisen über den Beschluß des Land­tages. in der Frage der Beschaffungsbeihilfe darüber erregt ist, weil der Haushaltausschuß ohne die Vertreter der Organisationen nocymals m Haren, icmen Beschluß ge'-m und die reduzierten Forderungen abgelehnt hat. Es wird erklärt, in Eisenbahner­kreisen habe man erwartet, daß der Haushattausschuß vor end­gültiger Beschlußfassung nochmals mit den Vertretern der Orga­nisationen unterhandle. Wie verlautet, besteht beim Fahrper­sonal eine Streitlust nicht. Gestern nachmittag fand iin Apollosaal eine stark besuchte vom Verband des Verkehrspersonals einberusene Versammlung der Arbeiterschaft der Hauptwerkstätte statt, in welcher Gauleiter Schneider ausfuhrte, die Arbeiterschaft habe eine Niederlage erlitten, die sie aber nicht veranlassen dürfe, Gewalt anzuwenden. Leider seien die Eisenbahner noch nicht derart organisiert, um bei einer Machtprobe durchzudringen. Die Vertreter des Beamtenbundes hätten erklärt, wegen einer Geld­sache nicht in den Streik zu treten und diejenigen des badischen Eisenbahnerverbandes teilten mit, daß sie sich mit der Streikfrage überhaupt noch nicht besaßt hätten. Der Referent bedauerte, daß mehrere Abgeordnete des Zentrums, und der Demokraten gegen die Beschaffungszulage gestimmt hätten. Die verlesenen Namen wurden von der Versammlung mit Pfuirufen ausgenommen.

München, 30. Okt. Das Reichswehrkommando in München hat für den 9. November alle Versammlungen unter freiem Him­mel und alle Demonstrationen verboten.

Berlin, 31. Okt. In einer Versammlung von Pressevertretern erklärte der Reichsjustizminister, daß eine Vorlage betr. neue Maßnahmen zur Löschung der Vorstrafen in Ausarbeitung sei. Die dringendste und wichtigste Vorlage sei die Einführung von Wuchergerichten. Danach strebe er eine völlige Reform der Straf- und Zivilprozeßordnung an.

Berlin. 31. Okt. Da der Abtransport der deutschen Truppen aus dem Baltikum bisher nur ungenügend war, hat die deutsche Regierung beschlossen, sämtliche Truppen, die nicht bis zum 11. November die deutsche Grenze passiert tzmben, als fahnenflüchtig

zu erklären. Sie verlieren die deutsche Staatsangehörigkeit Kn­alle Versorgungsansprüche.

Berlin, 31. Okt. Die deutsche Regierung hat in Paris zwei Noten überreichen lassen: in der einen betonte sie das Grausam« und völkerrechtlich Unzulässige einer Hungerblockade, lehnt ei« Einmischung in die inneren Verhälttsse Rußlands ab und schlägt eine internationale Aussprache über den Schutz gegen den Bol­schewismus vor, die aber geleitet werden müsse von gegenseitige» Achtung der Interessen und Rechte. Die zweite Note richtet sich speziell gegen die Ostseesperre, gegen die unberechtigte Aufbringung deutscher Schiffe, die Lahmlegung der Fischerei, die Verletzung der deutschen Gebietshoheit, gegen die vor aller Welt Verwahrung eingelegt wird.

Berlin» 31. Okt. Die Verhältnisse in dem von den Franzosen besetzten Gebiet sind, wie derVorwärts" sagt, derartig, daß st« gar nicht schwarz genug geschildert werden können. Mit den Franzosen zog der Geist der Unduldsamekit, der Brutalität, de» Ungerechtigkeit, der' kleinlichen Schikane und der größten Gehässig­keit in den Rheinlanden ein. Ein sozialdemokratischer Abgeord­neter, der die Verhältnisse aus eigener Anschauung kennt, berichtet demVorwärts" in groben Umrissen von den Drangsalierungen der Bevölkerung durch die Franzosen.

Berlin, 30. Okt. Die Südgrenze des nordschleswiger Ab­stimmungsgebiets ist durch Truppen gesperrt worden, um die in letzter Zeit massenhaft beobachteten Verschiebungen van Vieh «n- Getreide in das Abstimmungsgebiet zu verhindern. Von Mon­tag den 3. November ab fallen sämtliche Schnell- und Personen­züge in Preußen fort, von denen ein Punkt im Fahrplan besagt, daß sie bis auf weiteres verkehren. Die Hamburg-Amsrika-Linie erwarb von der baltischen Reederei in Hamburg den Dampfer Dalälfven", der 1911 auf den Howaldtswerken erbaut wurde und etwa 2450 Tonnen Tragfähigkeit besitzt. Der holländische Zweig der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit sammelte in wenigen Wochen 14 000 Gulden und schickte 5009 Pfund Margarine nebst 19 200 Büchsen kondensierter Milch noch Deutschland. Das für diesen Zweck eingesetzte Komitee arbeitet unermüdlich weiter.

Die Sparprämienanieihe.

Berlin, 30. Okt. Der Ausschuß zur Förderung der deutsche« Sparprämienanleihe, der sich am Montag, den 27. Oktober, nach einer Aussprache des Reichsfinanzministers Erzberger gebi'det hat, veröffentlicht folgenden Aufruf:

In den nächsten Wochen wird die deutsche Spaiprämienanleih, zur Zeichnung aufgelegt Diese Anleihe bietet dem deutschen Sparer ganz neue Möglichkeiten der Kapitalanlage. Sie gewährt dem Zeichner die Aussicht auf große Losgewinne ohne jede Ge­fährdung des Einsatzes. Die Sparprämienanieihe schont und be­günstigt die Kriegsanleihe und erleichtert zugleich der jetzigen Generation die Last der Reichsschuld. Das gute Gelingen dieser ersten deutschen Friedensanleihe wird das Vertrauen in die Ent­wickelung unseres Wirtschaftslebens im Auslande und im Jnlande festigen und die notwendige Einfuhr von Lebensmitteln und Roh­stoffen fördern. An das gesamte deutsche Volk in Stadt und Land richten wir daher die Aufforderung, mit Wort und Tat für diese» neue Ziel zu wirken. Die neue Anleihe bedeutet einen wichtigen Schritt zum Wiederaufbau unserer gesamten Volkswirtschaft. Wer zeichnet gewinnt und spart."

Ausland.

Mailand, 31. Okt. Wie die Mailänder Blätter melden, wer­den die österreichischen Kriegsgefangenen in Italien, vom 10. No­vember ab abtransportiert.Secolo" nennt die fantastisch klingen­de Zahl von 980 000 österreichischen Kriegsgefangenen in Italien.

Mülhausen, 29. Okt. Im Mülhausener Gemeinderat wurd« erklärt, daß der Vogesendurchstich zwischen St. Maurice und Wes- serling im nächsten Jahre begonen wird. Die Eisenbahnlinie wird viergleisig ausgebaut, zahlreiche Bahnübergänge müssen über- dezw. unterführt, ferner zahlreiche Brückenanlagen erweitert werden. Der Präsident der Kommission versicherte, daß die französische Re­gierung eine großzügige Erschließung der Vogesen beabsichtige und daß das Gebirge mit einem Netz oo Eisenbcchnen versehen werde.

Paris, 31. Okt. Marschall Fach hat dem Obersten Rate vor- geschlagen, die Ueberwachung der Ausführung des Friedensver­trages dem interalliierten Kriegsrat in Versailles zu übertragen. Clemenceau unterstützt diesen Standpunkt. Die anderen Delegier­ten erklärten, zuerst die Ansicht ihrer Regierungen einholen z» wollen. Der amerikanische Delegierte äußerte, daß seine Regier­ung dafür sei, diese Aufgabe dem Völkerbunde zu überweisen.

Paris, 31. Okt. Wie gemeldet wird, soll eine neue Note der Alliierten an Deutschlaird bevorstehen, die sich mit der Teilnahme Deutschlands an der Blockierung Sowjetrußlands befaßt. Der Rat der Alliierten könne auf diese Anschliehung Deutschlands an der Absperrung der russischen Räterepublik aus keinen Fall verzich­ten. Die aus Berlin angelangten Gutachten der Allüerten- Kommissionen sprechen sich gegen eine weitere Milderung der Ost­seeblockade aus. Ein französisch-holländisch-belgisches Defensiv­bündnis wird von Frankreich angestrebt. Vonar Law erklärte, der Friedensvertrag werde nicht vor Februar oder März 1929 endgültig Zustandekommen.

konstanlinopel, 31. Okt. Es wird gemeldet, Laß der Ausba» der von Deutschland angelegten Bagdadbahn in eine Durchgangs­bahn von Konstantinopel nach Indien unter englischer Leitung «ri­nnt englischem Kapital ausgenommen wurde.

Deutschland muß zahlen, nichts als zahle«.

Bern, 31. Okt. Der Oberste Rat setzte die Beratung «brr Ne Verletzung der Klauseln des Waffenstillstands fort. Er beschäftige sich mit der Formulierung der Grundsätze, die nach dsn Jnkich-