Abg. Geyer (Unabh.) sprach sich gegen den Völkerbund aus, -er ein Bund der Sieger sei, und forderte eine Verständigung Deutschlands mit dem Sowjetrußland.
Minister Müller bestreitet die Behauptung des Abg. Schulz, «ine Erklärung abgegeben zu haben, aus der die Truppen des Baltikums hätten schließen können, sie könnten dort bleiben.
Daraus wird die Fortsetzung der Besprechung auf Freitag vertagt.
Ausland.
Dien, 23. Okt. Ein Ententediplomat sprach sich auf der Durchrase gegenüber dem Korrespondenten des „Berliner Tageblatts" aus, daß eine Revision des Vertrags von St. Germain nicht lange aus sich warten lassen werde. Eine solche werde in absehbarer Zeit durch die Macht der Ereignisse herbeigeführt werden.
Rotterdam, 23. Okt. Dem Brüsseler „Soir" wird gemeldet, daß während der deutschen Okkupation 62 430 Belgier nach Deutschland deportiert worden sind. Für diese Deportationen hat Deutschland mähr als 5 Milliarden Franken Schadenersatz zu leisten und schuldige Urheber an Belgien zur Aburteilung auszu- liefern. (Und was sonst noch? Schriftl.)
Paris, 23. Okt. Der Oberste Rat beschloß nach Prüfung der deutschen Note, die eine Milderung der Ueberwachungsmaßnah- men im Baltikum verlangt, keine Aenderung in den Kontrollmaß- nahmen vorzunehmen. Immerhin sollen sie wohlwollend ange- «vendet werden.
Der amerikanische Senat und der Iriedensverlrag.
Washington, 24. Okt. Der dritte Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten hat fünf Vorbehalte wegen des Frie- densvertrags angenommen. Der erste sieht vor, daß die Vereinigten Staaten allein darüber zu urteilen haben, ob im Falle des Austritts aus dem Bund den internationalen Verpflichtungen nachzukommen ist, der zweite, daß die Vereinigten Staaten keinerlei Verpflichtung auf sich nehmen, die territoriale Unversehrtheit eines anderen Landes zu verteidigen oder bei Streitigkeiten zwischen zwei Ländern zu intervenieren oder militärische Hilfe zu gewähren, es sei denn, daß der Kongreß dies genehmigt. Der dritte bestimmt, daß kein Mandat ohne Zustimmung des Kongresses angenommen werden darf, der vierte gibt allein den Vereinigten Staaten das Recht, über ihre inneren Angelegenheilen zu urteilen. In dem fünften wird erklärt, daß die Vereinigten Staaten die Monroe-Lshre keinem Schiedsgericht unterwerfen wollen. Die Demokraten haben en-bloc gegen die Vorbehalte gestlmnu. Der Senator Mc. Cumber hat zum ersten Male mit den Republikanern gestimmt.
Aus Stadt. Beztru und Umgebung.
Sonnlagsgedanken für 25. Oklotkr 1819.
herb st reicht um.
Siehe, welche Buntheit des Lebens! Wie der Wald aufleuchtet in der herbstsonnigen Farbenpracht! Reicher, bunter, üppiger noch als selbst im Frühling lacht die Welt. Der Frühling war reich an Hoffnungen, Träumen. Der herbst aber ist 'reicy an Früchten, Erfahrungen und Wirklichkeiten.
hier die Blätter in tiefdunklem Rot, gleich daneben das lichte Gelb. Und zwischen beiden halten junge, runde Bäumchen noch ihr volles, frisches, hofsnungssreudiges Grün fest. Und Himer oll diesen satten Farben der blaustrahlende Himmel mit seinen schneeweißen Wolken.
Das ist die Buntheit des Lebens! So stehen in ihm die Schicksale hart nebeneinander, die frohen und die traurigen. So die Menschen: die freundlichen und die finster-ernsten. Unerschöpfliche Ströme des Lebens und der Kraft. Alle in einem Rahmen wie ein Bild. Alle in der einen Welt unter dem einen blauen Himmel.
Und das alles gehört ins Leben hinein mit seinen Wiedersprüchen und Gegensätzen. Und alles zusammen gibt eine wunderbare Harmonie der Farben, in der es schade wäre um jede Abtönung, die fehlte. So sehen wir von der höhe des Lebens hin über das vielfältige Getriebe und freuen uns seiner.
Reinhold Strecker.
* Reuenbürg, 25. Okt. Zum Dekanatsamtsverweser ist für die Zeit vom 29. Oktober bis 19. November ds. Js. Pfarrer Gonser in Calmbach bestellt worden. Für dieselbe Frist ist Stadtvikar Stotz hier zum Stadtpfarrverwe- ser für Neuenbürg-Waldrennach berufen.
Schwann, 24. Okt. Gestern ist die letzte Abteilung der F e - rienkolonie wieder in die Heimat abreist: nachdem vorher erholungsbedürftige Mädchen in zwei Abteilungen hier gewesen, kamen zuletzt auch noch Knaben. Die Leitung war in der Hand von Frl. Katz und Frau Bauer. Von neuem war der Familie Wolfinger zum „Adler" Gelegenheit gegeben, das in sie gesetzte Vertrauen bei den Ferienkolonien zu festigen. Die Kinder aber haben sich in den herrlichen Sommer- und Herbsttagen in Wald und Feld gut erholen können. Mögen sie samt ihren Lehrerinnen ihren Aufenthalt im Schwarzwald in gutem und dankbarem Andenken bewahren.
Calw, 24. Okt. Der neulichen Meldung über Beschlagnahme von 60 Zentnern Kartoffeln, die nach Schömberg bestimmt waren, sei nachzutragen, daß die Kartoffeln nicht von Würzburg in Bayern stammten, sondern von unserem Nachbarort Würzbach. Dadurch wird die ganze Angelegenheit erklärlicher.
Württemberg.
eine sofortige Untersuchung der Angelegenheit zu verlangen. Selbst der Arbeitsminister mußte erklären, daß es unmöglick sei, mit diesem Beamten länger zusammenzuarbeiten. Es ist daher kein Wunder, wenn in der Sitzung der bürgerlichen Kollegien verlangt wurde, daß auf solche verantwortliche Aemter auch fähige Köpfe gesetzt werden.
Schramberg, 24. Okt. (Ueberfall.) Am Dienstag abend wurde die Ende der 20er Jahre stehende Tochter des Schreiners Jäckle von einem Unbekannten hinterrücks überfallen und in den Jammergraben geworfen. Nur mit knapper Not konnte sie sich aus dem sicheren Grabe retten. Das Mädchen liegt jetzt an Erkältung und Schreck krank darnieder.
Rottenburg, 23. Okt. (Zeitungsnot.) Die „Rottenburger Zeitung" meldet: Die uns beliefernde Papierfabrik schreibt uns: „Wir haben uns aus Ihrer Zuschrift vom 18. ds. Mts. bemerkt, daß Sie die nächste Sendung Ihres Zeitungsdruck am 12. 11. dort haben sollten. Ob wir Sie diesmal rechtzeitig bedienen können, vermögen wir heute noch nicht zu sagen, da wir in den nächsten Tagen wegen Kohlenmangel zum Stillstand kommen. Wie lange dieser Stillstand dauert, ist uns völlig unbekannt, da nach einer Verfügung des Reichskommissars für die Kohlenverte'lung unser Betrieb bis auf Weiteres überhaupt von der Kohlenbelieferung ausgeschaltet werden soll. — Wir empfehlen uns Ihnen und zeichnen." Nun können wir ja sehen, wie wir der Gas-, Papier- und ev. Strommangel eine Zeitung herausgeben, fügt die Schriftleitung sorgenvoll hinzu.
Geislingen a. St., 24. Okt. (Stillegung des Gaswerks.) Das hiesige Gaswerk mußte wegen gänzlichen Kohlenmangels vollständig stillgelegt werden.
lllm, 24. Okt. (Volkszählung.) Am 8. Oktober sind hier 55 915 dauernd ortsanwesende Personen gezählt worden (1910: 56109). Vorübergehende an- oder abwesend waren zwischen 1300 und 1400 Personen.
Gerabronn, 24. Okt. (Beschlagnahmtes Obst.) Auf dem hie- igen Bahnhof wurde ein Waggon Mostobst und ein Waggon Tafelobst die hier zum Versand eigneladen worden waren, wegen Ueberschreitung des Höchstpreises beschlagnahmt. Das Obst wird durch die Landesversorgüngsstelle zum Höchstpreis abgegeben.
Stuttgart, 24. Okt. (Rohlinge.) heute Mittag gegen 1 Uhr wollte aus einem Wagen der Linie 18 ap der Haltestelle Seyffer- ftrahe ein Mann aussteigen. Der Wagen war, wie gewöhnlich um diese Zeit, stark überfüllt, und so mußte sich der Aussteigende zwischen den Insassen durchdrängen. Dabei kam es anscheinend zu Streitigkeiten mit zwei auf dem Perron stehenden männlichen Fahrgästen. Von dem einen wurde der Aussteigende vollends heruntergezogen, der andere fiel über ihn her und stach mit einem Stilettmesser mehrere Male auf ihn ein, so daß er blutüberströmt am Boden liegen blieb. Die beiden Angreifer fuhren mit dem Wagen davon.
Stuttgart, 24. Okt. (Revision.) Gegen die Freisprechung des Genossen Großhans hat der Staatsanwalt lt. „Sozialdemokrat" Revision eingelegt.
Stuttgart, 24. Okt. (Ein Kapitel zur Brennstoffnot.) In der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien machte bet der Be sprechung der Brennstoffversorgung Oberbürgermeister Lamen- schlager die überraschende Mitteilung, daß an der schlechten Koh lenbelieferung Stuttgarts nicht allein die Saumseligkeit des Reichskohlenkommissars ein gerüttelt Maß Schuld trägt, sondern auch das württembergische Landes-Kohlenamt, näherhin der Vorsteher der Abteilung der Elektrizität, Porfessor Veesenmeyer, der auf die Anfragen von Berlin entweder lange Zeit gar nicht antwortete, oder sogar mitteilte, daß beispielsweise das Elektrizi tatswerk mit der ihm zugewiesenen Kohlenmenge wohl auskom- men könne. Es begab sich während der.Sitzung sofort eine Abordnung aus vier Gemeinderäten zum Ärbeitsminister, um dort
Baden.
Pforzheim, 24. Okt. Auch hier hat man sich, um die Fortführung der Devisen schaffenden Edelmetallindustrie zu sichern, zum Ankauf teurer amerikanischer Kohlen entschließen müssen. Vom Bürgerausfchuß wird ein Kredit von 4 Millionen Mark hierzu verlangt. Der Gaspreis soll künftig für Private aus 5V Pfennig und für Industrie auf 4 Mark das Kubikmeter erhöht werden.
Reuenweg (A. Schönau), 22. Okt. Das Gasthaus zur Sonne hier, bisheriger Besitzer Herr Bootz, ging durch Kauf an die Stadt Pforzheim um die Kaufsumme von 90 000 Mark über. D'ese Stadt beabsichtigt ein Kinderheim daselbst zu errichten. — Infolge der Petroleumknappheit beschloß die Gemeinde einstimmig ein Elektrizitätswerk zu erstellen. Die Kosten belaufen sich auf 100 000 Mark.
Konstanz, 23. Okt. Der geringe Wert der deutschen Mark wird in letzter Zeit immer mehr von den Schweizern im Grenzbezirk ausgenutzt, um in Deutschland mit deutschem Papiergeld Einkäufe aller Art zu machen. In Konstanz, Ueberlingen, Radolfzell, Lörrach, Singen und auch an kleineren Plätzen werden tag- lich die Geschäfte gemacht, bei denen durchweg die Ware um mindestens die Hälfte billiger eingekaust wird, als in der Schweiz, wo viele Gebrauchsgegenstände heute auch erheblich teurer sind, als früher.
Kirchheim b. Heidelberg, 24. Okt. Die hiesige Arbeiterschaft begab sich in geschlossenem Zuge zu den einzelnen Landwirten unserer Gemeinde und forderte sie auf, ihrer Ablieferungsvflicht unbedingt nachzukommen. Falls dies nicht geschehe, müsse man zur Selbsthilfe schreiten. Die Demonstration vollzog sich in Ruhe und Ordnung.
Tauberbifchofsheim, 23. Okt. Wie der „Tauberbote" berichtet, sollte in Oberkesfach der Landwirt Lieb, der sich keiner Verordnung fügen wollte, verhaftet werden. Als er sich seiner Festnahme durch die Flucht entziehen wollte, wurde er erschossen.
Mannheim, 23. Okt. Zur Bekämpfung des umfangreichen Schieber- und Schmugglerunwesens am Rhein sind jetzt starke Gendarmerieposten unterstützt von Fahndern des Landespreisamts entlang des Rheins aufgestellt und ferner sind fliegende Kolonnen eingerichtet worden, welche hauptsächlich den Straßenverkehr und den Verkehr zu Wasser kontrollieren. Bei Fluchtversuchen werden die Sicherheitsposten sofort von der Schußwaffe Gebrauch machen. Eine besondere Aufmerksamkeit wird übrigens auch den Schiebern mit Brennholz im Odenwald geschenkt werden.
Neueste Nachrichten.
Stundenlohnes um durchschnittlich 1 Mark bis 1,20 Mark. Dem Ausstand haben sich bisher die Arbeiter der Maschinenfabrik Auss- burg-Nürnberg angeschlossen. " '
Düsseldorf, 24. Okt. In sämtlichen Betrieben -er linksrhelni- chen Industrie in Oberkassel haben gestern, wie die „Düsseldorf» Nachrichten" melden, die Arbeiter die Arbeit niedergelegt. Dieb Bewegung ist in Zusammenhang mit der allgemeinen Streikbewegung auf dem linksrheinischen Gebiet zu bringen. Die rheinischen Bahnen stellten auf sämtlichen Linien den Betrieb ein.
Leipzig, 24. Okt. Der außerordentliche Parteitag der Deutsch- Demokratischen Partei findet vom 13. bis 15. Dezember im Zoologischen Garten in Leipzig statt.
Berlin» 24. Okt. Im Reichsfinanzministerium ist, wie die B. Z. am Mittag" meldet, die erste Konferenz der Präsidenten der neugeschaffenen 25 Landesfinanzämter aus dem ganzen Reich zusammengetreten, um über die Durchführung der neuen Steuerorganisation zu beraten. Die Beratung wurde vom Reichsfinonz- minister Erzberger mit einer programmatischen Rede eröffnet, in der er darauf hinwies, daß der Aufbau der reichseigenen Steuerverwaltung die Setzung eines materiellen Schlußsteins einer Entwickelung bedeute, an der Jahrhunderte gearbeitet hatten. M hätten finanzpolitisch eine ganz neue Zeit vor uns: Die absolute Steuersouveränität des Reichs. Mit dem Gedanken eines Bankerottes könnten unentwickelte Agrarstaaten umgehen, für Deutschland dagegen gäbe es nur Len Weg, durch Ausbau seines Skeuer- wesens zur Sanierung seiner Finanzen zu kommen. Der Kamps gegen die Umgehung und Hinterziehung von Steuern sei va« eine sozial-ethische Notwendigkeit.
Berlin, 25. Okt. Die „Germania" mahnt zur möglichst!« Zurückhaltung in der Beurteilung der parlamentarischen Unter- uchungsarbeit, solange nicht auch die Gegenseite mit einer sachlichen und objektiven Untersuchung ihrerseits vorgehe. (Eine beherzigenswerte Mahnung. Schriftl.)
Berlin, 24. Okt. In der heutigen Sitzung der preußische« Landesversammlung gab zu Beginn -er Abg. für Memel, Mat- zies (Soz.), unter lebhaftem Beifall eine Erklärung ab, in der e; a. heißt: „Die Memeler scheiden unfreiwillig vom Vaterlande
Stuttgart, 24. Okt. Wegen ungenügenden Bestandes an Dienstkohlen ist die württembergische Bodenseedampfschiffahrtsverwaltung veranlaßt,, vom 26. Oktober ab an den Sonntagen den Schiffsverkehr bis auf weiteres einzustellen.
München» 24. Okt. Infolge der Stillegung des Münchener Gaswerks ist nahezu die ganze Stadt während der Nacht in Dunkel gehüllt, da nur in den Hauptstraßen elektrische Straßenveleuch- tung eingeführt ist. In der Nacht zum 24. wurden 141 Einbrüche gemeldet. Um die Sicherheit zu heben, sollen von jetzt ab militärische Patrouillen die Stadt durchziehen. Der Direktor des Gaswerks ist ins Saargebiet gefahren, um Kohlensendungen für München zu erwirken.
München, 24. Okt. Im Landtag verlas namens der Koalitionsparteien Abg. häberlein eine Erklärung, in der aufbauende Arbeit auf allen Gebieten der Kultur und des Wirtschaftslebens, rücksichtsloser Kampf gegen Wuchertum und Schieberei, weitgehende Berücksichtigung des bayerischen Bedarfs bei der Brenn stoffversorgung durch das Reicb, ferner einschneidende Maßnahmen zur Besserung der Valuta gefordert werden. Die Schaffung eines neuen Landtagswahlgesetzes, Erledigung eines geordneten Haus Haltsplans, Neuordnung der Staatsverwaltung und eine allen Ansprüchen genügende Abschaffung der Bodenzinslasten werden als dringliche Ausgaben für Regierung und Landtag bezeichnet. Anerkannt wird, daß die bisherige Regierung sich um Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und um die Sicherung wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung ernstlich bemüht hDMCs wird die Erwartung ausgedrückt, daß die Regierung mit Nachdruck fortsetzt und von allen unter
stützt wird.
München, 24. Okt. Die bayerische Regierung Beibehaltung der bisherigen Zusammensetzung de' erledigt. Der Bauernbund wird sich nicht an der teiligen. Aus Anlaß der erneuten Uebernahme de! geschäfte traten die Koalitionsparteien mit der ob Kundgebung vor das Volk.
Duisburg, 25. Okt. Die Arbeiter der Duisburger Metallhütte sind gestern in den Ausstand getreten. Sie verlangen außer einer Entschuldungsbeihilfe von 200 Mark eine Erhöhung des
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und in der Hoffnung, daß die Trennung keine dauernde sein werde. Wir sind als Deutsche geboren und unser Herz wird deutsch bleiben.
Berlin, 24. Okt. Nach einer Meldung aus Reval befinden sich auf der dortigen Reede folgende deutsche Dampfer, die englischer- eits teils festgehalten, teils eingebracht wurden^ „Anna Kayser", „Badenia", „herrisch", „Barmen", Lupus", „Christian Ruß", Germar", „Christel Saling". -Den Dampfern ist unter Androhung der Versenkung das Auslaufen, sowie der Verkehr mil dem Lande verboten. Die Einbringung der Schiffe ist in den estynischen Hoheitsgewässer erfolgt. Die deutsche Gesandtschaft in Reval ist angewiesen worden, dieserhalb Vorstellungen zu erheben. Der Dampfer „Westfalen" ist wieder freigelassen worden.
Berlin, 25. Okt. Da die 'hessischen Landwirte ihrer Verpflichtung, Kartoffeln abzuliefern, nicht ausreichend Nachkommen, besteht die Absicht, jetzt mit Zwangsmitteln vorzugehen. — Die Ausreise der deutschen Delegierten zum internationalen Gewerkschaftskongreß in Washington wird von einem französischen Hafen aus stattfinden. — Vitterfeld ist, wie von dort gemeldet wird, seit gestern Abend ohne Licht und Kraft, Die Technische Nothilfe steht bereit, das schlimmste abzuwenden. — Zum Präsidenten des Reichsgerichts soll der Unterstaatssekretär im Reichsjustizamt, Delbrück, ausersehen sein. — Die „Deutsche Tageszeitung" erfährt zuverlässig, daß die litauischen Truppen bei ihrem gemeldeten Vorstoß gegen die unter General Eberhardt stehenden deutschen Truppen von englischen Offizieren geführt wurden.
Berlin, 25. Okt. Daß die Volksabstimmung in Oberschksm im Juni stattfinden soll, wird jetzt auch in einem Aufruf der polnischen Regierung an die Oberschlesier gesagt. — Zur Abstimmung in Eupen-Malmedy hebt die „Post" als interessante Einzelheit hervor, daß die Belgier etwa 2000 nicht in Eupen beheimarete Kaufleute, Bierbrauer, Rentner und Fabrikarbeiter nach Euper geschickt haben, welche als Einwohner eingetragen wurden, uoer nur bis zur Abstimmung Lableiben, um für Belgien zu stimmen.
Berlin, 25. Okt. Dem „Berliner Lokalanzeiger" wird berichtet, daß vom belgischen Kriegsministerium eine Militärmijsion unter Führung des Generalleutnants Arnould nach Deutschland entsandt worden ist, um die deutschen Festungen und befestigten Plätze zu Studienzwecken zu besichtigen. Die Studienreste der' Belgier wird sich später auch auf die französischen Festungen erstrecken. — Laut „Telegraaf" erklärte der belgische Minister des Aeußern in einer Unterredung, trotz der Errichtung des Völkerbundes sei es die Pflicht Belgiens, für seine Sicherheit zu sorgen. Europa habe sein Gleichgewicht noch nicht zurückgewonnen. Belgien müsse daher sein Heer neu bilden, indem es dasselbe den modernen Methoden anpasse, und aus eigenen Mitteln seine Ber- teidigung vertreten.
Sorau (Niederlausitz), 24. Okt. Am Dienstag drangen 5 bis 6 mit Gewehren bewaffnete Banditen in die Pfarrei von Kreutzdorf, überwältigten den Pfarrer, der bereits zu Bett lag, raubien 3500 Mark und entkamen.
Wien, 25. Okt. Nach den gestrigen Abendblättern soll die Untersuchung gegen den ehemaligen Chef des Generalstabs, M- herrn von Arz und den Chef 5er Operationskanzlei, Feldi» schalleutnant Freiherr von Waldstetten feststellen, wie es gek» men ist, daß der Waffenstillstand an der österreichisch-italienische» Front um 36 Stunden zu früh mitgeteilt wurde, was zur WV hatte, daß mehrere hunderttausend österreichisch-ungarische Sollten gefangen wurden.
Haag, 24. Okt. Dem „Nieuwe Courant" wird aus Atlantic City gemeldet, daß auf der Internationalen Handelskonferenz der Präsident der Nationalen Handelsbank in Newyork erklärt habe, es sei eine anerkannte Tatsache, wenn keine besonderen Notmaßnahmen getroffen werden, die ausländischen Valuten immer weite! sinken würden, bis die amerikanische Ausfuhr nach Europa so eingeschränkt werden müsse, daß die Einfuhr nach Amerika als Zahlungsmittel in Betracht komme. In den ersten acht Monaten 1919 habe England gegenüber Amerika eine Unterbilanz von über 9 Milliarden Dollars gehabt.
Amsterdam, 24. Okt. Den englischen Blättern vom 22. ds. Mts. »zufolge teilt die Royal Mail Steam Packet Cy mit, datz sie einen Passagier- und Güterverkehr zwischen Southampton und der Republik Polen eingerichtet habe. Die Anlageplätze sind Rotterdam, Bremen, Hamburg, Kopenhagen und Danzig. ,
Rotterdam, 24. Okt. Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet, daß Trotzky beim Moskauer Sowjet den Antrag gestellt hat, alle Soldatenräte an der Front aufzulösen und einen gemeinsamen Oberbefehl für alle Sowjetheere zu schaffen.
Paris, 24. Okt. Der wegen Einverständnis mit dem Feinde zum Tode verurteilte Lenoir ist heute morgen 7 Uhr in Vinoennes hingerichtet worden. Der Verurteilte mußte während der ganzen Zeit der Ueberführung durch die Polizei geschützt werden.
Versailles. 24. Okt. Das „Journal Offiziel" veröffentlicht ein Gesetz, wonach vom 24. Oktober ab die Feindseligkeiten ihr Ende erreicht haben und der Friedenszustand effektiv geworden ist.
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