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Dienstag, den 22. November 1904.

AbonnementSpr. in d. Stadt pr.Biertelj.Mk.1.10tncl.Lrigert. BiertcliShrl, Postdeguglprei» ohne vestellg. f. d, Orts- u. Nachbar- ortSoerkehr 1 Wk., f. b. sonst. Verkehr Mt. 1.10, Bestellgeld W Pfg.

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Der auf 53 00» ^ sich belaufende Amts­schaden für die Zeit vom 1. April 1904/05 verteilt sich auf die nachstehend ersichtliche Weise. Auf 1 Staatssteuer kommt an Amtsschaden 49,73 A

Die Gemeindebehörden haben für alsbaldige vorschriftsmäßige Umlage Sorge zu tragen und die Beträge pünktlich an die Amtspflege abzultefern. Gedruckte Hilfstafeln gehen den Herren Verwaltungs­aktuaren durch die Amtspflege zu.

Ueber den Vollzug der Steuerumlage ist von den mit derselben beauftragten Beamten bis 15. Januar 1905 Bericht hieher zu erstatten.

Dieselben haben auch behufs der kommunalen Besteuerung der Wandergewerbe gemäß denErt. 27 bis 29 des Gesetzes vom 15. Dez. 1899 (Reg.- Bl. S. 1163) spätestens bis zun» 15. Dezember ds. Js. hieher anzuzeigen, wie viel auf 1 Gewerbestaatssteuer Gemeindeschaden emfällt.

Calw, 19. November 1904.

K. Oberamt.

Voelter.

Amtsschaden

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Calw . . 13032,59

Agenbach . . 642.70 Atchhalden. . 566.42 Altbulach . . 822,97 Altburg . . 97345 Althengstett . 1921.43 Bergorte . . 1420.41 Breitenberg . 715.87 Dachtel. . . 785,45 Deckenpfronn . 2020.94 Dennjächt . . 193.69 Emberg . . 390.50 Ernstmühl . . 114,51 Gechingen . . 2343.85 Hirsau . . . 2352.48 Holzbronn . . 537 72 Hornberg . . 417.12 Liebelsberg . 689,55 Ltebenzell . . 2250,14 Martinsmoos. 569.04 Monakam . . 43805 Möttlingen . 922.05 34120,93

Amtsschaden

L

Uebertrag 34120,93 Neubulach . . 627.94 Neuhengstett . 383.57 Neuweiler . . 958.63 Oberhaugstett. 651.79 Oberkollbach . 356.77 Oberkollwangen 602,42 Oberreichenbach 731.51 Ostelsheim. . 1251.24 Ottenbronn . 419,41 Röthenbach . 493,83 Schmieh . . 486.76 Stmmozheim . 1452,80 Sommenhardt 706,53 Speßhardt . . 570.05 Stammheim . 3431.63 Teinach. . . 1854.87 Untechaugstett 444.77 Unterreichenbach 1404,99 Würzbach . . 1165,66 Zavelstein . . 307.07 Zwerenberg . 576.83 ^ 53000.

W Die gem. Aemter

werden zufolge Erlasses K. Ev. Konsistoriums auf­gefordert, bis spätesten- t. Dezember d. I. hieher zu berichten, ob in ihren Gemeinden im laufende« Kalenderjahr Umbauten oder An­bauten am Schulhau- oder der Lehrer- Wohnung erstellt, oder Nebengebäude zu den letzteren errichtet worden find, deren Bauaufwand «indestens 100V Mk. betragen hat.

Zutreffendenfalls ist die Art des Bauwesens, sowie der gesamte Bauaufwand anzugeben.

In Betracht kommen jedoch nur Bauten, deren Anfwand 1000 vtt. und mehr be­tragen hat.

Fehlanzeigen sind nicht zu erstatten.

Calw, 18. November 1904.

K. gem. Oberamt in Schulsachen:

Voelter Schmtd.

Sagesneaiqkeiten.

Stuttgart, 19. Nov. Ein gefährlicher Betrüger ist der 47 Jahre alte Metzger Wilhelm Krauß von Möhringen a. F. Von mehrjährigem Aufenthalt in Amerika zurückgekchrt, hielt er sich in den Jahren 18961899 in verschiedenen Orten in Württemberg, Bayern, Baden, Oesterreich, der Schweiz und Elsaß-Lothringen auf, wo er überall den reichen Amerikaner spielte und sich bald Willy Krause, bald Leopold Wolf nannte. Bald war er der Besitzer großer Ländereien, Orangen- und Citronen- pflanzungen in Kalifornien, bald der Teilhaber und Direktor eines großen englisch-amerikanischen Braue­reisyndikats, in dessen Auftrag er den Kontinent zu bereisen und große Hopfenankäufe rc. zu machen habe. Durch sein flottes und sicheres Auftreten gelang es ihm, eine Reihe von Personen, namentlich Gasthofbefitzer, bei denen er sich eingemietet hatte, sowie Frauenspersonen, denen er mit Hetratsanträgen näher trat, um zum Teil große Summen zu be­trügen. Im Januar ds. Js. wurde Krauß nach Verbüßung einer mehrjährigen Zuchthausstrafe, wie es scheint ungebessert, entlassen, er hat seine frühere verbrecherische Tätigkeit alsbald wieder ausgenommen und wird zur Zeit von württembergischen, bayerischen und Schweizer Behörden wieder verfolgt.

Kirchheim u. T., 19. Nov. Durch die Untersuchung wegen Tötung des 13jährigen Mäd­chens in Oellingen wurde auch ermittelt, daß sich in dieser kleinen Gemeinde mehr als 20 halberwach­sene Burschen in Besitze von Revolvern befinden.

Heilbronn, 18,Nov. Wie dieNsck.-Ztg." erfährt, hat Oberbürgermeister a. D. Hegelmaier an die Stadt Heilbronn einen Brief gerichtet, in dem er verlangt, daß aus dem großen Glasfenster am inneren Rathausaufgang, das seinerzeit bei der Restaurierung des Rathauses angebracht worden ist, sein Familienwappen entfernt werde, da er in keinerleisichtbarer Verbindung mit der Stadt Heilbronn" bleiben wolle. Der Gemeinderat wird, wie dieNeck.-Ztg." hört, zunächst feststellen lassen, wer die Kosten für die Anbringung des Wappens in dem fraglichen Ratsfenster seinerzeit getragen hat, die Stadt oder Hsgelmaier, und wen dann eventuell auch die Kosten für die Wiederentfernung treffen: im einen Fall kann Hegelmaier bezahlen, im andern wird wohl die Stadt überhaupt ab­lehnen, etwas zu tun.

Pforzheim, 21. Nov. Der seit letzten Dienstag vermißte pensionierte 50 Jahre alte ledige Oberwärter Carl Fr. Kunzmann wurde Sonn­tag früh im Walde bei Pforzheim erschossen auf­gefunden. Motiv: Schwermut. Ein hier bediensteter Unterbeamter hat sich gestern erschossen.

Von der bayerischen Grenze, 18 Nov Der in Söflingen wohnhafte 28jährige Käser Gg. Schieße! machte sich vor einem Jahr unter der Angabe, er sei ein Zugführer aus Ulm und ge­denke zu heiraten, an eine gutsituierte Söldners­tochter in Bühl bet Neu-Ulm heran, wurde aber von ihr zurückgewiesen. Vor einigen Tagen ver­suchte er nun, nachdem er, als Geistlicher verkleidet, Eingang in die Wohnung des Mädchens gefunden

hatte, dieses zu erdrosseln. Da er sie tot glaubte, stürzte er sich zum Dachfenster hinaus. DaS Mädchen konnte wieder zum Bewußtsein ge­bracht werden. Der Täter ist schwer verletzt.

Bremen, 19. Nov. In der Baumwoll­spinnerei Vegesack-Grohn brach gestern nachmittag 4 Uhr im Sptnnsaale Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit verbreitete. Innerhalb zweier Stunden war das ganze Gebäude eingeäschert. Durch die Katastrophe sind 500 Arbeiter brotlos geworden.

Kiel, 19. Nov. Bet dem Stapellauf des LinienschiffesDeutschland" vollzog der Kaiser die Taufe, während Graf Bülow die Taufrede hielt.

Kattowitz, 19. Nov. Die für den Krieg in Ostasten eingezogenen Reservisten in Russisch- Polen verüben fortgesetzt Gewalttaten, sodaß die Sicherheit aufs höchste gefährdet ist. Vorgestern Abend wurde in der Kreisstadt Bendzin hart an der deutschen Grenze ein Mord verübt. Der In­haber eines Ladens, ein Jude, wurde mit seiner Frau im Laden überfallen und ermordet. Die Mörder, Reservisten, raubten die Barmittel und flohen alsdann.

Paris, 19. Nov. Lebaudy unternahm gestern mit seinem lenkbaren Luftschiff trotz herrschen­den dichten Nebels seinen 45. Aufstieg. Bemerkens­wert ist, daß in der Gondel des Ballons diesmal 6 Personen Platz genommen hatten. Es ist das erste Mal, daß so viele Personen in einem lenk­baren Luftschiff aufstiegen.

Petersburg, 19. Nov. Hier lebende nahe Verwandte des Generals Stössel erhielten dieser Tage einen Brief von ihm. Der General schrieb u. A.: Die Garnison von Port Arthur ist noch 28,000 Mann stark, die sämtlich von Heldenmut erfüllt sind. Munition und Proviant ist auf Mo­nate hinaus vorhanden. Stössel ist überzeugt, daß sich die Festung bis zur Ankunft der Ostseeflotte halten kann, aber selbst bei äußerster Gefahr könne von Uebergabe niemals die Rede sein, da Alle in diesem Falle kaltblütig den Tod vorziehen würden.

Petersburg, 19. Nov. Nach einer De­pesche aus Mukden donnern auf der rechten Flanke der Armee wie im Zentrum die Geschütze. Besonders im Zentrum ist ein starker Artillerie­kampf hörbar. Neue Truppen treffen ununter­brochen ein.

Paris, 19. Nov. Nach einer Meldung aus Tschifu flößt das Befinden Stöffels Be­sorgnis ein. Seine Gemahlin begleitet den Gene­ral bei allen Inspektionen. Man citiert ein Wort Stöffels:Wir werden unsere Ostern im russischen Port Arthur feiern."

London, 19. Nov. Aus Tschifu wird vom gestrigen Tage telegraphiert: Ein chinesischer Kaufmann, der von Mukden am 13. November ab­reiste und hier angekommen ist, sagte aus, die Russen hätten ein starkes Korps in der Stadt Mukden. Die Hauptmacht stehe 6 Meilen nord-