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" cx-idrennach. 12. Oktober. Anläßlich der Trauung der Tochter pulle Wacker, geb. Büchert, mit Gottfried Mitschele, Zimmer- Eilter hier, fand Heute in der Hiewegen besonders geschmückten Kirche die goldene Hochz'eitsfeier des Gottfried Büchert und seiner Ehefrau Rechne, geb. Ott, hier statt, um- Mben von einem großen Kreise allernächster Angehöriger. Das gubelpaar ist 77 und 69 Jahre alt und noch recht rüstig. Es bat im Weltkriege einen Schwiegersohn und zwei hoffnungsvolle Enkel verloren. Der Jubilar war bis 1918 Gemeinde-, Armen- und Schulrechner, 28 Jahre lang, und wurde er für treue Dienstleistung ferner auch mit der silbernen Verdienstmedaille gusge- chchnet. Dem in Ehren ergrauten Jubelpaare wünscht die ganze Gemeinde einen glücklichen Lebensabend. R.
Aeldrennach. 12. Oktober. Als dritter Ortsaugehöriger kam letzter Tage aus englischer Gefangenschaft zu seiner hochbetagten Witter zurück: Wilhelm Hartmann, Goldarbeiter. Herzliches „Willkommen" sei ihm auch von dieser Stelle aus zugerufen.
Württemberg.
Mnfbronn, O.-A. Nagold, 12. Oktober. (Tödlicher Unfalls Beim Stockholzsprengen wollte der Oberholzhauer Georg Adam Wurster die Zündschnur, von -er er glaubte, sie wäre erloschen, Nieder anzünden, als im gleichen Augenblick die Ladung explodierte. Der Luftdruck schleuderte Wurster über 20 Meter von der Unglücksstelle weg, wo er fürchterlich zugerichtet tot liegen blieb. Die schwer heimgesuchte Familie ist umso mehr zu bedauern, als ron den vier ins Feld gezogenen Söhnen einer gefallen und einer vermißt ist.
Sluklgark, 11. Oktober. (Der Most und die Staatsautorität.) Die dünne Beschaffenheit des Bieres und die überaus reichliche Obsternte haben es mit sich gebracht, daß in den hiesigen Wirtschaften der Bierkonsum in letzter Zeit ganz erheblich zurückgegangen ist, der Mostverbrauch aber einen Umfang erreicht, den man früher in solchem Verhältnis nicht kannte. Der Bürger trinkl mn ganz gern seinen Most, nicht nur, weil ihm das Bier nicht schmeckt, sondern auch weil ihm der Wein zu teuer ist. Aber er muß dabei die Beobachtung machen, daß sich die Wirte um die behördlichen Anordnungen über die Höchstpreise meistens nicht kümmern. Wenn der Höchstpreis in Stuttgart 80 Pfennig für das Liter beträgt, wird in sehr vielen Wirtschaften 1 Mark, ja 1.20 Mark verlangt. Es wäre eine dankenswerte Aufgabe für die Behörden, hier nach dem Rechten zu fehen und dafür zu sorgen, daß ihre Anordnungen nicht bloß aus dem Papier stehen, denn sonst geht es mit den neuen Weinhöchstpreisen von 1.89 Mark für das Viertel nächstens gerade so. Freilich können sich die Verbraucher selbst besser schützen, indem sie jede übermäßige Preisforderung ablehnen und Wirte, die sich in die getroffenen Bestimmungen nicht kehren, unnachsichttich zur Anzeige bringen. Selbsthilfe tut dringend not!
Stuttgart, 11. Oktober (Vetriebseinstellungen.'! Wegen Strommangels ruht am nächsten Montag im Hauptwerk der Firma Robert Bosch in Stuttgart der gesamte Fabrikbetrieb. — Auch bei den Daimlerwerken in Untertürkheim wird nächsten Montag nicht gearbeitet. Letztere Firma hat bereits heute wegen Strom- inangÄ ihre Arbeiter nach Hause entlassen müssen. — Infolge Ausbleibens der Kohlenzufuhr für die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke ist die Stromlieferung für die Landeswasserversorgung unterbrochen, die Wasserabgabe muß daher bis auf weiteres eingestellt werden.
Stuttgart, 11. Oktober. (Eine rührende Szene) ereignete sich am 7. Oktober aus dem Nordbahnhof in Stuttgart. Eben war ein Transport von Kriegsgefangenen aus England eingetroffen Die Mannschaften wurden begrüßt und gespeist. In gewohnter Weise wurden ihnen die Ehrenbänder des Reichsbunds für die Kriegsgefangenen an die Uniformen geheftet. Da ertönte ein markdurchdringender Schrei. Eine Frau aus Stammheim bei Ludwigsburg, die mit anderen mit dem Aufnähen der Ehrenzeichen beauftragt war erkannte in dem Heimgekehrten, dem sie eben das Band anzuheften im Begriff stand, ihren längst als tot betrauerten Mann. Die Frau brach vor freudigem Schreck zusammen.
Vcackenheim. 10. Oktober. (Drillinge. — Feuerwerksexplo- ,...,.) Im hiesigen Bezirkskrankenhaus wurde eine Frau von Drillingen entbunden. Die Mutter und die Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, befinden sich wohl. — In einem Geschäft in Güglingen, in dem Feuerwerksartikel verkauft werden, zündete ein leichtsinniger Käufer einen Feuerregen an. Die sämtlichen Schwärmer, Frösche, Raketen, usw., die sich im Laden befanden, singen Feuer und gingen unter einem Höllenspektakel los. Das Feuerwerk konnte glücklicherweise noch gelöscht werden.
Oberndorf, 11. Oktober. (Vorerst keine Betriebseinstellung.) Die Leitung der Waffensabrik Mauser hat die auf 15. Oktober beabsichtigte Schließung des Betriebs zurückgezogen. Wegen der Fortführung der Fabrik hat die Leitung sofort Verhandlungen eingeleitet. ,
Crailsheim. 11. Oktober. (Gefangenenheimkehr.) Kürzlich fuhr hier wieder ein Zug mit heimkehrenden Kriegsgefangenen nach Bayern bezw. Norddeutschland durch. Die Leute kamen aus zwei württembergischen Durchgangslagern. Ihre Heimkehr verdient besondere Erwähnung deshalb, weil mit ihnen die letzten unserer in amerikanischer Gefangenichast gehaltenen Brüder der Heimat zurückgegeben sind. Uiier ihnen befand sich nämlich die Kompagnie die das gesamte Austauschgeschäft zu besorgen hatte und daher zuletzt die Heimkehr antreten konnte. Mit der Kompagnie machte auch die amerikanitche Austaufchkommission di; Reise nach Deutschland, denn, so fehrEauch die Mitglieder der Kommission Deutschland mißachteten, ebensosehr brannten sie alle vor Begierde, Deutschland zu sehen. A
Wenn man im Schwarzwald fremdes Holz kaufen muß.
Oberndorf, 10. Oktober. Die Stadtgemeinde hatte in einem Ausschreiben 2000 Raummeter Holz zu kaufen gesucht. Darauf ist aus Hattingen a. Ruhr, von einer Gesellschaft ikt Westfalen, ein Ofsext eingelaufen, das mit sofortiger Lieferung verschiedenes Holz angeboten hat. Nach den Preisnotierungen würde das Raummeter auf 80 bis 85 Mark, mit Transport- und anderen Spesen vielleicht auf 100 Mark zu stehen kommen. Natürlich konnte von einem Eingehen auf ein solches Angebot keine Rede sein. Es ist aber doch ein Zeichen unserer Zeit, daß man im und nach dem Schwarzwald Holz aus Westfalen zu solchen Preisen erwerben soll. Holz, von dem nicht ausgeschlossen ist, daß es vielleicht vom Schwarzwald dorthin gekommen. Unter den angebotenen Arten war auch Kiefernholz vertreten. Nun hat die Forstdirektion gestattet, daß auch in Teilen des Staatswaldes, der den städtischen Waldungen benachbart ist, Stockholz, vorerst 250 Raummeter, gewonnen werden darf. Soweit die Stadt die Aufbereitung nicht selbst in die Hand nimmt, wird das Stockholz Gewerbetreibenden überwiesen. Letztere müssen die Sprengung desselben selbst vornehmen. Vom Staate wurde ein Revierpreis von 4 Mark pro Raummeter angesetzt. Die Akkordlöhne von Holzhauern für neue Nutzungen in den städtischen Waldungen bewegen sich zwischen 3 Mark und 8 Mark pro Raummeter. Sie Haben um 1 Mark bezw. 50 Pfennig aufgeschlagen.
Handel und Verkehr.
Calw, 9. Ott. Der gestrige Pserdemarkt war mit 34 Pferden befahren, wovon 15 Stück verkauft wurden; die Preise gingen von 2000 Mark bis 5500 Mark. — Der Viehmarkt war mit 42 Stück Rindvieh befahren, worunter 8 Kühe, 4 Ochsen, 2 Farren und 28 Stück Jungvieh; die Preise richteten sich stets nach den gesetzlichen Höchstpreisen, mit dem entsprechenden Zuschlag. — Auf dem Schweinemarkt waren zugeführt: 247 Stück Milchschweine, die pro Paar 160 bis 280 kosteten und 32 Lääfer, von denen das Siück 160 bis 375 kostete. Die Preise gingen zurück, ein kleiner Teil der zugeführten Tiere blieb unverkauft.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 12. Oktober. Die Stadt.,Polizeidirektion gibt bekannt: Der auf 80 Pfennig für das Liter festgesetzte Ausschankpreis für Obstmost wird von den Wirten allgemein nicht eingehalten. Dagegen wird, wie den beteiligten Organisationen bereits mitgsteilt wurde, eingeschritten werden. Der Preis ist, wenn an
ders das Obst zu den vorgeschriebenen Richtpreisen gekauft worden ist, zureichend, dabei ist vorausgesetzt, daß der zum Ausschank gelangende Most vollwertig, d. h. mit 6 Zentnern Obst aus einen Eimer Most hergestellt sein soll.
Stuttgart, 12. Oktober. Am 24. und 25. Oktober hält die Württ. Bürgerpartei ihren zweiten Bertretertag ab, für den auch von Seiten des Landes sehr starke Teilnahme zu erwarten ist, da wichtige programmatische Fragen zur Entscheidung gebracht werden sollen. Am 24. Oktober, abends 8 Uhr, findet in der Liederhalle eine öffentliche Mitgliederversammlung statt, in der der Abg. Dr. Beihwänger über die politische Lage, die Abgg. Kraut und Bazille über Politik in der Nationalversammlung und im Landtag sprechen werden.
Ulm, 12. Oktober. Der aus dem Zellengefängnis des Fest- ungshaupttazaretts ausgebrochene, wegen wiederholten schweren. Einbruchsdiebstahls erst kürzlich mit 5 Jahren Zuchthaus bestrafte Georg Welsch vom Infanterie-Regiment 125 wurde''vorgestern abend von der Kriminalpolizei in Stuttgart festgenommen und von der Militärbehörde wieder nach Ulm zurückbefördert.
Berlin, 12. Oktober. Na chder „Deutschen Allgemeinen Zeitung" tagte gestern eine Konferenz zur Beratung der Valutafrage, in der im besonderen das Problem der Wechselkurse besprochen wurde. Es herrschte Einigkeit darüber, daß für eine Besserung der Valuta die Verhinderung nicht nur der Einfuhr von überflüssigen waren, sondern auch der Kapitalabwanderung wesentlich sei.
London, 12. Oktober. In den Erinnerungen Haldanes heißt es zum Schluß: Deutschland ist noch nicht tot. Es steht noch immer wirtschaftlich und industriell aus einer sehr hohen Stufe. Die große Gabe, wissenschaftlicher Erfindungen zu praktischen Zwecken auszunutzen, ist auch jetzt noch zu finden. Deshalb werden wir sehr bald wieder etwas von Deutschland hören, wenn auch sein Wirkungskreis nicht mehr militärischen Zielen zugewandt ist.
London, 10. Oktober. Der Abgeordnete des Bezirks Long- ford Patric wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er eine aufwieglerische Rede gehalten hatte. (Zur Nachahmung in Deutschland empfohlen. Schriftl.)
Newyork, 11. Oktober. Das Schisfahrtsamt der Vereinigten Staaten erwarb eine Petroleumstation von der französischen Regierung in Biserta und eine andere von der portugiesischen Regierung in Punta de Lenha.
Die Beamkenleuerungszulage.
Dem Landtag ist der angekündigte weitere Nachtrag zum Finanzgesetz 1919 zugegangen, der für eine einmalige Teuerungszulage an die im Dienst und im Ruhestand befindlichen Staatsbeamten, Lehrer und Geistliche, sowie an die Witwen und Waisen von früheren Staatsbeamten, Lehrern und Geistlichen, ferner an invalidierte Staatsarbeiter, Witwen und Waisen früherer Staatsarbeiter, 26,5 Millionen und weitere 55 Millionen für die Verkehrsanstalten anfordert. Soweit der erstere Betrag nicht aus dem wirklichen Anfall der Einnahmen gedeckt werden kann, ist er aus dem Betriebs- und Vorratskapital der Staatshauptkasse vorzuschießen. Zur Deckung der 55 Millionen soll ein Anlehen zulasten der Perkehrsanstaltenverwaltung unter möglichst günstigen Bedingungen ausgenommen werden. Die Zulage soll zur einen Hälfte sofort, nach Bewilligung des Gesetze«? zur anderen Hälfte am 15. Dezember ausbezahlt werden.
Der kohlenmangel und seine Folgen.
Die Kohlennöte und in Verbindung damit die großen Mängel an Elektrizität schneiden immer mehr in das gesamte Wirtschaftsleben ein. Durch die Betriebseinstelluug der Neckarwerke muß in Eßlingen der Straßenbahnbetrieb bis auf weiteres eingestellt werden. Aus dem gleichen Grudne kann die „Göppinger Zeitung" am Montag nicht erscheinen; die Zeitung wird erst am Dienstag früh den Lesern zugestellt. — Das städtische Gaswerk in Gmünd hat nur noch für zwei Tage Kohlen; falls inzwischen keine Anlieferung «rfolgt, muß die Gasabgabe vollständig eingestellt werden. §
Der Friedensverkrag km französischen Senat angenommen.
11- Oktober. Der Senat hat den Friedensvertrag mit 217 Stimmen bei einer Stimmenthaltung zugestimmt. Der Vertrag mit England und den Vereinigten Staaten wurde einstimmig mit 218 Stimmen angenommen.
Stadtpslege Neuenbürg.
Die Steuerpflichtigen werden aufgefordert, an ihrer Steuerschutd'gkett für 1919, die nun zur Hälfte verfallen ist. Abschlagszahlungen zu leisten.
Ebenso sind Rückstände vom Steuerjahr 1918 in möglichster Bälde zu bereinigen.
Die Ausgabe der neuen Steuerzettel wird sich noch um einige Wochen verzögern.
Stadtpfleger Es sich.
Calmbach.
Anläßlich der Verlängerung der Wasserleitung von Geb. Nr. 279 bis zum Neubau des Fritz Döttling, Kauf Manns im Würzbachtal werden die
am Mittwoch, den 13. Oktober 1919 vormittags 11'/, Uhr vergeben.
Liebhaber wollen sich zum bestimmten Termin auf dem Rathaus einfinden.
Calmbach, 11. Oktober 1919. Schultheißenamt ^A.-V. d'Argenz.
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Donnerstag, de« IS. Oktober ISIS, vormittag, 10 Ahr» gegen sofortige Barzahlung
drei schwere Arbeitspferde (2 Fuchsstute, und eine Braunstute)
zur Versteigerung.
Zusammenkunft bei der „Krone".
Wildbad» den 13. Oktober 1919.
— Höhle, Gerichtsvollzieher.
kreiviUige Versteigerung.
Wegen Wegzug halten wir am Dienstag, den 14. ds. Mts. nachmittag von 2 Uhr an eine Versteigerung in allerlei Haushaltungsgegenständen gegen Barzahlung ab:
2 Ansatzkolben, 80 Wein- und Bierflaschen, Steingut, Glas, Porzellan, irdene und Blechgeschirre, 2 Reisekoffer, 1 Waschkorb, Vorhangstangen mit Rosetten, 2 Vogelkäfige, verschiedenes Schreinerwerk, darunter 1 ungebrauchter Nachtstuhl, Backmulde, Hackholz und ein 3teiliges Wiegenmesser. Rotenbach, 13. Okt. 1919.
L. Delzle.
Wr-mdKMtKanhek-Vttli!uf.
MMli Am Mittwoch, den IS.OKt., von vorm. 8 Uhr MM ab, verkaufeich gegen Barzahlung zirka 100 guterhaltene
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