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uenbürg, Montag, den 13 . Oktober

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77 . Jahrgang.

Vie ein Ausländer über die deutschen Arbeiter denkt.

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Ln bekannte Schweizer MMärkritiker Oberst Egli, der als ^wirklicher Freund Deutschlands anzusprechen ist, hat kürzlich M Reise durch Deutschland unternommen, über deren Eindrücke ll schreibt:

, Auf einer Reise, die mich in den letzten Wochen durch weite biele Deutschlands führte, hatte ich Gelegenheit, mit vielen wschen der verschiedensten Stände zusammenzukommen. Mit tunen mußte ich erkennen, wie auch heute die allgemeine Lage Reiches immer noch falsch beurteilt wird und wie nur ver- llnismiißig wenige erkannt haben, an welchem Abgrund Deutsch­heute steht. Namentlich in den Arbeiterklassen kann man sich immer nicht von der Anschauung trennen, daß sich das Pro- M anderer, auch der feindlichen Länder für die deutschen -steiler einsetzen werde. Die große Masse der deutschen Arbeiter -M nicht national, sondern glaubt immer noch an die Jnterna- Daran hat das völlige Versagen des Proteststreiks gegen I Gewaltfrieden in den Ententeländern nichts ändern können, buch die jahrelange Propaganda der Arbeiterführer ist der Glaube g die Solidarität der Arbeiter aller Staaten so in die Köpfe der Kitschen Arbeiter hineingehämmert worden, daß sie sich von diesem Lahn noch nicht haben frei machen können. Allerdings geschieht

und sofort bki ch nur wenig, um die Wahrheit über die Lage zu verbreiten.

te Arbeiterolätter, die ich unterwegs las, verschwiegen gerade das Sesentliche: daß die ganze Zukunft Deutschlands davon abhängt, ob !i deutsche Arbeiter wieder zur Arbeit zurückkehrt und seine maß- und oft wahnwitzigen Forderungen auf das im Rahmen der M-nlwirtschaft Erreichbare einschränkt. Statt Vernunft zu pre- tzi>, fahren sie fort, zu verhetzen, denn nur so glauben sich die Mer halten zu können. Unkenntnis der tatsächlichen Lage, kl ssl QU verheil und Gewissenlosigkeit arbeiten in trautem Verein.

U W ins so weiter, so kann eine weitere Verschlimmerung der

^ * «im und äußeren Verhältnisse Deutschlands gar nicht aus-

-chläuche 27 ^ »n.

ei größeren Be- llnterdessen-treibl das Stamsschiff Deutschlands immer weiter Nachnahme oder «ch links. Die Anschauung ist in weiten Kreisen verbreitet, daß Mist noch eine Regierung der Unabhängigen Sozialdemokratie Mimen müsse, bevor eine Besserung eintreten könne. Erst, wenn diese ihre Unfähigkeit bewiesen habe, werde eine Umkehr zur kermmst eintreten. Bevor man also an die Wiederherstellung B Beschädigten und Zerstörten gehen will, sei das Wenige, das Blieben ist, denen auszuliefern, die es ganz sicher völlig zu- Mide richten werden. Nach dem Zusammenbruch von 1918 soll iber eine nochmalige Katastrophe eintreten, und erst, wenn auch 'eiiberstanden sein wird, hofft man auf Besserung, das ist natürlich ein Irrweg, denn je größer Nie Zerstörung, so schwerer und langwieriger der Ausbau. Deutschland kann Bte weniger als je allein bestehen. Es braucht das Ausland, i weiter leben zu können, es sei denn, es werden die zehn Mionen Deutsche, die nach Clemenceau heute noch zu «iel da ib, auf kurzem Wege oder durch das langsame Verfahren der Entkräftigung dem Untergänge geweiht. Soll der Untergang Ms großen Teiles des deutschen Volkes vermieden werden, so das Ausland Vertrauen zu den inneren Verhältnissen Deutsch- «s zurückgewinnen können. Das ist aber nicht der Fall, wenn ln Deutschland unabhängige Sozialisten, Spartakisten und Kom- Mmsten ans Ruder kommen. Gewinnen diese Parteien die Ober- ' ft tritt ganz von selbst die Handelssperre wieder ein und damit . die Arbeitslosigkeit, Hunger und Elend. Auf Hilfe vom MÄand her können die deutschen Arbeitermassen in keinem Falle Onen; im Gegenteil: je weniger Deutschland an Waren auszu- Mn vermag, um so besser stellt sich der ausländische Arbeiter.

Das einzige Mittel, um aus den unerträglichen Zuständen Muszukammen, ist Arbeit, fleißige Arbeit. Soviel ich auf ^Arr Reise sehen und erfahren konnte, sind die deutschen Jndu- MAn und der deutsche Handel unternehmungslustig und trotz kr Hchxren Verhältnisse bereit,'selbst große Opfer zu bringen, "" bie Geschäfte wieder in Schwung zu bringen und reichlich Gelegenheit zu schassen. Es liegt eigentlich nur an dem , der Arbeitslust und an den Forderungen der Arbeiter M, wenn es nicht rascher vorwärts geht. Aber nicht einmal ?>e im Lande vorhandenen Betriebsmittel und Rohstoffe werden '"ausreichenden Mengen gefördert, so daß die Gefahr besteht, daß ""4 die aus dem Ausland kommenden Rohstoffe nicht verwertet Men können. Wenn nicht in letzter Stunde die Massen zur Munfl zurückkehren, so steht Deutschland vor einem Winter, ^Wimmer werden wird, als alle früheren Kriegswinter zu-

Diese Darstellungen treffen den Nagel auf den Kopf. Wir Wgrunde an der Arbeitsunlust, den fortwährenden Streiks ^ lebenswichtigsten Berufen und Betrieben, an der alles Menden und auslösenden Agitation radikalsozialistischer und .Munistischer Kreise. Der große Teil der deutschen Arbeiter- W jagt Phantasien nach, Wolkenbildern, die eines Tages wie ft^dlasen platzen. Derweil wird das Elend größer, wir kom- .EM Abgrund immer näher. Und noch glauben deutsche oknn- 1U.1 sie hätten vom Ausland irgendwelche Hilfe für die

^ rmi^Euhung ihrer Ideen und Beistand im Kampfe dafür zu erstklassigen, » Die ausländischen Arbeiter, von den Bolschewisten

in s'^k abgesehen, Denken gar nicht an solche Hilfe, sie denken y D selbst, und sie haben Nationalgefühl in so überreichem R ° sie zunächst die Interessen ihres Landes wahren, kut^.en"" es nicht mehr lange weilergehen. Man muß den

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5^nngen, der Arbeiterschaft dies klipp und klar zu sagen, "«n begeht sonst ein Verbrechen an ihr.

Deutschland.

Stuttgart, 11. Oktober. Wie wir hören, hat der Landtags- abgeordnete Johannes Fischer den ihm von der Deutschen demo­kratischen Partei angebotenen Chefredakteurposten amBeob­achter" angenommen.

Stuttgart» 11. Oktober.. Der Deutsche Metallarbeiterverband hält am Montag, den 13. Oktober in Stuttgart seine Generalver­sammlung ab. Nach dem Geschäftsbericht des Gewerkschafts- Vorstandes zählt der Verband Wer 1 Millionen Mitglieder, während er im Jahre 1917 nur 247 360 Mitglieder hatte. Die Tagung wird sich mit der Beratung des Statuts und sonstigen Verbandsangelegenheiten befassen. Es liegen nicht weniger als 419 Anträge vor. Zur Tagesordnung wird beantragt, die Themen überGewerkschaften und Rätesystem" ynd dieSozialisierung in der Metallindustrie" als besondere Punkte auf die Tagesord nung zu setzen. Die gewerkschaftliche Organisation des Metall- arbviteroerbandes ist die stärkste deutsche gewerkschaftliche Orga­nisation. Reichsarbeitsminister Schlicke wird den Geschäftsbericht erstatten.

Karlsruhe, 11. Oktober. Ueber die Verstaatlichung der Elek­trizitätswirtschaft sprach Arbeitsmimster Rückert in einer hiesigen Versammlung des sozialdemokratischen Vereins. Zu dem Ent­würfe des Reichsgesetzes über die Elektrizitätswirtschaft erklärte der Minister, er wünsche, daß in der Verstaatlichung weiter ge­gangen werde und daß die Verstaatlichung bereits bei 20 000 Volt bezw. 1000 Kilowatt beginnen sollte. Der Ausbau des badi­schen Murgwerkes werde beschleunigt.

Karlsruhe, 11. Oktober. DieStraßburger Neue Zeitung" berichtet, 'daß insgesamt 22 500 Deutsche bisher das frühere Reichsland verlassen haben. Nach derselben Quelle werden im Elsaß alle deutschen Denkmäler eingeschmolzen. Der Erlös soll auf die Schadensersatzforderungen angerechnet werden.

Mannheim, 10. Oktober. Die gestrige Mitgliederversamm­lung der sozialdemokratischen Partei befaßte sich mit der Frage der Einwohnerwehr. Minister Remmele versuchte, die bestehen­den Bedenken zu zerstreuen und sagte, nach derVolksstimme", die Einwohnerwehr sei nicht zur Unterdrückung wirtschaftlicher Streiks, sondern zur Sicherung von Plünderungen und sonstigen Verbrechen da. Die Hauptgesahr liege nicht rechts, sondern links von den Sozialdemokraten. Für die Einführung der Monarchie bilde die Einwohnerwehr keine Grundlage. Sie soll für die Selbsterhaltung der Nation geschaffen werden. Die Versamm­lung beschloß, daß die Partei als solche sich der Einwohnerwehr gegenüber neutral verhalte.

München» 11. Oktober. Gegen die Einstellung des Personen- zugoerkehrs wendet sich das Mitglied des bayerischen Eisenbahn­rates Fränkel. Eine auch nur wenige Wochen umfassende Sperre des Personenverkehrs komme dem wirtschaftlichen Zusammenbruch gleich, weil sie die Tausende von Ausländern, welche zurzeit zum Ankäufe deutscher Erzeugnisse bei uns weilen, veranlassen würde, Hals über Kops abzureisen. Eine neue Valutakrise würde die unmittelbare Folge sein. Im übrigen erklärt Fränkel, daß nicht die Kohlenknappheit, sondern der Mangel an betriebsfähigen Lo­komotiven zurzeit die Hauptsorge unserer Verkehrsverwaliungen bildet.

Berlin, 10. Oktober. DasAchtuhrabendblatt" veröffentlicht ein Schreiben des Generals Grüner, in dem dieser erklärt, der Artikel des Grafen Waldersee über die Novembervorgänge 1918 in der Wochenschrift.Deutsche Aufgaben" sei voll von tatsächlichen Unrichtigkeiten und Entstellungen und verfolge die Tendenz, Grü­ner als Werkzeug und Helfer revolutionärer Auftraggeber hinzu­stellen. Gröner erklärt diese Darstellung als eine verleumderische Ehrabschneiderei.

Berlin, 11. Oktober. Ueber einen angeblich drohenden Zu­sammenbruch der Kartoffelversorgung gehen aus Grund van Mit­teilungen einer Kartvffelanbaugesellschaft beunruhigende Nachrich­ten durch die Presse. Die Reichskartoffelstelle steht der Veröffent­lichung dieser Notiz vollkommen fern. Von einem Zusammen bruch der Kartoffelversorgung kann keine Rede sein. Von nächster Woche an wird sich infolge einer Bevorzugung der Kartoffeltrans­porte die Lage voraussichtlich bessern. Selbst bei einer Ernte von nur 50 Prozent Der Friedensernte werden die Rationen bei glattem Transport aufrecht erhalten werden können. (Hoffentlich ist das kein Kanzleitrost. Schriftl.)

Berlin, 11. Oktober. Auf eine Anfrage der deutschen Waffen­stillstandskommission in Köln vom 4. Oktober wird englischerseit's erklärt:Alle Gerüchte, die darauf Hinzielen, daß die britische Re­gierung vom Schicksal des Handels-U-BootesBremen" Kenntnis hat, sind unbegründet. Wie schon mitgeteilt, hat die britische Re­gierung keine Kenntnis irgend welcher Art über das Schicksal dieses Fahrzeuges."

Saarbrücken, 11. Oktober. Als Opfer der Unruhen wurde von der Polizei eine größere Anzahl Verwundeter gemeldet. Nach derSaarbrücker Zeitung" sind bis heute 400 Personen festge­nommen worden, bei Denen geraubte Waren gesunden wurden. Bei den Haussuchungen wurden Waren aller Art im Werte von 1 Millionen Mark den Plünderern wieder abgenommen.

Zur Frage der Kabinettsumbildung.

DieGöppinger Freie VolkszeiAmg" beschäftigt sich mit der Frage der Regierungsumbildung in Württemberg. Es gebe in der Sozialdemokratie Genossen,'schreibt das Blatt, die eine Lö­sung nach den Vorgängen im Reich für richtig halten, und zwar in der Weise, daß die Sozialdemokratie in Württemberg aus ihre jetzige stärkere Vertretung in der Regierung, die den erworbenen Sitzen im Landtag nicht entspreche, verzichten solle. Der Partei solle keine größere Verantwortung auserlegt werden, als sie nach

ihrer parlamentarischen Stärke tragen müsse. Das Blatt schreM dann weiter: Diese Genossen übersehen aber, daß die größevr Anteilnahme der Sozialdemokratie an der Regierung eine histo­rische durch die Revolution gewordene Notwendigkett ist. Dir württembergische Arbeiterschaft könnte es nicht verstehen, w«m die Sozialdemokratie einen Posten, aüf den sie gestellt wurde, ohne Not preisgeben würde. In regelmäßigen geordneten Zeiten ist es gewiß richtig, daß die Parteien auch nach ihrer Stärke in der parlamentarischen Regierung vertreten sind. Wir leben ab« nicht in geordneten Zeiten. Die Nachwirkungen des Krieges nnd der Revolution sind noch nicht überwunden. Die Regier»r>G braucht mehr als je Vertrauen der Arbeiterschaft. Dieses Ver­trauen wird sicher nicht dadurch gestärkt, daß an die Stelle eines sozialdemokratischen Ministers ein bürgerlicher tritt. Eine Neu­bildung sollte nicht jetzt, sondern erst nach den im Frühjahr de» nächsten Jahres stattfindenden Landtagswahlen erfolgen.

Umsatzsteuer.

Die Umsatzsteuer, die die Lieferungen und sonstigen Leistun­gen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt innerhalb seines Unternehmens ausführt, war mit 1 Prozent von der Re­gierung geplant. Die Nattonalversammlung hat den Satz aus 11L Prozent erhöht und will durch weiteren AuWau der Luxus­steuer, die die Lieferung von luxussteuerpflichtigen Gegenständen beim Hersteller auf 10 Prozent und im Kleinhandel aus 15 Pro­zent Steuer vorgesehen hatte, bis zu 25 Prozent, die erhöht« Umsatzsteuer auf die Lieferung hauswirtschaftiicher Gegenstände im Kleinhandel von 5 Prozent dadurch überflüssig -machen. Daß durch die 5prozentige Umsatzsteuer der Kleinhandel aufgeschmissen würde, ist in maßgebenden Kreisen erkannt worden. Es regnete deshalb auch aus diesen Jnteressenkreisen von Einzelnen und Entschließungen an das Reichsfinanzmimsterium und die Natio­nalversammlung. Selbst die Entnahmen für eigenen Verbrauch aus dem eigenen Betrieb sollen der 5prozenügen Umsatzsteuer un­terliegen. Und nicht mit Unrecht. Es ist nicht einzusehen, warum der Selbstkäufer seine Nahrungsmittel billiger bekommen soll als der kaufende Kunde. Die Umsatzsteuer soll vier Milliarden brin­gen. Da Lars aber nicht durch, erhöhte Steuer die Lebenshaltung eingeschränkt werden. Ein Steuergesetz, das Summen bringen soll, muß so eingerichtet sein, daß es den Konsum nicht einschränki, sondern hebt. Es steht außer Zweifel, daß das Umsatzsteuergesetz einen der wichtigsten Teile der Reichsfinanzresorm Larstellt. Aus seine Lösung durch die Nationalversammlung darf man bei den vielen widerstreitenden Interessen gespannt sein.

Das bayerische Zenlrum und die Regierungskrise in Bayern.

München, 10. Oktober. Die Landeskonferenz der bayerischen Volkspartei (Zentrum) beschloß in einer Resolutton, daß sie für eine Aenderung oder Neubildung der Regierung unter eigener Uebcrnahme des Präsidiums nicht zu habe»-ist. Wohl aber er­scheint ihr eine Verbreiterung der parlamentarischen Basis als wünschenswert, wobei an die Herernnahme von Mitgliedern des Bauernbundes und der Mittelpartei in die Regierung gedacht wird. Diese Regierung wird dann vor allem die Staatshaus­haltvorlage und ein neues Landtagswahlgesetz zu erledigen haben, worauf Neuwahlen für den Landtag ausgeschrieben werden sollen. Sollt; die Lösung dex. Krise auf dieser Basis nicht möglich sein, dann müßte man dem Volke durch Neuwahlen aus Grund de« alten Wahlgesetzes die Entscheidung überlassen.

Die Zahl der heimgekehrlen.

Berlin, 10. Oktober. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Aivilgefangene teilt mit: Die Gesamtzahl der heimgekehrten Ge­fangenen, die bis zum 7. Oktober in den Durchgangslagern einge­troffen sind, beläuft sich auf rund 270 000 Mann. Alle Kriegs­gefangenen, die sich auf französischem Boden in amerikanischer Hand befanden, sind jetzt zurück. Ferner befinden sich unter den Heimgekehrten rund 3500 Mann, die in belgischer Kriegsgefangen­schaft waren.

Sind das auch Deutsche?

Berlin, 10. Oktober. Von in Holland, der Schweiz und Däne­mark sich aufhaltenden deutschen Personen mehren sich seit Wochen die Anträge um Entlassung aus dem deutschen Staatsoerbande. Die Anträge haben bei den zuständigen Stellen einen derartigen Umfang angenommen/ daß besondere Hilfskräfte eingestellt wer­den mußten. Mutmaßlich stehen die zahlreichen Anträge in Ver­bindung mit der Steuerlast in Deutschland für die nächsten Jahre.

Berlin, 11. Oktober. Der Gesetzentwurf Wer die Aenderung des Gerichtsverfassungsgesetzes soll der Nationalversammlung Ende Oktober zngehen. Der Haushaltausschuß der National­versammlung nahm bei Beratung -des Etats des Reichsarbeits- ministeriums einen Antrag der Demokraten an, daß auch Frauen als Vortragende Räte berufen werden können. Die Freilassung der deutschen Zivilinternierten in Frankreich ist beschlossen. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Ziv-ilgefangrne teilt mit, daß der Heimtransport in einigen Tagen beginnen wird.

Deutsche Nationalversammlung.

Berlin, 10. Oktober. Der Freitag brachte, Len meisten wohl unerwartet, den Höhepunkt der großen politischen Aussprache und stürmische Szenen. Der erste Redner, Abg. Botz (Z.) trug aller­dings keine Schuld daran. Im ruhigen Gleichmaß rechtfertigte er die Vertrauenswürdigkeit des Koalitionskabinetts, besonder» gegenüber den Dsutschnationalen, denen er Planmäßige Untergrab­ung der Regrerungsautorität zum Vorwurf machte.

Das Gegenteil von Optimismus, zu dem der Zentrumsrednrr im Hinblick aus die Zukunft sich bekannte, verkörperte alsbald Abg. Henke (U.). Von dieser Regierung erhofft er weniger als