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i7. Jahrgang.
Neuenbürg, Montag den 22. September 1919.
Deutschland.
Stuttgart, 20. Sept. Mit Schreiben des Stnatsministerinms NM 17- September ist dem Präsidium des Landtags der Ent- Ms eines Verfassungsgesetzes betr. einige Aenderungen der Ver- fassmgsurkunde des freien Volksstaats Württemberg zugegangen.
Stuttgart. 20. Sept. Finanzminister Liesching wird zunächst auch die Leitung des neu zu schaffenden Landesfinanzamtes übe» nchmen. Diese Personalunion zwischen beiden Aemtern soll 2 gahre dauern. Aehnlich wurde die Angelegenheit in Baden ge-
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Stuttgart, 20. Sept. Gestern Abend sprach das Mitglied der Nationalversammlung Herrmann-Reutlingen in einer geschlossenen Mitgliederversammlung der Deutschen demokratischen Partei über die Stellung der Partei zur Friedens- und Sozialisierungsrage, sowie über die neuen Steuern. Ueber den Eintritt der Partei in die Regierung erklärte er, daß dieser nur erfolgen könne, wenn klare Garantien gegeben würden, daß im Sinne der Demokratie regiert werde. — Der bisherige Chefredakteur der Tübinger Chronik, Dr. Rames, ist zum Geschäftsführer der neu gegründeten Deutschen Volkspartei-Landesverband Württemberg Stresemann'scher Richtung) bestellt worden.
Kaiserslautern, 20. Sept. Die Leitung des Zentrums in der Pfalz erläßt im „Volksboten" in Kaiserslautern folgende Erklärung: „Wir verurteilen die Landauer Separatistenbewegung aufs chärfste, sind aber im übrigen, nachdem die Dynastie Wittelsbach verschwunden ist, der Meinung, daß uns nichts mehr an Bayern bindet".
München, 19. Sept. Der frühere Polizeipräsident während der Rätezeit, Mayerguenter, ist aus dem Gefängnis mit mehreren anderen Gefangenen ausgebrochen.
München, 20. Sept. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" berichten über eine geheime Konferenz revolutionärer Kommunion deutscher und russischer Nationalität in Hof, auf der ein Kampspragramm für den Winter festgelegt werden sollte. In planmäßiger Vorbereitung der großangelegten Umsturzoewegung seien Ser Generalstreik in den Jndustrieen, Zersplitterung und Enwas'mung der Reichswehr und Sturz der demokratischen Regierung zu Gunsten einer kommunistischen Regierung in Aussicht genommen gewesen. In Leipzig sollte eine Zentralleitung eingesetzt werden, die später mit einer Zentralstelle in Braunschweig Msammenärbeiten sollte.
München, 20. Sept. Die Staatsanwaltschaft des Münchener .Volksgerächtes hat bereits wegen des zweiten Gsiselmordprozesses Sos Verfahren eintzeleitet. Hierfür kommen bereits sechs Angeklagte in Betracht, die als Zeugen im ersten Prozeß vernommen wurden. Ein weiterer Mittäter ist gestern in der Nähe von Rosenheim festgenommen worden. Dazu gesellt sich roch der rufst sche Student Krylenko.
Dresden, 19. Sept. In der Stadtverordnetenversammlung wurde gestern unter lebhaftem Widerspruch der Rechten ein Antrag der Unabhängigen wegen Entfernung der Kaiser- und Königs- bilder, sowie aller Anzeichen des früheren Regierungs-, und Staatssystems in den städtischen Schulen und öffentlichen Gebäuden angenommen, mit Ausnahme derjenigen Bilder, die von künstlerischer und geschichtlicher Bedeutung sind.
Berlin, 19. Sept. Nach der „Vossischen Zeitung" wurde der Kommandant der württembergi-schen Reichswehrbrigade Nr. 13, Generalmajor Haas, zum Landeskommandanten Württembergs ernannt.
Berlin, 20. Sept. Die deutsche Regierung protestiert m ihrer Antwort an die Entente in der Anschlußfrage gegen die verletzende Form der letzten Clemenceaunote.
Berlin, 20. Sept. Hinsichtlich der Auslieferung des deutschen Kriegsmaterials an die Entente ist Deutschland ein weiteres Zugeständnis gemacht. Der Oberste Rat sagte auf Antrag unserer De- ÜMrten zu, daß die Entsendung des alliierten Ausschusses zur llrderwachung der Auslieferung unseres Kriegsmaterials verschoben werde.
Berlin, 20. Sept Der Rcichswehrminister weist auf Veach- Ser Verordnung vom 31. März 1919 hin, wonach Minder- kährige zu ihrer Einstellung in dis Reichswehr der 'christlichen Erlaubnis ihrer gesetzlichen Vertreter bedürfen. Wo Einstellungen "hne diese Elaubnis, also bestimmungswidrig erfolgt lind, sind die Freiwilligen sofort zu entlassen.
Gemeindeanleil an der Reichsumsahsteuer.
Von der in Württemberg aufkommenden Einnahme aus der Reichsumsatzsteuer fließen den Gemeinden 10 Prozent zu. Dieser ztnteil wird in der folgenden Weise verteilt: sin Drittel ist den Gemeinden nach der in ihrem Bezirk angefallenen Jsteinnahme an Umsatzsteuer zu überweisen; ein Drittel ist unter sie nach der Einwohnerzahl (Zählung von 1910) zu verteilen; der Rest fließt nach der Einwohnerzahl den Gemeinden zu, die in dem der Verkeilung vorhergehenden Rechnungsjahr eine Gemeindeumlage von mehr als 12 Prozent der Kataster erhoben haben. Bei zusammen- Msetzten Gemeinden ist der Umlagesatz des Hauptorts, gegebenenfalls unter Hinzurechnung des Prozentsatzes der Gesamtgemeinde Umlage maßgebend, eine etwaige Unterausteilung der Gemeinde Zu überlassen.
Ueber die Einzelheiten des Münchener Urleilsvollzngrs wird noch berichtet: Um X3 Uhr nachmittags wurde den Verurteilten sämtlich von dem Beschluß des Staatsminister'ums Kenntnis gegeben. Nach geistlichem Zuspruch verlangte nur Fritz seid! um» Gsell, -er ihnen auch gewährt wurde. 15 Minuten nach 3 ühr wurden die Veturteilten auf den Hof des Gefängnisses geführt und in drei Minuten war das Urteil vollstreckt. Fritz Seidl Hatte im Angesichts des Todes seine Fassung völlig verloren. Er
zitterte heftig und verlangte noch zuletzt, um sein Leben zu verlängern, dem Staatsanwalt vorgeführt zu werden, angebtick um wichtige Enthüllungen zu machen. Sein Verlangen wurde oX e- lehnt.
Die Verurteilten Schicklhofer und Fehmer ergingen sich in groben Beschimpfungen gegen die Regierung und geg>n das Bvll- strecküngskommando. Fehmer rief: „Es lebe die Weltrevclutwn!" Die Verurteilten Hallen bis zuletzt mit ihrer Begnadigung gerechnet und an eine baldige Befreiung durch dis kommende Revolution geglaubt, wie sie den Wärtern des Gefängnisses bis Fcmtag mittag immer wieder versicherten.
Der Staatsanwalt und die Richter haben zahlreiche Briefe mit Todesdrohungen erhalten. Auch die Mitglieder des Ministeriums Hoffmann sind mit gleichen Sendungen überhäuft worden, die ihnen das Schicksal der Verurteilten ankündigt, falls deren .Einrichtung erfolgen sollte.
Zum Valulasiurz.
Äußernder Verurteilung Detuschlands zur Aushändigung seines Betriebskapitals, durch das Versailler Machwerk, und dem französischen Schmuggel über den Rhein zu Wucherpreisen ist jeder einzelne an dem Valutasturz schuld, der durch Verbrauch unnötiger Auslandswaren zu der Ueberschwemmung unserer Nachbarländer mit Markbanknoten beigetragen hat. Daß beispielsweise in so schlechten Zeiten in allen Werkstätten und Büros als falsch verstandene Zeichen der Freiheit, in wenigen Monaten für 114 Milliarden Mark teuere und gesundheitsschädliche Zigaretten verraucht wurden, ist ein kleiner Beweis für den Mangel an Verständnis und Selbstdisziplin, an dem von oben bis unten unser Volk krankt. Die Verbrauchs- und Verschwendungssucht trug zum ungeheuren Umlauf von 50 Milliarden Papiergeld bei, eine Folge davon war der Zweifel über den inneren Wert unserer Banknoten.
Ausland.
Bern, 20. Sept. Die japanische Botschaft in Rom stellt den dieser Tage im römischen „Tempo" gemeldeten Abschluß eines deutsch-japanischen Abkommens, welches angeblich anfangs Oktober vorigen Jahres in Haag unterzeichnet worden sein soll und die Wiederaufrichtung Rußlands, die Erschließung Zentralasiens und Persiens, sowie spätere gemeinsame Fühlungnahme Deutschlands, Japans und Rußlands gegen England und Amerika bezwecken wollte, mit aller Bestimmtheit in Abrede.
Rotterdam, 20. Sept. Im Wirtschaftsausschuß des englischen Unterhauses teilte Valsour mit, daß der englischen Regierung von einer Festsetzung der Schadenersatzansprüche Deutschlands, wie sie in der französischen Kammer gegeben wurde, nichts bekannt sei..
Paris. 20. Sept. Der Oberbefehl der alliierten Truppen am Rhein soll einem französischen General anvertraut werden. Belgien hat sich bereits damit einverstanden erklärt, doch stehr die Zustimmung Englands und Amerikas noch aus.
Tokio» 20. Sept. Der Ausschuß des japanischen Parlaments stimmt mit allen gegen 3 Stimmen der Ratifikation des Friedens- Vertrages mit Deutschland zu.
Die Sohlennot in Wien.
Berlin, 20. Sept. Wie der „B. Z." von Reichskohlenk'r mislar auf Anfrage mitgeteilt wird, erfolgte bisher die Belieferung Deutsch-Oesterreichs mit deutscher Kohle entsprechend den vertraglichen Abmachungen. Nach dem Vertrage, der ohne jede Gegenleistung bis zum 1. Dezember abgeschlossen ist, dek mimt e ester- reich täglich 7000 Tonnen oberschlesischer Kolsir, allerdings unter der Voraussetzung, daß der Haupteisenbahnversand täglich 5>)0 Waggons beträgt. Da gegenwärtig der Versand täglich nur etwa 5000—5500 Waggons ausmacht, erhält Deutsch-Ö sterreich n cht ganz 6000 Tonnen oberschlesifche Kohle täglich. Der y.-uptgrund der Wiener Kohlennot liegt ddrin, daß die Tscheche Slowakei und vor allen Dingen Polen mit ihren Kohlenlieferunqen an Deu'.'ch- Oesterreich im Rückstand sind.
Wien, 20. Sept. Die Kohlenkatastrophe ist bereits heute ein- getreten. Der Straßenbahnverkehr wurde stark cmzeschrärikt Auch die Sparmaßnahmen in den Privatbetrieben steh n bereits heute bevor.
Ein Stimmungsbild aus Metz.
Die Lothringer Volkstribüne schreibt: „Jeder Tag der , liberie" zwingt uns neue Fesseln auf; im Grunde genommen genießen wir Elsaß-Lothringer nur die Freiheit der Polizei-Aufsicht. Bald wächst Gras auf der Römerstraße (einst die belebteste Straße von Metz!), und wir schicken unsere Schafe dorthin weiden. Mancher Franzose äußert sich, daß unsere Städtchen in Eli rß Lothringen herrlich gebaut sind und besonders sauber sind. C.nen sticken Baynhof wie den Metzer und Colmarer kennt mm in Frankreich nicht. Wer hat uns solche Zustände gebracht? Lickerlich keine Phrasen- und Huldigungstrlegramme-Regierung. Alles mögliche haben diese Herren im Kopfe, bloß nichts Ernstes und Organisatorisches! Wer ist der tüchtige Organisator der Maffenaiisweismigen? Man verleihe ihm eine Täppigkeitsmedaille! Es ist cm- Gottes- schande, wie Leute ausgewiesen werden. Ohne Grund, ohne nichts müssen sie wegziehen, wie Hunde verjagt. Was gedenkt wohl die Regierung aus Elsaß-Lothringen zu machen? Der Michel rechts vom Rhein lacht sich einen Bruch, er denkt quietschvergnügt: Wir haben das Land Elsaß-Lothringen verloren, aber die Bevölkerung kehrt zurück! Was mögen die Ausgewiesenen in Deutschland für einen Haß säen und was wird später Frankreich ernren!"
Die Fiumefrage.
Zürich. 20. Sept. Der „Secolo" meldet, daß die 'italienische Regierung auf Antrag des Rats der Alliierten Gabriele d'Anmin-
zio ein dreitägiges Ultimatum zur Räumung Fiumes überm:n-in
mußte, welches Montag früh abläuft.
Der Oberste Kriegsrat.
Genf. 20. Sept. Marschall Fach ist zum Präsidenten des Obersten Kriegsrats ernannt worden; zu weiteren Mitgliedern wurden ernannt die Generäle Petain und Fenchel d' Echeray. Dagegen ist Joffre nicht berücksichtigt worden. — Fach soll eine energische Aktion im Baltikum fordern, -och sei vorher eine diplomatische Aktion in Erwägung gezogen.
Zu den bulgarischen Ariedensbedingungen.
Paris. 19. Sept. Der „Temps" gibt die hauptsächlichsten militärischen und wirtschaftlichen Vertragsbestimmungen des bulgarischen Friedensvertrages an. Sie enthalten namentlich die Abschaffung des obligatorischen Militärdienstes. Ferner darf die Wehrmacht zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung nicht mehr als 20 000 Mann betragen. Die Zahl der Zollwächter. Waldhüter, Schutzleute, Polizeiagenten suw. ist aus 10 300 ststge- setzt. Waffen und Munition, welche die durch den Vertrag angegebene Zahl übersteigen, müssen an einem durch die Entente )» bezeichnenden Orte abgegeben werden. Bulgarien wird alle den Alliierten gestohlenen Gegenstände, Akten und Dokumente wieder zurückgeben und alle Personen an die interalliierten Militärgerichte ausliefern, die sich gegen die Kriegsgesetze vergangen haben. Schließlich bezahlt Bulgarien eine Kriegsentschädigung van 2 Milliarden 250 Millionen Franken, deren Zahlung ln einer Ma- ximalfrist von 37 Jahren erfolgt sein muß. — Also ganz nach dem Schema des deutschen „Friedensvertrags" gearbeitet!
Paris. 20. Sept. Havas meldet: Bei der Ueberreichung des bulgarischen Friedensvertrages führte der erste Delegierte der bulgarischen Delegation Theodorow u. a. aus, die Politik Ferdinands und Radoslowows habe eine Vergewaltigung des Willens des bulgarischen Volkes dargestellt. Der größte Teil des Volkes sel gegen seinen Willen in den Krieg hineingezogen worden. Das bulgarische Volk hoffe, daß die Alliierten es billiger Weise nicht für alles haftbar machen würden, wozu es durch die unglückselig» Verkettung der Ereignisse gezwungen worden sei. Das Bolk selbst sei unschuldig, wenn auch eine Verantwortlichkeit des Staates nicht abzuleugnen sei.
Amsterdam, 20. Sept. „Allgemein, Handelsblad" meldet aus London, anläßlich des Friedensvertrages mit Bulgarien würde» ungefähr zwei Millionen Menschen unter nicht bulgarische Herrschaft kommen. Dazu schreibt „Daily Chronicle", diese Verletzung des souveränen Prinzips sei sehr ernst. Auf diesem Wege könne man am Balkan keinen Frieden erreichen und es sei umso weniger eine Entschuldigung dafür vorhanden, als Griechenland und Serbien ohnehin ihre Kriegsziele schon erreickt hätten.
Die südafrikanische Union und der deutsche Besitz.
Kapstadt, 20. Sept. Justizmimster Dewet hat wichtige Erklärungen darüber abgegeben, wie die Regierung über das feirck- liche Eigentum, das sich augenblicklich in den Händen des Kurator- der Union befindet, verfügen werde. Der gesamte Wert dieses EigentumsG beträgt ungefähr 1214 Millionen Pfund Sterling (250 Millionen Mark). Man hat die Absicht, den Deutschen, die bei Ausbruch des Krieges in der Union ansässig waren, ihren Besitz sobald wie möglich zurückzugeben. Der Wert dieses Eigentums beträgt ungefähr IX Millionen Pfund Sterling.
Bezüglich der Forderungen, die alliierte Untertanen in der Union an deutsche Untertanen stellen und die höchstens 1 Million Pfund Sterling betragen, werden noch Besitztümer im Werte von 10 Millionen Pfund Sterling übrig bleiben, dir Deutschen, die in Deutschland ansässig sind, gehören. Das Parlament soll nun beschließen, wie über dieses Eigentum zu verfügen ist. Dewet erklärte, der Friedensvertrag sei. in diesem Punkte nicht so klar wie es wünschenswert sei.
Schwere Bloßstellung Wilsons durch Bullitt.
Amsterdam, 1.9. Sept. Nach Meldungen aus Washington hat Bullitt im Laufe seiner Erklärungen in der Senatskommission ein Exemplar von Wilsons ursprünglichem Völkerbundsvorschlag überreicht, das von Wilson eigenhändig aus seiner Schreibmaschine geschrieben worden war. Dieses Exemplar hat Bullitt seinerzeit vom Obersten Hause erhalten.
Bullitt erklärte noch, daß Lansing, White und Miß ihre Meinung über den Friedensvertrag so deutlich wie nur möglich ausgesprochen haben und daß ihre Ansicht für ihn nichts weniger als begeistert war.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Reuenbürg, 19, Sept. Aufgrund der neuen Bestimmungen für die württembergischeWisiernsprechanschlüsse beträgt die jährliche Pauschgebühr für hiesige Teilnehmer ab 1. Oktober 200 Mark. Sie beträgt in Klasse 1 (1—5 Teilnehmer) 120, Klasse 2 (6—50 Teilnehmer) 160, Klasse 3 (51—100 Teilnehmer) 200,-Klasse 4 (101—200 Teilnehmer) 240, Klasse 5 (201—500 Teilnehmer) 280, Klasse 6 (501—1000 Teilnehmer) 300, Klasse 7 1001 dis 5000 Teilnehmer) 320 und Klasse 8 (5001—20 000 Teilnehmer) 340 Mark.
Reuenbürg, 20. Sept. (Für die Angehörige« der Kriegsgefangenen.) Es, wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß es falsch wäre, wenn die Angehörigen eines Kriegsgefangenen aus die erste Nachricht von seiner Ankunft im Durchgangslager sich auf die Bahn setzen wollten. Sie könnten ihn leicht verfehlen und erwarten ihn besser auf dem eigenen Heimatsbahnhof. Das gilt auch für Paket- oder Briefsendungen nach dem Durchgangslager. Empfohlen wird dagegen, nach Eintreffen der Benachrichtigung aus dem Durchgangslager, zu Hause alles für den Empfang vorzubereiten und den Heimkehrenden im Heimatsort zu begrüßen.