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Neuenbürg, Dienstag den 16 . September 1919 .

77 . Jahrgang.

Richtig kalkulieren.

Von A. O. Weber.

Mt Erlaubnis des Verfassers und des Verlages Gebr. Möckel (Leipzig) entnehmen wir A. O. Webers neuestem BucheVor und nach der Revolu­tion" das nachstehende Schlußkapitel.

Nichts ist so schwer im geschäftlichen Leben, wie richtig zu kalkulieren. Der Cafetier, her im Frieden kalkulierte, eine Tasse Kaffee mit Zucker und Milch kostet mich fünf Pfennig, folglich kann ich sie trotz der Annehmlichkeiten, die ich meinen Gästen in meinem «rnehm eingerichteten Cafe biete, mit 15 Pfennig abgeben und Mene dabei ein Heidengeld, wenn 30 000 Tassen Kaffe täglich bei mir getrunken werden, ist ein Esel. Denn es werden noch keine 2000 Tassen dort getrunken, selbst wenn die Tasse nur zehn Pfennig kostete. Bei den sehr hohen Lokalmieten, bei dem reich­haltigen Zeitungsmaterial, das heute jeder Cafetier seinen Gästen Entgeltlich zur Verfügung stellen muß, und den sonstigen hohen Spesen kann er die Tasse Kaffee gar nicht unter 35 Pfennig iie- sem, und auch bei diesem Preise konnte er damals nur etwas ver- sienen, wenn er lediglich Kellner beschäftigte, die allein aus Trink gelder angewiesen waren. Dabei erscheint gewiß auf den ersten Uick ein Aufschlag von 30 Pfennig auf 5 Pfennig Selbstkosten ungeheuerlich groß. Genau dasselbe ist der Fall mit vielen Fa- biikationsartikeln, besonders jenen, die einem gewissen Luxusbe- jiirsms ihre Existenz verdanken, wie Champagner, feine Liköre, Parfüms, Puder, parfümierte Seifen, geschliffene Glaswaren, Kunstdrucke usw. usw. Der reine Herstellungspreis steht da immer in einem gewissen Mißverhältnis zu dem Preis, den das Publikum mlegen muß. Wenn aber hieraus der Arbeiter einer Seifenfabrik konstruiert, weil dem Chef das Stück Lilienmilchseife höchstens l5 Pfennig in der Herstellung kosten kann, während es beim Fri­seur mit 75 Pfennig verkauft wird, der Chef beute den Arbeiter aus, weil er ihnen (im Frieden) lumpige 40 Mark die Woche be­zahlte, während er jedem Arbeiter 200 Mark die Woche hätte Mm müssen, wobei er dann immer noch eine Stange Gold ver­dient hätte, so ist das statürlich Heller Blödsinn.

Me Unkosten derartiger Betriebe sind unverhältnismäßig hoch. Ser Umsatz ist nur selten ein bedeutender und muß durch teure Reklame und besonders geschickte und deshalb sehr hoch bezahlte Reisende erzielt werden. Der Ladenpreis besagt zudem garnichts, denn der Detaillift muß wenigstens 3530 Prozent an solchen Spezialitäten verdienen. Oft bezieht er sie vom Engrossisten, der wch etwa 10 Prozent daran verdienen muh, so daß der Fabrikant nicht 75 Pfennig, sondern nur. etwa 40 Pfennig dafür bekommt. Lasur muß er die Ware gut verpackt franko zusenden und die Verluste hineinkalkulieren, die ihn bei der sehr oft eintretenden Zahlungsunfähigkeit seiner Kundschaft treffen. Rechnet er dann Ee sonstigen Spesen hinein, bleibt ihm vielleicht am Stück Seife ä Pfennig, und äs würde ihm gar nichts bleiben, wenn er seinen Arbeitern wöchentlich 200 Mark statt 40 Mark gezahlt hätte, sondern er hätte dann jedes Jahr ein Vermögen zusetzen müssen.

Die liebe Konkurrenz sorgt schon dafür, daß dem einzelnen Fabrikanten, Cafetier, Buchhändler und allen ähnlichen die Bäume nicht in den Himmel wachsen, und im allgemeinen ist der Unter­nehmer bei uns, ganz wenige Prozent ausgenommen, der starken Konkurrenz wegen nicht auf Rosen gebettet. Deshalb haben seine Arbeiter gar keine Veranlassung, in ihm den Ausbeuter, den Feind zu sehen. Drum sollte sich der vernunftbegabte Arbeiter alle jene üblen Elemente, die weiter nichts können, als Unfrieden Mischen ihn und den Unternehmer zu säen, die es auch dann noch tun würden, wenn der Unternehmer seinen Arbeitern 1000 Mark pro Woche zahlen könnte und würde, ein für allemal vom Halse halten.

Der Unternehmer braucht die Arbeiter, und sie brauchen ihn; mag er doch verdienen, wenn er seine Arbeiter anständig bezahlt. Der Agitator kann den Arbeitern kein Brot geben. Wäre er M halb so gescheit, wie er es zu sein vorgibt, dann sollte er lieber keine Hetzreden halten, sondern selbst ein Unternehmen gründen, ebenso klein anfangen wie viele Unternehmer und dann seinen Arbeitern jene Löhne zahlen, für die er Propaganda macht.

Drum rate ich jedem Arbeiter: Neid und Mißgunst sind Wechte Berater. Jagen Sie die zum Teufel, die Sie mit deren Hilfe zu meist sehr durchsichtigen egoistischen Zwecken mißbrauchen wollen. Sie tun damit sich selbst einen Gefallen.

Wer vorwärtsstrebt kennt meist Neid und Mißgunst nicht, und jenen, den sie Lebensbedürfnis sind, ist von keiner Seite zu helfen. Ueber die wird aber jedes Zeitalter mit Recht hinweg­schreiten, sie können durch Unvernunft gelegentlich dem Rade der Elf in die Speiche fallen, sie können es ober nicht aufhalten. Meist werden sie dabei gerädert, wenn sie dachten, die anderen M rädern.

Wer vorwärtskommen will, muß sich aus der Masse lösen. Wer Masse bleiben will, soll nicht andere dafür verantwortlich machen, wenn er nicht vorwärts kommt. Freie Bahn allen Tüch- MN, menschenwürdige Zustände allen denen, die arbeiten. Mehr kann niemand verlangen. Wer mehr verlangt, bleibt ein ewiger Tor!

Deutschland.

Karlsruhe, 15. Sept. Der badische Eisenbahnrat hat in seiner letzten Sitzung die vollständige Einstellung des 'Personenverkehrs Wgeheißen. An eine dauernde Einführung der Sonntagsruhe mr Personenverkehr ist hierbei nicht geoacht. Auch Oldenburg und Württemberg hätten mit der Einstellung lies Snnntagsverkehrs un Frühjahr ds. Js. gute Erfahrungen gemacht Die Kohlen- juftihr soll dadurch verbessert werden, daß Sou ttags von den

Rheinhäfen Kohlenzüge abgefahren werden. Es wurde auch üt-er

die 50prozentige Erhöhung der Personen-. Güter und Tiertarife der Eisenbahnen und über die Erhöhung für die 4. Wagenklasse gesprochen. Sodann wurde über die Neuregelung der Arbeiter­wochenkarte, die auch an Kopfarbeiter abgegeben werden soll, ver­handelt. Die Neuregelung der Arbeiterwochenkarten ist für den 1. November in Aussicht genommen. Bis dahin werden die seit­herigen Wochenkarten ab 1. Oktober um 50 vom Hundert erhöht.

München, 14. Sept. Zu dem Vorfall in der Türkenkaserne wird vom Truppenkommando 4 mitgeteilt: Am 9. September mittags machte der Schütze Kaiser von der 9. Kompagnie des Schützenregiments sich an einem im Hofe der Türkenkaserne auf­gestellten Geschütz zu schaffen, wobei er dem Unteroffzier Haendel- mien die Einrichtung erklärte. Aus den Protzkästen entnahm Kaiser eine Granate mit Kartusche. Nach seiner Angabe hielt er sie für eine Uebungsgranate. Als er das Geschütz abfeuerte, explodierte die Granate in etwa 2 bis 3 Meter Entfernung unter einem vorübersahrenden Packwagen, dessen Fahrer und zwei Pferde getötet wurden. Kaiser stellte sich nach dem Vorfall sofort bei seinem Bataillon.

München, 15. Sept. Der Staatsanwalt stellte heute vormit­tag folgerten Strafantrag gegen die Geiselmörder: Gegen Seidel und Schickelhofer die zweimalige Todesstrafe wegen zweier Ver­brechen, ferner Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebensdauer, ferner einmalige Todesstrafe gegen zwei Angeklagte, die an der Erschießung der beiden Weißgardisten beteiligt waren. Die gleiche Strafe gegen 5 andere Angeklagte, die an der Er­schießung der 8 Geiseln teilgenommen hatten. 15 Jahre Zucht­haus gegen einen und 10 Jahre Zuchthaus gegen 4 Angeklagte wegen Beihilfe zum Morde, Freisprechung gegen einen Angeklag­ten, wegen Mangels an Beweisen. Das Urteil wird am Mittwoch gesprochen werden.

Dresden» 15. Sept. Auf der hier tagenden sozialdemokratischen Landeskonferenz für Sachsen führte Reichswehrminister Noske u. a. weiter aus:Das Soldatentum nach den Friedensbedingungen einrichten zu müssen ist nicht mein Ideal aber wir müssen uns fiigen. Ein Heer ohne Disziplin ist ein Affenspiel. Truppen mit selbstgewählten Führern springen im Momem der Gefahr aus­einander wie Glas. Wenn ich bei einer Offizierbeförderung die Wahl habe, zwischen einem schlecht qualifizierten Sozialdemokra­ten und einem tüchtigen, anständigen und ehrlichen Konservativen, dann befördere ich den Konservativen."

Berlin, 15. Sept. General Fayolle erließ eine Bekanntmach­ung, wonach die Einführung derFrankfurter Zeitung" und des Mittagsblattes" in die französische Zone vom 12. bis 30. Sep­tember verbaten wird wegen in beiden Blättern veröffentlichter Artikel, welche die Würdigkeit der Besatzungstruppen verletzten. Generalfeldmarschall von Hindenburg hat das ihm vom Kyff- häuserverband angetragene Ehrenpräsidium übernommen und für diese Ehrung in einem Schreiben gedankt. Die Kosten der A.- und S.-Räte Sachsens betragen bisher rund 15 Millionen Mark, darunter 12 086 073 -K für Parteizwecke und andere unzulässige Ausgaben.

Zur Heimkehr unserer Kriegsgefangenen.

Mannheim, 15. Sept. Heute vormittag >L8 Uhr trafen die ersten deutschen Kriegsgefangenen aus den englischen Gefange­nenlagern bei Arras hier ein. Im ganzen sind es 953 Leute aus allen deutschen Freistaaten, meistens aber Badener. Sie wurden direkt nach den Barackenlager Brown, Boveri u. Co. ausgeladen. Die Heimgekehrten befinden sich in bester Stimmung; ihr Aus­sehen ist gut, ihre Kleidung zwar ganz, aber schlecht. Der Platz­kommandant begrüßte sie in einer kurzen Ansprache und erklärte ihnen, Laß sie wahrscheinlich schon bis Donnerstag in ihre Heimat entlassen werden könnten. Darauf wurden sie nach dem Aus­gangslager geführt, wo die Entlausung und Untersuchung vor­genommen wurde. Dann bezogen sie ihre hübsch eingerichteten Wohnbaracken, wo sie Verpflegung bekamen. Bei dem Lager hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die die Heimgekehr­ten aufs Herzlichste begrüßte.

Berlin, 15. Sept. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene gibt bekannt, daß zur Abholung der von der italienischen Regierung in Florenz gesammelten deutschen Kriegs­gefangenen gestern ein deutscher Zug dorthin entsandt wurde.

Die Heimsendung der in englischer Hand in Frankreich befind­lichen Gefangenen macht gute Fortschritte. Ein mit der englischen Regierung getroffenes Einvernehmen bestimmt, daß deutscherseits täglich drei Züge und englischerseits täglich zwei Züge mit zusam­men 5000 Kriegsgefangenen aus Frankreich abtransportiert wer­den, deren Uebernahme in Köln-Deutz stattfindet. Zwei weitere Züge werden deutscherseits gestellt, um die auf belgischem Gebiet in englischer Hand befindlichen deutschen Kriegsgefangenen abzu­holen. Zur Durchführung dieses Abkommens findet heute zwi­schen den Beteiligten eine Konferenz statt bei der Eisenbahndirek- tion Köln. Dieses Abkommen widerlegt alle Gerüchte, wonach die deutsche Regierung nicht mehr als 1000 Gefangene täglich übernehmen könne. -

Was im besetzten Gebiet erlaubt ist.

Köln, 15. Sept. Die in Zell an der Mosel erscheinende Orts­zeitung bringt folgende Bekanntmachung:

Das Anschlägen folgender Plakate: 1. Reklame zu Gunsten derRheinischen Republik" und 2. Aufrufe desRheinbundes" ist im ganzen Armeegebiet gestattet.

Unterzeichnet ist diese Bekanntmachung von dem französischen Militärverwalter des Kreises Zell, Oberstleutnant Meyer.

Ausland.

Gens, 15. Sept. Das PariserJournal" schreibt, daß d» Ententeeinspruch gegen die deutsche Derfassungsbestimmung, ««- nach kein Deutscher zur Aburteilung ausgeliefert werden darf, deutlich den festen Willen beweist, von der Aburtellung der de»L- schen Feldherrn und Generäle in keinem Falle adzusehen. Dte Prozesse werden in Paris nicht vor Frühjahr 1920 beginnen mck voraussichtlich das ganze Jahr 1920 andauern.

Paris, 15. Sept. Der Londoner Korrespondent desEcho Sk Paris" meldet aus ermächtigter Quelle, daß Wilson der britischen Regierung Mitteilen ließ, daß die Bereinigten Staaten entschloffev seien, nicht im entferntesten ein Mandat weder über die europäi­sche noch die asiatische Türkei anzunehmen.

Paris, 15. Sept.Humanite" erfährt jetzt ebenfalls, dah Großfürst Michael Romanow, der Bruder des verstorbenen Za­ren aus Peru, wo er gefangen gehalten wurde, geflüchtet ist. Er befindet sich gegenwärtig im Hauptquartier Koltschgks und schickt sich an, die Rolle eines Thronprätendenten zu führen.

Mailand, 15. Sept. In der Provinz Navara ist ein General­streik von 150 000 Landarbeitern mitten in der Ernte ausgedr» chen. Die Streikenden verlangen den Achtstundentag.

Newyork, 15. Sept. Auf seiner Reise durch das Lmck> hat Präsident Wilson erklärt, Beweise dafür zu haben, daß die Deutschsreunde in den Vereinigten Staaten intrigierten, um die Abänderung des Friedensvertrages durch den Senat herbeizufkh- ren. Wenn ihnen das gelänge, würde Deutschland ein Bündrsts mit dem isolieren Amerika anstreben.

Der Handstreich d'Annunzios gegen Fiume.

Men, 15. Sept. Gabriele d'Annunzio hat an der Spitze eines Freiwilligenkorps Fiume überfallen und die Stadt für Italien annektiert.

Hiezu wird von südslawischen Blättern noch folgendes gemel­det:d'Annunzio handelte im Einvernehmen mit italienischen Fiumcmern. Diese kamen in das Gouvernementspalais und be­fahlen dem Gouverneur Petaluga, die Gewalt zu übergeben. Petaluga wurde im Gouvernementspalast interniert. Englische Soldaten wurden von den Anhängern d'Annunzios ausgepfffen und verspottet. Außer einigen unbedeutenden Zusammenstößen niit italienischen Soldaten kam es nirgends zu Zwischenfälle« ernsterer Natur.

Mailand, 15. Sept. Der kühne und doch überlegte Handstreich d'Annunzios hat die hiesige Bevölkerung in eine ungeheuere Auf­regung versetzt. Man ist hingerissen von dem Vorgehen des Dich­ters und unterstützt das Abenteuer in Fiume nach Kräften. An verschiedenen Orten fanden große patriotische Kundgebungen für d'Annunzio statt.

Die Mordwirlschaft 8er RAeregierung in Ungarn.

Das ungarische Ministerium des Innern versucht, seftzuftellen, welche Verbrechen von den Bolschewisten verübt worden sind. Bei den Untersuchungen gelangte man zu dem erschütternden Ergebnis, daß die Bolschewisten fast 2000 Hinrichtnugen in Pest vorgenom­men haben. Man stellte fest, daß die Bolschewisten in Pest die Hingerichteten regelmäßig in die Donau geworfen haben. Wenn ein Verhafteter vor den Anklage-Kommissar Coroin mit dem Zet­tel geführt wurdeauf Eis legen", dann wurde er einfach er­schossen oder erhängt und der Leichnam in die Donau geworfen. Im Keller eines Gebäudes, in dem die Terror-Truppen hausten, hat man 52 Leichen gesunden. In der Schule der Moldony- Gasse fand man 15 Leichen, in der Szvetenay-Gasse 45. Di« meisten Hingerichteten waren Offiziere, Geistliche oder Akademi­ker. Die Terroristen hatten zwei russische Scharfrichter, die un­erhörte Folterungen an den Verhaftetest verübten. In der Pro­vinz hat man gleichfalls eine Menge von Geistlichen und Offi­zieren hingerichtet.

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 16. Sept. Gestern vormittag schoß sich der 18jährige Kaufmann August Strohm während der Geschäftsstunden beim Spielen mit einem Revolver, den er sich ohne Wissen der Eltern verschafft und der angeblich seinem Kameraden Fritz Mann gehören soll, in den linken Oberschenkel. Das Geschoß, welches in der Wunde stecken blieb, soll heute auf operativem Wege entfernt werden.

Neuenbürg, 15. Sept. Die Bezirkskommandos follen nach derMünchner Ztg."'im Rahmen der allgemeinen Heeresorganisaüon in Wehrämter umgewandelt werden. Jede Reichswehrbrigade erhält ein Wehramt, das die laufenden Ersatz- und Abrechnungsarbeiten zu betätigen hat. (Kontrolle und Einberufung fallen weg). Da Bayern künftig vier Brigaden hat, wird es statt der jetzigen 34 Bezirkskommandos 4 Wehrämier erhalten.

Württemberg.

Nagold, 14. Sept. (Unglücksfall.) Beim Bahnbau in Er- genzingen wurde der 22jährige Emil Ruß von Schietingen ver­schüttet. Der brave und fleißige Mensch erlitt so schwere Ver­letzungen, Laß er bald nach seiner Einlieferung in die Tübinger Klinik verstarb. Im hiesigen Vezirkskrankenhaus befindet sich der verheiratete Zimmermann Georg Weitbrecht von Emmingen, der bei Aufrichtungsarbeiten an einem hiesigen Neubau duM Absturz schwere innere und äußere Verletzungen erlitten hat. Ei befindet sich außer Lebensgefahr.