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Neu »nbürg, Samstag den 13. September M9

77. Jahrgang.

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Rundschau.

Es bleibt bei der Herbstsession unseres Landtags. Am 15 September tritt der Ausschuß zur Beratung des Jugendfür- Megesetzes zusammen, am 23. September das Plenum. Zwar Mn auch Teuerungszuschläge zu den Sitzungsgeldern der Ge­meinderäte und ähnliche Ermngenschaften der Revolution in Ge- Mssorm gebracht werden, wozu wohl wesentlich wichtigere Be­sprechungen über den Preisabbau auf der einen und die ewige Lohnschraube auf der anderen Seite kommen, aber die Haupt­sache ist doch die Verfassungsfeier^ die, wie wir es schon vor acht Tagen ahnungsvoll aussprachen, wirklich und wahrhaf­tig im Theater abgehalten wird. Das Programm ist inzwischen bekannt geworden. Man wird sich ein Fest daraus machen und das Jubiläum einer Verfassung begehen, die gar nicht mehr besteht, auch nicht etwa fortgesetzt und ausgebaut, sondern gebrochen wurde. Die Meinungen über den Wert des Jubiläums we.den dämm ebenso auseinandergehen wie die Ansichten über seinen wahren Zweck. Wir haben nichts dagegen, daß dem Volke land­aus, landab und besonders derResidenz" mit allen Mitteln mo­derner Massenregie die Vorzüge der neuen Verfassung und der Respekt vor der neuen Regierungsgewalt beigebracht werden; aber es ist nicht recht und entspricht nicht dem Geiste schwäbischer Tradheit und Biederkeit, dafür die alte Verfassung als Kulisse oorzuschieben und all das Gute dahinter zu verstecken, was der Träger dieser alten Verfassung, das Königtum, in 100 Jahren sür Württembergs politisches und wirtschaftliches Gedeihen ge­leistet hat. Die Zeit scheint ohnehin nicht zum Festefeiern geeig­net, aber der Opportunismus hat offenbar die Bedeutung einer mit der Menschenseele organisch verbundenen Fähigkeit erlangt.

Wir wollen aufrichtig wünschen, daß bis zu der Theatervor­stellung am 25. September wenigstens die schlimmsten Gefahren, die uns gegenwärtig geradezu an Leib und Leben bedrohen, be­sitzt sind: die Knappheit an Brotgetreide and oie durch den beängstigenden Wassermangel noch gesteigerte Kohlen­not Unsere Ernte hat sich ja Heuer um drei Wochen verzögert, M dos neue Mehl kommt deshalb schon um diese Zeit verspätet in den Verkehr. Außerdem zeigte es sich, daß die Reichsg treide- stelle sich wieder einmal gründlich verrechnet hat, denn sie klagt, - -er tägliche Eingang an Mehl nur gut 6000, -der Ausgang aber über 9000 Tonnen betrage. Geld zum Ankauf von aus­ländischem Getreide fehle obendrein. Nun soll der Bauer helfen. Er täte es gern, wenn er nicht noch mitten in der Hafer- und Roggenernte stünde und wenn er nicht wegen des Kohlenmangels in der Verwendung der Dreschmaschinen, sei es durch Lokomobilen, sei es mit elektrischem Antrieb, so arg behin­dert wäre. Der Staatsanzeiger hat neulich von der Geldgier der Bauern gesprochen und von gewissenlosen Hetzern, die angeblich eine Hungersnot Hervorrufen. Mit solchen Beschimpfungen läßt sich der Bauer nicht zwingen. Gewiß ist auch in dem Stand unserer Landwirte der Wuchergeist vielfach eingedrungen, gewiß tritt auch an unsere Bauern die Versuchung heran, die wirtschaft­liche Zwangslage der anderen Berufsstände zu politischen und finanziellen Vorteilen auszubeuten und wir müssen leider fest­stellen, daß ihrer nicht wenige sind, die beim Verkauf ihrer Er­zeugnisse der Versuchung erlagen, wenn ihnen von reichen Prassern und Reichbegüterten, welche sich noch nie an eine Einschränkung gewöhnten, Preise geboten wurden, die Mittel- und Arbeiterstand einfach nicht zu leisten vermögen; aber woher kommt dieser neue Geist? Bodenständig ist dieses Gewächs nicht. Nein, wir wollen unseren Bauenr nicht drohen, wir wollen sie nicht schimpfen; vielmehr wollen wir sie bitten, sich durch die Vernachlässigung ihres Standes von Seiten der neuen Regierung und durch das schlechte Beispiel des Kriegswuchers nicht verführen zu lassen zu einer Pflichtversäumnis gegen das ganze Volk. Wir appelieren m den gerechten Sinn des Landmanns und versprechen ihm Treue um Treue, wenn er in dieser schweren Zeit über­menschliches leistet und nicht vergißt, daß wir Glieder eines gro­ßen Ganzen sind, das verderben muß, wenn ein so wichtiges Glied Die die Landwirtschaft, versagt. Ehre dem Bauernstände, dn als erster unter allen übrigen trotz Krieg und Revolution, lo>tz Achtstundentag und Lohntarif, seine Arbeit in der alten Weise geleistet und dem ganzen Volke ein Borbild sür den Wieder­aufbau unseres Erwerbslebens und unserer nationalen Würde ge­geben hat! In diesem Sinne sagen wir: Bauern tut euere

Pflicht!

Es gibt noch mehr Stände, die heute über Vernachlässigung durch die Regierung zu klagen haben. Es ist wohl nicht unbe­scheiden, wenn wir darunter auch einmal uns selbst, die Presse aufzählen. Der Bestand der Zeitungen wird fortgesetzt bedroht V ist ein Opfer falscher Maßregeln der Regierung wie irgend ein anderer. Die neueste Gesetzmacherei zeigt keine Spur von Verständnis für die Aufgaben und den Einfluß der Presse. Es Mt ihr wie den Bauern: man lädt ihr Lasten um Lasten auf, will jetzt die Anzeigen besonders besteuern, hat big Postbestell- Muhren in unerhörter Weise verteuert und andere Lebenssäden des Zeitungswesens geradezu unterbunden; aber helfen sollen wir "och, die Presse der Regierung, der Bauer dem Volksganzen. Und wollen aeuch helfen, wollen unsere eigenen Nöte und Beschwerden zürückstellen für eine bessere Zeit, im Vertrauen dar­aus, daß wir doch noch zu unserem Rechte kommen. Das ist die ^ache des Landtags, der die Zeichen der Zeit endlich verstehen "W- Auch die Nationalversammlung hat da versagt. Die Neu­wahlen mögen noch so lange hinausgeschoben werden man spricht jetzt vom April 1920, einmal kommen sie doch. W a h i- og aber ist Zahltag. Die neue Staatsreform kann nur Vchtaich haben aus der Grundlage der Gerechtigkeit, der Spar- iwnkeck und der Abkehr von einer einseitigen Parteiherrschast.

Die deutsche Antwort aus den Einbruch Clemenceaus in unsere oersassungsmäßigen Beziehungen zu Deutsch-Oesterreich ist trotz unseres demütigen Entgegenkommens ungenügend be­funden worden. Deutschland soll auf die Kuiee gezwungen wer­den und mit ihm Oesterreich. Die Vrudernation hat am 10. Sep­tember den Frieden von St. Germain unterzeichnet. Die Rumänen und Südslawen haben nicht mitgetan. Die schlimme Wunde im deutschen Herzen durch die Schmach von Versailles ist durch den Schimpf von St. Germain wieder aufgerissen und vergrößert worden. Es ist ein kümmerliches Pflaster, daß we­nigstens unsere Gefangenen aus englischer Hand rascher heimgesanüt werden. Und es ist noch nicht einmal das Ende un­serer nationalen Schmach, die zum schlimmsten Teil nicht an den Feinden, sondern an uns selbst liegt. Dagegen gibt es nur ein Heilmittel: Arbeit und Gottvertrauen. Wer am württembergischsn Versassungsseiertag diese beiden hohen Ziele sich und seinen Nächsten ins Herz versenkt, wird dos Fest nicht vergeblich feiern.

Deutschland.

München, 12. Sept. Gestern ging im Hofe der Türkenkaserne ein Schuß ans einem dort stehenden beschütz los. Me die Bayerische Staatszeitung" meldet, nahm man anfangs an, daß es sich um eine Unvorsichtigkeit handelte, es hat sich aber nun­mehr herausgestellt, daß ein Anschlag auf die Kaserne geplant war. Der Schuß sollte die Munitionsvorräte treffen und hätte, wenn er sein Ziel erreichte, die Kaserne vernichtet. Es scheint, daß der Mensch, der den Schuß abfeuerte, sich nur zum Zwecke dieses Anschlages sür die Reichswehr anwerben ließ. Seins Ver­haftung erfolgte sofort. Dem Schuß fiel ein Artillerist zum Opfer.

Berlin, 12. Sept. Dem Reichspräsidenten haben Riesenver­sammlungen in Landau und Neustadt in der Pfalz Treugelöbnisse zum Reich ausgesprochen.Die Pfalz, des Reiches Perle, bleibt deutsch!"

Berlin, 11. Sept. DieParteipolitischen Nachrichten" erfah­ren, daß der Anspruch Preußens, daß das Reich für alle aus dem Frieden für die Einzelstaaten entstehenden Schäden anszn- kommen habe, von der Regierung einstimmig als begründet an erkannt 'wurde. Eine dahingehende Erklärung der Reichsregier­ung dürfte in Kürze zu erwarten sein.

Berlin, 12. Sept. Auf dem Wasserwege HamburgBerlin sind in den letzten Tagen spartakistische Waffentransporte beschlag­nahmt worden. Auch aus dem Wasserwege StettinBerlin wur­den verdächtige Schiffe angehalten, die versteckte Waffen an Bord hatten.

Berlin, 12. Sept. LautBerliner Lokalanzeiger" haben die Versailler Besprechungen über den Wiederaufbau zu einem Ueber- einkommen über die Entsendung von Arbeitern geführt.

Kassel, 12. Sept. Scheidemann hielt hier eine große Rede, in der er sich gegen persönliche Vorwürfe verteidigte und seine Auffassung über die politische Lage darlegte. Er sprach sich dabei für eine Regierungsmehrheit der Mittelparteien aus. Scheide­mann machte die Mitteilung, daß er im November 1914 an Beth- mann-Hollrveg wegen Abfassung eines deutschen Friedensoertra­ges herangetreten sei. Der damalige Reichskanzler sei mit einem Frieden einverstanden gewesen, der mit Hilfe der französischen und englischen Sozialisten hätte herbeigeführt werden können. An die Rede Scheidemanns schloß sich eine längere Diskussion, in der sich ein starker Anhang der Unabhängigen bemerkbar machte.

Einschreiten der Regierung gegen die Aufhetzung der Landwirte.

Die Verhetzung der bäuerlichen Bevölkerung durch gewissenlose Führer, die die Ernährung der städtischen Bevölkerung aufs schwerste gefährdet, hat die Regierung zu einer Gegenmaßnahme gezwungen. DerStaatsanzeiger" schreibt:

Unsere Ernährungslage, insbesondere die Brotgetreideoersor- gung, war selten so ernst wie Heuer und noch nie war es so not­wendig wie jetzt, zum Wiederaufbau unserer Wirtschaft die innere Geschlossenheit zu erhalten. Einsichtige und gerecht denkende Land­wirte tragen dieser Lage Rechnung und kommen ihren Lieferungs­pflichten nach, auch wenn sie die unentbehrlichen Bestimmungen von ihrem Standpunkt aus als Härte empfinden. Dagegen ma­chen sich bestimmte Kreise kein Gewissen daraus, in Presse und Versammlungen die landwirtschaftlichen Erzeuger zur Verletzung ihrer Ablieferungspflichten aufzureizen. Es ist einleuchtend, wel­che Gefahren hieraus der Volksernährung drohen und welche Stö­rungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung daraus erwachsen müssen, an deren Aufrechterhaltung auch die Landwirtschaft das größte Interesse hat. Es ist notwendig, diesem Treiben mit allen gesetzlichen Mitteln Einhalt zu tun. Die Oberämter sind deshalb angewiesen worden, jede Aufforderung zur Verletzung der ge­setzlichen Ablieferungspflichten zur Anzeige zu bringen und der gesetzlichen Bestrafung zuzuführen.

Dieses Einschreiten der Regierung ist zu begrüßen, und es ist zu erwarten, daß auch seine Durchführung gesichert wird. Dazu gehört auch, daß die Strafverfolgung und die Aburteilung nicht so lange auf sich warten lassen, und die Urteile nicht so milde aus- fallen. Das ist bisher der Mangel an allen Schleichhandels­prozessen gewesen, die damit ihren Zweck, abschreckend zu wirken, verfehlten.

verfehlten. Mit diesen Maßnahmen hängt es wohl auch zusam­men, daß gegen den jugendlichen Agitator Theodor Körner Sohn ein strafrechtliches Verfahren eingeleitet ist. Die Mißstimmung unter den besonnenen Gliedern des Bauernstands gegen diese ge­fährlichen Umtriebe ist im'Wachsen begriffen, so daß es dort sogar Leute gibt, die mit dem Gedanken der Schutzhaft spielen. Jeden­falls hat die Regierung alle Einsichtigen hinter sich, wenn sie endlich ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit den Verhetzungen

von links und von rechts her mit wirksamen Mitteln emgegen- tritt. Denn die Gefahr für unser ganzes Volksleben ist im jetzi­gen Augenblick zu groß, als daß man dem destruktiven Treiben freien Spielraum gewähren dürste.

Die Sechsstundenschicht im Kohlenbergbau.

Berlin» 11. Sept. Von den im Ausschuß zur Prüfung der Frage der Arbeitszeit im Bergbau des Ruhrgebiets gestellten Anträgen haben die folgenden die Zustimmung des Reichsarbeits­ministers gefunden: 1. die Reichsregierung wird von dem Aus­schuß gebeten, an die anderen Mächte mit dem Vorschlag heran­zutreten, sofort eine internationale Beschlußfaliung über die Ein­führung der SechsstunÄenschicht im Steinkohlenbergbau unter Tage herbeizuführen; 2. der Ausschuß wird vom Reichsarbeits- minister mit den bisherigen Befugnissen in Permanenz erklärt. Er prüft fortlaufend durch fachkundige Ausschüsse, ob auf den Ze­chen und von den Behörden alle technischen und sonstigen Vorbe­reitungen zur Ermöglichung der Einführung der Sechsstunden­schicht getroffen werden. Ende November tritt der Ausschuß wie­der zusammen, um den Beweis zu erbringen, daß ohne Gefähr­dung der Kohlenoersorgung Deutschlands die Sechsstundenschicht ain 1. Februar 1920 eingeführt werden kann.

Ausland.

Basel, 12. Sept. Nach einer Meldung desNewyork Herald" hat der Rat der Fünf mit 4 zu 1 Stimmen den Vormarsch der Alliierten nach Ablehnung des französischen Ultimatums zu begin­nen, abgelehnt. Es wurde nunmehr eine persönliche Note adge- faht. Das Redaktionskomitee hat eine Note, die von dem ameri­kanischen Gelehrten Polk verfaßt wurde, als grundlegend sür diese Arbeit benutzt.

Mailand» 12. Sept.Corriere della Sera" meldet, in Saint Louis sei der frühere Kapitänleutnant Wicka unter der Anklage verhaftet worden, Präsident Wilson ermorden zu wollen. Wicka habe sich geäußert, daß der Name des Mannes, der Wilson um- bringe, der Geschichte angehöre, und daß er dieser Mann sei.

Paris, 12. Sept. Man rechnet mit dem Bruch zwischen Ru­mänien und den Alliierten, falls Rumänien den Friedensverrrag mit Oesterreich nicht unterzeichnet. Die an Rumänien überreichte Note der Alliierten ist freundschaftlich, aber entschieden gehalten. Rumänien soll demnach seine Ansprüche und seine Aufnahme in den Völkerbund verlieren, wenn es der Politik des kommenden Völkerbundes entgegenhandelt.

Paris, 12. Sept. In -er Deputiertenkammer kündigte der Berichterstatter über die wirtschaftlichen Bestimmungen des Frie- densvertrages, Puech, eine schwere Finanzkrise Frankreichs an. Bis Mai 1921 habe der Fiskus 111 Milliarden zu bezahlen. Finanzminister Klotz versicherte, daß Frankreich alle Schwierig­keiten überwinden werde.

Paris, 11. Sept. Die Ueberreichung des bulgarischen Frie­densoertrages ist auf morgen verschoben worden. Bulgarien er­hält 25 Tage Zeit, um den Friedensvertrag anzunehmen.

Genf, 12. Sept. Oberst Hause, der amerikanische Lebensmit­telkontrolleur, ist zur größten Ueberraschung der diplomatischen Welt wieder nach Paris zurückgekehrt.

London, 12. Sept. In England soll die Rationierung von Fleisch, Butter und Zucker am 13. Oktober erneut eingefühn wer­den.

Newyork» 12. Sept. Die Mehrheit der Abänderungsanträge im Senat ist aufgrund von Erklärungen Lansings zuruckgezogen worden. Nur Senator Lodge besteht auf Durchführung seiner Anträge, die die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund innerhalb einer bestimmten Frist und die ferner einen Separat­frieden Amerikas mit Deutschland zum Zwecke haben. Der Korre­spondent derTimes" versichert, daß der Friedensvertrag im Se­nat unter allen Umständen zur Ratifikation kommen werde.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Sonnlagsgedanken (13. September 1919.)

Herr über das Leid.

Diese zerstörende Zeit ist doch wieder aus vielfache Art eine solche, die nähere Vereinigung stiftet unter denen, weiche sich an- gehören, und eine Zeit, wo sich jede innere Tüchtigkeit und jede Kraft der Liebe mehr als sonst offenbaren kann.

Schleiermacher.

Wenn du recht schwer betrübt bist, daß du meinst, kein Mensch aus der Welt könnte dich trösten, so tue jemand etwas Gutes und gleich wird's besser. Rosegger.

Je einsamer unser Pfad und je dürftiger unser Leben wird, je mehr wir uns vor uns selbst entrüsten, daß wir uns selber den Abschied geben möchten, wenn in uns höchste Ruhelosigkeit ist, um so mehr lasset uns in der Liebe bleiben: da ruht sichs gut.

Bezze».

Holz, das die Axt geschlagen, duftet so kraftvoll und wundersam.

Hast du, wenn Leid dir kam, andern auch Segen getragen?

M. Feesche.

Neuenbürg» 12. Sept. (Unlieb verspätet.) Die Veranstaltung des Bezirks-Obst- und Gartenbauvereins am Sonntag, den 7. September ds. Js. war von hier und aus den Landorten zahlreich besucht. Zuerst wurden die Pflanzungen im Garten des Bezirkskrankenhauses besichtigt, sodann diejenigen des Herrn Conze und zum Schluß die Gartenanlage des Herrn Karl Scherer. Beim Bezirkskrankenhaus hatte Gärtnermeister Craubner und Sohn, in den übrigen Gärten die Besitzer selbst die Führung und Erklärung übernommen. Die Besichtigungen