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k,i!e!!i!'>acn nehmen alt« Doittie.'.e». in Neuenbürg »kperdem die Ansträger n-i-erzeil entgegen.

A > rekento Nr. r» bei >,«r Oberamts- Sparkaffe Neuenbürg.

Der Lnztäle

klnALiger kür Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt für s«n Oberamtsbezirk Neuenbürg.

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Für trief. Aufträge rr,rd keinerlei Lewa!,: 4d«e-- nommen.

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Neuenbürg, Freitag den 12. September 1919.

77. Jahrgang.

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Deutschland.

Karlsruhe, 10. Sept. Von zuständiger Stelle wird uns mit- grtcilt: Wie bekannt, wird der Badische Bahnhof in Bafel am Sonntag, den 11. ds. Mts. von der Bad. Eisenbahnverwaltung Mer in Betrieb genommen, nachdem hierüber am 2. ds. Mts. äne Vereinbarung mit der Schweizerischen Regierung stattgesun­den hat. Damit erledigt sich auch eine von einer oberbadischen Zei­tung gebrachte Meldung, wonach Frankreich sich anschicke, den Ba­dischen Bahnhof in Basel als einen Teil der deutschen Kriegsent­schädigung zu übernehmen und der Schweiz gegen Ablösung von Verpflichtungen Frankreichs gegenüber der Schweiz zu übertragen. Eine derartige Manipulation, die übrigens im Friedensvertrag keinerlei Stütze findet, würde mit den zwischen Baden und der Atzveiz bestehenden alten Verträgen in grellem Widerspruch stehen.

Landau. 10. Sept. Westpfälzische Blätter melden, daß ein zweites Hambacher Fest an einem der nächsten Herbstsonntage stattfinden soll und zwar als Gesamtkundgebung der Pfälzer zur Pfälzer Frage mit Bekenntnis zum Deutschtum und deutschen Va­terland. Diese vaterländische Kundgebung aus dem althistorischen Hambacher Schloß dürfte von historischer Bedeutung und Größe Verden.

Ludwigshasen. 10. Sept. Der bayerische Verkehrsmimster hat -er Witwe -es Briefträgers Funk in Ludwigshafen, der seinen Verletzungen erlegen ist, das herzlichste Beileid ausgesprochen und ihr weitgehendstes Entgegenkommen bei der RegAung der Hin- terbliebenenbezüge zugesagt.

München, 10. Sept. Die Beschlagnahme der Erzberger-Num- mer der ZeitschriftPhosphor" wurde wieder ausgehoben.

Berlin, 11. Sept. Für die Beratung der Nationalversamm­lung über die Streichung des österreichischen Anschlußparagraphen in der Reichsoersassung werden Gegenanträge der rechtsstehenden Parteien angekündigt. Die Annahme des Regierungsantrages auf Areiihung ist mit ungefähr gleichem Stimmenverhältnis wie beim Friedensvertrag gesichert.

AM. 11. Sept. Wie vermute» haben sich die Offizierkorps aller Reichswehr»rigaden bereit erklärt, den voregschriebenen Eid auf die Verfassung zu leisten. -Dem Reichswehrminister liegen mir ganz vereinzelte Abschiedsgesuche einiger Offiziere aus Anlaß der Vereidigung vor.

Berlin, 10. Sept. Die Reichsregierung hat der Entente eine Note gegen die polnischen Verhetzungen und Vandenüberfälle in Nerschlesien überreicht. Ein Verfahren wegen Hochverrat ist Mn die unabhängigeDresdener Volkszeitung eingeleitet wor­den. Der Hochverrat soll im Abdruck der Richtlinien der dritten Internationale bestehen. Durch eine Verordnung des Oberbe­fehlshabers Noske wird auf Grund des Belagerungszustands das öffentliche Glückspiel, sowie das Glückspiel in Vereinen, insbeson­dere in Klubs, verboten. Die Verordnung tritt am 11. September in Kraft. Der hochverdiente General v. Below hatte die Ab­sicht, sich in Dessau zur Ruhe zu setzen. Der dortige Bürgermei­ster hat ihm jedoch den Zuzug nach Dessau verboten, da eine Ueber- siedlung von Generälen dort nicht erwünscht sei. jLaterlands- dank. Schriftl.)

Gewerbesteuer.

Stuttgart, 11. Sept. Die Gewerbesteuer wurde bis 1. April 1919 mit 2,1 Prozent aus dem Steuerkapital für den Staat er­hoben. Vom 1. April ab ist der Steuersatz neu festgestellt wor­den. Er beträgt bei einem Steuerkapital bis zu 1000 Mark 2,1 PwMt, von 1000 bis 5000 Mark 2,5 Prozent. Dadurch werden die kleineren und mittleren Betriebe wie Handwerker, kleine Lä­den auf dem Lande u. a. geschont. Von 5000 bis 10 000 Mark steigt der Satz aus 3 Prozent, bei einem Sieuerkapital von mehr Äs 10000 Mark auf 4 Prozent. Diese Erhöhungen gelten aber sm für die Besteuerung durch den Staat. Die Gemeinden haben w der Regel höhere Sätze. Viele mußten durch die Folgen des Kriegs ihre bisherige Umlage bedeutend erhöhen. Gemeinden, die Eher mit 9 bis 10 Prozent Umlage ausreichten, erheben jetzt unter dem Zwang der neuen Verhältnisse 1520 Prozent. Was «w für den steuerpflichtigen Gewerbetreibenden bedeutet, möge »n Beispiel dartun. Aus 12 000 Mark Gewerbesteuerkapital u>aren bisher bei 2,1 Prozent Staatssteuersatz und 10 Prozent «Ege zu zahlen 1452 Mark, jetzt aber bei 4 Prozent Staats- steuersatz und 15 Prozent Umlage 2280 Mark.

Landwirtschaft und neue Steuern.

Stuttgart, 11. Sept. Nach dem Katastergesetz waren bisher M Kataster der Weinberge 40 Prozent und der übrigen Grund­stücke 20 Prozent bei Berechnung der steuerpflichtigen Kataster­lumme abzugsfähig. Nach dem Finanzgesetz für 1919 sind diese Müge weggefallen. Das Kataster der Waldungen hat einen Zu- sihlag von 50 Prozent erhalten. Der Steuerumsatz wurde von AI Prozent auf 4 Prozent erhöht. Ein Landwirt, der zugleich Aemgärtner und Waldbesitzer ist und ein Kataster von 600 Zt -Weinbergen, 800 -,1t Wald und 2000 -41 Aecker und Wiesen hatte, E aus dem Weinbergkataster nach Abzug von 40 Prozent mit W cht, dem Kataster der Aecker und Wiesen nach Abzug von 20 Prozent mit 1600 -K und dem Kataster der Waldungen mit 800 -ü Wm.mey mit 2760 Katastersumme zu 2,1 Prozent steuer­pflichtig ivar, woraus der Staat 79,96 Mark Steuern holte, zahlt Me aus 600 -4t Weinbergkataster, 2000 -4t Aecker- und Wiesen- kataster und aus 1200 -4t Waldkataster (800 -4t zuzüglich 50 Pro- M Zuschlag), zusammen aus 3800 -4( Katastersumme bei 4 Pro- W Steuersatz 152 -4t an den Staat. Der Steuerzettel für 1919 9s somit gegen 1918 um 94,04 -4t gestiegen. Die Wirkung der ^gefallenen Abzüge gen. Grundkataster und der Zuschlag am Mdkataster zeigt sich aber erst recht bei der Kommunalbesteuer­

ung, die infolge des Krieges bedeutend in die Höhe gehen mußte. Eine Gemeinde, die bisher 7 Prozent umlegte und dieses Jahr 13 Prozent umlegen muß, nahm dem Landwirt mit 2760 -tt Katastersumme 193,20 -<t Steuern, ab. Der Gemeindepfleger muß aber Heuer aus 3800 -4t Katastersumme 494 -4t einzieh m. Wären Abzüge nicht weg- urid der Zuschlag auf den Wald nicht gekommen, so hätte er nur 358,80 H einzuziehen gehabt.

Karlsruhe, 10. Sept. Das badische Ministerium des Innern hat daraus aufmerksam gemacht, daß Tanzunterhaltungen, die in letzter Zeit in Fremdenverkehrsorten stark überhand genommen und dadurch in weiten Kreisen der Bevölkerung berechtigte Em­pörungen Hervorrufen, über die Polizeistunde hinaus nicht zulässig sind, auch wenn es sich lediglich um Gäste des betr. Wirts- oder Gasthauses, um Vereine' oder geschlossene Gesellschaften hairdelt. Me Aufenthaltsräume der Wirts- und Gasthäuser dürfen nur in ganz besonderen Ausnahmesällen z. b. bei späterer Ankunft neuer Gäste, über die Polizeistunde hinaus offen gehalten werden. Auch hierbei ist die -Einschränkung aus das unbedingt Notwendige er­forderlich.

hindevburg über das deutsche Weißbuch.

Hannover, 10. Sept. Generalseldmarschall von Hindenburg erklärte nach einer im Hannoverschen Kurier" veröffentlichten Un­terredung über das Weißbuch, es ermögliche kein objektives Ur­teil über die Verhandlungen zwischen der Obersten Heeresleitung und der politischen Reichsleitung in Len Tagen des Waffenstill­standes und der Revolution. Wenn Herr von Lersner die Glaub­würdigkeit der Aussagen der Obersten Heeresleitung bezweifelre, daß die militärische Lage hoffnungslos sei, so frage er, warum Lersner, der mit den Mitgliedern der O.H.L. und auch an ihrem Tisch in zwangloser Weise verkehrt habe, nicht schon früher her­vorgetreten sei, um seiner aus langjähriger Erfahrung geschöpften Ueberzeugung, daß den Versprechungen der O.H.L. nicht zu trauen sei, Ausdruck zu geben.

Der Wiederaufbau Frankreichs.

Berlin, 10. Sept. Wie uns von zuständiger'Stell? mitgeteilt wird, ist in der Wiederausbausrage des zerstörten französischen Ge­bietes in Versailles jetzt eine Annäherung erzielt worden. Die vorbereitenden Arbeiten, die außerordentlich schwierig roaren, sind fast abgeschlossen. Der Gewerkschaftsführer Silberschmidt hat mit den französischen Arbeiterführern, den Leitern derConsederation generale du Traoail" und -es französischen Vergarbesterverbandes Rücksprache genommen, die im großen und ganzen zu einer ge­wissen Uebereinstimmung geführt hat. lieber die Angelegenheit der Aufbau-Unternehmungen selbst findet am 15. September in Lyon ein Kongreß statt, an dem sich die französischen Unternehmer beteiligen werden.

Deutsche Tankdampfer für die Entente.

Hamburg, 11. Sept. Me Deutsch-amerikanische Petroleum- gesellschast in Hamburg ist nunmehr aufgefordert wordrn, ihre 8 Tankdampfer an die Entente abzuliefern. Die Dampfer werden bereits Ende der Woche den Hamburger Hafen verlassen. Es handelt sich um 36 000 Tonnen Schiffsraum.

Amsterdam, 11. Sept. Das Handelsamt erfährt von infor­mierter Seite, daß die Entente beabsichtigt, innerhalb kurzer Zeit einen Teil des Ruhrkohlenreviers zu besetzen. FranHeich hoffe auf diese Weise seine Kohlennot zu beheben, nachde m man in Versailles zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß ohne Zwangs­maßnahmen eine Erhöhung der deutschen Steinkohlenfördenmg unmöglich sei.

Die Abgabe der Reichsbestände und Rohstoffe

Berlin» 11. Sept. LautBerliner Lokalanzeiger" hat das Reichswirtschaftsministerium die ihm unterstellten Behörden ange­wiesen, mit Rücksicht auf die aufgehobene Blockade alle vorhande­nen Bestände und staatlich bewirtschafteten Rohstoffe schleunigst dem Gebrauch zuzusühren.

Schülerprotest und Streikandrohung.

Stettin, 11. Sept. Heute hielten Schüler und Schülerinnen vor dem Stadttheater eine Versammlung ab, um gegen die Ent­fernung der chohenzollcrnbilder zu protestieren. An den Kultus­minister wurde ein Telegramm gesandt und um die Wiederan- bringuug der Bilder gebeten. Me Schüler und Schülerinnen zogen dann in einer Anzahl von 1500 Köpfen vor die Hohenzollerndenk- mäler, wo Hochs ausgebracht wurden. In einer nochmaligen Versammlung wurde beschlossen, am Freitag in den Streik zu treten, falls bis dahin die Bilder noch nicht wieder angebracht sein sollten.

Ausland.

Aus dem Haag, 11. Sept.Daily Expreß" meldet, daß die Garantie-Trust-Kompagnie beschlossen habe, Deutschland für seine Einkäufe in Amerika nicht nur einen Kredit von 6 Monaten bis zu 2 Jahren zu gewähren, sondern auch die Zahlung dafür nicht mehr in Dollars, sondern in Mack stattfinden zu lassen, da eine Steigerung der deutschen Valuta innerhalb dieser Zeit als wahr­scheinlich anzunehmen sei.

Amsterdam, '10. Sept. Der Londoner Korrespondent des Manchester Guardian" erfährt, daß das englische auswärtige Amt an die ausländischen Missionen ein Rundschreiben gerichtet hat, worin den Mitgliedern dieser Missionen Anweisungen für ihren Verkehr mit deutschen amtlichen Personen gegeben werden. Es wird eine vorsichtige Höflichkeit anempfohlen, jedoch nahegelegt, keinen geselligen Verkehr zu pflegen. Me Botschaft in Berlin wird zweifellos wieder errichtet. Man erwartet aber, daß für einige Zeit ein Geschäftsträger an der Spitze stehen wird. Der Name, der in diesem Zusammenhang allgemein genannt wird, ist der

eines Diplomaten, der früher keine Beziehungen zu DeuNchiarD unterhielt.

Rotterdam, 11. Sept. Lmtdoner Blätter meiden aus Rer»- york, daß Wilson aus Chicago eine Botschaft an den Kongreß richtete, in der der Präsident Aenderungen und Milderungen im Friedensvertrag mit Deutschland, die über die Zugeständnisse der Alliierten an Deutschland hinausgehen, verweigert. Me Botschaft des Präsidenten habe tiefen Eindruck im Senat gemacht.

Lugano, 10. Sept. In Padua drohte zwischen einem sranzosi- schen und einem italienischen Mlitärtransport ein schwerer Kon­flikt auszubrechen, der nur dadurch unterdrückt werden konnte, daß der französische Militärzug sofort weitergeleitet wurde.

Paris, 10. Sept. Herr o. Lersner, der Vorsitzende der deut­schen Delegation, ist Dienstag morgen nach Versailles zuruckge- kchrt. Frhr. v. Lersner konferierte Menstag abend mit Major Draudt über die Inspektionsreise durch die deutschen Kriegsge­fangenenlager, die letzterer antreten wird.

Paris, 11. Sept. Im französischen Heeresausschuß wurde von Clemenceau mitgeteilt, daß di? französischen Truppen tm besetzten Gebiet seit 1. August um 7000 Mann vermehrt worden seien. Im ganzen besetzten deutschen Gebiet waren am 4. August 156 Gemeinden mit französischen Garnisonen belegt.

London, 10. Sept. Me Admiralität hat Befehl erteilt, die Schlachtschiffe der Heimatflotte und die 4. und 5. Zerstörerslottikie vom 1. Oktober an auf Reservestärke herabzusetzen. Die 20. Zer­störerslottille wird nach Beendigung ihrer Dienste in der Listsee ebenfalls auf Reseroestärke herabgesetzt werden. Die neu gMl- dete Zerstörerflottille und das zweite Geschwader leichter Kr««er werden mit voller Besatzung der atlantischen Flotte zugeteilt. Die der atlantischen Flotte zugeteilten U-Boote werden auf 3 herab­gesetzt werden.

Zum Heimtransport der Kriegsgefangenen.

Rotterdam, 11. Sept. Die Kriegsgesangenentransporte aus England über Frankreich werden ab 15. September täglich 4200 Mann betragen. Weitere Erhöhungen der Zahl der heimzu- schaffenden Kriegsgefangenen seien für die 4. Seplemberwoche -u erwarten.

- Genf, 11. Sept. Nach Pariser Meldungen ist ein Teil der deutschen Kriegsgefangenen bereits fest 8 Tagen in den Sammel­lagern zusammengezogen. Auslassungen im ,F>omme Obre" und Journal" lassen annehmen, daß der Abtransport der Gefangenen aus Frankreich immer noch von der vorherigen Erledigung der Arbeiterfrage für den Wiederaufbau in Nordsrankreich abhängig gemacht wird.

London, 10. Sept. Die englische Presse betont, daß der Heim­transport der deutschen Kriegsgefangenen zu langsam vor sich gehe. Wenn, wie jetzt, täglich nur 2000 Gefangene heimtranspor- tiert werden, so müßte fast ein Jahr vergehen, bis die 300 000 deutschen Gefangenen aus England zurückbesördert wären. Man macht den Vorschlag, in Anbetracht dessen, daß Transport­mittel fehlen, die Gefangenen in Gruppen von je 10 000 Mann zu Fuß nach Hause marschieren zu lassen.

Eine Erklärung Erzbergers zur äußeren Lage.

Bern, 10. Sept. Reichssinanzminister Erzberger hat von Zü­rich aus demJournal de Geneoe" eine längere Zuschrift geschickt, in der er sagt: Wir sind davon überzeugt, daß es uns trotz aller Hindernisse getingen wird, die soziale und demokratische Republik zu verwirklichen. Den Frieden, den wir unterzeichnet haben, wollen wir loyal halten. Vertrauen läßt sich nicht aufzwingen, sondern muß errungen werden, und dieses Vertrauen und Lärmt das Gefühl für geistige und wirtschaftliche internationale Solidari­tät wird wiederkehren, je mehr wir aus die Erfüllung unserer Ver­pflichtungen halten werden. Die Lage Frankreichs sei durchaus nicht so trostlos, wie sie oft hingestellt würde, würden doch die Schäden von Deutschland wieder gut gemacht und erhalte Frank­reich durch Elsaß-Lothringen eine Kompensation von unermeß­lichem Wert, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Angriffe meiner politischen Gegner können mich nicht beirren, ich gebe offen zu, daß ich in meiner politischen Laufbahn Fehler begangen Hobe. Die Fehler hat auch die Mehrheit meiner Landsleute begangen. Auch unsere Gegner haben gelernt, die Dinge anders zu sehen, und sich zu anderen Auffassungen zu bekehren.

Amerika und der Friedensvertrag.

Rewyork, 11. Sept. Auf eine Anfrage des Senators Nelson lehnte Staatssekretär Lansing die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund vor Konstitution des Völkerbundes ab. Die Frage der Zulassung Deutschlands zum Bund der Nationen würde frü­hestens in einem Jahre spruchreif werden. Der Antrag des Senators Lodge auf Abschluß eines Sonderfriedens zwischen Ame­rika und Deutschland ist im Senat cingegangen.

Wilsons Propagandareise.

Aus den Reden Wilsons auf seiner Agitationstour werden fol­gende für uns Deutsche besonders interessante Ausführungen mit- geteilt:

In St. Louis sagte Wilson, wenn die Vereinigten Staaten dem Völkerbund beitreten, würden sie der erste Teilhaber und der finanzielle wirtschaftliche und kausmännsche Führer des Bundes werden. Wenn sie aber den Vertrag ablehnten, so würden sie m der Welt allein dastehen und das Land würde in der Finanzwelt nichts mehr zu bedeuten haben und gezwungen sein, eine große stehende Armee, Munitionsfabriken und Befestigungen zu unter­halten und höhere Steuern aufzubringen.

In Sioux-Falls verlangte Wilson, daß Amerika jetzt, wo das Schicksal der Menschheit in Frage stehe, die Führung übernehme. Während der letzten Wochen habe sich die deutsch-freundliche Sbm-