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Neuenbürg, Dienstag de» 2. September 1919

77. Jahrgang.

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Deutschland.

Stuttgart, 1. Sept. In der Liederhalle hat die Deutsche demo­kratische Partei gestern unter dem Vorsitz von Baurat Hofacker eine Trauerfeier für Friedrich Naumann abgehalten, bei der Konrad Haußmann ein verehrungsvolles Lebensbild des Verstorbenen ent­warf und an die Witwe ein Beileidstelegramm abgesandt wurde.

Stuttgart, 1. Sept. Gleichzeitig mit der Verfügung zur Be­kämpfung der Wohnungsnot hat das Ministerium des Innern eine solche über Mieterschutz wegen Berufsausübung getroffen, in der u. a. bestimmt wird:

, Macht ein Mieter, der auf die Kündigung des Vermieters hin das Mieteinigungsamt angerufen hat, vor diesem geltend, daß der Verlust seiner Wohnung die Ausübung seines Berufes zum Scha­ben des Gemeinwohls beeinträchtigen würde, so ist ihm eine ange­messene Frist zu setzen, um eine Bescheinigung der zuständigen Stelle darüber beizichringen, daß seine Berufsausübung durch die Luftechterhaltung der Kündigung zum Schaden des Gemeinwohls beeinträchtigt würde.

Düsseldorf, 31. August. Die Verhandlungen zwischen den Ar­beitgebern und dem Ausschuß der Buch- und Steindrucker blieben ergänislos. Infolgedessen kündigten die Buchdruckereiarbeitgeber heute in allen Buch- und Steindruckereien mit der tarifmäßigen Frist von 14 Tagen, sodaß die vollständige Stillegung der Betriebe bevorsteht.

Berlin. 1. Sept. In einer Versammlung in seinem Wahlkreis Osnabrück kennzeichnete Dr. Stresemann die Stellung der Deut­schen Dolkspartei dahin, daß sie sich gegenüber rechts und links als entschieden liberale Partei ihre Selbständigkeit bewahren werde, kenn sich die Demokratische Partei mit ihr auf dem Boden der Mammenfassung der liberalen Kräfte zusammenfinden wolle, sei B willkommen, da die Partei stets die Einigung des Liberalismus «stiebe, aber eine scharfe Scheidelinie gegen kosmopolitische Demo­kratie ziehe. Gegenüber der möglichen wirtschaftlichen Katastrophe des Winters mit ihren Folgen müsse die Parteipolitik zurücktreten und eine Sammlung aller besonnenen Elemente von der Sozial­demokratie bis zur Rechten erfolgen, um das Schwerste von Deutsch­land abzmvenden.

Berlin, 1. Sept. Wie diePol. pari. Nachr." hören, wird demnächst eine neue Abordnung der Entente in Berlin eintreffen, Ae wird sich aus 14 Offizieren und deren militärischem Begleitper­sonal zusammensetzen und hat die besondere Aufgabe, in Verbin­dung mit den deutschen Behörden für die Einrichtung und Ver­pflegung der vielfachen verbündeten Kontrollkommissionen in Deutschland Sorge zu tragen.

Berlin, 1. Sept. Gestern abend ist Marschall Liman von San­ders aus der Gefangenschaft nach Berlin zurückgekehrt. Eine imposante Gedenkfeier der Schlacht von Tannenberg veranstaltete der Ermländer- und Masurenbund in Verbindung mit dem 20. Armeekorps bei Hohenstein unter großer Beteiligung besonders der ostpreußischen Heimatvereine des Abtrennungsgebietes. Die Feier gestaltete sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für das Deutsch­tum und die Einheit des Reiches.

Reichspräsident Eberl über die Vereinigung Badens und Württembergs.

Reichspräsident Ebert hat, wie gemeldet, in Karlsruhe auch die Vertreter der Presse empfangen. In der Aussprache mit ihnen wurde auch die Verschmelzung zwischen Baden und Württemberg berührt. Ebert bemerkte hierzu, der Zusammenschluß Badens und Württembergs sei vorläufig eine Frage, die die beiden Siaaten allein anginge. Die Reichsregierung habe bis jetzt dazu noch keine Stellung genommen und werde auch keinen Druck nach irgendeiner Seite ausüben. Sie überlasse es vorläufig den beiden Staaten, die nötigen Schritte zu tun. Erst wenn positive Ergebnisse vorlägen, würde die Reichsregierung sich dazu äußern.

Pari eistreit in Baden.

Zwischen Zentrum und Demokratie in Baden droht Streit auszubrechen. Die Schuld soll das demokratischeKarlsruher Tag­blatt" tragen, welches in letzter Zeit den Finanzminister Erzbergxr stark aufs Korn genommen hat. In der letzten Nummer schreibt das Landesblatt des Zentrums, derBadische Beobachter":Soll es so weiter gehen? Wir richten diese Frage an die demokratische Partei, wir richten sie auch in aller Oefsentlichkeit an die demokrati­schen Minister Hummel und Dietrich und Staatsrat Dr. Haas. Wir nehmen an, daß diese Herren Wert darauf legen, im Koalitions- Ministerium weiter mit den anderen Parteien zusammenzuarbeiten. Wir nehmen auch an, daß diese das Gebühren desKarlsruher Tageblattes", des Blattes ihrer Partei, mißbilligen. Wenn das »Karlsruher Tageblatt" weiterhin diese Politik rein persönlicher Gehässigkeit treibt, müssen die demokratische Partei und ihre Füh­rer einen Strich machen zwischen sich und demKarlsruher Tage­blatt" oder die Folgen treffen sie. Entweder oder! Das Maß ist voll!"

Die Putschversuche iu der Pfalz.

Ludwigshasen, 31. August. Die französische Militärbehörde hat den pfälzischen Zeitungen streng untersagt, irgendwelche Mit­teilungen über die Ludwigshasener Vorgänge zu veröffentlichen. Lei Zuwiderhandlungen wird mit hohen Gefängnisstrafen gedroht.

Am Samstag vormittag fand mit Genehmigung der franzö­sischen Behörden eine Vertrauensmänner-Bersammlung in Lud- vigshafen statt, an der rund 2000 Männer aller Parteien und die Führer der Gewerkschaften teilnahmen. Die machtvolle Versamm­lung führte zu einer eindruckoollen Kundgebung für das Deutschtum in der Rheinpsalz und zu einer scharfen Abrechnung mit den Fran- löslingen und ihren Protektoren. Mit rücksichtsloser Offenheit Wvrde die bisherige Vergewaltigung der Pfalz gegeißelt und mit

voller Einmütigkeit eine Entschließung angenommen, in der es heißt:

Die Arbeiterschaft Ludwigshasens wrid am Montag wieder die Arbeit aufnehmen. Sie erwartet jedoch von den französischen Behörden, daß alle unschuldig Verhafteten sofort auf freien Fuß gesetzt werden. Ist das bis Montag nicht der Fall, wird die Arbeit in der ganzen Pfalz eingestellt. Weitere Vergewaltig­ungen der persönlichen Freiheit werden durch entsprechende Aktio­nen der Arbeiter- und Bürgerschaft beantwortet werden. Die Preß- und Versammlungsfreiheit ist sofort herzustellen, ebenso die volle Bewegungsfreiheit der Regierungs- und Verwaltungs­stellen."

Die Versammlung bedeutet einen vollen Erfolg der reichstreuen Bevölkerung in der Pfalz, besonders der Arbeiterschaft, die sich einmütig mit Einschluß der Unabhängigen hinter ihre Führer stellt.

In den letzten Tagen haben die Landauer Verräter und An­hänger derPfalzrepublik" auch in Frankenthal und in London Putsche versucht; in Frankenthal kam es in der Nacht zum Freitag zu Unruhen: zwischen Mitgliedern derFreien Pfalz" und deren Gegner kam es zu Zusammenstößen und Tätlichkeiten, wobei meh­rere Personen verletzt wurden.

Die Erregung in der Pfalz über die langsam durchgesickerten Vorfälle in Ludwigshafen ist inzwischen ungeheuer. Vielerorts fanden Protestdemonstrationen der Arbeiter und Bürgerschaft statt; die Franzosen halten in sämtlichen Garnisonorten das Militär alarmbereit und drohen mit der Erklärung -es Belagerungszu­standes. Ansammlungen auf den Straßen und das Abhalten von Versammlungen ist überall verboten. Die Bürgermeister der pfäl­zischen Städte warnen die Bevölkerung vor unüberlegten Hand­lungen und Kundgebungen.

Nachdem die Volksbewegung in Ludwigshasen einen gefahr­drohenden Grad für die französische Besatzung angenommen hatte, verfügte der 1. französische Kontrollosfizier, Major Mennetrier, die Zurückziehung aller Militärposten an den öffentlichen Gebäuden: die Soldaten wurden angewiesen, sich möglichst wenig auf der Straße zu zeigen. Die militärische Besatzung der Post und des Bahnhofs ist ausgehoben, nur die Brücke nach Mannheim wird streng überwacht. Major Mennetrier konferierte erneut uüp dem Oberbürgermeister, wobei die Freilassung der von den Fanzosrn unschuldig Inhaftierten bis Montag zugesichert worden sein soll.

Die Arbeiterschaft in Kaiserslautern, Zweibrücken, Speyer und Pirmasens ist entschlossen, am Montag in den Sympathiestreik ein­zutreten, falls bis dahin die Forderungen der Ludwigshasener Ar­beiterschaft von den Franzosen nicht angenommen sind.

In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Abberufung des Oberkommandierenden der Besatzungsarmee in der Pfalz, General Gerard, in Aussicht genommen ist, da er trotz gegenteiliger. Be­hauptung als derjenige angesehen wird, der die Agitation für'die Ausrufung einerRepublik Pfalz" am tatkräftigsten unterstützt Er soll durch den General Fayolle ersetzt werden. Der steknertr. Regierungspräsident der Pfalz, Klingensperg hatte mit beiden Ge­nerälen lange Unterredungen. Weiter wird berichtet, General Gerard habe bereits am Freitag abend dem Regierungsdirektor Klingensperg in einer Konferenz formell sein Bedauern über die Erschießung der beiden deutschen Beamten ausgesprochen.

Landau, 1. Sept. Durch eine Verordnung des Generals Gerard wurde auch im Bereich der 8. Armee gemäß einer Verfügung des Marschalls Fach die Vorzensur für die Presse ab 30. August aufge­hoben und einige Verkehrserleichterungen zugestanden.

Mannheim, 1. Sept. Wie derGeneralanzeiger" meldet, ist es Tatsache, daß die französische Besatzungsbehörde in der Pfalz seit zwei Tagen angsfangen hat, die Unterstützung der Bewegung zur Proklamierung einer Republik Pfalz fallen zu lassen. Die französische Behörde ist infolge der gewaltigen Volksbewegung ln der Pfalz bemüht, die fatalen Zusammenstöße in Ludwigshafen als einen höchst unangenehmen Zufall hinzustellen, der durch Miß­verständnisse entstanden sei.

Französische Unersättlichkeit.

Im Zusammenhang mit der Vervollkommnung des Rhein- Rhone-Kanals planen die Franzosen den Bau eines Rheinseiten­kanals. Sie beabsichtigen, den Rheinlaus durch einen Damm 5 Kilometer abwärts von Basel, oberhalb Kembs, zu verlegen, Das Wasser des Rheins soll abgeleitet, die deutsche Oberrheinschisfahrt und die Ausnützung der Wasserkraft durch Deutschland unmöglich gemacht werden. Der neue kanalisierte Flußlauf soll 300 Meter links des Rheinbettes geführt werden, in acht Stufen, die durch acht Schleusen von je 170 Meter Länge und 25 Meter Breite abge­schlossen werden. Die Schleusen sollen einen Schlepper und zwei Flußschiffe von je 1200 Tonnen aufnehmen können. Durch diesen Kanal würde ein Verkehr ohne Umladung von Rotterdam bis Basel möglich und die Ergänzung geschaffen sein für den Schiff­fahrtsweg, der von Straßburg aus dem Wege des Rhein-Rhone- Kanals und des Rhoneslusses nach Lyon und dem Mittelmeer führt. Jede der acht Stufen und der acht Schleusen soll noch durch Aus­nützung der Wasserkräfte eine elettrische Kraft von 650 000 Hferde- krästen liefern. Der Plan ist von dem elsäffischen Ingenieur Köch- lin ausgearbeitet und von den zuständigen französischen Behörden angenommen. Die Bedingungen zum Bau dieses Kanals leitet Frankreich aus dem Friedensvertrage ab, nach dem alles Rhein­wasser Frankreich gehören soll. Es fehlt nur noch die Zustimmung der internattonalen Rheinkommission, an der aber, da es sich ja um Benachteiligung der deutschen Rheinschiffahrt handelt, nicht zu zweifeln ist. ^

Ausland

Wien, 1. Sept. In Florisdors bei Wien verhaftete die Polizei zwei reichsdeutsch« Spartakisten Franz Beckenbauer und Ewald

Erzberger. Veckenbauer war wegen spartakistischer Umtriebe »Sy- rend der Räteregierung in München zu einem Jahr, vier Monat« Festungshaft verurteilt worden, aber aus der Hast in Pafsau «ö» sprungen. Erzberger erklärte aus dem gleichen Grunde » München verfolgt worden und deshalb nach Deutsch-OesterreÄH geflüchtet zu sein.

Budapest, 1. Sept. Die Schreckensherrschaft wütet in beispiel­loser Weise weiter. Niemand ist seines Lebens sicher. 152»- jährige Mädchen wurden verhaftet, nur weil sie Maschinensche«-- berinnen in einem Amte der Räteregierung waren.

Haag, 1. Sept. Antwerper Blätter melden aus Brüssel, vatz der belgische Minister des Aeußern, Huesman, demnächst zurücktrv» ten werde. Angeblich geschehe dies auf einen leisen Druck da» Pariser Konferenz, weil Huesman nicht die nötige Autorität« die erfolgreiche Fortführung der Berhairdlungen zwischen Bel-ion und Holland besitzt.

Amsterdam, 31. August. DieMorningpost" meldet: Ja London traf ein vom 25. August datiertes Telegramm aus Omsl ein, nach welchem die Truppen Koltschaks die Bolschewisten süd­westlich von Troitsk zum Rückzuge gezwungen und eine Sowses- regierung errichtet haben. Sie machten 14 000 Gefangene und erbeuteten Geschütze, Eisenbahnen und sonstiges Kriegsmaterist.

Paris, 1. Sept. Die Entente beschäftigt sich mit der deutschen Verfassung, von der einige Artikel als im Widerspruch mit dein Friedensvertrag angefochten werden. Die Erörterung der fran­zösischen Deputiertenkammer über den Friedensvertrag drehte sich am Freitag vor allem um die französische Politik in den Rhein­landen.

Amsterdam, 31. August. Das PressebüroRadio" meldet aus Washington, daß zwei amerikanische Regimenter mit Be­stimmung nach Oberschlesim abgefahren seien. Ihre Entsend»»» sei auf Ersuchen des interalliierten Rates erfolgt, der dem Anträge* des Generals Pershing stattgegeben hat. (Gegen diese Enffendun» amerikanischer Truppen nach Oberschlesien haben die Senator« Wood und Fall Protest eingelegt.)

Zu den Vorgängen im Baltikum.

Mita», 31. August. Der Kommandierende General Gras «« der Goltz hat nachstehenden Tagesbefehl an die chm unterstell«» Truppen erlassen:

Am 25. 8. abends haben etwa 200 Mann deutsche und i» russischen Dienst befindliche deutsche Soldaten plündernd die Stadt durchzogen, haben die lettische Kaserne, dann das Haus der «iO- lischen Mission geplündert und die lettische Bank zu plündern ver­sucht. Gemeine Plünderungssucht ist die einzige Triebfeder eine» solchen Handelns. Dis Schandtaten solcher Lumpen schänden dun deutschen und russischen Namen. Der Gouverneur von Mitau hak durch Bereitstellung von Waffen und Nachtpatrouillen Vorsorge z» treffen, daß sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Auf jeden Blin­derer ist rücksichtslos zu schießen, wenngleich die Kugel fast schade für solch Gesindel ist."

Berlin, 31. August. Zu der gemeldeten Gehorsamsverweiger­ung der deutschen Truppen im Baltikum erfährt dieDeutsche All­gemeine Zeitung":Es muß wiederholt darauf hingewiesen wei­den, daß die Person des Generals Grafen von der Goltz mit des, letzten Vorgängen in keinerlei Zusammenhang steht. Der General befindet sich seit über 6 Monaten auf seinem äußerst schwierigen Posten und ist die Zielscheibe der heftigsten Angriffe aus dem La­ger des Verbandes, wie auch gewisser deutscher Parteien gewesen. Das so verzerrte Bild seiner Person entspricht ihm keineswegs in Wirklichkeit. Die Reichsregierung hat bisher nicht die geringste Veranlassung gehabt, in seinem Befehlsbereich wegen Anzeich« reaktionärer Politik vorzugehen.

Rotterdam, 1. Sept. WieEcho de Paris" meldet, hat v« Rat der Alliierten am Freitag die Vorgänge im Baltikum berat« und beschlossen, der deutschen Regierung eine Frist zur Räumung des Baltikums bis 30. September zu geben.

Zur Heimkehr unserer Kriegsgefangenen.

Berlin, 31 August. Die gestrige Meldung, daß die Rückkehr der deutschen Kriegsgefangenen nahe sei, stellt sich zwar an stch als richtig heraus, doch tut man gut, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, sich den Wortlaut der Nachricht genau anzusek^n, ehe man allzu optimistisch an die Rückkehr unserer Kriegsgefange­nen glaubt. Es handelt sich lediglich darum, daß die im Artikel 250 des Friedensvertrages vorgesehene Vorbereitungskommisstrm zur Heimbeschaffung der Kriegsgefangenen zusammengetreren ist und ihre Arbeiten beginnen soll. Der Beginn dieser Arbeite» fällt nach dem Friedensvertrag eigentlich erst auf die Zeit nach Her Ratifikation des Friedens. Diesen Anfang hat die Entente mn»- mehk verschoben und angeordnet, daß die Vorbereitungskommisston bereits jetzt mit ihren Arbeiten beginne. Aber auch daran hat sie diesmal wieder Bedingungen geknüpft und zwar besonders die, daß sie nur dann zur Aufnahme der Verhandlungen bereit sei, wenn Deutschland den Friedensvertrag vollauf erfüllt. Das ist aber nur möglich, wenn jetzt mit allen Mitteln daran gearbeitet wird, daß Deutschland wieder in geordnete Verhältnisse kommt. Die deutsche Arbeiterschaft hat es jetzt in der Hand zu zeigen, ob es ihr mit der Rückkehr der gefangenen Brüder ernst ist oder nicht. Es müssen Kohlen gefördert werden und Werte geschaffen werd«, damit Deutschland den Friedensvertrag einhalten kann.

Rom, 1. Sept. Laut Mitteilung der amtlichenAgencia M-, mana" erfolgt die Rückbeförderung aller in Italien befindlich« Kriegsgefangenen bis Ende September.

Rotterdam, 1. Sept. In England warten 102 000 deutsche Kriegsgefangene aus ihre Heimschasfung. Für das französische Aufbaugebict sind 32 000 deutsche Kriegsgefangene über Ene'.anst adgeschoben worden.