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77. Jahrgang.

Neuenbürg, Donnerstag den 28. August 1919.

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klnzeiger für Sas Enztal unS Umgebung.

Amtsblatt für Sen OberamtsbLZirk Neuenbürg.

Erscheint täglich mit Nosnahme Ser Sonn- unS Zeiertag«.

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elefon 44.

Vor neuen spartakistischen Unruhen.

Mr haben in letzter Zeit wiederholt Gelegenheit gehabt, aus Siund von Aussprüchen kommunistischer Redner daraus isinzu- weisen, daß für die nächste Zeit wiederum neue Unruhen zu er­warten seien. Immer wieder wird in kommunistischen Versamm­lungen der Generalstreik angekündigt, und der baldige Sturz der Legierung Ebert-Noske prophezeit. Aber es sind nicht allein die Kommunisten, die mit allen Mitteln auf den Sturz der Regierung binarbeiten, sondern die Wahrheit verlangt die Feststellung, daß in vielen Städten Deutschlands die Unabhängigen voll und ganz im kommunistischen Fahrwasser schwimmen. Es ist dies umso ägenartiger» als die offizielle Parteileitung der Kommunisten wiederholt gegen die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands Stellung genommen und erklärt hat, daß sie mit diesenOpportunisten" nichts zu tun haben will. Die Mannheimer Me Fahne" riet kürzlich den Unabhängigen, doch endlich den .sumpfigen" Boden ihres Parteiprogramms zu verlassen und sich fest auf denkristallklaren Boden des kommunistischen Pro- mmms" zu stellen. Dieser Rat wird nun auch von gewissen Kreisen der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutsch­lands eifrig befolgt. Die unabhängige Genossin, Frau Zietz, er­klärte kürzlich auf einer Versammlung in Essen, daß die Unab­hängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands auf nahezu eine Million Mitglieder angewachsen sei und binnen kurzem so stark sein werde, daß sie die Regierung stürzen könne. Dann könne man die Räterepublik aufrichten. Die Rednerin betonte dabei, daß beimletzten großen. Kampfe" die Unabhängige Sozialdemo­kratische Partei Deutschlands mit der Kommunistischen Partei Deutschlands Zusammengehen werde.

Die von dem Wölfischen Teelgraphenbüro verbreitete Mel­dung, daß Städte, wie Breslau, Magdeburg, Bremen und Braun- schweig als Zentren neuer spartakistischer Putsche gedacht seien, und die Regierung die nötigen Vorkehrungen getroffen habe, um neuen Unruhen zu begegnen, wird, wie nicht anders zu erwarten i/t, non der unabhängigenFreiheit" alseine n^e Hetze" be­zeichnet. Das Blatt will in dieser Meldungeine Arbeit des neuen Kommissars zur Aufrechterhaltung der Ordnung erblicken, der als Beweis für die Notwenoigkeit seines Amtes Unruhen wtig zu haben scheint." Gegenüber diesem Ableugnen von Putsch- Knen weist derVorwärts" darauf ihn, daß an verschiedenen Plätzen Organisationen des politischen Meuchelmordes bestehen. Ler Ueberwachung des spartakistischen Treibens verdächtige Per­sonen werden unauffällig ermordet und beiseite geschafft. Wir Irden mitten im blutigsten Terror, den wir nur darum nicht so deutlich empfinden, wett er ruhig und geheim, wie die Fehme, «beitet. Die Bestie ist in der allgemeinen Anarchie, die Deutsch­land düster überschattet, groß geworden, und sie fordert ihre Opfer.

Es wird Zeit, daß sich alle wirklichen Arbeiter so deutlich wie möglich von Elementen wenden, die die Kluft zwischen einer poli­tischen Parteigruppierung und einem blutigen Verbrechertum längst überschritten haben.

Deutschland.

Stuttgart, 27. August. Wie wir zuverlässig vernehmen, ist die Einstellung des Sonntagsverkehrs auf den württembergischen Aaatsbahnen ab Sonntag, 7. September angeordnet, falls bis dahin keine bessere Kohlenversorgung der Eisenbahn eingeireten

ist.

Berlin, 27. August. Infolge eines Streiks der Heizer und Maschinisten im Stahlwerk Rath der Rheinischen Metallwaren- md Maschinenfabrik ist, wie aus Düsseldorf gemeldet wird, der gesamte Betrieb dieser Firma stillgelegt worden. Me Firma hatte sch nach Beendigung des Krieges mit dem Bau von Lokomntioen und Eisenbahnwagen beschäftigt.

Lettin, 27. August. Der Reichsfinanzminister Erzberger traf in Li. Moritz ein, wo sich auch Herr Scheidemann befindet. , Breslau, 27. August. Aus Grund des verschärften Beläger- Mgszustandes hat sich gestern die Gesamtheit der Arbeiterschaft derSchlesien"grube entschlossen, die Arbeit wieder auszu ich ren.

Die Landeskirchenversammlung

wird voraussichtlich im Oktober zusammentreten. Sie war ja schon aus 22. Juli einberufen, mußte aber dann wieder abgesagt werden, da wegen der Zurückziehung der staatlichen Schulnovelle auch eine entsprechende kirchliche Vorlage hinfällig wurde. Für den Aufbau der kirchlichen Verfassung ist nunmehr nach Festlegung der Reichs- und Landesverfassung die staatsrechtliche Unterlage Weben, und es können in den nächsten Wochen der Landeskirch m- versammlung bestimmte Vorlagen über die künftige kirchliche Ver­fassung gemacht werden.

Die württemberglsche Handelskammer zur kohlenversorgung.

Die württembergischen Handelskammern haben in ihren 14- Wgen Berichten über die Wirtschaftslage von Industrie und Han­nes des Landes die zuständigen Reichs- und Landesbehöcden mit Wender Beunruhigung und in immer dringlicherer Weise auf die Zuspitzung -er Kohlenfrage in Württemberg hing,Wiesen. Mvlge der Unterbindung des nahen Saargsbiets, der ungünsti- M allgemeinen Verkehrslage des Landes und des Mangels an Großschiffahrtsweg mußten sich die zu einer allgemeinen «l-hlettrisis treibenden Momente mit doppelter Wucht und ein­schneidender Schärfe für das württemberglsche Industriegebiet gel- E>>d machen. Mit dem Herannahen des großen Herbstoerkehrs, «r die durch Krieg und Friedensvedingungen ohnehin dezimie.-len Verkehrsmittel noch vollends in Anspruch nimmt, eilt Württem­

berg mit Riesenschritten einer wirtschaftlichen Katastrophe zu, wenn es nicht in letzter Stunde noch gelingt, das Versäumte wenigstens teilweise nachzuholen und, koste es. was es wolle, wenigstens einen Teil seines dringendsten Kohlenbedarfs sicher­zustellen. Hierzu müßten, wenn notig, alle irgendwie verfüg­baren und geeigneten Transportmittel m den Dienst einer groß­zügigen Hilfsaktion gestellt werden (Em.icht l lg direkter württem- bergischer Kohlenzüge von den Erzsug-mgsgebieien » ach Württem­berg usw.). In eingehenden Besprechungen mit dem wurttember- gischen Arbeitsministerium haben sich die württembergischen Han­delskammern denn auch mit entsprechenden weitgehenden Ein­schränkungen des Personenverkehrs, wie übrigens auch mit einer Reihe weitgehender, auf Ersparung des Koy enverbrauchs hin­zielender sonstiger Maßnahmen einverstanden erklärt, mit ganz besonderem Nachdruck aber in einer gemeinschaftlichen dringlichen Eingabe vom 23. ds. Mts. die Einleitung ttttrl-ger Not- bezro. Hilfsmaßnahmen zur Kohlenversorgung Württembergs im Ein­vernehmen mit den zuständigen Reichsstellm »ls unerläßlich be­zeichnet. In eingehenden Darlegungen haben wir mit Rech: auch auf das unmittelbare Reichsinteresse an der «utt-chterhaltung unserer vielverweigerten, bedeutsamen Export'mduitrie hinge, ncsen.

Es ist außerordentlich zu begrüßen, daß das Württ. Arbeits­ministerium aus eigener Würdigung der überaus ernsten Lage sich mit aller Entschiedenheit hinter dieser Fordernag »>»ch außer­gewöhnlichen Hilfsmaßnahmen gegenüber der Reichsregierung ge­stellt und die unverzügliche Entsendung einer aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern sich zusammensetzenden Delegation nach Ber­lin an der auch zwei Vertreter der württembergischen Handels­kammer teilnehmen in die Wege geleitet hat. Möge es in letzter Stunde noch gelingen, damit Württemberg vor neuen wirt­schaftlichen wie politischen Unruhen im kommenden schweren Win­ter bewahrt bleibt.

Französische Herzlosigkeit.

Berlin, 26. August. Wir erfahren aus Saarbrücken, daß selbst die Einwohner der Kohlengegend im Saarrevier sehr unter dem Kohlenmangel leiden. Frankreich nimmt nicht die geringste Rück­sicht auf die Bedürfnisse der Saarbevölkerung und sendet den ge­samten Förderertrag der Saarbergwerke über die Grenze. Die Behörden des Saargebiets, also in Wirklichkeit die Franzosen, sind sogar soweit gegangen, der Bevölkerung im Saargcb'et nur 10 Zentner Kohlen pro Kopf für den ganzen Winter zu bewilligen. Untal englischer Soldaten in Köln.

Haagen, 27. August. Wie demWests. Tagebl." von ver­trauenswürdiger Seite mitgeteilt wi»Ä, ereignete sich Ende der vorigen Woche aus der Venloerstraße in Köln am Hellen Tage ein Mord. Ein englischer Soldat und ein englischer Sergeam gingen mit einem deutschen Mädchen über die Straße. Als sie an einem Polizisten vorüberkamen, bemerkte das Mädchen zu sei­nen Begleitern, der Polizist habe es einmal wegen Verkehrs mit Engländern angezeigt. Darauf zog der englische Soldat einen Revolver und schoß den Polizisten kurzerhand nieder. Der Ser­geant schlug daraus den Polizisten noch mit seinem Seitengewehr ins Gesicht. Es gelang, den Sergeanten festzunehmen, während der eigentliche Mörder noch nicht ermittelt ist. Trotzdem zahl­reiche Zeugen für den unerhörten Vorfall vorhanden sind, dursten die Kölnischen Zeitungen nichts darüber veröffentlichen.

Weder Umtausch noch Abstempelung der Banknoten. Berlin, 27. August. Zur Meldung des Reichssinanzministers, daß weder Umtausch noch Abstempelung der Banknoten stattfin­den wird, bemerkt derLokal-Anzeiger": Das ist wohl das stärkste, das jemals ein Minister an Selbstbloßstellung hat leisten müssen. Natürlich wird diese Blamage Herrn Erzberger nicht veranlassen, das Amt aufzugeben, dem er nicht gewachsen ist; es wäre aber zu wünschen, daß er in Zukunft wenigstens Sachverständige hört, bevor er öffentliche Sachen bespricht, von denen er nichts versteht und Maßnahmen ankündigt, die dann nicht ausgeführt werden, deren Ankündigung aber schon genügt, uns unendlichen Schaden zu bringen. Millionen und Abermillionen sind durch den Erzber- gerschen Diletantismus verloren gegangen. Es muß vorgebaut werden, daß sich dergleichen nicht wiederholt.

DieTägliche Rundschau" bemerkt:Diese Erklärung bringt wieder einmal einen Beweis dafür, mit welcher Leichtfertigkeit Herr Erzberger Politik treibt und mit welcher Gutgläubigkeit seine Ge­folgschaft in der Nationalversammlung ihm weitgehende gesetzliche Vollmachten überträgt. Zweckmäßig wäre es, wenn das Reichs- finanzministerium der jetzigen Erklärung über die Unterlassung des Notenumtausches alsbald auch eine Erklärung über die ange­kündigte Abstempelung der Wertpapiere, die von sachkundiger Seite ebenfalls als technisch kaum zu bewältigende Ausgabe be­trachtet wird, folgen lassen würde.

Jeder neue Streik ist zu begrüßen.

Aus einer öffentlichen Versammlung der Unabhängigen Sozial­demokratischen Partei Deutschlands in Münster erklärte die Re­ferentin, Genossin Zietz, u. a., jeher neue Streik sei zu begrüßen, da dann der revolutionäre Gedanke weiterarbeite. Die Rednerin erklärte, daß sie mit einem baldigen Sturz der Regierung rechne, und daß dann die Diktatur des Proletariats verwirklicht werden werde. In ihrem an eine Kommunistische Propagandarede leb­haft erinnernden Vortrage, griff die Genossin Zietz besonders scharf die Mehrheitssozialisten an. Auch an den Freiwilligen­korps und den Studentenwehren wurde kein gutes Haar gelassen. Die Bourgeoisie müsse sofort entwaffnet und das Proletariat be­waffnet werden.

kommender Generalstreik.

Auf einer Versammlung der kommunistischen Partei in Halle trat wieder einmal der scharfe Gegensatz zwischen der Kommuni­

stischen Partei Deutschlands und der Unabhängigen SozialveaW» kratischen Partei Deutschlands zutage. Der Kommunist Brau« bezeichnet« die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutsch­land als ein Gesindel, das der Welt nur ein Theater Vormacht dies Gesindel habe den Frieden unterzeichnet und inszeniere j«W Proteststreiks dies sei nichts weiter als lächerlich. Nach dich« wenig wohlwollenden Kritik der Unabhängigen SozialdemokraÄ- schen Partei Deutschlands sprach der Redner von dem in wenig« Wochen kommenden Generalstreik, der die übriggebliebenen -dcks nen des Kapitals vollständig zerstören werde.

Ausland.

Basel, 27. August.Daily Mail" meldet: Im UnterhockP teilte Lloyd George mit, daß Oberschlesien nur im Wege der Volk» Abstimmung an Deutschland oder Polen zuzuteilen sei. Der Schäft­ung vollendeter Tatsachen würde England nicht zustimmen.

.Amsterdam, 27. August. Laut PressebüroRadio" stimm» dieNewyork Times" in einem Artikel der Dereidigungsreck« Eberts zu und hoffen, daß die darin zum Ausdruck gebrachte Hoffnung auf ein neues Deutschland sich erfüllen werde.

Paris, 27. August. Der Rat der Alliierten hat nach ««» Neuter-Meldung beschlossen, die alliierten und assoziierten Regier­ungen dringend um Beschleunigung der Ratifikation des Frie- densvertrages mit Deutschland zu ersuchen. '

Paris, 26. August. Der Wirtschaftsrat der Entente hat d« rumänischen Regierung mitgeteilt, daß infolge ihres Vorgehens die Kontrakte über Lieferung von Waffen und Kriegsmaterial aufgehört haben und daß keine Lieferungen dieser Art Rumdnw« mehr erreichen werden.

Lugano. 27. August. Me italienischen Besatzungstruppen m Nord-Tirol sollen auf eine Division und aus zwei Bataillone In­fanterie für Innsbruck vermindert werden. Me Truppen werd« bereits abbefördert.

London, 27. August. Der Korrespondent derTimes" tet»- graphiert aus Krakau unterm 24. August über Untersuchung«, welche er mit den Korrespondenten derMoringpost" und des Newyork Herald" über die Lage in Oberschlesien angfftellt tu». Diese Untersuchung habe ergeben, daß die Deutschen Grausamke^ ten an den Polen begangen hätten und ihnen gegenüber ein? pro­vokatorische Politik beobachtet hätten, um sie zum Au jt->nd zu veranlassen, damit im letzten Fall der Belagerungszu-: ..,o ver­hängt werden konnte. (?)

London, 27. August. DieMorningpost" bringt einen in­direkten Bericht aus Moskau, wonach die Sowjetregierung aSe Vorbereitungen zur Verteidigung der Sowjetrepublik gegen di« Entente trifft. Ein Beschluß bestimmt die Aushebung von 750 000 Mann für die Rote Armee. Für die Mumtionsfabrikation -ßt Zwangsarbeit der Bürger eingeführt.

Kopenhagen, 26. August. Nach Blättermeldungen ans Stock­holm ist der dortige Setzerstreik jetzt endgültig beendet. Der Aus- stand endet mit einer vollkornmenen Niederlage der Arbeiter.

Frankreich und Deutschland.

Versailles, 26. August. In seinen» heutigen Leitartikel b«° schästigte sich derTemps" mit Deutschland und fordert dazu ans» die Entwicklung Deutschlands ans- Genaueste zu verfolgen. De» sei sicher eine der Hauptaufgaben der französischen Diplomatie. Zu jeder Zeit müßten sich dis Franzosen untereinander sage«: Sage mir, wie es in Deutschland aussieht, und ich will DK sagen, was uns erwartet!" Deutschland sei im Begriffe, politisch, wirtschost.'ch und militärisch eine Einheit zu werden. Das Black fährt fort:Wenn Italien und England sofort nach der Ratifi­zierung des Friedensvertrages Botschafter nach Berlin entsend«, müsse Frankreich selbstverständlich dem Beispiel seiner Alliierten folgen '

Paris. 27. August. Der Weimarer Korrespondent desMo- t'i-i" fmmuttcrt die von Frankreich gegenüber Deutschland zu ds- folgende Politik und verlang',, daß Frankreich Deutschland bck seinem wirtschaftlichen Aufbau unterstützen müsse (?!) Geschehe das röcht, dann werde sich Deuttchlands Wiederaufbau verlang­samen und sich in einem Frankreich feindlichen Sinne vollziehen, , wobri wir nichts zu gewannen haben.

Kein Entgegenkommen gegenüber Deutsch-Oesterreich. Mailand, 26. August. DemCoriere della Sera" wird aus Paris über die Verhandlungen des Obersten Rats über Sie öster­reichischen Gegenoorslylage berichtet, daß so gut wie kein Ent­gegenkommen gegen Deutsch-Oesterreich geübt wurde. Das ein­zige Zugeständnis, in territorialer Hinsicht betraf die Stadt Mar­burg, in der ebenso wie in Klagenfurt die Volksabstimmung >tar»° finden soll. Sonstige Grenzberichtigungen in Kärmen, wie auch gegenüber Italien und der Tschecho-Slowakei wurden oerweigerr. Alle Gegenvorschläge Deutsch-Oesterreichs über die Entschäüigungs- frage sind abgewiesen worden. Die Bestimmung über die Aus­lieferung von Vieh wurde beibehalten. Die anderen finanziell« Bestimmungen werden vom Obersten , Rat noch behandelt.

Die Ereignisse in Ungarn.

Wien, 26. August. Gestern abend trat in Budapest eine Kon­ferenz zusammen, an der außer allen anderen Parteien auch dir Sozialdemokraten teilnahmen. Es wurde eine Minister-Liste zu­sammengestellt. Der frühere Handelsminister Heinrich übernimmt das Präsidium, Peryi soll das Aeußerc haben, Peidl erhält Vas Ministerium für Volkswohlfahrt. Die Liste wurde der Entente- Mission unterbreitet. Diese Liste stellt eine Art Kompromiß zu einem Koalitionsministerium dar. Die Sozialdemokraten fordern für ihren Beitritt zu den beiden Ministerstellen noch vier Umer- staalssekretärposten und weiter, daß die Wahlen nicht vom Mim-