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Amsterdam, 21. August. Liner von den englischen Blättern 19- August gebrachten Exchange-Meldung aus Washington zufolge erklärte Thomas Millard vor dem Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten, Miß. White und Lansing hätten in einem an den Präsidenten gerichteten Schreiben zum Ausdruck gebracht, daß die Zuweisung Schantungs an Japan den Krieg bedeute. Der Präsident hätte sich geweigert, diesen Brief zu ver- »sfeiltltchen.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 21. August. Für Württemberg ist, wie die „Württembergs,, Zeitung" hört, in der Frage der Betriebseinstellung für Personen auf der Eisenbahn an Sonntagen noch keine Entscheidung getrosten, doch wird man sich gegebenenfalls dem Vorgehen der arü>eren Staatsbahnen anschließen.
Neuenbürg, 21. August. Die staatliche Bewirtschaftung der Haserernte hat nach fast fünfjähriger Dauer mit dem 15. August ihr Ende erreicht. Die Beschlagnahme ist aufgehoben, die Landwirte können künftig frei über ihre Haferoorräte verfügen und die Händler das Geschäft, unbehindert durch Höchstpreisoorschriften und sonstige Beschränkungen wieder aufnehmen, so daß Angebot und Nachfrage von nun ab die allein preisbestimmenden Faktoren bilde». Die Preise, die am letzten Samstag bei Eröffnung des jreitn Verkehrs am Berliner Markt bewilligt wurden, nämlich AZ-58 Mark für schnelle Abladung, 50—52 Mark für August 45—47 Mark für Septemberlieferung bewegen sich, wie zu erwarten war, wesentlich über den bisherigen Höchstpreisen, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß im Schleichhandel in letzter Zeit noch Preise bis 120 Mark bezahlt werden mußten. Für die weitere Gestaltung der Preise wird natürlich das Ergebnis der Ernte und andererseits die Aufnahmefähigkeit des Konsums ins Gewicht fallen. Die Nachrichten über den Felderstand lauten im allgemeinen nicht ungünstig, so daß bei anhaltend vorteilhaftem Wetter mit einem befriedigenden Ertrag gerechnet werden darf. Was den Verbrauch anlangt, so wird man sich erst nach einiger Zeit ein Urteil bilden können. Die starke Nachfrage, die sich jetzt kundgibt, ist nach der bisherigen unzulänglichen Versorgung durch die amtlichen Verteilungsstellen gewiß begreiflich, aber nicht maßgebend. «
Neuenbürg. 21. August. Zufolge Verordnung des Bundes- rats hat am 1. September ds. Js. wiederum eine Viehzählung .stattzufinden. Die Zählung erstreckt sich auf folgende Tiergattungen: Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel (Gänse, Enten, Hühner), Kaninchen. Bei der großen Bedeutung der Viehzählungen, insbesondere für die Fleisch-, Milch- und Eierversorgung. ist es dringend erforderlich, daß auch die bevorstehende Viehaufnahme so richtig und vollständig wie möglich erfolgt.
Neuenbürg, 21. August. Da in den übrigen deutschen Gliedstaaten im Herbst dieses Jahres nochmals Prüfungen vor den Prüfungskommissionen für Einjährig-Freiwillige abgehalten werden, ist zur Vermeidung einer Schädigung der württembergischen Beteiligten auch für Württemberg eine solche Prüfung für den Herbst ds. Js. nochmals vorgesehen worden. Die Abhaltung weiterer Prüfungen ist nicht in Aussicht zu nehmen.
Neuenbürg, 21. August. Ein Flugblatt zur Warnung und Nusklärung, in dem Arbeit, Sparsamkeit und Nationalsinn als die neigen Mittel bezeichnet werden, die die Errungenschaften der Revolution erhalten und von den Lasten des Gewaltfriedens befreien, ist heute im ganzen Lande verteilt worden. Es ist heraus- Meöen von der Abteilung für Volksaufklärung und gedruckt bei der „Schwab. Tagwacht". Auch ein Plakat mit der Ueberschrift: ,Was erreicht Spartakus? Streik" ist von einigen Tagen in den größeren Plätzen des Landes angeschlagen worden. Mit dieser aufklärenden Tätigkeit soll die spartakistische Gefahr wirksam bekämpft werden.
Neuenbürg» 22. August. (Betr. Kriegsgefangenenheimkehr.) Den nach dem 10. November zurückgekehrten Kriegsgefangenen, die von den Durchgangslagern ohne beurlaubt worden zu sein, entlasten wurden, können falls sie den Antrag stellen, die Gebührniste für 8 Wochen ausbezahlt werden; Voraussetzung ist jedoch, daß der Antragsteller die vorschriftsmäßigen Entlassungspapiere vorzeigt und er nicht anderweitig mit Gebührnissen beurlaubt war.
Liebenzell. 22. August. Die rühmlichst bekannte Pforzheimer Stadt-Feuerwehr-Kapelle veranstaltet am kommenden Sonntag in den Kuranlagen des Bades Liebenzell ein großes Promencnsen- Konzert mit sehr gewähltem Programm, aus dem nur die Ouvertüre zur Oper „Zampa", sowie die große Phantasie aus der Gou- nodschen Oper „Faust" angeführt sei. Das Konzert verspricht einen außergewöhnlich hohen künstlerischen Genuß.
keine Erhöhung der Aleischrakion.
Die Fleischversorgungsstelle für Württemberg und Hohenzol- lern schreibt: Die in der Presse verbreitete Mitteilung über die Erhöhung der Fleischwochenmenge ist falsch. Es handelt sich bei den Verfügungen des Ernährungsministeriums bezw. der Fleischoer- sorgungsstelle vom 14. August nur um eine von der Reichsfleischstelle verfügte Aenderung der Anrechnung der Fleischkonserven auf die Fleischkarte. Die wöchentliche Fleischmenge von 200 Gramm str Groß-Stuttgart und 150 Gramm für die übrigen Gemeinden des Landes bleibt bestehen.
keine Obstbeschlagnahmei
Es wird uns geschrieben: Brennereien im Lande sind vollauf beschäftigt, aus verdorbener Marmelade Schnaps zu brennen. Es st deshalb unerklärlich, daß Nachrichten zufolge die Reichsstelle ur Obst und Marmelade bereits wieder Obst zur Marmeladeher- tellung beschlagnahmen will. Hier gehört unbedingt nach dem Rechten gesehen, bevor ein neuer Unsinn gemacht wird.
Württemberg.
rveitderstadl. 21. August. (Großer Diebstahl.) In der Nacht >m IS. auf 20. August wurde in die Lagerräume der Wolldecken- brik Wcilderstadt, G. m. b. H., die außer Decken auch feine Her- n- und Damenkleiderstoffe herstellt, eingebrochen und etwa 200 ieter wertvoller Stoffe in verschiedenen Qualitäten und Farben stöhlen. Die Firma setzt für sachdienliche Mitteilungen, die zur rgreifung der Täter führen, eine Belohnung von 1000 Mark aus id warnt vor Ankauf der Decken.
Sulz a. N.» 20. August. Bei der Versteigerung des städtischen llmandobstertrags wurden 31500 Mark erlöst und zwar für rühobst 1553 Mark, für Spätobst 29 947 Mark. Der Obstertrag : ein außergewöhnlich guter.
Laupheim, 21. August. (Stadtjubiläum.) Am 14. August aren es 50 Jahre, daß Laupheim zur Stadt erhoben wurde. Am 4. September soll nun hier zum Andenken an diesen Tag ein Kin- erfest abgehalten werden. Die Vorkehrungen werden bereits Grossen.
Skullgarl. 21: August. Der Vorsitzende des Bürgerrats Groh- ituttgart, Rechtsanwalt Dr. Lindenmaier, erstattet in den Blättern Bericht über die bisher geleistete Arbeit. Zunächst wurde ange
strebt, bei der Regierung dieselbe staatliche Anerkennung zu finden wie die Arbeiterräte. Dann wurden in einer Reihe von württem- bergischen Städten Bürgerräte gegründet und diese zu einem würt- tembergrschen Landesbürgerrat zusammengeschlossen mit Dr. Lindenmaier als Vorsitzender. Der Wunsch einer Zusammenarbeit mit dewArbeiterräten ist an deren mangelndem Entgegenkommen gescheitert. Wohlgelungen ist die Bildung von Einwoynerwehren. Ueberhaupt würde die unpolitische Zusammenfassung des Bürgertums nach Kräften durchgeführt.
Slullgart, 21. August. Das Landesamt für Arbeitsvermittlung schreibt: In den nächsten Wochen beginnen in allen kaufmännischen Privatschulen neue Herbst- und Winterkurse zur Ausbildung von Kontoristinnen. Die kurz bemessene Dauer dieser Kurse (2—4 Monate) ist wohl sehr verlockend, aber oer weibliche Arbeitsmarkt weist ein so starkes Ueberangebot ungeübter Kontoristinnen auf, daß neu hinzukommende Bewerberinnen nur dann Aussicht auf Stellung haben, wenn sie über eine große Gewandtheit und vollkommene Sicherheit in Maschinenschreiben und Stenographieren verfügen. Andernfalls würden sie nur die Zahl der weiblichen Arbeitslosen vermehren.
Ludwigsburg, 21. August. (Gattenmord.) In einem Fabrikanwesen der Alleenstraße lauerte ein von seiner Frau schon längere Zeit getrennt lebender Arbeiter dieser vor der Arbeitsstelle auf. Bei ihrem Heraustreten auf die Straße gab er einen Schuß auf die Frau ab und verfolgte die Flüchtende über den Hof bis in den Fabrikraum, wobei er noch zweimal auf sie schoß. Hierauf begab sich der Täter in die Wohnung seiner Mutter und dann in eine Wirtschaft, wo er bald festgenommen werden konnte. Die Schwerverletzte, die sofort ins Bezirkskrankenhaus verbracht wurde, ist heute früh ihren Verletzungen erlegen.
Baden.
Pforzheim, 21. Aug. Hier ist wieder einer der Betrüger verhaftet worden, die gemeinschaftlich hier, in Stuttgart und Frankfurt falsche Goldplatten für 60000, 20 000 und 70000 Mk. verkauften. Es waren in Wahrheit Bronceplatten. Der Verhaftete heißt Wilhelm Hirsch und stammt aus Ottersweier. Der andere Verhaftete ist der Goldarbeiter Rudolf Lang von hier. — Die Hilfsarbeiter Friedrich Keck und Adolf Krauth von Waldrennach haben in Pforzheimer Goldwarenfabriken für 10000 Mk. Edelmetall gestohlen. Keck erhielt wegen Diebstahls 6 Monate, Krauth als Hehler 1 Jahr und 2 Monate Zuchthaus.
Mannheim, 20. Aug. In einem heute verbreiteten Flugblatt wenden sich die Spartakisten gegen die Unabhängigen Sozialdemokraten. Letztere werden darin ebenso als Verräter der Arbeiterschaft bezeichnet, wie die Mehrheitssozialdemokraten und die Bureaukratie. Nur von Spartakus allein könne das Heil für die Arbeiter kommen.
Mannheim, 20. Aug. Bei der Festnahme von 6 Personen wegen Schleichhandels und Betrugs versuchte der 31 Jahre alte verheiratete Taglöhner Michael Essert dem ihn transportierenden Schutzmann bei der Neckarbrücke zu entfliehen, warf dem Schutzmann sein Fahrrad vor die Füße und eilte nach dem Neckarvorland. Da der Fliehende trotz mehrmaligen Haltrufens nicht stehen blieb, gab der Schutzmann einen Schuß auf Essert ab und traf ihn in den Oberschenkel, so daß er Wicht mehr weiter konnte und mittels Droschke nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte.
Von der Schweizsrgrenze, 20. Aug. In einigen Dörfern Badens, unweit der Schweizer' Grenze, sind neue Bestrebungen zur Angliederung an die Schweiz zu beobachten, welche bereits zu Verhandlungen mit den betreffenden kantonalen Regierungen geführt haben. Diesseits des Rheins greifen drei schweizer Enklaven in das Gebiet Badens ein, nämlich die von Stein, von Schaffhausen und von Eglisau; die Grenzen dieser ins deutsche Reichsgebiet einspringenden Gebiete liegen teilweise nur wenige Kilometer auseinander. Es wird behauptet, daß diese Grenzgebiete sich in den letzten Jahren zu einem Sitze eines ungeheuren Schmuggels entwickelt hätten, und daß man schon deshalb Grenzberichtigungen für wünschenswert erachtet.
' Vermischtes.
humoristisches. Im Internat der Studienanstalt F. war jegliches Kartenspiel strengstens untersagt. Weil aber gerade in der Uebertretung eines derartigen Verbotes für den Studenten allein schon ein besonderer Reiz liegt, wurde mehr gekartet denn je. Eines Tages saßen wir während der Mittagspause wieder in einer Art Versteck des Klassenzimmers und spielten Schafkopf. Weil man bekanntlich zu diesem Spiele keine „Sechser" braucht, legten wir dieselben auf die Seite. Unerwartet kommt der Direktor herein. Kein Freund vieler Worte, naht er sich stumm, steckt rasch die Sechser ein und entfernt sich unter folgenden, mit besonderer Betonung gesprochenen Worten: „So, jetzt spielen Sie weiter!" Und wir taten es!
Unsere vierjährige Cilli hat stark die Masern gehabt. Sie ist des öfteren gemessen worden und hat so die erste Bekanntschaft mit dem nützlichen Instrument des Thermometers gemacht. Als sie heute mit mir zu Besuch bei einer Tante ist, entdeckt sie vor dem Schlafzimmerfenster eine an zwei Haltern befestigte Glasröhre, das Fensterthermometer. Auf ihre Frage belehre ich sie, daß dies das gleiche Ding sei, Mit dem während ihrer Krankheit ihr. Fieber festgestellt wurde. Meine Kleine betrachtet aufmerksam das Instrument, greift danach und versucht vergeblich, es wegzunehmen. Zweifelnd sieht sie abwechselnd mich an und das Thermometer; endlich platzt sie heraus: „Aber Mutti, Vas ist ja furchtbar unpraktisch, wenn Tante Emmy zum Messen jedesmal aufs Fensterbrett steigen muß!" (Aus dem „Simplizissimus".)
Neueste Nachrichten.
Berlin, 21. August. Die spartakistische und kommunistische Bewegung nimmt an einzelnen Plätzen, wie Breslau, Magdeburg, Bremen, Braunschweig und München wieder überhand, und es läßt sich genau seststellen, daß diese Plätze als Zentren für spartakistische Putsche gedacht sind. Die Regierung hat alle nötigen Vorkehrungen getroffen.
Magdeburg, 21. August. Das städtische Elektrizitätswerk, das auch die Straßenbahn mit Strom versorgt, gibt bekannt, daß es wegen Kohlenmangels genötigt ist, seinen Betrieb größtenteils ein- zusiellen. Die Maßnahme soll heute abend schon in Kraft treten.
Der Straßenbahnverkehr wird soweit wie möglich aufrecht erhalten.
Hamburg, 21. August. Die ausständischen Bankbeamten nahmen heute vormittag in einer von 1800 Personen besuchten Versammlung den Berliner Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses einstimmig ebi fünf Stimmcnenthaltungen an. Sämtliche Redner warnten davor, die Arbeit in den Banken eher wieder aufzunehmen, als bis die Bankleitungen ihre Zustimmung zu dem Schiedsspruch gegeben hätten und die Streikleitung den Streik für beendet erklärt habe.
Graz, 21. August. Eine Abordnung des steierischen Bauernbundes erschien gestern beim Landeshauptmann und verlangte mit Rücksicht auf die Entschließung der 231 deutschen Gemeinden West-Ungarns die sofortige Uebernahme der gesamten Verwaltung West-Ungarns. Der Landeshauptmann hat sich heute früh nach Deutsch-Westungarn begeben.
Paris, 21. August. Der „Matin" veröffentlicht die Abänderungen bezüglich des österreichischen Vertrages, der wahrscheinlich am 28. Auguch ratifiziert und der österreichischen Delegation übergeben wird. Die Unterzeichnung ist für den 30. August vorgesehen.
Paris, 21. August. Laut „Matin" verpflichtete sich die Tsche- cho-Slovakei, Oesterreich die notwendigen Kohlen zu liefern. Der Orientexpreß hat bis zum Abend seinen Dienst wieder ausgenommen und verkehrt wie bisher.
Versailles, 21. August. Nach dem „Echo de Paris" soll der Vertreter Englands, Morley, in der Dienstagssitzung die vollständige Revision der wirtschaftlichen und finanziellen Klauseln verengt haben, damit sie für Deutsch-Oesterreich erträglich würden. Tittoni habe dem widersprochen und erklärt, daß alles, was die Wiederaufricylung des alten Oesterreich begünstigen könne, den italienischen Interessen zuwiderlaufe. Infolgedessen glaubt man, daß der Vertragsentwurf nicht wesentlich geändert wird.
Versailles, 22. August. „Chicago Tribüne" will erfahren haben, daß Rumänien den österreichischen Friedensvertrag nicht unterzeichnen werde und daß es sich auch weigern werbe, den ungsn- schen Friedensvertrag zu unterzeichnen, wenn er nach den gleichen Grundsätzen wie der österreichische aufgestellt werde.
Die Vereidigung des Reichspräsidenten.
Weimar» 21. August. Die feierliche Vereidigung des Reichspräsidenten hatte schon lange vor Beginn der Sitzung eine große Menschenmenge nach dem Platze vor dem Nationaltheater gezogen. Kurz nach 4 Uhr rückte mit klingendem Spiel eine Ehrenkompagnie Landesjäger in Paradeuniform auf den Platz. Kurz vor 5 Uhr erschien das Automobil des Reichspräsidenten. Die Musik spielte. Am Haupteingang wurde der Reichspräsident durch den Vizepräsidenten der Nationalversammlung, Dr. Haußmann und Löwe und die Schriftführer Neumann-Hofer und Dr. Steufer empfangen. Sie geleiteten den Präsidenten zu dem im Vorraum des Nationaltheaters harrenden Präsidenten Fehrenbach. Als der Reichspräsident das Haus betrat, ertönte rauschender Orgelklang. Der Sitzungssaal hatte einfachen, aber würdevollen Blumenschmuck erhalten. Als der Reichspräpdvnt das Haus betrat, erhoben sich die versammelten Mitglieder des Reichsrats zur Begrüßung, ebenso die gesamte Nationalversammlung, die sehr stark besetzt war. Nur die Plätze der Deutsch-Nationalen und der Unabhängigen waren leer geblieben.
Präsident Fehrenbach richtete an den Reichspräsidenten die folgenden Worte: Herr Präsident. Artikel 42 unserer in Kraft getretenen Reichsverfassung ordnet an, daß sie den Eid auf die Verfassung zu leisten haben. Ich habe zur Vornahme dieser ernstfeierlichen Handlung die Sitzung anberaumt. Ich bitte das gesamte Haus, sich von den Plätzen zu erheben. (Dies geschieht.) Nachdem die die Eidesformel enthaltende Urkunde dem Reichspräsidenten überreicht worden war, fuhr Präsident Fehrenbach fort: „Ew. Exzellenz ich bitte Sie, den vorgeschriebenen Eid zu leisten."
Der Reichspräsident sprach mit markiger Stimme die vorgeschriebene Eidesformel.
Mit dem Eid des Reichspräsidenten auf die Verfassung wird, wie der „Vorwärts" schreibt, dem ganzen Volk und der ganzen Welt die Tatsache eindringlich zum Bewußtsein gebracht, daß das deutsche Volk wieder eine feste politische Ordnung gewonnen hat, die für die Dauer bestimmt ist und für deren Aufrechterhaltung sich starke Kräfte bis zum äußersten einsetzen. Wir als Sozialdemokraten haben uns nie der Erkenntnis verschlossen, daß nur Ordnung, nur eine feste Satzung die Freiheit aller Einzelnen herzustellen imstande ist und daß eine Macht vorhanden sein muß, die diese Ordnung schützt. In diesem Sinne sind die Arbeiter am meisten am Staate interessiert, der seine Formen wandeln kann und wandelt. Es gibt Machtverhältnisse, die ohne Gewaltanwendung sich durchsetzen und stärker sind als geschriebenes Lecht. Das tatsächliche Machtverhältnis in der deutschen RepublikWcrd in den Eingangsformeln der neuen Verfassung richtig ausgedrückt, die besagt, daß alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht. Daß die Verfassung in diesem Sinne angewandt und sortgebildet wird, daran mitzuarbeiten ist unser aller Pflicht.
Zum Besuch Poineares im Elsaß.
Bern, 21. Aua. Nach Meldungen schweizerischer sozialistischer Blätter aus St. Ludwig im Elsaß wurden infolge der Generalstreikbewegung in Mülhausen die Empfangsfeierlichkeiten für Poincare ganz erheblich eingeschränkt. Der Unterpräfekt, hatte für ein militärisches Massenaufgebot zur Aufrechterhaltung der Ruhe gesorgt, ohne daß es jedoch zu Zusammenstößen gekommen wäre. Nur Srreikführer wurden verhaftet und ihre von den Streikenden verlangte Freilassung abgelehnt. Alle größeren Betriebe und Geschäftshäuser sind militärisch besetzt worden. Das Mülhauser Arbeiterblatt „Der Republikaner" wurde verboten.
Paris, 21. Aug. Nach dem Besuch von Schlettstadt besuchte Poincare noch mehrere Dörfer und begab sich sodann unter den Ovationen der Bevölkerung nach Straßburg.
Sprechfaul.
(Für die unter dieser Rubrik enthaltenen Eingesandt übernimmt die Schriftleitung nur die preßgesetzliche Verantwortung.)
Eingesandt zu dem Beschluß des Gemeinderats Neuenbürg im Enztäler v. 20. 8. 19. betr. Fr. Wolfinger. Daß die Zahlung der frag!. Auslagen durch die Gemeinde Neuenbürg erfolgen sollte, war noch nie meine Absicht, denn sonst wäre der Antrag nicht gestellt worden. Es handelt sich hier lediglich um Auslagen, die durch den Krieg verursacht »and folglich beim Reich unter Kapitel Kriegsausgaben fallen. Der Antrag wurde durch Beschluß des Bezirksrats an die Geineinde Neuenbürg weiter gegeben.