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Neuenbürg, Donnerstag den 2t. Angust 1919
77. Jahrgang.
Der Bauer und das Sozialifierungsproblem.
Das Nachrichtenblatt des Deutschen Landbundes schreibt:
Die unter der wirkungsvollen näheren Bezeichnung „Zeitung für Politik, Volkswirtschaft, Kunst und freies Geistesleben" erscheinende Zeitung „Die Zeit am Montag" stellt unter dem 7. Juli in einem Artikel: „Unsere soziale Zukunft" eine längere Betrachtung über die Aufgaben der sozialen Republik an, in der wir nun endlich dahin kommen müßten, daß keine Arbeit mehr dem Nutzen einzelner dienen dürfe. Der Verfasser legt den Weg zur Verwirklichung dieser Zustände dar; der Anfang soll — beim Lauern gemacht werden. Wir lesen hierüber wörtlich:
„Beginnen wir beim Bauern, der uns heute den Brotkorb so hoch hängt, wie es ihm einfällt. Der kapitalistische Gedanke sitzt im Bauernschädel viel fester, wie in dem des Großindustriellen. Der Bauer ist dadurch der Hauptfeind der sozialistischen Idee, wie er heute der Hauptfeind aller anderen Volksgenossen ist, die er in noch nie erhörter Rücksichtslosigkeit ausbeutet. Der Bauer sagt »heute: Wenn ich für das Pfund meines Erzeugnisses nicht den verlangten Preis bekommen kann, dann werfe ich es lieber auf den Düngerhaufen. Dieses Handwerk muß ihm gelegt werden, und es kann ihm gelegt werden, wenn der Grundsatz Gesetz wird, daß nur die am meisten Bodenerzeuginsse zu staatlich festgesetzten Preisen abliefernden Landwirte im Besitz ihrer Wirtschaften bleiben. Es wird nicht, wie bisher, eine bestimmte mäßige Ablieferungspflicht festgesetzt, sondern es wird einfach ein Arbeitswettbewerb eingeführt.
Anstatt daß der Bauer durch Milliardengeschenke immer noch begehrlicher gemacht wird, muß er wieder dahin gebracht werden, nach dem Satz zu handeln: Was du ererbt von deinen Vätern Haft, erwirb es, um es zu besitzen. Der nach Maßgabe seiner Bodenqualität die höchste Ablieserungsziffer erreichende Bauer mag auf Grund und Boden bleiben. Der zu wenig abliefernde aber muß enteignet werden und sein Land muß dem höchstliefernden Rachbar im Wege der Pachtung vom Staat überlassen werden. So züchten wir uns eine Elite von Landwirten, deren höchstes Bestreben es im wohlbegriffenen eigenen Interesse sein muh, den übrigen Volksgenossen möglichst große Nahrungsmengen zu Normalpreisen zu beschaffen. Der wuchernde Dauer, der Schleichhandrls- lieferant, muß wissen, daß er spätestens am Ende des Erntejahres von Haus und Hof scheiden muß, um nie wieder zum Betriebe einer Landwirtschaft zugelassen zu werden. Erst dann wird er sein schimpfliches Handwerk an den Nagel hängen. Das wäre der Anfang, der notwendige erste Schritt nicht etwa schon zur Sozialisierung, sondern zunächst nur einmal zur Bekämpfung der Aushungerung der Städte, durch das eigene Land."
Die Beibehaltung der Zwangswirtschaft wird also zunächst als selbstverständlich vorausgesetzt. Sonst ist es ja auch unmöglich, dem Bauern die Daumenschrauben noch fester anzuziehen und im Staat der „Freiheit und des gleichen Rechts für alle" den verhaßtesten Berufsstand zu drangsalieren und zu schikanieren.
Was bedeutet nun der Rede kurzer Sinn? Der Bauer soll, falls er nach Ermessen des Staates zu den vom Staat festgesetzten Preisen nicht die für seinen Besitz errechnten Höchsterträge ab- liesert, umgehend aus seiner Wirtschaft geworfen werden. Um diesem selbst nicht in Borzeiten, geschweige denn im „freiesten Staate der Welt" herrschenden Verfahren einen Namen zu geben, wird es mit dem Schlagwort „Sozialisierung" bezeichnet. Es ist eine jeder Gerechtigkeit und Menschlichkeit hohnsprechende Maßnahme, von dem Bauern, den lediglich die Zwangswirtschaft in die Arme des Schleichhandels getrieben hat, zu verlangen, daß er unter dieser Zwangswirtschaft, wo Jndustrieprodukte sich um 700—1000 Prozent gesteigert haben, seine Erzeugnisse seit dem 1. August 1914 zu mehr oder minder gleichen Preisen verkaufen soll und ihn von der von den Vätern ererbten Scholle zu verjagen, weil er unerträgliche Forderungen nicht erfüllen kann, wenn er nicht in kürzester Frist zugrunde gehen »will. Glaubt der geistreiche So- Wiisierungspolitik wirklich, daß er nur einen Nachbarn damit lE, höhere Erträge abzugewinnen, wenn er ihm den Besitz des nächsten — unsozialistischen — Bauern verspricht, glaubt er wirklich, daß auch nur ein Bauer, in dem der Verfasser „den Hauptfeind der sozialistischen Idee" sieht, etwa daran zweifelt, daß ihm eines Tages in diesem „Paradiesstaate" dasselbe Geschick blühen würde, wie dem lieben Nachbarn wenige Zeit nachher?
Dies vorgeschlagene Verfahren sieht dem Sozialisierungsproblem der unabhängigen Sozialdemokratie verzweifelt ähnlich. Es würde mit unfehlbarster Sicherheit zur Vernichtung der landwirtschaftlichen Produktion, der einzelnen Betriebe und zum Hungertode des Volkes führen — Die Reichsregierung aber machen wir erneut darauf aufmerksam, der Schleichhandel hört nur mit der Zwangswirtschaft auf!
Deutschland.
Entgegenkommen gegen die Landwirtschaft.
Am 16. August d. I. fand unter dem Vorsitz des Ernährungsministers eine Besprechung mit Vertretern landwirtschaftlicher Fachorganisationen und der einzelnen landwirtschaftlichen Gauverbände statt. Hierbei wurden eine Reihe wichtiger brennender landwirtschaftlicher Tagesfragen besprochen. Unter anderem kam auf dem Gebiete der Getreidebewirtschaftung die Frage eines etwaigen Abbaus der Zwangswirtschaft, der Haus- und Mühlenkontrolle und die Preisfrage zur Behandlung. Weitere Gegenstände der Besprechung bildeten unter anderen die Bewirtschaftung der Kartoffeln und des Obstes, die Ueberlassung von Militärpferden zu angemessenen Preisen, sowie der Nußviehhondel. Vom Ernährungsminister wurde betont, daß für eine Reihe der behandelten Fragen, insbesondere des Abbaus der Zwangswirtschaft, die Reichs
regierung zuständig ist, so daß ein einseitiges und selbständiges Vorgehen Württembergs verfassungsmäßig nicht möglich ist, vielmehr nur im Einvernehmen mit dem Reiche erfolgen kann. Des weiteren wurde von ihm auf die derzeitigen außerordentlichen Schwierigkeiten in der Getreideversorgung und auf die Tatsache hingewiesen, daß Württemberg gerade auf diesem Gebiete in weitem Umfang vom Reiche abhängig ist. Auch wurden von ihm die Gefahren dargelegt, die sich aus einem überstürzten Abbau der Getreidebewirtschaftung insbesondere für die städtische Bevölkerung ergeben. Im übrigen sagte der Minister zu, die vorgebrächten Wünsche, soweit sie mit der Sicherung der Ernährung in Einklang zu bringen sind, wohlwollend zu prüfen und gegebenenfalls beim Reichsernährungsministerium zu vertreten.
Wie gehetzt wird.
Die „Rote Fahne", das Badische Organ der Kommunistischen Partei Deutschlands, bringt an der Spitze ihrer Nummer vom 12. August folgende Notiz: „15 000 Arbeiter für die Revolution gefallen! Wie festgestellt wurde, sind bisher 15 000 Arbeiter in der Revolution gefallen und standrechtlich erschossen worden."
Es ist auf den ersten Blick klar, daß es sich bei der vorstehenden Nachricht um eine schamlose Lüge handelt, die von der „Roten Fahne" zur Verhetzung der Volksmassen ausgesprengt wird. Das kommunistische Blatt weiß genau, daß es eine Lüge verbreitet, aber es rechnet darauf, daß sich einige Dumme finden werden, die sich auf Grund dieser Nachricht verhetzen lassen werden.
Es ist auch bezeichnend, daß auch die unabhängige sozialdemokratische „Leipziger Dolkszeitung" (Nr. 179 vom 14. August) in einer Hetznotiz gegen Noske dieselbe Lügenmär auftischt, wenn auch in einer etwas vorsichtigeren Fassung. Das unabhängige Blatt schreibt nämlich: „15 000 Arbeiter sollen inzwischen niedergestreckt sein."
Empfang deutscher Frauen durch den Reichskanzler.
Weimar» 19. August. Der Reichskanzler hat heute in Gegenwart des Reichsministers des Aeußern und anderer Mitglieder des Kabinetts 50 Frauen aus allen Teilen Deutschlands empfangen,-die der neue „Bund deutscher Frauen zur Befreiung der Gefangenen" nach Weimar entsandt hat. Durch drei Sprecherinnen rbachten die Frauen ihr Verlangen vor, die Reichsregierung solle auf baldigste Ratifikation des Friedensvertrages durch die Ententemächte hinwirken. Außerdem verlangte der Bund Kenntnis der Gründe, die bis jetzt die Rückbeförderung der Kriegsgefangenen verhindert hätten, größte Dringlichkeit der Heimbeförderung der Gefangenen aus Sibirien und eine regelmäßige Berichterstattung in der Presse, um den irresiihrenden Gerüchten und fatschen Darlegungen in der Kriegsgefangensnfrage emgegen zu treten. Der Reichskanzler legte in ausführlichen Darlegungen die Haltung der Regierung in dieser allen Deutschen ohne Rücksicht auf Parteistellung in gleicher Weise am Herzen liegenden Frage dar. Er sagte jegliche Unterstützung der Schritte zu, die van den Frauen selbst unternommen werden sollten und versprach, die Entsendung einer Frauenkommission nach Versailles zu unterstützen, die sich an Ort und Stelle überzeugen solle, daß tatsächlich von der Regierung jede Möglichkeit ausgenutzt worden sei und daß es nicht ihre Schuld sei, wenn die deutsche Kriegsgesangencnkommission in Versailles bis jetzt nicht zu Verhandlungen gekommen lei. Der Minister des Aeußern schloß sich der Versicherung des Reichskanzlers mit allem Nachdruck an. Die Abordnung verabschiedete sich mit mehrfach wiederholtem Dank und lebhafter Zustimmung zu der Bitte des Reichskanzlers, nunmehr gegen falsche Gerüchte und Verhetzung im Lande energisch aufzutreten.
Zum Heimlranqwrk der deutschen Kriegsgefangenen.
Rotterdam, 20. August. Aus Paris wird gemeldet: In der Frage der Heimschaffung der deutschen Kriegsgefangenen haben die Sozialisten in der Kammer eine Interpellation an Clemenceau eingebracht. Auch im Kammerausschuß für Auswärtiges fragte Renaudel am letzten Samstag den Ministerpräsidenten, ob er noch sein im Juli gegebenes Versprechen, die Heimbeförderung der Kriegsgefangenen, in die Wege geleitet habe. Clemenceau erwiderte, daß der Widerstand der Sozialisten gegen die schnelle Ratifizierung des Friedensvertrages daran schuld set, daß sich der- Abtransport der Kriegsgefangenen verzögert. Sobald die Sozialisten der Ratifikation des Friedensvertrages vorbehaltlos zustimmten, könne mit dem Heimtransport begonnen werden. Auch England habe seine Kriegsgefangenen bis jetzt nicht nach Deutschland zurückführen lassen können.
Der deutsche Valulaslurz.
Berlin, 20. August. Die großen neutralen Zeitungen vom Ende der letzten Woche erörtern den schlechten Stand der deutschen Mark und erblicken den Grund des anhaltenden Balutasturzes ausschließlich in der Ankündigung der deutschen Banknotenabstempelung.
Die finanzielle Abfindung des Königs von Preußen.
Die „Freiheit" schreibt: In der letzten Sitzung des preußischen Ministerkabinetts wurde vom Finanzminister Dr. Südekum eine Vorlage eingebracht, durch die dem Exkaiser Wilhelm für die durch den unfreiwilligen Thronverzicht entgangene Zivilliste als kapitalisierte Abfindung 170 Millionen Mark ausgehändigt werden sollen. Fast alle Minister stimmten der Vorlage zu. Nur infolge des Widerspruchs des Landwirtschaftsmimsters Dr. Braun kam es noch nicht zu einem endgültigen Kabinettsbeschluß.
Die Sparlakislengreuel in Chemnitz.
Zu den Straßenkrawallen in Chemnitz, über die wir berichteten, bringt die „Kreuzzeitung" den Brief eines Augenzeugen, dem
wir die folgenden Einzelheiten entnehmen: Mindestens 2000 Mann wären notwendig gewesen, den Wurstkessel zu sichern. Es war« ungefähr 1000 Mann gekommen, die, sich allein in dem Kefstt überlassen, verloren waren. Die Arbeiter waren mindestes« 20 000 und ebenso viele Weiber. Den Truppen scheint verbot« gewesen zu sein zu schießen. Die Arbeiter begannen einzelne Maschinengewehre zu nehmen, Soldaten abzudrängen, indem sie PH mit Frauen dazwischenrdängten, um sie dann zu entwaffnen und totzuschlagen. Dann begannen die Arbeiter zu schießen. Die Reichswehr wehrte sich schwach Den Hauptmann West hat die Bande, nachdem der Truppe freier Abzug mit Waffen bewilligt war, überfallen, zu Boden gerissen und mit den Absätzen totgetrampelt. Die Truppe wollte frei, wie vereinbart, abziehen. D« aber stürzte sich die Menge auf die Soldaten, kratzte, riß und schluE sie, nahm ihnen Waffen und Ausrüstung, riß, wo es ging, einzeln« Leute heraus und tötete sie. Einen am Boden liegenden verwundeten Soldaten schlugen sie mit dem Gewehr tot. Alles das wird von der Regierung unterdrückt. Da heißt es bloß „Tote", mckt Totgemarterte!
Die Lage in Oberschlesien.
kattowih, 20. August. Im Beuthener Bezirk sind die Kämpfe zu Gunsten der Reichswehr entschieden worden.
Weitere militärische Verstärkungen sind gestern in Oderschlesteo angerollt. Ein Detachement rückte gestern in Schömberg ein uiB säuberte den Ort, wobei 19 Personen festgenommen und Haussuchungen nach Waffen vorgenommen wurden. Es herrscht dort Ruhe. Die Ausrührer haben sich nach Bobrek zurückgezogen. Kars wurde im Laufe des Tages gesäubert und von den Truppen nach Kampf besetzt. Auch in Beuthen wurden Haussuchungen nach Waffen vorgenommen. Gegen Kamin bei Beuthen sind militärische Unternehmungen im Gang, da dieser Ort noch zu säubern ist. Die Schlesiengrube wurde gestern von den Truppen besetzt. Gegen Lipine, das teilweise noch aufrührerisch gesinnt ist, sind militärische Unternehmungen eingeleitet. Der Gotthardtschacht, der in d« Händen der Aufrührer war, wurde gestern genommen. Die Ruhe ist wieder hergestellt. Weitere Unternehmungen sind im Gange gegen Cizegow, Codulla-Hütte, einen Teil von Lipine, sowie in Richtung Morgenroth. Die Verluste auf militärischer Seite bettagen 7 Tote und 17 Verletzte; die des Gegners sind beträchtlich höher. Fortgesetzt werden Transporte von Gefangenen aus der weiteren Umgebung eingeliefert, von denen feststeht, daß sie sich am Aufruhr beteiligt haben.
Berlin, 20. August. Der Kohlenoerkehr in Oberschlesien ist in erschreckender Weise heruntergegangen. Am Montag kamen nur noch 498 Waggons zum Versand gegenüber bisher täglich fast 5000 Waggons in den ersten Tagen dieses Monats. Wenn der Streik in Oberschlesien noch längere Zeit andauert, so sind die schwersten Folgen für das deutsche Wirtschaftsleben zu befürchten und es ist besonders die Versorgung der Eisenbahn und Industrie mit Kohlen auf das höchste gefährdet.
Erfolg der deutschen Technik im Auslände.
Schwedische Zeitungen berichten über einen schönen Erfolg der deutschen Technik: „Die schwedische Staatsbahnverwaltung plant die Ueberbrückung eines breiten Wasserarmes in Stockholm mit einer Eisenbahnbrücke. Wegen der ungünstigen Untergrundverhältnisse und der geforderten Offenhaltung eines Großschissahrts- weges handelt es sich um eine besonders schwierige Ausgabe,, weshalb die genannte Behörde sich zu einem internattonalen Wettbewerb entschloß. Es liefen insgesamt 33 Entwürfe ein. Bvn den vorgesehenen drei Preisen fielen der erste und dritte auf dorische Firmen.
- Die deutsche Nationalversammlung.
Weimar, 19. August. Um 2.20 Uhr wird heute nachmirtoy die Sitzung vom Präsidenten Fehrenbach eröffnet.
Auf Vorschlag des Aeltestenausschusses beschließt das Hamb, den Ausschuß für Kalibewirtschastung auch als Ausschuß für die Kohlenwirtschaft funktionieren zu lassen.
Es folgt die dritte Beratung des Tabaksteuergesetzes.
Abg. Arnstad (D.-Natl.): Ein wesentlicher Teil meiner Freunde kann sich nicht entschließen, dem Gesetzentwürfe, wie er jetzt vorliegt, zuzustimmen. Der Rest und ich speziell werden unsere Bedenken, so schwerwiegend sie auch sind, in Anbetracht der ungünstigen Finanzlage zurückstellen und das Gesetz annehmen.
Das Gesetz wird mit einigen unerheblichen Abänderungen gegen die Stimmen eines Teiles der Deutschnationalen und die der Unabhängigen angenommen.
Ohne Erörterung tritt das Haus dem Vorschläge des Ausschusses für Volkswirtschaft bei, die Regierung zu ersuchen, den Abbau der Zwangsbewirtschaftung für Gummi in die Wege zu leiten, sowie einer längeren Entschließung, die im wesentlichen bestimmt, die Zwangswirtschaft für Leder und Lederwaren auszuheben und schließlich in einer Entschließung, die Regierung W ersuchen, die Ausmahlung des Brotgetreides schleunigst aus 81 Prozent herabzusetzen.
Es folgt die zweite Beratung des Gesetzes über die Reichsfinanzverwaltung.
Berichterstatter Abg. Burlage (Z.) stellt fest, daß er auch im Ausschuß die Auffassung, daß die Erhebungen von den Londes- behörden vorzunehmen seien, vertreten habe, daß aber der Ausschuß mit großer Mehrheit anders entschieden habe.
Abg. Dr. Braun-Franken (Soz.): In der vorliegenden Frage wurden parteipolitische Interessen gegen die in der Nationalversammlung herrschende Auffassung ausgespielt. Das Reich denkt gar nicht daran, die Rechte der Länder und Gemeinden zertrümmern zu wollen. Die eingefügte Bestimmung über die Reichsein- kommenfteuer in § 46 würde vom demokratischen Standpunkt «ms