ürg.

ich»:

litiiruiautel.

ein neuer 'linzijge, ei» !/ ein Anzu; jungen, ch.

0 ose»Er

' auf Sonn, ; und weite«

»-»HA,

'str. 29g.

erundHauz, gesucht Blid uni ' erbeten

Arnold.

»berg.

ad.

yriiügsPreis:

-ittt-lMrlich in Neue«. Ea^2,85. Durch ine MimVkts. und Vbe». ^.Verkehr ^ 2.85, im isnstigen inländische« 2.95 und 30^ Postbestellgeld.

x-ßellungen nehmen alle Mellen, in Neuenbürg Werden, die Austräger jederzeit entgegen.

Ajr,ko»to Nr. 2^ bei zn Vberamts-Sparkaffe Neuenbürg.

F147.

Der Lnztäler.

SlnAÄger kür Sas Lnztal unS Umgebung.

Amtsblatt kür Sen Oberamtsbezirk Neuenbürg.

Erscheint ISglich mit Nusnahme Ser Sonn- unv Sei erläge.

Druck und Verlag der L. Meeh'schen Buchdruckerei (Inhaber V. Strom). Für die Lchriftleitung verantwortlich D. Strom in Neuenbürg.

Reuenbürg, Samstag den 28. Juni 1919.

Anzeige«-rek»:

einspaltige Petitzeit« oder deren Raum 20 A «ußerhalb des Bezirk» 22 -j, bei Auskunftsertei» long durch die Geschäfts­stelle 30 ^ extra. Reklame-Zeile 50 Bei größeren Aufträge« entsprech. Rabatt, der in Falle des Mahnverfahr hinfällig wird.

Schluß der Anzeigen- Annahme 8 Uhr vorm. Fernsprecher Nr. 4. Für telef. Aufträge wird keinerlei Gewähr über­nommen.

77. Jahrgang.

hen erlern,» lammen.

ch Frey

en Mann.

egel

und Biber« rrätig

Materialien« >feld, Württ

ll-Üe!

okiülgsp,

lrogerie,

».

l.

ausend

ulbetsch,

neister.

nbühl«,

mbrrg.

erg.

rn

uttn.

, eine HW Wochen alle erkaufen . Telef. IS,

^en.

tvh

üb

ichtige

mH

richssir.2«.

ild.

,s drittemal >

eustein.

. an,

Nk. an,

35 Mk. an, Ik. an, e (Holz und eln» Hav

Platte«

ahl.

ssr-hei«.

ftlef. 1782-

»»«»tend«»'

Rundschau.

Kg ist noch nicht lange her, da hat ein englisches Blatt schrieben: Dem deutschen Volk soll nichts mehr übrig eiben, als die Augen, mit denen es sein Schicksal be­weinen kann. Diese schreckliche Prophezeiung ist am 22. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, wahrgeworden. In idien Sumpf von Schimpf und Schande gestoßen, das ist )»z Ende des deutschen Volkes nach einem über vierjährigen, D zuletzt siegreichen Heldenkampf gegen eine Welt von Feinden. Nun ist das heiße bittere Ringen um einen ge­rechten, erträglichen und erfüllbaren Frieden vorbei. Er ist «ns nicht zuteil geworden. 7 Monate voll törrichter Illu­sionen und schmählichster Enttäuschungen liegen hinter uns. Trotz aller Warnungen hat die Mehrheit unserer Politiker «laubt, Deutschland dürfe, wenn es nur den Forderungen Mer Feinde entsprechend sich zur Demokratie bekemre, ab­niste und die Wiedergutmachung der Schäden auf sich nehme, o«f Versöhnung und auf einen Platz unter den Völkern rechnen. Es ist ganz anders gekommen. Der vertrauens­selige deutsche Michel ist mit den feierlichen Redensarten Mer Gegner, mit all den Grundsätzen von demokratischer Freiheit belogen und betrogen worden.

Die deutschen Gegenvorschläge wurden von der Entente Mer zynischem Hohn rundweg abgelehnt. Die Folge war der Rücktritt des Ministeriums Scheidemann, das sich auf eine Ablehnung der Friddensbestrebungen festgelegt hatte. Joch keine Regierung hat eine schlimmere Erbschaft an­heim müssen, als das mit Hilfe von Zentrum und Mehr- Msozialdemokratie gebildete Kabinett Bauer, in dem sich krzberger, dem Verschleierungs- und Hintertreppenpolitik m seinen Gegnern zum Vorwurf gemacht wird, zumReichs- siimzminister aufgeschwungen und der württembergische Ueitsminister Schlicke das Amt eines Reichsarbeitsministers übernommen hat. Es steht auf recht unsicherem Grund, ml es ohne jedoch mit dem Beispiel anzüglich werden ß wollen ein Gespann aus einem Pferd und Essl bildet, die demokratische Partei aber, die mitgeholfen hat, dem Kutschen Volk die Revolutionserrungenschaften schmackhaft si machen, will keine Verantwortung tragen und schlägt sich Kwärts in die Büsche, wenn sie auch betont, daß sie die Regierung in ihrer schweren Arbeit nach wie vox unterstützen M. Die Nationalversammlung hat schließlich mit nur !b Stimmen Mehrheit der Regierung, der das Haus mit zioßer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen hat, die Ge- "Mjgung zur Unterzeichnung desUnrechtfriedens", wie der neue Ministerpräsident Bauer nannte, erteilt. Die Deutsch-Nationalen und die Demokraten konnten sich nicht dazu verstehen, das Todesurteil Deutschlands zu unter- Wben. Noch am Sonntag ging dem Rat der Vier die Innghmeerklärung zu, jedoch mu dem Vorbehalt, daß Deutschland keineswegs anerkennt, der alleinige Urheber des Krieges zu sein, und keine Verpflichtung zur Auslieferung ! deutscher Staatsangehöriger, vor allem des früheren Kaisers, »n ein feindliches Tribunal übernimmt. Strikte Annahme «der Ablehnung lautete einige Stunden später die Antwort des Henkerrats aus Paris. Wahrlich folgenschwerer hatte n«chi°in Parlament der Welt eine Entscheidung zu treffen, ais die deutsche Nationalversammlung. Man beugte sich Ater das caudinische Joch, wenn auch der alte Zentrums- Mer Gröber noch kurz zuvor ausgesprochen hatte, das deutsche Volk werde seine Ehre nicht preisgeben; auch er mußte der Gewalt weichen.

^ Ganz besonders schwer aber war es für jedes deutsche boldatenherz, seine Zustimmung zu einem ehrlos machenden Landfrieden Zu geben. Ein Aufruf an das deutsche Volks- Heer sollte den tiefen Gtoll, der sich bei Offizieren und Mannschaften wegen der Annahme des Henkerfriedens an- lÄinmelt hatte, beschwichtigen. Der greise Hindenburg, « das deutsche Heer im Weltkrieg von Sieg zu Sieg Mhrt hat, mußte als erster die Konsequenz ziehen, er legte « Oberbefehl mit wehmutsvollen Abschiedswsrten an seine Truppen nieder. Noch einmal, deutlicher als je, bekam man » M spüren, daß es heute keine deutsche Armee mehr gibt, «der mit schlichten und eindringlichen Worten hat Hinden- °Mg die Truppen aufgefordert, in treuem Pflichtgefühl aus- Mrren und dazu beizutragen, das Vaterland wieder besseren Wen entgegenzuführen. Unser Volk aber wird auf die mnde warten, wo es seine Ehre wieder herstellt und wird ft nutzen. Die Tat der deutschen Seeleute in der Bucht von Ecapa Flow, die Verbrennung der französischen Fahnen A Berliner Zeughaus sind ein heiliges Fanal, das dem «Der zeigt, daß das deutsche Volk im gegebenen Augenblick «ne Sklavenketten abzuschütteln , weiß, wenn auch der ,D^auurel heute in Frankreich keine Grenzen kennt; wenn M der 80 jährige Clemenceau in satanischer Genugtuung »te seine Hände reibt und sein Lebenswerk vollendet sieht.

Noch aber ist nicht aller Tage abend. Schon jetzt mehren

sich die Stimmen, die zum festen Zusammenschluß der Ver­bündeten mahnen, damit das Teufelswerk Bestand habe. Aber schon kracht es in den Fugen. In Italien ist das Kabinett Orlando von einem Kabinett Nitti abgelöst worden. Wir wollen uns keinen trügenden Hoffnungen hingeben, wollen vielmehr dem Aufruf der Reichsregierung folgen, zur Erfüllung des Vertrags pflichtgetreu zu arbeiten. Dieser Arbeitswille fehlt freilich noch immer bei einem großen Teil unserer Arbeiterschaft. Die Unruhen in Hamburg. Berlin, Breslau und Mannheim lassen den totwunden Volks­körper nicht gesunden.

Deutschland.

Stuttgart, 27. Juni. Der Stadtmagistrat hat für Bamberg die Erlassung eines Tanzverbots auf die Dauer von vier Wochen beschlossen. Als Grund hierfür wird der Ernst der Zeit angegeben. Alle bereits erteilten Tanz­genehmigungen wurden zurückgenommen. Auch in Stuttgart wäre ein solches Verbot angebracht!

Berlin, 27. Juni. Wie verschiedenen Morgenblättern gemeldet wird, ist die Absicht, die Ostgebiete als selbständige Republik auszurufen, aufgegeben worden. Die deutschen Volksräte haben mit den polnischen Räten Fühlung genom­men und beide fordern in einem gemeinschaftlichen Aufruf die Bevölkerung zur Ausrechterhaltung der Ruhe und Ord­nung auf. Zum Schutze der Sicherheit soll eine deutsch- polnische Bürgerwehr gegründet werden, die unter dem Kom­mando je eines deutschen und eines polnischen Offiziers stehen wird.

Berlin, 27. Juni. Nach Meldungen aus Königsberg sind dort und in den Hafenstädten Ostpreußens kommunistische Putschversuche aufgedeckt worden. Unter den Festgenommenen befinden sich zahlreiche Russen.

Berlin, 27. Juni. Die Forderung der revolutionären Betriebsräte in Hamburg, daß die Reichsregierung die Truppen von Hamburg zurückziehen soll, ist abgelehnt worden, solange die gesetzlichen Organe in Hamburg nicht wieder eingesetzt sind. General v. Lettow-Vorbeck hat Befehl zu militärischem Einmarsch in Hamburg erhalten. Zu Plünde­rungen großen Umfangs kam es am 25. Juni in Frankfurt a/Oder. Einschreiten von Regierungstruppen konnte die Anrichtung großen Schadens nicht mehr hindern. Bisher sind 10 Tote, und zwar 4 Kinder und 6 Frauen, gemeldet worden. Auch in Landsberg a. Warthe wurde ein Proviantamt geplündert; wodurch über eine halbe Million Mark Schaden erwächst. Auch die Bäckereien wurden vom Pöbel gestürmt. Polizei und eine kleine Militärabteilung waren machtlos. Die Waffenstillstandskommission wird abgebaut. Beim Auswärtigen Amt wird zur Abwicklung der Friedensfragen ein besonderer Unterstaatssekretär ernannt.

Die Haltung der Regierung zur Streiklage.

Berlin, 27. Juni. In derDeutschen Allg. Ztg." wird gesagt: Eine Regierung, die gegen den Plan, anstelle des Krieges mit dem Feinde einen Bürgerkrieg zu setzen, nicht die schärfsten Maßnahmen anwenden würde, die nicht tatkräftig vgxgehe, solchen Machenschaften ein Ende ' zu bereiten und sie zu verhindern, würde pflichtvergessen sein und bar jeden Verantwortlichkeitsgefühls handeln. Jeder Schuß, der in Hamburg fällt, jeder Eisenbahnzug, der nicht fahren kann, ist ein Schritt rückwärts auf dem Wege, den wir gehen müssen.

Berlin, 27. Juni. Reichswehrminister Noske hat für den Fall eines Generalstreiks der deutschen Eisenbahner zahlreiche technische Formationen der Truppenverbände bereitgestellt, die die notwendigen Lebensmitteltransporte zu übernehmen haben. Dadurch wird die Militarisierung der Eisenbahn für die Streikdauer ausgesprochen.

Berlin, 27. Juni. Die Mitglieder des Vollzugsrates der Arbeiterräte Groß-Berlins sind gestern nachmittag von der Reichswehr verhaftet worden. Die Verhaftung ist vom Reichswehrminister Noske im Beisein und mit Zustimmung des Reichskabinetts in einer besonderen Sitzung beschlossen worden, sodaß man von einer Maßnahme des gesamten Kabinetts reden könne. Die Verhaftung der Mitglieder des Vollzugsrats führte zu Besprechungen zwischen Berlin und Hamburg. Es war in beiden Städten die Ausrufung der Räterepublik beabsichtigt.

Ausland.

Amsterdam, 27. Juni. Infolge der Nachrichten über Lebensmittelplünderungen in deutschen Hafenstädten ist der Markkurs an der Amsterdamer Börse abermals gesunken. Es werden nur noch 18,50 Gulden für 100 Mark gezahlt.

Paris, 26. Juni. Mehrere Deputierte haben in der Kammer eine Resolution eingebracht, in der sofort ersucht wird, die möglichst rasche Zerstörung des auf den Höhen

des Niederwaldes erstellten Denkmals zu fordern. Es sollte

dies eine Züchtigung Deutschlands für die Versenkung der Flotte und für das Verbrennen der französischen Fahnen sein.

Paris, 27. Juni. Im Kammerausschuß sprach am Mittwoch der Minister des Aeußern, Pichon. Er betonte, Deutschlands Fernhallunq vom Völkerbund für die nächsten Jahre bedeutet die tatsächliche Ausschaltung der früheren Großmachtstellung des deutschen Reiches.

Versailles, 26. Juni. Der Oberste Rat der Alliierten hat einer Meldung desTemps" zufolge beschlossen, die Unterzeichnung des Friedensvertrags auf Samstag, den 28. ds. Mts., 3 Uhr nachmittags, festzusetzen. Die Vollmachten der deutschen Delegierten werden am Samstag vormittag geprüft werden. Die Regierung hat beschlossen, die Siegesfeier am 14. Juli anläßlich des Nationalfestes abzu­halten. Das Programm für die Feier wird demnächst fest­gesetzt werden.

Rotterdam, 27. Juni. MeTimes" meldet: Die deutschen Streiks erregen die größte Beachtung der Alliierte«. Obwohl sich die Alliierten in innere politische Angelegen­heiten Deutschlands nicht einmischen wollen, werden sie ge­zwungen sein, Maßnahmen für die von der Streikbewegung bedrohten wichtigsten Wirtschaftsgebiete zu erörtern, bezw. solche Maßnahmen von der deutschen Regierung zu verlangen.

Zur Loslösttug des linksrheinische» Gebiets.

Amsterdam, 26. Juni. Der Korrespondent des Al- gemeen Handelsblad" in den Rheinlanden schreibt aus Köln: Er erfahre aus Kreisen, die von den Plänen der Entente vollständig unterrichtet seien, daß die Franzosen sofort nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages eine große Pro­paganda zugunsten der Lostrennung des linksrheinischen Ge­bietes von Preußen veranstalten wollen in der Absicht, einen selbständigen Staat zu errichten. Die Engländer werden nach Information des Korrespondenten nichts dagegen unter­nehmen. In den Bestimmungen über die Besetzung der Rheinlands, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden sollen, ist alles vorbereitet, was dem Plane der Franzosen förderlich sein sann. Es ist nicht beabsichtigt, auch rechts­rheinisches Gebiet diesem Zukunftsstaate anzugliedern. Das Lockmittel, womit man die Bevölkerung gewinnen will, be­steht in Vorrechten bei der Lebensmittelversorgung und in anderen Zugeständnissen wirtschaftlicher und politischer Natur. Das linksrheinische Ufer wird so verwaltet werden, daß das Mitverfügüngsrecht Preußens außer in einigen unbedeuten­den normalen Fragen vollständig ausgeschaltet wird. Frank­reich hoffe auf diese Weise die Bevölkerung für die Los­trennung der Provinz vom Reich zu gewinnen.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Sonutagsgedanken für de» 2S. Juni 1919.

Was nun?

Unsere Väter haben sich durch furchtbare Zeiten durch­gelitten, durchgestritten, durchgearbeitet. Wir müssen, kön­nen und werden das auch. Wir find es Gott und unserer Geschichte schuldig. Nur heißt es, seine Wege mit uns ver­stehen. Kein Zweifel, daß er uns nach innen weist. Un­sere Volksseele war nicht so gesund, wie wir wähnten. Wir müssen wieder ganz anders das Volk Luthers und Schillers werden.

Kein Feind, kein noch so schwerer Friedensschluß kann uns hindern, innerlich neu und stark zu werden.Als die Sterbenden, und stehe, wir leben!" Gott walte, daß wir das fertig bringen! «ade.

Nur eine Sonne, die den Kelch durchglüht, kann Leben, das da keimt und wächst und blüht, zur Frucht auch reifen.

Nur wenn wir von der schweren, harten Zeit, von ihrer Not und ihrem bittern Leid uns nun ergreifen

und züchtigen lassen, daß das Herz «ns bebt, bis jede Kraft in uns zum Lichte strebt, wird sie uns reifen. M. Freche.

Neuenbürg. 27. Juni. In dem Bericht über die Versammlung des Bezirkswohltätigkeitsvereins bitten wir zu lesen statt:Der Vorsitzende begrüßte den neugewählten Vereinsvorstand", den in den Vorstand (als Vorstandsmit­glied) gewählten Oberamtmann Bullinger.

Neuenbürg', 28. Juni. Auf das naßkalte Wetter der letzten Tage, das uns namentlich am Freitag ziemlich Regen brachte, scheint heute Aufheiterung folgen zu wollen. Schade, daß der Regen nicht 3 Wochen früher eintrat.

Neuenbürg, 28. Juni. Den Anfang des RomauS finden unsere Leser im zweiten, die Fortsetzung im erste» Blatt.