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Reuenbürg, Donnerstag dm 19. Juni 1919
77. Jahrgang.
Deutschland.
Stuttgart, 18. Juni. Der Landesausschuß der Arbeiter- und Bauernräte Württembergs hat folgende Entschließung gefaßt: Der Landesausschuß der A.- und B.-Räte legt entschiedenen Protest ein gegen den Beschluß des würt- tembergischen Landtags betreffend Aufhebung des Regierungsdekrets über die Rechte und Pflichten der A.- und B.Räte. Na dieser Beschluß von der bürgerlichen Mehrheit gefaßt wurde, ehe die Frage der Betriebsräte und das Gesetz über die Beiräte erledigt worden sind, weist der Landesausschuß diesen Parteien die Verantwortung für die sich daraus ergebenden Konflikte zu. Von der Regierung erwartet er, daß die in der württembergischen Verfassung festgelegten Beiräte »och vor Aufhebung des Regierungsdekrets zur Einführung gelangen. Des Weiteren hat der Landesausschuß beschlossen, auf Montag, den 7. Juli, nach Stuttgart eine Landesversammlung der A.- und B.-Räte Württembergs einzuberufen. Nähere Mitteilungen werden den BezirkS-A.- und B.-Räten schriftlich zugehen. Wir ersuchen sämtliche A.- und B.-Räte ihre Aufgabe in seitheriger Weise vorläufig weiterzuführen.
Stuttgart, 6. Juni. Der Württ. Landesbauernrat, Geschäftsstelle Stuttgart, sieht sich veranlaßt, folgende Er- llämng abzugeben: Es sind in letzter Zeit vom Landesausschuß der Arbeiterräte verschiedene Proteste in den Zeitungen gewesen, unterschrieben „Der Landesausschuß der Arbeiterund Bauernräte Württembergs". Wir möchten bemerken, daß wir mit diesen Protesten nichts zu tun haben. Wir sind auf Grund von Wahlen durch die Bezirksbauernräte, die von den Gemeinde-Bauern- und Landarbeiterräten gewählt sind, hervorgegangen und haben dadurch das Recht, die Bauern bezw. Landarbeiter zu vertreten. Dis wenigen Bauernräte, die seinerzeit im März bei der LandesauSschußfitzung der Arbeiter- und Bauernräte eingeladen waren, sind zum größten Lei! seinerzeit bei der Revolution von den Industriearbeitern aufgestellt worden. Deshalb sprechen wir dem Landesausschuß des Arbeiterrats das Recht ab, die Bauern zu vertreten.
Karlsruhe, 17. Juni. Wie der badische Minister Dietrich in einer Versammlung in Karlsruhe mitteilte, sind durch gewissenlose Spekulanten nicht weniger als 7 Milliarden Reichsbanknoten alter Währung über die Schweiz nach Beinen verschoben worden, wo sie jetzt zum Kur» von 125 Kranken zur Zahlung präsentiert werden. Deutschland müßte also nach dem gegenwärtigen Tiefstand der Valuta diese Echeine um über 20 Milliarde» einlösen. Hoffentlich gelingt es der Regierung, dem Milliardendiebstahl an dem kümmerlichen Reste de» deutschen Volksvermögens einen Riegel vor- zuschieben.
Berlin, 18. Juni. Gestern wurde im Streik deS Buchgewerbes der Schiedsspruch gefällt. Derselbe geht dahin, daß die männlichen Angestellten eine weitere Aufbesserung von lö Mk., die weiblichen von 8 Mk. erhalten, die Jugendlichen unter 17 Jahren erhalten 4 Mk. Aufbesserung. Dieser Schiedsspruch hat Rückwirkung bis zum 5. Mai.
Berlin, 18. Juni. Der Staatenausschuß hat in seiner gestrigen Sitzung den Notetat angenommen. — Die Berliner Bankbeamten haben gestern eine Versammlung abgehalten, «»bei beschlossen wurde, falls nicht alle ihre- Forderungen «nb u. a. ein Anfangsgehalt von 4200 Mk. nicht bewilligt Men, so „müßten" sie in einen neuen Streik treten. — Ae es in verschiedenen Morgenblätter» heißt, hat sich in de» letzten Tagen Eichhorn in Berlin aufgehalten, um mit den Führern der Kommunisten Rücksprache zu nehmen. Er hat sich von hier nach Magdeb«rg begeben. — Krawalle wegen mangelhafter Lebensmittelverteilung haben in Münster m Westfalen stattgefunden. Die Regierungstruppen machten, als sie gereizt wurden, von der Waffe Gebrauch. Eine Person wurde getötet und sechs verwundet. Die Stadt ist u>hig. — Zu der Meldung, daß in Hamburg der erste amerikanische Baumwolldampfer eingetroffen sei, wird noch mitgeteilt: Es handelt sich hier um den Dampfer „Guls of Mexiko" mit 20000 Ballen amerikanischer Baumwolle, die aber nur für die Tschecho-Slowakei bestimmt find. Die deutsche Industrie hat gar keinen Anteil hieran. Ursprünglich war der Dampfer nach Triest bestimmt.
Znr Heimkehr der Gefangene«.
Von zuständiger Seite wird geschrieben: Die vor einigen Tagen von einer auswärtigen Zeitung gebrachte Nachricht, unsere völkerrechtswidrig zurückgehaltenen Kriegsgefangenen würden schon Anfang.Juli in die Heimat zurückkehren, entspricht leider nicht den Tatsachen. Wie feststeht, hat der in dem betreffenden Artikel erwähnte Vortragsredner darauf hingewiesen, daß die französischen Sozialisten sich darum bemühen, die Heimsendung der deutschen Kriegsgefangenen zu erwirken, weil sie nicht wünschen, daß die französische Regierung die Gefangenen als Streikbrecher verwendet. Bei dem bekannten bedauerlich geringen Einfluß der französischen
Sozialistenführer ist aber nicht damit zu rechnen, daß ihre
Forderungen Gehör finden. So können auch wir nur darauf hoffen, daß es den Bemühungen unserer Regierung endlich gelingen wird, in gütlichem Einvernehmen mit den feindlichen Regierungen die Heimkehr unserer Gefangenen zu erreichen.
Zur Antwortnote der Entente.
Weimar, 18.Juni. Wie die „Weimar'sche Zeitung" erfährt, haben die gestrigen Beratungen des Kabinetts noch keine Stellungnahme der Reichsregierugg zu den Bedingungen der Entente gebracht. Der Beschluß oes Kabinetts ist ausdrücklich aufgeschoben werden, bis die Nationalversammlung gesprochen haben wird.
Weimar, 17. Juni. Da bei der ungeheuren Wichtigkeit der Entscheidung, sowohl das Kabinett wie die Fraktionen in ihren Aeußerungen sehr zurückhalten, und sich auch durch den verletzenden Ton der Mantelnote in ihrer Stellungnahme nicht beeinflussen lassen werden, so will man, ehe man an die sachliche Beratung herantritt, das Eintreffen des Grafen Brockdorff-Rantzau in Weimar abwarten. Der erste Eindruck ist der, daß die Entente auf der einen Seite Furcht hat, an ihren einmal gefaßten Beschlüssen solange festzuhalten, bis in Deutschland die allgemeine Volksabstimmung für die Unterzeichnung des Vertrages ist und daß auf der anderen Seite die politischen Führer der Entente sich völlig festgelegt haben und sich nun nicht zurückziehen können.
Die maßgebenden Stellen der Reichsregierung scheinen aus keinen Fall geneigt zu sein, diesen höchst unsicheren Wechsel auf die Zukunft zu ziehen. Vorläufig herrscht der Eindruck, daß die Erwartungen, die die Regierung auf ihre sehr weitgehenden Gegenvorschläge setzte, in keinem einzigen Punkt sich erfüllt haben.
Der Ton der Note ist ein solcher, daß er im internationalen Verkehr einzig dasteht. Das bemerkenswerteste ist, daß keine einzige unserer territorialen Forderungen erfüllt ist und deshalb glaubt die Reichsregierung vorläufig, daß selbst nach der Unterzeichnung des Vertrages im Osten Deutschland die Durchführung des Vertrages durch die Stimmung der Bevölkerung unmöglich gemacht würde. Außerdem sind, soweit man aus der Mantelnote beurteilen kann, alle volkswirtschaftlichen Bestimmungen durch die Angst der Entente vor der deutschen Konkurrenz bestimmt worden.
Berlin, 18. Juni. Aus Weimar wollen verschiedene Morgenblätter melden können, man gebe sich in den Kreisen der Reichsregierung der Hoffnung hin, daß es gelingen werde, falls die Notwendigkeit vorliege, die bis Montag abend 7 Uhr laufende Frist für die Einreichung der deutschen Antwort noch zu verlängern.
Berlin, 18. Juni. I» den Berliner Großfabriken find gestern unzählige neue Flugblätter verbreitet worden, die zur allgemeinen Arbeitseinstellung auffordern, falls die Regierung den Vertrag der Entente nicht unterschreibt.
Berlin, 18. Juni. Die hiesigen Ententekommissionen treffen Vorbereitungen, am kommenden Sonntag Deutschland und Berlin zu verlassen, falls bis dahin die Unterzeichnung des Friedensvertrages noch nicht erfolgt ist.
Das Urteil des «entralen Anslandes.
Amsterdam, 18. Juni. Nach einer Meldung der „United Preß" sollen, wenn Deutschland nicht unterzeichnet, die engeren Ententemächte von Westen, die Polen und Tsche- cho-Slowaken von Osten gegen Deutschland Vorgehen. Die Besetzung von Berlin soll höchstens einen moralischen Wert besitzen. Die hauptsächlichsten Ziele der Alliierten seien die Besetzung des Industriegebietes und Spaltung Deutschlands in einen nördlichen und einen südlichen Teil. — „Maasbode" schreibt zur Antwort der Alliierten auf die deutschen Gegenvorschläge, die Bänder der Zwangsjacke seien fest zugezogen.
Kür und gegen die Unterzeichnung.
Frankfurt a. M., 17. Juni. Zu der französischen Note schreibt die „Frankfurter Ztg." u. a.: „Das, was bisher veröffentlicht wurde, ist geeignet, die Gefühle unseres Volkes bis zum Grund aufzuwühlen. Wir bezweifeln nicht, daß sich heute eine Sturmflut von Empörung und Erbitterung über Deutschland ergießt. Was wir nun auch tun, es wird furchtbar sein. Die Erwartung der Stunde ist unermeßlich. Deutschland ist außerstande, dem Feinde die Unterschrift zu dem Vertragsentwurf zu verweigern, wenn sie durch Ultimatum erzwungen wird. Schicken wir uns ins Unvermeidliche, hoffen wir auf eine bessere Zukunft!"
München, 18. Juni. Der Sonderberichterstatter der „Münchner Augsburger Abendztg." meldet zu den neuen Ententebedingungen: „Den Vertrag zu unterzeichnen, sei mit offenen Augen Selbstmord begehen. Ein Volk, das auch nur einen Funken Ehrgefühl im Leibe hat, darf nie und nimmer ein derartiges Dokument unterzeichnen. Die Entente
bezw. Clemeneeau wagt es, in oiesem Todesurteil für Deutschland von Gerechtigkeit zu reden. Die geforderten Abänderungen sind zwar vorgenommen worden, sie sind aber nur theoretisch. Die Entente will uns ausnutzen und auskaufen, darum kann es nur eine Antwort geben: Nicht unterzeichnen, zusammenhalten und zusammenstehen bis zum letzten Augenblick! Der Entente ein kräftiges „Bis hierher und nicht weiter!" zurufen! Schlimmer als nach der Unterzeichnung des Vertrages kann es uns auch nicht gehen, wenn wir nicht unterzeichnen."
Ausland.
Wien, 18. Juni. In den nächsten Tagen wird der Chef der italienischen Waffenstillstandskommission im Auftrag der Entente sich nach Innsbruck begeben, um dort Verhandlungen über den vom Staatssekretär Bauer gemachten Vorschlag zu führen, der dahin geht, Deutsch-Südtirol zu neutralisieren und den italienischen Teil von Südtirol bis zur Klause von Salzburg an Italien abzutreten, wodurch Bozen und Meran bei Deutsch-Oesterreich bleibe» würden.
Lugano, 18. Juni. Orlando hat dem König den Rücktritt des gesamten Kabinetts unterbreitet. Der König ist der Ansicht, daß der Rücktritt auf einige Tage verschoben wird, damit das Parlament der Krone seine Wünsche wegen der Nachfolge ausspreche.
Genf, 18. Juni. Der sozialistische Abgeordnete Ca- chet setzt in der „Humanste voraus, daß Deutschland unterzeichnen werde und daß sofort nach der Unterzeichnung des Friedens in Frankreich ein Regierungswechsel eintritt, weil die Regierung Clemeneeaus unerträglich geworden sei. Die künftige Regierung werde, wie im Innern, so auch in der äußeren Politik, sanftere Bahnen wandeln. (Das soll uns wohl zum Unterzeichnen gefügiger machen. Schrift!.)
Helsingfors, 17. Juni. Die Festung Kronstadt steht in Brand. Einige Forts haben die weiße Flagge gehißt. Sieben bolschewistische Kriegsschiffe haben die weiße Flagge gehißt und find auf dem Wege, sich dem britischen Geschwader zu übergeben. — Wie dem baltischen Pressedienst gemeldet wird, haben abziehende Bolschewik in dem unweit Riga am Nordufer der Düna liegenden Stockmannshof 110 Personen ermordet. In Riga selbst sind neuerdings wieder 100 sogenannte „Flintenweiber" ermittelt und ins Zentralgefängnis eingeliefert worden. Das Alter dieser Megären, aus deren Rechnung mit die meisten bolschewistischen Mordtaten kommen, schwankt zwischen 16 und 50 Jahren. Zum Teil waren die Eingelieferten mit ausgesuchter Eleganz gekleidet.
Vollkommene Absperrung Deutschlands.
Rotterdam, 18. Juni. Der oberste.Wirtschaftsrat hat mit Marschall Foch über die Maßnahmen beratschlagt, die bei Erneuerung der Blockade gegen Deutschland ausgenommen werden sollen. Die Blockade soll' nicht nur von Norden her erfolgen, sondem mit Hilfe der Tschecho-Slowa- ken auch im Süden und mü Hilfe der Polen auch von Osten, so daß Deutschland von allen Seiten eingeschlossen sei. Die Hauptziele des beabsichtigten Vorgehens der Entente sind: 1. Besetzung der deutschen Produkttonsgebiete; 2. Vollkommene Trennung des Nordens und des Südens Deutschlands. 3. Vollkommene Einkreisung Deutschlands von drei Gesten.
Paris, 18. Juni. In maßgebenden politischen Kreisen wird erwartet, daß Deutschland nicht unterzeichnen werde; man gibt mit zynischer Offenheit zu, daß man,die Nicht-Unterzeichnung wünsche, um Deutschland tatsächlich e bis zur Vernichtung treffen zu können.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 16. Juni. Am Sonntag, den IS. Juni ds. Js. fand die von etwa 120 Teilnehmern besuchte Frühjahrsversammlung des Vereins für Bienenzucht, Neuenbürg im Gasthof zur „Sonne" hier statt. Der stellvertr. Vorstand des Vereins, Eis.-Ass. Moll, hieß die Imker und Freunde der Bienenzucht herzlich willkommen, indem er gleichzeitig das tragische Mißgeschick unseres allseitig beliebten und verdienten Vorstands, Herrn Oberlehrer Bürkle, bekanntgab und bedauerte, daß derselbe leider zur heutigen Versammlung noch nicht erscheinen könne, da ihn der Verlust eines Beines — veranlaßt durch einen Fall bei der edlen Bienenpflege — voraussichtlich noch einige Zeit fern halten werde. Nachdem der Vorsitzende noch die Hoffnung ausgesprochen, ihn noch viele Jahre dem Verein zu erhalten, schlug er der Versammlung vor, Herrn Bürkle ein Begrüßungstelegramm zu übersenden, was allseitig angenommen wurde.
Nach Erledigung des Jahres- und Kassenberichts, wobei zugleich bekanntgegeben wurde, daß die nächste Versammlung