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Neuenbürg, Freitag den 13. Zuni 1919
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Vom sozialdemokratischen Parteitag.
Weimar, 11. Juni. Im Parteibericht führt Wels u a. aus: Der gewaltige Zulauf, den die Partei erhalte, höbe ihre innere Einheitlichkeit gemindert. Daraus und aus anderen Gründen sei ein Gefühl der Unsicherheit entstanden. Die Partei habe nicht mehr bloß Agitation, andern praktische Arbeit zu leisten. Wels geht auf die Narteigeschichte der letzten Jahre ein. Max von Baden konnie den Frieden ohne die Sozialdemokratie nicht machen, also entschloß sie sich schweren Herzens, in die Regierung stnzutreten. Nicht die Sucht nach Aemtern hat die Sozialdemokratie veranlaßt, an der Regierung teilzunehmen. Wir können von niemanden abrücken, der mitgemacht hat. Von einem Personenwechsel erwartet Wels heute nichts. Ein Cysternwechsel werde nicht möglich sein. Die Demokratisierung der Verwaltung aber ist nicht so durchgeführt, wie e§ nötig ist. Das Parteiprogramm muß sich der Zeit an- passen. Aber der Vorstand meint, daß man im gegen Milizen Zeitpunkt zu Aenderungen nicht leicht kommen mde. Das beste Einigungsmittel zwischen den sozialistischen darleien ist es auch, daß sie beide erklären, auf dem Boden des Erfurter Programms zu stehen. Der Vorstand erwartet lie Einigung so Ähnlichst wie irgend wer, aber „mit allen Mitteln" wie ein Antrag es verlangt, — was heißt das? Bei allen Einigungsverhandlungen ergab sich als brennender Wiki die Stellung zur Demokratie, zur Frage der Diktatur, die wir ablehnen. Dazu der Mangel jeder Einheitlichkeit Mer den Unabhängigen. Durch deren Schuld haben die Ärgerlichen mehr Stimmen erhalten als die Sozialisten. W ist eine rein sozialistische Regierung unmöglich geworden, .stede Diktatur kommt von oben, erst wenn sie die Herrschaft Wer Mehrheit ist, wird sie von selber Demokratie. Diktatur m links wie von rechts kann sich auf die Dauer nicht Hallen.
Ein Humbug sei es, daß die Parteiorganisation der Revolution im Wege gestanden sei. Das Gegenteil sei wahr. Denn der Parteivorstand habe das Ultimatum gestellt, daß der Kaiser bis zum 8. November zurückgetreten oder die Sozialdemokraten aus der Regierung austräten, und zu allem mre man bereit gewesen, wenn sämtliche übrigen Mittel «sagt hätten. Aber die Revolution sei gar nicht gemacht norden, sondern gekommen. Unabhängige seien es ach pcwesen, die gegen die sozialdemokratische Par- lei Waffen in die Hände des Berliner Vollzugsrates leiten Men. Wenn nicht böser Wille dabei wäre, könnte die Einigung noch heute erfolgen. Wels erörtert die Haltung der Unabhängigen in der Friedensfrage. Diese Haltung sei Hl nur töricht, sondern Opposition um ihrer selbst willen. Wels bekennt sich mit dieser Wärme zum Gedanken der Jn- lnnalivnale, aber die Liebe zur Menschheit entzünde sich am ügenen Volke, das jetzt leide und das man daher lieben müsse nie eine Mutter ihr krankes Kind. Kein Engländer oder Franzose würde dis ganze Schuld am Kriege auf sich nehmen, um bessere Friedensbedingungen zu erzielen. In diesem Punkte könne man von ihrnn was lernen. Die deutsche Sozialdemokratie hat am 9. November die undank- chche Aufgabe übernommen. Die Partei hat getan, was sie leimte. Kritik allein hilft nicht. Zeigt einen besseren LH! Unser Wege geht nicht nach rechts, nicht nach links, sondern gerade aus auf der Linie der Demokratie.
Noch dem von Wels erstatteten Bericht des Parteivor- slaodes wurden die Verhandlungen auf heute früh verlegt, mo LoeberBreslau dieselben leitete. Der von Bartels ge- Bene Kassenbericht weist nach, wie die im Krieg unter NOM gesunkene Mitgliederzahl — 75 Prozent der männlichen Parteiangehörigen standen im Heeresdienst — durch vle Revolution und die Demobilisierung auf über 1 Million mporichmllte, wobei sich namentlich auch die ländlichen Be- !>'ke hervortaten. Weibliche Mitglieder zählt die Partei W 206000. So wurde auch die Abwanderung zu der wdikalen Richtung reichlich wettgemacht. Die Gemeindemahlen bedeuteten einen neuen Erfolg für die Partei, die H von 2821 Stadtverordneten in 523 Städten, die sie 1914 mifwiks. auf 72072 Stadtmandale in 944 Städten, von MO Gemeindeoeriretern in 300 Kreis- und ländlichen Gemeinden auf 18500 in 4528 Gemeinden brachte. Die Mteipresse entwickelte sich so bedeutend, daß ihre Vertretung heute mehr als das Doppelte von 1914 beträgt.
Nachdem der Abgeordnete Davidsohn von Berlin vor Eem die Aufhebung des Belagerungszustandes gefordert hatte, betrat Reichswehrminister Noske die Rednertribüne sich in einer mehr als deutlichen Rede gegen die Anklage i» verteidigen, die aus den Kreisen seiner Partei gegen ihn vorgebracht worden. Seine Ausführungen waren oft von tosendem Beifall unterbrochen. Noske siegte auf der ganzen Onie, da er es verstand, seine Zuhörer von der Notwendigkeit seiner Maßnahmen zu überzeugen.
Einleitend erklärte er, daß er nicht zu denen gehöre, die sich zu einem Amte gedrängt hätten, im Gegenteil, man sei zu ihm gekommen. Es sei wirklich kein Vergnügen, seinen ehrlichen und anständigen Namen Tag für Tag durch alle Gassen Deutschlands schreien zu lassen. (Sehr richtig.) Die Arbeiter seien enttäuscht über die Früchte der Revolution auf wirtschaftlichem Gebiete. Dagegen sei aber politisch mehr erreicht als die deutsche Arbeiterschaft für die nächsten 25 Jahre erhofft hätte.
Noske trat dann den Rednern des Parteitages entgegen, die gegen die höheren Beamtenpensionen geeifert halten und erklärte die jetzigen Zustände für unhaltbar. Wie viele Beamten verdienen mehr als 8000 Mark? Sollen die Ministerialdirektoren etwa schlechter bezahlt sein, wie die Portiers? Das gehe nicht, weil wir uns damit, dem Gespött der ganzen Welt auslieferten, ganz abgesehen davon, daß das unsere Wirtschaft nicht ertrage. Die Leute, die die Arbeiterschaft immer wieder zu neuen Lohnforderungen treiben, bezeichnte Noske sodann als Dummköpfe.
Noske vergaß auch nicht, der Matrosen zu gedenken, die nicht genug über die hohen Gehälter schimpfen konnten, während sie aus eigener Machtvollkommenheit sich selbst bis zu 14000 Mark Jahresgehälter bewilligt hätten.
Lebhaft bedauerte der Redner, daß die Berliner Sozialdemokraten sich immer wieder zu dem Spektakel der Un abhängigen ins Boxhorn jagen und keine Gelegenheit vorübergehen lasten, um bei Demonstrationen und ähnlichen Gelegenheiten durch Anschluß an die Unabhängigen Reklame für diese zu machen. Unter tosendem Beifall nannte Noske ein solches Verhalten Schafsgutmütigkeit.
Inzwischen waren die 10 Minuten, die dem Redner bewilligt sind, abgelaufen. Aber einmütig wurde beschlossen, Noske weiter reden zu lassen.
Dieser erklärte dann, daß nicht seine Genossen über ihn, sondern er selbst über diese Klage zu führen hätte, weil er bei jeder Gelegenheit aufs schärfste angegriffen werde. Er sprach dann über die Freiwilligenverbände, die er gegen alle Angriffe in Schuh nehmen müsse, denn sie seien es gewesen, die Deutschland vor dem Chaos gerettet hätten und dafür gebühre ihnen der Dank des Vaterlandes. Mancher brave Soldat hätte dabei sein Leben lassen müssen. Wir konnten in Berlin unsere Arbeit verrichten, während vor unseren Fenstern die Maschinengewehre knatterten. Das Berliner Militär erklärte sich für -neutral (hört, hört!). Ich habe damals zugeschlagen, obwohl ich wußte, daß ich als „Bluthund" durch die deutsche Revolution geschleift werde.
Noske rechnete dann in überaus heftiger Weise mit den Anklägern selbst ab. Gerade sie seien zu Beginn der Revolution zu ihm gekommen und hätten ihn gebeten, die Terroristen mit aller Rücksichtslosigkeit nieder zu halten. Auch den Unabhängigen widmete er einige Worte. Interessant war die Feststellung aus seinem Munde, daß die unabhängige sozialdemokratische Partei im Geheimen Propaganda treibe, um die Offiziere der Reichswehr zu sich hinüberzuziehen. Bezeichnend sei, daß in der letzten Woche Besprechungen stattgefunden hätten, zwischen den Führern der Unabhängigen und den Offizieren der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, die zum Ziele hätten, diese Division zum Uebertritt zu der unabhängigen Sozialdemokratie zu veranlassen. Man mache den Offizieren vor, sie erfüllten eine vaterländische Pflicht, wenn sie die unabhängige Sozialdemokratie in ihren Bestrebungen, die Regierung zu stürzen, unterstützen. „Barth, ein bekannter unabhängiger Führer hätte kein rechtes Zutrauen mehr zu den Pistolen. Es gelüste ihn daher nach meinen Kanonen."
Der Redner wandte sich mit aller Entschiedenheit dagegen, daß im Heere sozialdemokratische Partei-Propaganda betrieben werden solle, denn die Kaserne dürfte nicht zum Agitationsplatz der Parteien werden. Aufs Pult schlagend erklärte Noske zum Schluß: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, Deutschland aus dem Unglück herauszuführen, deshalb harren wir aus."
Unter dem stürmischen Beifall des ganzen Hauses trat der Reichswehrminister ab. Ehrlichkeit und Entschlossenheit waren aus jedem Worte herauszuhören. Darum machte die Rede einen so tiefen Eindruck.
Im weiteren Verlauf der Sitzung ergriff dann auch der preußische Staatsminister des Innern, Heine, das Wort. Auch seine Rede war eine Erwiderung auf Anklagen, die man aus den Kreisen der sozialdemokratischen Partei gegen ihn vorgebracht hatte. Er warnte vor Ueberstürzung durch halb durchgearbeitele Gesetze.
Deutschland.
Sind elfin gen, 12. Juni. Gestern vormittag zogen die Arbeiter der hiesigen Daimlerwerke aus der Fabrik. Ein Teil ging zum Rathaus, wo ein Redner den Generalstreik
verkündete als Protest gegen die Erschießung Levines und gegen die Entsendung württembergischer Truppen nach München. Ferner wurde eine Entschließung gegen eine Verurteilung von Hörnle und Genossen sowie für die Absetzung der gegenwärtigen württembergischen Regierung angenommen. — Der Stuttgarter Aktionsausschuß des vereinigten Proletariats macht wieder gewaltige Umtriebe. Zunächst fordert er die Arbeiter auf, auf eigene Faust Betriebsräte zu wählen, deren Zusammensetzung im Gegensatz zu den gesetzlichen Bestimmungen steht und er hofft dadurch, die Vollsozialisierung in Württemberg mit einem Schlage durchzuführen.
Essen, 12. Juni. In der gestr'gen Sitzung des Kohlensyndikats wurde beschlossen, die Preise für Kohlen für die Zeit vom 10. Juni bis 10. Juli im allgemeinen um 10 Mark, für Koks um weitere 15 Mark per Tonne zu erhöhen. Diesem Beschluß sind Verhandlungen mit den Führern der Bergarbeiterverbände vorausgegangen, welche die Notwendigkeit einer Lohnerhöhung von durchschnittlich 2 Mark für die Schicht ergeben haben.
Ausland.
Haag, 12. Juni. Aus Australien wird berichtet, daß es dort an Bord des englischen Kreuzers „Australia" bei der Abfahrt zu einer Meuterei kam.
London, 12. Juni. In der Konferenz der englischen Transportarbeiter in Swansea wurde ein Antrag des bekannten Kriegshetzers Havelock Wilson, des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Seeleute und Heizer der englischen Handelsmarine, die deutschen Transportarbeiter zu boykottieren, mit 218000 gegen 72000 Stimmen abgelehnt. Es wurde dagegen beschlossen, die deutschen Transportarbeiter zum Wiedereintritt in den internationalen Transportarbeiterverband aufzufordern.
Haag. 12. Juni. Aus Toulouse wird gemeldet, daß dort drei Infanterieregimente!: unter ostentativen Hochrufen auf Rußland, mit Pfuirufen auf Clemenceau und Demonstrationen gegen den Krieg durch die Straßen marschierten. Sie erklärten, sie würden nirgends in der Welt gegen die Revolution kämpfen.
Zu den Verhandlungen in Versailles.
Berlin, 12 Juni. Ueber die Veröffentlichung des Weißbuches äußert der „Berliner Lokalanzeiger": Die Entente wird freilich auch dieses Buch als Luft behandeln, aber Clemenceau wird sich nicht einbilden können, daß auch unsere Friedensdelegation bei der bevorstehenden Entscheidung vorüber gehen wird an diesen Feststellungen. Mit der Beantwortung der Schuldfrage ist für uns auch das Urteil über den Gesamtfrieden ohne weiteres gegeben.
Im „Vorwärts" heißt es: Gewiß läßt sich arK den Dokumenten der Jahre 1911 bis 1913 kein mathematischer Schuldbeweis für 1914 konstruieren, aber sie bedeuten schwer belastende Indizien für die leitenden Staatsmänner der Entente und nicht, zuletzt Frankreichs.
Lugano, 12. Juni. „Corriere della Sera" meldet aus Paris, daß der Viererrat beschlossen habe, Deutschland sofort in den Völkerbund aufzunehmen.
Haag, 12. Juni. Präsident Wilson, hält sich wie „Havas" mitteilt, außerhalb der Verhandlungen zwischen Lloyd George und Clemenceau. Die Krise wird fortdauernd als sehr ernst bezeichnet, und das umso mehr, als die Möglichkeit besteht, daß Deutschland nicht unterzeichnet, mit welcher Möglichkeit man früher nicht rechnete.
Versailles, 12. Juni. Man scheint sich allmählich mit der Tatsache abzufinden, daß unter englischem und amerikanischem Druck auch die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund zugestanden wird. Die Enttäuschung und Erbitterung der Franzosen über den angeblichen Raub der Siegesfrüchte durch England zeigt sich deutlich in einem scharfen Artikel des „Echo de Paris" gegen Lloyd George. Man hofft, daß die Antwort der Alliierten am Freitag überreicht werden kann, doch scheint es verfrüht, dieses Datum als bestimmt anzunehmen. Die Antwort wird voraussichtlich endgültiger Natur sein und der deutschen Delegation wird keine Gelegenheit zur Diskussion mehr gegeben werden. Die deutsche Delegation wird eine Frist von höchstens 8 Tagen erhalten, um nach Berlin zu fahren, sich mit der Regierung zu besprechen und sodann die Antwort bekannt zu geben. Die Franzosen erklären noch, es sei unmöglich, schon jetzt bestimmte Entschädigungssummen anzugeben. Für Oberschlesien hat sich nach dem „Matin" die französische Delegation mit der Abstimmung abgefunden.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 12. Juni. Zu dem Bericht über die Gemeinderatssitzung vom 10. Juni ist berichtigend nachzutragen, daß sich die Stellvertretung des Gemeinderals Heinzel- mann für den Stadtschultheißen nicht auf Wahl, sondern auf