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Deutschland.
Karlsruhe, 21. April. DaS Generalkommando hat ,inen Befehl bezüglich der Auflösung deS 14. A.-K. erlaßen, wonach dieselbe im Laufe deS April erfolgen soll.
Weimar, 22. April. Wie hier verlautet, finden zwischen dem Präsidenten der Nationalversammlung und der Reichsregierung gegenwärtig Verhandlungen statt wegen einer sofortigen Einberufung der Nationalversammlung. Man ist der Ansicht, daß daS Parlament versammelt sein müsse, wenn die Friedensbedingnngen bei der Regierung ii>itreffen. Den Abgeordneten genügt es nicht, daß der Ariedensausschuß der Nationalversammlung tagt. Man müsse vielmehr mit der Möglichkeit rechnen, daß dem Friedensausschuß Fragen von außerordentlicher Wichtigkeil zur sofortigen Entscheidung vorgelegt werden, für die die Ausschuß-Mitglieder ohne vorherige Stellungnahme mit ihren Fraktionen nicht allein die Verantwortung übernehmen wollen.
Berlin, 81. April. Die »Deutsche Ztg." veröffentlicht erschütternde Bruchstücke aus einer Denkschrift, die im Dezember 1918 auf Veranlassung der Reichsregierung vom Reichsgesundheitsamt verfaßt worden ist. Die Denkschrift beziffert den Gesamtschaden, der durch die Hungerblockade dem deutschen Volk erwachsen ist, auf 56 Milliarden Mark. Auch diese Gegenrechnung gehört vor die Friedenskonferenz.
Berlin, 22. April. Wie das „Bert. Tagebl." hört, hat die deutsche Regierung einen Entwurf zu« Völkerbundsprojekt der Entente übermittelt. Der Inhalt dieses Entwurfs wird in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Berlin, 22. April. Die Finanzabteilung des alliierten obersten WirtschastSrat hat die Hinterlegung vön weiteren sieben Millionen Pfund Sterling in Gold zum Ankauf von Lebensmitteln für Deutschland genehmigt. — Zur Vermeidung einer Brotpreiserhöhung durch das ausländische Mehl soll feines Backmehl zu höherem Preise ausgegeben werden. — In Danzig wurde am ersten Osterfeiertag eine polnische Protestversammlung veranstaltet. Die Polen auS Stadt- und Landkreis Danzig forderten die Kaffubai und Danzig für Polen, das sonst nicht lebensfähig sei. — Sachsen erhebt in einem Schreiben an den Präsidenten der Nationalversammlung Einspruch gegen die Einschränkung der Selbständigkeit der Gliedstaaten durch den Verfassungsausschuß. — Der erste Transport der polnischen Armee Haller hat auf dem Wege quer durch Deutschland die polnisch« Grenze überschritten.
Die Kämpfe um München.
Augsburg, 22. April. Wie von amtlicher Seite verlautet, ist München nunmehr durch ein Massenaufgebot von Regierungstruppen hermetisch abgeschlossen , worden. Die Umgürtung ist eine so enge und wird derartig streng durch geführt, daß der Sturz der Räteregierung in allernächster Zeit unbedingt erfolgen muß. Jede Zufuhr von Lebensmitteln ist völlig abgeschnitten. Man erwartet, daß die Ueber- gabe Münchens seitens der Spartakisten spätestens am Mittwoch erfolgen wird. Die heftigen Kämpfe in und um München dauern fort.
Augsburg, 19. April. Der Ring der Regierungstruppen um München ist schon bedeutend enger geworden. Heute nacht kamen in München wieder Plünderungen und Ausschreitungen in größerer Anzahl vor. Die Bevölkerung befindet sich in Angst und Schrecken. Die Rote Garde hat München in eine direkte Festung mit Schützengräben und Maschinengewehren gespickten Wällen umgeben.
Bamberg, 22. April. Die Spartakisten haben die Kruppwerke bei Freimann, nördlich von München, festungsartig ausgebaut. Ein Angriff, den sie bei Pfaffenhofen auf die Regierungstruppen unternahmen, kostete sie mehrere Tote und etwa 50 Gefangene.
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Ausland.
Bern, 22. April. DaS Litauische Preßbüro in Bern meldet: Gemäß einer Abmachung zwischen Litauen und Deutschland erhalten die in Litauen gegen die Bolschewiki kämpfenden deutschen Soldaten von der litauischen Regierung künftig ein besonderes Tagesgeld von 4 Mark. Insgesamt dürfen nicht über 20000 Mann deutsche Truppen in Litauen stehen.
Amsterdam, 20. April. Dem „Allgemein Handelsblad" zufolge, meldet die „Morning-Post" aus Washington, daß infolge der jüngsten Ereignisse eine gewisse Spannung zwischen Japan und den Vereinigten Staaten eingetreten sei. Der in Paris unterbreitete japanische Antrag, die Raffenunterschiede aufzuheben, machte in den Vereinigten Staaten einen unangenehmen Eindruck, da «an glaubt, daß Japan absichtlich einen Streit Mit den Vereinigten Staaten' vom Zaun gebrochen habe. Die Ereignisse in Korea hätten nicht dazu beigetragen, diese Reibung zu vermindern. Die Tat
fache, daß die Eingeborenen in Korea sich bei ihren Forderungen nach dem Selbstbestimwungsrecht und die Unabhängigkeit aus di« amerikanische Mission berufen haben, hat einen Teil der japanischen Presse gegen Amerika aufgehctzt Außerdem bestehe ein gespanntes Verhältnis zwischen amerikanischen und japanischen Truppen in Sibirien. Berichten auS Japan zufolge, hätten sich die amerikanischen Truppen in Sibirien geweigert, den Japanern beizuftehen, als diese von den Bolschewisten angegriffen wurden, waS die fast völlige Vernichtung einer japanischen Truppenabteilung zur Folge hatte.
Paris, 21. April. Der Sozialistenkongreß wurde heute Montag eröffnet. Henderson forderte, daß der Frieden ein Frieden der Gerechtigkeit und nicht der Rache sei. Wir verkennen, sagte er, die Opfer nicht, die Frankreich gebracht hat. Wir lassen seiner Tapferkeit Gerechtigkeit widerfahren. Man darf jedoch den Krieg nicht mißbrauchen. Der frühere Präsident der Labour Party, Bardy, gab eine entsprechende Erklärung ab.
Genf, 28. April. Der „Matin" schreibt: Die Männer, die den Friedensvertrag entgegen nehmen, müssen Vollmacht haben, um zu unterzeichnen. Zwischen Versailles und Weimar gibt eS keine Unterhandlungen. (?) Wenn die Deutschen Schwierigkeiten machen, werden die Verbündeten den Waffenstillstand für abgebrochen erklären und dann hat unser "bester Unterhändler, Fach, das Wort.
Haag, 22. April. Der „Times" zufolge haben die Alliierten ihren Plan festgelegt, für den Fall, daß Deutschland sich weigern sollte, die Friedensbedingungen snzunehmen. Nach diesem Plan sei eine Ausdehnung der Oktupationszone, sowie die Besetzung der deutschen Häfen durch die englische Flotte vorgesehen.
London, 22. April. Die Unruhen in Indien, die vor allem durch mohammedanische Sendlinge geschürt werden, bezeichnet der Vizekönig als offene Rebellion. Die Sorge darüber, daß das englische Kolonialherr den Unruhen nicht gewachsen sei, kommt in allen englischen Zeitungen zum Ausoruck.
Tr»elstra -ege» de« Eewaltfrirde« der Entente.
Amsterdam, 21. April. In einer in Arnheim abgehaltenen Konferenz der holländischen sozialistischen Arbeiterpartei hielt der holländische Sozialistenführer Troelstra eine Rede, in der er den Bolschewismus verwarf. Zur Pariser Konferenz sagte er: Die Entente vergrößere die Aussichten auf eine Revolution -in Westeuropa. Er protestierte gegen den Gewalifrieden der Entente, der schlimmer sei als ein Friede, den ein siegreiches Deutschland zur Folge gehabt hätte. Der Völkerbund werde zur Karikatur und die Feinde der Entente würden wirtschaftlich vernichtet. Was in Paris zusammengeflickt werde, sei ein Hohn auf den Frieden, den Völkerbund und die Abrüstung. Es müsse eine starke Be wegung gegen die Handlungsweise der Entente entstehen, damit der Friede auf sozialistischer Grundlage ruhen könne und die Revolution nicht aus Rußland und Ungarn nach Westeuropa komme.
Die Unzufriedenheit in den Ententeländern gehe weit über eine Lohnbewegung hinaus, sie sei politischer Natur und beruhe auf der Forderung nach Sozialisierung. Troelstra erklärte, die Reform müsse auf gesetzlichem und demokra tischem Wege erreicht werden, selbst wenn dies zur Folge habe, daß die Erreichung der politischen Macht um kurze Zeit verzögert werde. Lr warnte vor geistigem Zwang und wirs zum Schluß jedes Zusammenwirken nsit den Kommunisten in den Niederlanden zurück.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
* Neuenbürg, 21. April. Zu der kirchlichen Tagung, zu welcher der Bezirkswahlausschuß die Herren ^ Geistlichen" sowie sonstige „Vertreter" jeder Kirchengemeinde in Nr. 84 des Enztälers eingeladen hatte, haben sich heute 23 Teilnehmer, darunter 6 Teilnehmerinnen im Gemeindehaus hier eingefunden. War die Zahl der Erschienenen auch eine recht bescheidene, so war dafür eine glückliche Mischung der Stände und der volkskirchlichen Gruppen zu bemerken. Der Austausch über die Frage der Aufstellung von Bewerbern für die Stelle eines aei ft l i chen Abgeordneten zur Landeskirchenversammlung für di« beiden Bezirke Neuenbürg und Calw gemeinsam war ein sehr lebhafter und angeregter. Nachdem die verschiedenen Richtungen zur Genüge sich kundgegeben hatten, wurde auf Antrag deS Vorsitzenden beschlossen, das Ergebnis durch geheime Wahl sestzustellen. Die Abstimmung ergab mit 18 Stimmen den Vorschlag: Pfarrer Rieß in Langenbrand, Stadtpfarrer Sandber- ger in Liebenzell. Die weitere Frage, ob für die Stelle eines weltlichen Abgeordneten neben Friedrich Keppler in Calmbach noch andere Bewerber, mindestens aber noch Einer in Vorschlag gebracht werden sollen, wurde seitens
der Mehrheit bejaht. Nachdem in längerer Unterredung verschiedene Möglichkeiten erörtert und verschiedene Namen genannt worden waren, auch der Inhalt deS Gelübdes, das der nach A. 27 der Landessynodalordnung der zur Landeskirchenoersammlung Gewählte abzulegen hat, im Wortlaut bekannt- gegeben war, wurde zur geheimen Abstimmung geschritten. Von 23 abgegebenen Stimmen fielen 19 auf Josef Klingenmayer in Waldrennach, Platzmeister auf der Eisenfurt. — Schließlich wurde noch die Frage der Stimmzettel besprochen. Das Ergebnis war, daß sich die Versammlung auf Vorschlag von Oberlehrer Ruppert (Conweiler) mit Stimmenmehrheit dahin einigte, es sollen, um auch den leisesten Verdacht unerwünschter Bevormundung zu vermeiden, Stimmzettel ohne Namen der Bewerber ausgegeben werden, dagegen solle auf besonderem Zettel die Be wer ber liste gedruckt und jedem Wähler zugestellt werden, damit er selbst die Auswahl treffen möge. Selbstverständlich muß es im übrigen jeder Kirchengemeinde anheimgegeben werden, wie sie sich mit der Stimmzettelfrage abfinden will. Nur Eines ist durch Art. 8, Abs. 1, des Gesetzes vom 12. Februar d. I. unverrückbar festgelegt, daß nämlich von jedem Wähler bei der Wahl nur Ein Stimmzettel abgegeben werden darf, welcher sowohl den Namen des geistlichen als den des weltlichen Abgeordneten zu enthalten hat. D'e Zahl der abgegebenen Stimmzettel muß mit der Zahl der bei Ausübung des Wahlrechts in der Wählerliste vorgemerkten Namen übereinstimmen. (Vgl. H 12, Abs. 1, des Vollzugs- erlaffes vom 13. Februar d. I.)
Neuenbürg, 23. April. Zwecks Gründung eines Ortsvereins der Württ. Bürgerpariei hatten sich gestern abend im Gasthof zum „Bären" Damen und Herren verschiedener Stände und Kreise zusammengefunden. Stadt- psarrer Dr. Schäfer erging sich zu Beginn in einstündigeur Vortrag über die Grundgedanken und Hauptmerkmale, Zwecke und Ziele der Württ. Bürgerpartei und ihre Stellung zu anderen politischen Parteien, besonders im Hinblick auf den Ernst der Zeit. Mit dem ihm eigenen Feuer und Ueber- zeugungskraft zeichnete er ein Bild der auf nationalem und christlichem Standpunkt fußenden Bürgerpartei, die bestrebt sei, die Würde und das Ansehen unseres Vaterlandes aufrecht zu erhalten. Hierbei gab er seinem Bedauern Ausdruck, in welcher Art und Weise die Wehrmacht des deutschen Volkes zu Boden gesunken sei. Die Württ. Bürgerpartei stehe nicht auf dem Boden der sozialistischen Ueberzeugung, sondern auf jenem der bürgerlichen Wirtschaftsordnung. Sie verfolge eine starke Mittelstandspoli.ik; ihre Hauptaufgabe sei, dm gewerblichen und bäuerlichen Mittelstand zu erhalten nicht bloß mit schönen Worten und Redensarten, sondern durch Eingriffe des Staates zu Gunsten dieser Stände. In diesem Punkt trenne die Partei eine ganze Welt von der Sozialdemokratie,«die darauf ausgehe, den Mittelstand zu vernichten. Diesen zu erhalten, liege in unser aller Wohl und Interesse. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen führte er das Trennende an zwischen Bürge.partei und den linksstehenden Parteien, wobei er in mitunter drastischen Ausdrücken scharfe Kritik an Sozialdemokratie, deutsch- demokratischer Partei und dem vorwiegend in letzterer Partei sich zusammenfindenden Judentum übte. Die Jadenfrage müsse ernstlich nicht als Raffen- sondern als Wirtschafls- frage in Angriff genommen werden; das Wirtschaftsgebahren der Juden sei streng zu verurteilen. Die Württ. Bürgerpartei sei eine grundsätzliche Gegnerin der sozialistischen Wirtschaftsordnung. Die gegenwärtige Wirtschaftsordnung habe versagt, weil sie nicht nach den richtigen Grundprinzipien aufgebaut sei. Die Württ. Bürgerpartei vertrete die Grundsätze des Christentums; eine Wirtschafls- und Gesellschaftsordnung sei nur möglich und erträglich unter Zugrundelegung der christlichen Leitsätze. Aufs politische Gebiet übergehend besprach er die Frage: Wer will den verfahrenen Karren in Deutschland herausfahren? Angesichts der Vorgänge seit Beginn der Revolution hätten weite Kreise des deutschen Volkes keine Zuversicht zu den Unabhängigen und Mehrheitssozialisten. Letztere hätten ihre Leute nicht mehr in der Hand, die roten Gewerkschaftssekretäre ebenfalls nicht, finde man doch schon in den Zeitungen das Wort Gewerkschaftspfaffen. Spartakus 'aber schlage sie alle kurz und klein. Die Württ. Bürgerpartei sage: Wir bauen unser Volk nur dann stabil auf, wenn wir dies nach christlichen Grundsätzen tun. Darin unterscheide sich die Württ. Bürgerpartei von Sozialdemokratie und Demokratie; ihr Programm sei das christlich soziale. Sie sei der Ueberzeugung, daß jeder Stand und Beruf zu seinem Rechte kommen solle im Gegensatz zur Sozialdemokratie, welche nur dem Arbeiter ein Recht einräume. Ebensowenig wolle die Bürgerpartei die Diktatur des jüdischen Großkapitals. Die Partei handle nach dem Grundsätze der Gerechtigkeit. Er sei ein Freund der christlichen Gewerkschaften, einer Standesorganisation der Arbeiter