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Stuttgart, 19. April. Unter den heutigen politischen Verhältnissen ist ein stärkerer Einfluß des kaufmännischen und gewerblichen Mittelstandes auf die politischen Parteien und damit auch auf die Volksvertretungen und die Regierungen ein dringendes Bedürfnis, wenn nicht die Lebensin- leressen des freien Handels- und Gewerbestandes dauernd gefährdet bleiben sollen. -Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Zusammenfassung der bestehenden kaufmännischen und «erblichen Mittelstandsorganisationen Württembergs eine Wende Notwendigkeit. Der Verband württ. Gewerbever- ein! und Handwerkervereinigungett E. V. und der Württ. And für Handel und Gerverbe E. V. mit den denselben »»geschlossenen Landesverbänden sind zu diesem Zweck in Unterhandlungen eingetreten, eine Freie Verel.'siaung der kaufmännischen und gewerblichen Mittelstands-Organisatron'sn Württembergs zu gründen.
Stuttgart, 19. April. Von unabhängiger und spar- takistischer Seite wird mit allen Mitteln darauf hingearbei» tet, den Sicherheitssoldaten den Dienst zu entleiden. So versucht man neuerdings, die S. K.-Soldaten mit der Drohung nnzuschüchtern, daß man ihnen ihre spätere Existenz als Geschäftsinhaber durch Boyk>tt, als Arbeiter durch Unduldsamkeit und Schikanen aller Art zu ruinieren imstande sein werde. Wenn man bsdenkt, daß es die U. S. P. und Spartakus-Leute bei den letzten Wahlen in Württemberg auf ganze 40000 Anhänger gebracht haben, so erscheint diese Drohung geradezu lächerlich. Das Manöver ist zu plump, als daß es auf die Sicherheitssoldaten Eindruck machen könnte.
Mühlheim a. R., 17. April. Auf Veranlassung des Untersuchungsrick,ters wurden hier heute 13 Spartakisten wegen Aufruhrs und Landsriedensbruchs verhaftet. Sie haben während der Bottroper Kämpfe eine führende Rolle gespielt.
Leipzig, 19. April. Eine Versammlung der Leipziger Unabhängigen nahm eine Entschließung an, in der der von der sächsischen Regierung über ganz Sachsen verhängte Belagerungszustand für Leipz'g als nicht gegeben betrachket wird. Dieses bedeutet eine offene Kampfansage der A.- u. S.-Räte Leipzigs an die sächsiche Regierung.
Berlin, 19. April. In den Ostertagen ist nach Berlin eine Konferenz der Spartakisten einberufen worden. Trotz der Geheimhaltung der Pläne gelangte die Regierung in den Besitz der Einladungsschreiben. In der Konferenz sollen die weiteren Pläne der deutschen Generalstreiksbewegung beraten »pH wichtige Beschlüsse gefaßt werden. Die Spartakisten denken IrvH Fehlschlagens aller ihrer bisherigen bewaffneten Unternehmungen im Reiche nicht an eine Aufgabe ihrer Endpläne.
Berlin, 19 April. Der Reichspräsident hat heute abend die Ernennung von Exzellenz Dernburg zum Reichs- Minister für Finanzen vollzogen. Reichsminister Dr. Dernburg wird gleichzeitig das Amt des Vizepräsidenten des Reichsministeriums übernehmen.
Berlin, 19. April. Nach einer Meldung derpolitisch- parlamentarischen Nachrichten ist die Freigabe der Küsten- schiffahrt durch die Entente nunmehr erfolgt. Die Veröffentlichung der Einzelheiten stehe unmittelbar bevor. Reichswehrminister Noske hat der Kieler Arbeiterschaft laut Vossi- scher Zeitung Mitteilen lassen, daß Prinz Heinrich von Preußen, auf dessen Gut Waffen gefunden wurden, zur Rechenschaft gezogen und Graf Mirbach, der die Waffen verschaffte, standrechtlich verfolgt werden soll.
Berlin, 19.,April. Der Hauptvorstand der Deutschen demokratischen Partei tagte am 12. und 13. April in Berlin. Er setzte den Parteitag fest auf die Zeit vom 29. bis 31. Mai in Kassel.
Braunschweig, 19. April. Der Aeltestenausschuß der Braunschweigischen Nationalversammlung und die vorläufige Landesregierung wenden sich in einem Aufruf an alle Volksgenossen, sie in ihrem Bestreben, die Ordnung aufrecht zu erhalten, tatkräftig zu unterstützen. Den Anordnungen des Generals Märker, mit dem die Regierung auf das engste zusammenarbeite, sei Folge zu leisten. Der Ausruf schließt mit den Worten: „Auf! an die Arbeit!" In Braunschweig ist alles ruhig. Die Nachricht von der Festnahme des Ex-Präsidenten Merges, der heute in der Bodenkammer eines Hauses, wo er sich versteckt gehalten hatte, festgenommen worden sein soll, bestätigt sich nicht. Es hat sich heraus- gestellt, daß eine Namensverwechslung vorliegt.
B r e m e n, 19. April. Die Arbeiter des hiesigen Gaswerks haben heute den Beschluß gefaßt, sich dem Generalstreik anzuschließen. Die Arbeiter des Wasserwerks lehnten jedoch eine Beteiligung an dem Generalstreik ab. Die Straßenbahnangestellten sind über den Streikbeschluß sehr erbittert. Sie haben beschlossen, sofort in den Abwehrstreik einzutreten,
Der Streikabwehr-Ausschuß verbreitet heute abend ein Flugblatt, in dem es heißt: „Unverantwortliche Menschen haben die Arbeiterschaft zum Streiken gebracht. Einwohner Bremens wehrt Euch dagegen! Tretet sofort in den Abwehrstreik ein! Die Regierung billigt dieses Vorgehen."
Hamburg, 19. April. Abgeordneter Waldstein hatte an den Reichsernährungsminister eine telegraphische Anfrage gerichtet, wer den Ueberpreis des eingeführten Brotmehls über den Inlandspreis trägt, da eine Brotpreiserhöhung untunlich erscheine. Der Reichsernährungsminister hat am 18. April telegraphisch geantwortet: Zur Vermeidung einer Brotpreiserhöhung infolge der Verwendung amerikanischer Importen schweben zur Zeit Verhandlungen mit dem Reichsfinanzministerium. Erstrebt wird die Deckung der Mehrkosten durch die Ausgabe teueren, feineren Brotmehls und subsidäre Reichsgarantieen.
Zu Ye« Ereignisse« i« Bayer«.
Neu-Ulm, 19. April. Die Gewalthaber in München haben die russischen Kriegsgefangenen im Lager Buchheim in Freiheit gesetzt und bewaffnet. In München zieht russische Wache am Bahnhof auf.
Regensburg, 19. April. Die Nervosität der Führer in München zeigt sich nach Berichten, die von dort hier eingetroffen sind, am besten darin, daß die militärischen Maßnahmen gegen die Regierungstruppen immer umfassender werden. Die rote Garde hat nunmehr mehrere 15 cm Kanonen auch am Hauptbahnhof aufgestellt. Eine Anzahl mit Spartakisten besetzte Lastautomobile fuhr in die umliegenden Dörfer, um Lebensmittel zu requirieren. Auch in Garmisch-Partenkirchen versuchen sie einen Einfall, die Bürgerschaft schickte aber die Angreifer mit blutigen Köpfen wieder heim.
Berlin, 19. April. Nach einer Darstellung des Vor wärts wurden 600 Mann nach Dachau vorgeschobener Re gierungstruppen von 1500 Mann der Münchener Roten Garde angegriffen. Im Vergleichswege wurde vereinbart, daß beide Parteien auf ihre Ausgangsstellungen zurückgehen sollten. Unter Vertragsbruch ließ der Befehlshaber' der Roten Garde Toller eine halbe Stunde vor Ablauf der vereinbarten Frist Maschinengewehrfeuer auf die Regierungstruppen eröffnen. Auch gingen Leute der Roten Garde unter dem Rufe „Nicht schießen!" gegen die Regierungstruppen vor; schossen dann aber selber. Die Regierungstruppen wurden unter Verlust von 150 Mann zurückgenommen. Dachau ist zur Zeit in der Hand der Roten Garde.
Die BerkehrS«ot.
Nürnberg, 19. April. Wegen Kohlenmangels wird, wie die Eisenbahndirektion auf Veranlassung des Verkehrs Ministeriums mitteilt, in den allernächsten Tagen der gesamte Personenverkehr in Bayern eingestellt. Das Publikum wird daher gewarnt, Reisen zu unternehmen, da mit der Rückfahrt nicht zu rechnen ist.
Berlin, 19. April. Der deutsche Eisenbahnverkehr steht direkt vor dem Zusammenbruch. In Süd-, Mitiel- und Westdeutschland verkehrt seit Donnerstag kein einziger Schnellzug. Der Kohlenmangel ist so gestiegen, daß in diesen Teilen Deutschlands nur noch» Personenzüge, welche auch nicht durchlaufen, den ganzen Verkehr aufrecht erhalten. Von Halle verkehren nur noch zwei Personenzüge nach Berlin. Während der Osterfeiertage wird in den Direktionsbezirken Halle, Kassel und Frankfurt a. M. der Personen- zugsverkehr vollkommen ruhen. Reisende von Frankfurt legen die Strecke nach Berlin über Nürnberg nur in dreißig Stunden zurück. In den letzten Tagen haben eingehende Beratungen über die Durchführung der achtstündigen Arbeitszeit für das Lokomotiv- und Begleitpersonal stattgefunden. Trotz der Schwierigkeiten des Betriebs ist den Beamten die achtstündige Arbeitszeit zugestanden worden.
Bor dem Rui« der rheinisch westfälischen Jvdnstrie
Essen, 19. April. Die in den letzten Tagen veröffentlichten Nachrichten aus dem rheinisch-westfäli'chen Jndustrie- bezirk über die wirtschaftliche Lage des Kohlenbergbaues müssen jedermann den außerordentlichen Ernst der Lage zum Bewußtsein bringen. Die Meldungen lassen erkennen, wie weit die durch die endlosen Streiks und Lohnforderungen hervorgerufene Zerstörung inzwischen schon vorgeschritten ist. Der erste Konkurs im Ruhrbergbau hat die Bochuwer Bergwerks-A.G. betroffen. Sie ist. wie das Soz. Bochumer Volksblatt schreibt, zu Tode gestreikt worden. Es sei wohl nicht damit zu rechnen, daß die Grube jemals wieder m Betrieb genommen werden könne. Die Zeche Blankenburg hat derartige Verluste gehabt, daß die Frage der Einstellung des Betriebs auf die Tagesordnung der nächsten Generalversammlung gesetzt werden mußte. Die Gewerkschaft
Mathias Slinnes, eine der alten Zechen des Stinnes'schen Familienbesitzes, sieht sich veranlaßt, die Einführung von Zubußen zu beantragen. Die Gewerkschaften Graf Schwerin und Mont Cenis, zwei der bestfundierten und ertragreichsten Zechen des Ruhrgebiets, sind nicht in der Lage, für das erste Vierteljahr 1919 eine Ausbeute zur Verteilung zu bringen. Auf der Gewerkschaft Deutscher Kaiser hat die Werkleitung den Arbeitern zur Kenntnis gebracht, daß sich ihre Verluste von Beginn der Revolution an bis Ende März auf 35 bis 36 Millionen Mark belaufen. Die Unternehmung stehe vor dem Ende ihrer Existenzmöglichkeit. Die Lage der Arbeiterschaft hat sich durch die fortwährende Lohnerhöhung nicht gebessert, sondern die Belegschaft befindet sich infolge der unaufhörlichen Streikunruhen in einer unbeschreiblichen Notlage. Die deutsch-luxemburgische Bergwerks- ugd Hütten A.G. beziffert die Verluste auf ihren Zechen allein für die Monate November—Dezember—Januar auf mindestens 10 M'll. Mark. Auf dem Berliner Räte- Kongreß wies Reichsminister Wissel darauf hin, daß die Forderungen der Bergarbeiter eine Reihe von Betrieben tatsäcklich bereits vernichtet haben. Einige Betriebe, die im November noch eine Reserve von 15 Mill. Mark hatten, hätten heute eine Bankschuld von 12 Millionen Mark. Die Banken verweigerten jeden weiteren Kredit. Die von den streikenden Bergarbeitern aufgestellten Forderungen, 25 °/»ige Lohnerhöhung und Kürzung der Schicht auf 6 Stunden einschließlich Ein- und Ansfahrt, würden eine neue Millionenbelastung der Ruhrzechen mit sich bringen. Wenn nun aber die bisherige Lohnerhöhung und' das Zugeständnis der 7stündigen Schicht schon die aus den erwähnten Meldungen hervorgehenden katastiophalen Wirkungen ausüben konnte, wie viel mehr würde der völlige Ruin unseres Kohlenbergbaues und die damit in vollem Umfange eintretende Arbeitslosigkeit unter den Bergarbeitern durch solche ungeheure weitere Lasten beschleunigt werden.
^Beilegung des Streiks i« der Metallindustrie.
Berlin, 19. April. Unter dem Vorsitz des Reichs- arbeiksministers Bauer haben am 18. April erneut Verhandlungen zwischen dem Verband der Metallindustriellen und der Vertretung der im Ausstand befindlichen Angestelltenschaft stattgefunden. Nach vielstündiger Verhandlung gelang es schließlich im Wege beiderseuige^Entgegenkommens, eine beide Teile befriedigende Regelung des Mitbestimmungsrechts zu finden. Das Mitbestimmungsrechk wird in der Weise gewährt, daß die Geschäftsleitung dem Angestelltenausschuß von jeder Neueinstellung eines Angestellten Kenntnis gibt. Dies gilt nicht für die leitenden Beamten. Ferner hat die Geschüftsleitung dem Angestelltenausschuß von jeder Kündigung und Entlassung eines Angestellten, bevor sie erfolgt, Kenntnis zu geben. Wiederum sind die leitenden Angestelltengruppen ausgenommen. Die Mitteilung Hai keine aufhebende Wirkung. Im zweiten Falle entscheidet der Schlichtungs- ausschuß. Ferner wurde vereinbart, daß unter der Voraussetzung einer allgemeinen Wiederaufnahme der Arbeit am 1. Arbeitstage nach Ostern bereits vom 18. April ab eine Bezahlung stattzufinden hat und daß den Angestellten bei der nächsten Gehaltszahlung ein angemessener Vorschuß zu gewähren ist.
Schließung d r Spaudauer HeereswerkstStte«.
Berlin, 19. April. Im Einvernehmen des Reichs- wehrmimsters, des Kriegsministers und des Reichsschatzmi- nifters wird folgendes bekannlgegeben: Der Streik der Angestellten in den Spandauer Heereswerkstätten ergibt die Unmöglichkeit einer ersprießlichen Arbeit in diesen Betrieben. Sie werden deshalb bis auf weiteres geschlossen. Die Arbeiter werden ersucht, am Dienstag, den 22. April, bis zur weiteren Mitteilung an den Arbeitsstätten nicht zu erscheinen. Die Lohnansprüche der Arbeiter werden voll von der Regierung anerkannt, und die Lohnzahlung erfolgt bis auf weiteres in der bisherigen Weise. Jede Störung der Ordnung durch Gewalttätigkeiten . der sonstige ungesetzliche Maßnahmen wird auf Grund des bestehenden Belagerungszustandes mit aller Strenge geahndet. Die Schließung der Spandauer Heereswerkstättcn war nach Ansicht der Reichsregierung auch ohne den äußeren Anlaß des Angestelltenstreiks aus Wirtschaft icken Gründen dringend notwendig. Selbst wenn es die Lage der Reichsfinanzen gestatten würde, den Betrieb im ungefähren Umfange des Friedensbetriebes von 1913 bis 1914 ausrechizuerhalten, so könnten doch für eine Arbeiterzahl in dieser Höhe wegen der wesentlichen Verringerung der Friedenspräsenzstärke von Heer und Flotte Aufträge an Waffen und Munition nicht in genügender Weise gegeben werden. Die Finanzen des Reichs gestatten unter keinen Umständen, daß die Spandauer Werkstätten und andere Staatsbetriebe so wie bisher im Laufe eines Etatsjahres Fehlbeträge von mehreren Hundert Millionen Mark ergeben.