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.IS 88.

Neuenbürg, Tienstag den 14. April ISIS.

77. Jahrgang.

Ein sozialdemokratisches Urteil über den

bürgerlichen Abwehrstreik.

Es ist von höchstem Interesse, nachzulesen, was vom Standpunkt der Mehrheitssozialdemokratie aus zu dem bür­gerlichen Abwehrstreik gedacht und gesagt wird, der in Stutt- gari den Generalstreik beantwortete. DieSchwäb. Tag- mcht" schreibt u. a.:

Was den Unabhängigen und Spartakisten nicht ge- lM, brachte das Bürgertum fertig, nämlich die Arbeitsruhe zu einer vollständigen zu machen. Bürgerstreiks, wie sie jetzt in zahlreichen Teilen des Reiches auftreten, und wie ivir einen solchen eben auch in Stuttgart erleben, sind eine ganz neue Erscheinung, die die ernsteste Beachtung der Ar­beiterschaft verdienen. Der jetzige Bürgerstreik ist eine De­monstration gegen die Gewaltpolitik von Spartakus. Er geht soweit, daß selbst die Aerzte und Apotheken die Kranken ohne die notwendige Hilfe lassen. Das menschliche Gefühl bäumt sich dagegen aus. Die Leiter der spartakistischen Be- megung aber haben davon gewußt, daß auch diese Wirkungen eintreten würden, wenn sie sich von ihrem unheilvollen Plan nicht abbringen ließen. Alle Mahnungen und War­nungen ließen sie unbeachtet. Eine Erwägung muß für die Zukunft besonders ernst stimmen. Es besteht die Gefahr, daß das Bürgertum, wenn es einmal den Streik als Kampf­mittel mit Erfolg angewendet hat, bei späteren Gelegenheiten wieder auf ihn zurückgreifen wird. Und zwar auch dann, wenn um wirkliche Lebensfragen des Proletariats gerungen werden muß. Die Aussichten, die sich dadurch für die Ar­beiterschaft eröffnen, geben zu ernstem Nachdenken Veran­lassung. Srartakus hat erklärt, es müsse durch den Streik dem Bürgertum gezeigt werden, was die Arbeiterklaffe heute im wirtschaftlichen Leben bedeute. Das Bürgertum hat in umgekehrtem. Sinn die gleiche Forderung ausgenommen und will der Arbeiterschaft zeigen, was es wirtschaftlich zu be­deuten hat. Spartakus hat dazu aufgefordert, es sollen alle Wer zum Stillstand gebracht werden. Das Bürgertum bemüht sich, diese Forderung zu erfüllen. Der Erfolg ist, daß das wirtschaftliche Leben stockt, daß unermeßliche Werte teilweise vernichtet werden, teils die Neubeschaffung von solchen nicht erfolgt und der Mangel am notwendigsten stünd­lich steigt. Der spartakistische Massenstreik ist bereits ver­loren. Er war schon bei seinem Entstehen eine Totesgeburt. Die Wirkungen aber, die er im Zusammentreffen mit dem Bürgerstreik auslöst, sind derartige, daß es bei etwa kom­menden schweren Kämpfen, bei denen es sich um Sein oder Nichtsein für die Arbeiterschaft handeln kann, die Gefahr besteht, daß die Arbeiter es ablehnen werden, sich mit aller Kraft für notwendige Forderungen einzusetzen. Und auch von diesem Gesichtspunkt aus ist der spartakistische Massen­streik ein grenzenloses Unglück!" Die wirksame Notwehr oes Stuttgarter Bürgertums hat dem ganzen Bürgertum des Reiches bei drohenden Vergewaltigungen seitens sparta Wischer und anarchistischer Elemente tatsächlich ein scharfes «nd raschwirkendeS Verteidigungsmittel gezeigt. Wir sind jedoch der Ansicht, daß dasselbe nur im äußersten Notfall angewendet werden soll. Wenn es aber um Kopf und Kragen geht, so weiß das Bürgertum heute, was es zu tun hat und wie es sich seiner Todfeinde erwehren kann. Jm Interesse der Arbeiterschaft wie des Bürgertums möchten wir aber wünschen, daß es zu keinen derartigen Gewaltproben kommt. Nicht Kampf und Streit sondern friedliche Arbeit und Einigkeit tut uns not!

Deutschland.

Stuttgart, 15. April. Es ist in Württemberg viel­fach bemängelt worden, daß die kürzlich veröffentlichte Liste der deutschen Vertreter zu den wirtschaftlichen Friedensver- Mdlungen keinen einzigen Angehörigen der württ. Jndu- trie aufweist. Auf Antrag des Verbandes Württ. Jndu- trieller ist nun vom Auswärtigen Amt Geschäftsstelle für Friedensverhandlungen veranlaßt worden, daß zu den für sie württ. Industrie in Betracht kommenden bei der Ge­schäftsstelle für die Friedensverhandlungen stattfindenden Be­sprechungen der Geh. Kommerzienrat Dr. ing. Philipp Wieland-Ulm (Mitglied der Nationalversammlung) zugezogen wird.

Mainz, 14. April. Infolge der französischen Be­setzung von Griesheim verkehren die Züge l) I und 2, so­wie 11 und 156 HeidelbergMannheim und Darmstadt Frankfurt nicht mehr. Ebenso ist der Verkehr der Züge 0 241 und 146 FrankfurtBerlin eingestellt. Die Züge D 81 und 82 FrankfurtHagenEssen fallen gleichfalls aus.

Düsseldorf, 14. April. Nachdem die Regrerungs- truppen Verstärkungen erhalten, bekamen sie am Sonntag ^n Auftrag, den Stadtteil Oberbilk von den Spartakisten

zu säubern. Nach 1 '/-ständiger Artillerievorbereitung, traten die Regierungstruppen von Norden und Süden her zu einem die spartakistischen Stellungen umfassenden Sturm an. Eine große Zahl von Spartakisten wurde getötet oder ver­wundet. Die Regiernngstruppen hatten keinerlei Verluste.

Leipzig, 14. April. Die Eisenbahnbeamten auf der preußischen Seite des Leipziger Hauptbahnhofs sind wegen Gehaltsforderungen in den Streik getreten. Der Zugver­kehr ist eingestellt, auf der sächsischen Seite dagegen ungestört.

Berlin, 14. April. Wie die Demokraten einen leitenden Auslandsposten aus ihren Reihen besetzen sollen und zwar in Stockholm, so ist, wie das Berliner Tageblatt hört, der Haager Gesandtschaftsposten dem Zentrum und der norwegische den Mehrheitssozialisten angeboten worden.

Berlin, 14. April. Der Reichsminister des Aeußern, Graf Brockdorff-Rantzau, traf am Samstag Abend aus Weimar in Berlin ein, um persönlich die Leitung der Vor­bereitungen für die Friedensverhandlungen zu übernehmen.

Berlin, 12. April. Die Transport der polnischen Truppen über Koblenz quer durch Deutschland beginne, wie bereits von der D.W.K. mitgeteilt ist, am 16. April, vor­mittags. Proviant und Munition werden wahrscheinlich über Stettin befördert. Die erforderlichen Vereinbarungen über Fahrpläne, Verpflegungs-Aufenthalte und so weiter sind von der deutschen Unterkommission für Transportwesen in Spaa und der Eisenbahnabteilung des deutschen General­stabes geregelt. Verpflegungsaufenthalte während der Reise sind für die polnischen Truppen vorgesehen: in Gießen. Wilhelmshöhe, Sangershausen, Flieden, Neudietendorf, Taucha i. S., Dobriluk, Kirchheim, Tzschecheln und Lissa.

Berlin, 13. April. Kürzlich wurde bekannt, daß in Madrid aus Fernando Po eine Bittschrift von 117 Kameruner Häuptlingen eingegangen ist, die gleichzeitig namens ihrer Landschaften den König von Spanien bitten, für die Rück­gabe Kameruns an Deutschland einzutreten. Nun haben auch die dienstfähigen farbigen Soldaten der drei Lager in Fernando Po Anfang März in diesem Sinne eine Bittschrift an den spanischen König gerichtet. Eine gleiche Bittschrift richteten die Togo-Eingeborenen an den spanischen König.

Stettin, 14. April. Zu Ausschreitungen und Plünde­rungen kam es in Stettin durch die Hetzreden der Sparta­kisten. Die Menge stürmte die großen Lagerhäuser der Firma Schanz, wo große Quantitäten von Fett, Butter, Seife und kondensierte Milch lagen, (die der Reichsfettstelle gehören. Es gelang einem starken Schutzmannaufgebot, den Platz vollständig abzusperren.

Annahme der Verfassung durch das badische Volk.

Karlsruhe, 14. April. Bei der gestrigen Volksab­stimmung wurde die Verfassung mit 355000 gegen 20000 Stimmen angenommen. Für dir Fortsetzung der National­versammlung als Landtag stimmten 355000, dagegen 21000. Die Bezirke Kehl und Konstanz fehlen noch. Die Stimm- beteiligung betrug 30 bis 35 Prozent. Die gestrige Volks­abstimmung in der Republik Baden ist die erste im deutschen Reiche, die seit dem Umschwünge vorgenommen worden ist. Die demokratische Partei, die Zentrumspartei, die Mehr­heitssozialisten und die Deutsch-nationale Partei hatten ihre Wählerschaft aufgefordert, sowohl für die Verfassungs­vorlage als auch für die Verlängerung der Mandate der Nationalversammlung für den gesetzgebenden Landtag mit Ja zu stimmen. Nur die Unabhängigen hatten die Parole Nein ausgegeben.

Z« den Ereignisse« in Bayer«.

München, 14. April. Noch in der dem Sturz voran­gehenden Nacht hatte eine Kommunistenversammlung die Enteignung aller Wohnungen zum Beschluß erhoben. Levien und Genossen hatten noch am Samstag Abend die Ver­brüderung mit Rußland und Ungarn, sowie den Krieg mit Preußen in großen Versammlungen verkündet. Der Sturz der bayerischen Räteregierung vollzog sich in solcher Ruhe, daß die Münchener Bevölkerung erst in der Frühe um 6 Uhr durch Plakate des Garnisonsrates Kenntnis von dem Umsturz erhielt. Levien sitzt, wie dieVsssische Zeitung" sagt, im Staatsgefängnis Stadelheim. Nach demBerliner Tageblatt" hält er sich genau so wie Landauer verborgen. DerBerliner Lokalanzeiger" wieder läßt sich melden, daß er nach der Schweiz entflohen sei. DemBerliner Lokal- anzeigrr" zufolge nahm ferner eine revolutionäre Verhaftungs­kommission noch in derselben Nacht, in der der Sturz der Räteregierung erfolgte, bürgerliche Geiseln fest, darunter die Großkaufleute Horn und Mendelsohn, sowie den Chefredak­teur Müller, den General Martini und zwei Bahnhofsvor­steher. Die Kommission etablierte sich in der Polizeidirektion, wo sie mit Bereitwilligkeit ausgenommen und dann verhaftet wurde.

In Augsburg benötigten die kommunistischen Stadträte kurz vor der Uebergabe an die Regierung Hoffmarm dringend Lebensmittel zur Versorgung der Stadt. Sie wandten sich an die Amerikaner, die aber Barzahlung oder sicheren Kredit verlangten. Kredit wußten die Kommunisten aber nirgends zu finden und so beriefen sie wohl oder übel den alten Ma- cistrat in seine Aemter zurück. Der sorgte dann auch prompt für Kredit beim Ministerium Hoffmann und veranlaßte bei dieser Gelegenheit, wie es imBerliner Tageblatt" heißt, gleich die Uebergabe der Stadt.

Bamberg, 14. April. Nachdem auch Augsburg kapi­tuliert hat, sind nur noch Hof und Rosenheim außerhalb des Machtbereichs der Regierung Hoffmann. In Hof haben die Spartakisten keine nennenswerten Waffenvorräte, dagegen sollen in Rosenheim gut bewaffnete spartakistische Banden stehen. In Haßfurt wurden Banden von Spartakisten aus Schweinfurt, die sich dort festgesetzt hatten, aufgehoben. Die Regierung Hoffmann ist fest entschlossen, mit aller Energie und rücksichtslos vorzugehen und sich auf keinerlei Kompro­misse mit den radikalen Elementen einzulassen.

Zu de« Vorgänge« in Dresden.

Berlin, 13. April. Ein Mitarbeiter desLokalan­zeigers" erfährt zu den Dresdener Vorgängen, daß es sich hier um einen wohl vorbereiteten kommunistischen Anschlag handelt. Der Plan der Spartakisten, der der Regierung in die Hände gefallen ist, ging dahin, die Umsturzbewegung vom Ruhrrevier über Hannover und Magdeburg nach Sachsen zu tragen, um dann in Berlin zu dem großen Schlage auszu­holen, der mit dem Sturz der Regierung enden sollte. In Leipzig ist inzwischen die Zentrale der Kommunisten aufge­deckt und die erste Nummer der dort gedrucktenRoten Fahne" beschlagnahmt worden, so daß den Kommunisten ein weiterer großer Schlag versetzt worden ist. Immerhin wird man mit weiteren Wühlversuchen, die sich in Streiks zeigen werden, rechnen müssen. Mit dem Minister Neuring soll auch dessen Sekretär, ein Herr Albert, getötet worden sein. Jm Lande haben in den letzten Tagen an verschiedenen Orten Kundgebungen gegen die Lebensmittelteuerung stattgefunden, doch hat sich auch hier die Lage wesentlich gebessert. In Zwickau, Oelsnitz und im Lugauer Kohlenrevier, wo der Streik im Abflauen begriffen ist, haben sich bei einer Ab­stimmung 90 Prozent der Arbeiter gegen die Fortsetzung des Streikes erklärt. Wie weiter mitgeteilt wird, wurden bisher in Dresden vier Personen verhaftet, die in dem Verdachte stehen, an der Ermordung des Kriegsministers Neuring be­teiligt gewesen zu sein.

Berlin, 14. April. Der sozialdemokratischeVor­wärts" schreibt über die Lage in Dresden: Mit nichts aH Duldsamkeit ist es nicht zu erreichen, das Maß von Sicher­heit und Ordnung wieder herzustellen, ohne welches Leben und Wiederaufbau unmöglich sind. Minderheiten, die bis zum Verbrechertum fanatisiert sind, muß gezeigt werden, daß der souveräne Volkswille nicht mit sich spassen läßt.

Ausland.

Paris, 14. April. Der englische Oberkommandierende am Kanal und in Belgien gab Befehl, auf die Ostertage keinen Urlaub zu erteilen. Die englischen Truppen bleiben zur Verfügung der alliierten Befehlshaber.

Amsterdam, 13. April.Maasbode" enthält ein Flugblatt, das vor einigen Tagen während der in London auf dem Trasalgarplatze veranstalteten Kundgebung für die Aufhebung der Blockade verteist wurde. Darauf sind zwei zum Skelett abgemagerte österreichische Kinder von 7 und 10 Jahren abgebildet, die, wie darunter steht, 23 bezw. 34 Pfund wiegen. Die Abbildungen tragen die Ueberschrift: Unsere Blockade hat dies verschuldet. In ganz Europa sterben Millionen von Kindern den Hungertod."

London, 14. April. Lloyd George hat abermals eine schwere Wahlniederlage erlitten und zwar in Hüll. Seit Dezember hat die Regierung bei drei Wahlen 16000 Stim­men eingebüßt. Ursachen sind die Mißstimmung über die Verzögerung des Friedens und die Furcht vor Beibehaltung der Dienstpflicht. Lloyd George ist nach London zurück­gekehrt.

Die Entscheidungen des BiererratS über das Saargebiet und die Entschädigungen.

Paris, 13. April, Der Viererrat hielt gestern zwei Sitzungen ab. Das Saarproblem wurde entgültig gelöst, wobei Frankreich die Bewilligung zur dauernden Ausbeutung erhielt und die Kohlengruben ganz in seinen Besitz übergehen sollen. Die Saarbewohner werden über ihre Nationalität selbst zu entscheiden haben. Diese Selbstbestimmung sei auf das Vorgehen Wilsons zurückzuführen, der sie als Forderung ausgestellt hatte. Wir glauben zu wissen, fügt Havas hinzu.