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Knzrlger kür Sas Enztal und Umgebung. Amtsblatt kür Sen OberamtsbLAirk Neuenbürg.

Erscheint täglich, mit Ausnahme Ser Sonn- und Zetttage.

Neue N b tt ' q Montag, den 17. März 1919.

Anzrtgenpreisr

die einspalt. Zeile 15 H bei A»skunftserteil«itK durch d.GeschZfisst.ZOH Reklame-Zeile4Ü^ Bei öfterer Ausnahme entsprechender Nachlatz, der im Falle des tttah«. verfahr, hinfällig mied.

Schluß der Anzeigen. Annahme 8 Uhr vor». Fernsprecher Nr. 4 .

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77. Jahrgang.

DeutichlanS.

Karlsruhe, 15. März. Wie verlautet, ist beabsichtigt, di« Volksabstimmung über die neue Beriafsung am 30 März vorzunehmen. Ueber die daiür zu tress nden Maß­nahmen sind Verhandlungen im Gange.

Karlsruhe, 15. März. Der badische Ernährungs- Minister Trunk erk ärte in der gestrigen Sitzung der Natio­nalversammlung, daß vom kommen den Montag ab in Ba­den eine Herabsetzung der Fleischration cintreten werde. In den kleinen Gemeinden wird die Wochenration 100 Gramm in den Siädten bis 100 000 Einwohner ISO Gramm, und über 100 000 Einwohner 200 Gramm betragen.

Karlsruhe, 15. März Die Fianzosen ließen im Besetzten rechtsrheinischen Gebiet um Kehl Bekann'm icbun- gen anschlägen, daß dies badische Land vom 1. März zu Frankreich gehöre. Kehl muß täglich 1« 00 Liter Milch »ach Straßburg lieicrn, so daß seine eigene Milchoersorgung schwer bedroht ist.

Düsseldorf, 15. März. Bei einer Durchsuchung deS Ratinger Waldes bei Düsseldorf wurden drei Waffen­lager der Svartakisten, darunter ein festgemauerter Unter­stand geiunden. Insgesamt fand man in ihnen 3 Ma- schmengewehre, 120 Gewehre und über 20u0o0 Patronen, »on denen ein erheblicher Teil in Dum-Dum-Geschosse um- gewandeli waren.

, W ei m a r, 15. März. Die Entwürfe der neuen Ateuer- aesetze find im Rcichefinanzministcrium bereits seriiggestellt. Zunächst soll der Eniwurs des Gesetzes über Erhebung einer einmaligen Vermögensabgabe erledigt werden. Aus einer Unterredung mit dem Finanzminister Schiffer teilt das Bert. Tagebl." mit, daß unter oen neuen Steuergesetzen sich auch eine allgemeine Kapitalrentcnsteuer befinde, die sich »icht bloß aut Kupons und Dividenden beziehe.

Chemnitz, 14. März. Hier sind am Mittwoch mehrere Dagen Fische in halb verfaultem Zustande angekommen; «In Teil der noch halbwegs genießbar war, konnie noch schnell ohne Marken an den Mann g> bracht werden. Wer­ter find gegen 20 Wagen Möhren, Weißkohl usw. vollständig »«fault eingelroffen. Durch die Streiks sind die Wagenla- düngen unterwegs sehr lange susgehalken und die Waren dadurch dem Verderben preiegegeben worden. Einer Sen­dung von 30 000 Zentnern Kartoffeln, die aus Posen für Chemnitz unterwegs find, ficht die Stadtverwaltung mit Gorge entgegen.

Berlin, 15. März. Bei einer Beratung der be­teiligten Regierungen im Reichsmimsterium des Innern ,stbev die Wiedereinführnng der Sommerzeit kam man über­ein, die Frage der Nationalversammlung zur Entscheidung vorzulegen.

Berlin, 14. März. D-s Freiwilligenkorps Hülsen teilt mit Es ist einwandfrei sestgestellt worden, daß die Füh­rung eines Abschnitts der Spartakussront in der Frankfur­ter Allee in den Händen des Hauptmanns von B> «selbe «nd des ehemaligen Polizeipräsidenten Eicbhoin lag. Haupt>

mann von Beerfelde trug Offiziersuniform, jedoch ohne Achselstücke.

Berlin. 14. März Die Stadt Berlin zahlte seit Einiiihrung der Erw rbsloseittüriorge bis einschließlich 28. Fedrunr, also innc.halb von fast 4 Monaten, 54'/, Millio­nen Mark an Unterstützungen aus.

Berlin, IS. März. Nach den Abendblättern haben die Berliner Bahnhöte gegenwärtig staike Besatzungen durch Regierungsiruppen erhalten, um dem Waffenscbmuggel ein Ende zu machen. Es ist bekannt gewoiden, daß von Kast- rm aus aut Lastwagen namentlich oder durch die Bahn größere .Mengen Gewehre -und Handgra- aien befördert werden sollen. ' Bei Durchsuchung von Reisenden auf Waffen wurde aus dem Schlesisch n Bahnhof «ne große Anzahl zweilelhaster Elemente sestqenommen, weist Russen und Polen, die ohne stichhaltige Gründe nach Berlin zu ge angen versuchten. In Koffern und Knien wurden bereits große Mengen Waffen getunden und beschl gnahmt.

Kiel, >5. März. Hier Hai eine Versammlung von mehreren lausend studenien und Bürgern aller Parteien Einspruch gegen die Auslieseiung beuischer U Boot-Komman­danten erhoben. Im Namen der U Booi-Oifiziere nahmen Korvettenkapitän Frhr. v. Forstner und Kapitänleutnant Steinbrink das Wort. Auf Antrag des Rektors der Kieler I Universität, Geh. Konsistorialrots Proff. Dr. Sellin, wurde ' einstimmig eine Erklärung beschlossen, in der es heißt: Die Erfüllung der englischen Forderung würde Deutsch- lands Ehre schänden, das Eingeständnis einer Schuld be­deuten und dadurch Deu ichlond eine ihm gebührende Stellung im Völkerbund von vornherein unmöglich machen. Niemals wird daher das deutsche Bolk die Auslieferung I deuticher Un'eisceboolleu e zulaff-n! Das muß den Feinden , ohne Zeiiveilust vom ganzen deutschen Bocke k>argemacv> werden. Mehrere tausend Kieler Männer und Frauen all r Bolkslchichten lind Parteien richien an die National­versammlung die eindringliche Bitte, soiort mir aller Em> .schiedenheit zum Ausdruck zu bringen, daß die in der Reuier-Meldung vom 22. Februar d. I. angekündigte Forderung Englands für das deutsche Volk unannehmbar ist."

Zum Brüss.ler Abkommen

Berlin, >5. März. Das Abkommen üver die Liefer­ung von Lebensmitteln seitens 0>r Eni. nie an Deutschland ist, wie wir erfahren, getiern abend 8 Uhr 20 Minuten in Brüssel von den beid.erseickgen Delegierten unie-zeichnc: worden. Das Abkommen umfaßt die Regelung der Lebcns- m tielversorgung und die damit zusammenhängenden Schiff- sahrts- und Finanzsragen. Die drei Vereinbarungen bilden ein einheitliches Ganze.

Berlin, 15. März Der Wortlaut des Unterzeichne­ten Abkommens ist aus Brüss lnoch nicht emgetioffen. Wie vcrlau et, bestehen die Deutschlano ichwer belastenden For­derungen der Assoziierten hauptsächlich darin, daß Deutsch­land sofort seine Sch ffe ausliefere und die Bezahlung mit den vereinbarten Zahlungsmitteln beginne. Daraus wird es Nahrungsmittel erhalten, und zwar 37oO 0 Tonnen sorl-

lauiend bis zum 1. September. Deutschland soll vor olle« durch Warenexport zahlen, dann durch Kredite im neuirale» Auslande und anderem. Es sollen 270 000 Tonnen Lebens- mittel soiort geliefert werden. Deutschland soll 220 Mil- livnen Mark in Gold hinterlegen, bis alles durch Export bezahlt worden ist. Die Alliierten wollen sich ve, pflichte», uns die Sckiffe auch zur Zurückführung der deutschen Kriegs­gefangenen zur Verfügung zu stellen. Em Zeitpunkt hiertt» ist nicht angegeben.

Berlin, IS. März. Nach derBoss. Ztg." wurden vo» den im Austroge des m»dd. Lloyd auf deutschen Werste« im Bau begriffene« Schlffen drei neue Frachtdampser: Augsburg. Deffau und Lippe fertiggestellt/ Auf Ersuche» der Schiffsbesichtigungskom-nlfson der Entente werden die Dampf, r Mitte nächster Woche noch Bremerhofen geschafft und wahrscheinlich sofort zur Herbeisch-ffung von Lebens­mitteln fertig gemacht werden.

Weitere Bevormundung Deutschlands.

Genf, 15. z.Newyork Times" veröffentlicht eine Depesche ihres Berliner Korrespondenten, der von auto­risier!« Quelle erfahren hat, daß die Alliierten ohne Ver- zög-rung Lebensmittel nach Deutschland schicken werden, gtnr sie durch Truppen begleiten lassen. Man glaubt, daß 10 0 0 Engländer und Amerikaner genügen, um die Ver­teilung in Berlin, 5000 Matrosen, um die Verteilung i» Hamburg zu überwachen.

Rotterdam, 15. März. Eine Havasdepcscbe meldet aus Brussel: Der Beginn der Versorgung Deutschlands mit Lebensmitteln ist auf den 15. Aprck festgesetzt. Die Alliierte» haben die Garantie über die ausreichende Lebens mittelper- sorgung Deutschlands b>s 15. Dezember übernommen.

kluslanS.

Innsbruck, 14 März. Die sozialdemokratische Volkszeitung" veröffentlicht ein Manifest, in dem die Ver­trauensmänner der organisierten Arbeiterschaft in Innsbruck mit allem Nachdruck ans wirtschaftlichen und politische» Gründen die Bestrebungen nach Ausrichtung eines selb­ständigen Staates Tirol adlehncn. Der Weg zur Rettung Deutsch-Tüdtirols sei nurei.-c Verständigung zwischen Deutsch­land und Jialten. Die Arbeiterschaft Innsbrucks ersucht die deutsche Rcichsregierung und die Regierung Deutsch» Oesterreichs, keine Anstrengung zu scheuen, um mit Italic« eine Verständigung zu erreichen, welche die Sprachgrenze als Slaa.sgrenze sestsetzt.

Laibach, 15 März. Der Konflikt zwischen Serbien und Italien hat sich derart zugespitzt, daß sich die italie­nische Regierung zur Abberufung des italienischen Ge­sandten aus Belgrad entschlossen bat.

Amsterdam, 15. März. Dem Telegraaf zufolge mel­det dieTimes" aus Köln, daß es im gesanttenwestsälischc» Industriegebiete stark gäre. Die Nachrichten aus Remscheid seien so beunruhigend, daß man wohl n it Zustim-i ung aller Parteien wit Niisnabme der lln-»bestitt-e s inst -IlnS-

Var MckrarmbaB.

Roman von Renttoh.

(Nachdruck verboten.)

Das kochende Wasser im Samowar sang leise, ein paar Hoizstücke, die Frau Herton in den Ofen geschoben Und, ein brennendes Papier daran­haltend, angezündet hatte, knackten und prasselten, einen feinen Duft von Tannen durch den Raum sendend es wäre im Gegensatz zu draußen, wo eine kühle Früblingsnacht über der Erde lag, hier innen so recht traulich und heimlich ge­wesen, hätten nicht Verdacht und Mißtrauen mit am Tische gesessen.

Allmählich wurde dann die junge Frau ersicht­lich müde, lehnte den hübschen Kopf an die Lehne ihres Sessels, wurde immer einsilbiger und ver­stummte endlich ganz; auf ihrem seinen Antlitz zeigte sich immer mehr ein Ausdruck von Ab­spannung, sie schloß die Augen, und obwohl Hn- binger noch immer, wenn auch in Pausen und mit gedämpfter Stimme, weitersprach, hörte er bald an ihrem tiefen Atemholen, daß sie einge­schlafen war. Wie ein vertrauendes Kind saß sie in dem hochlehnigen Sessel, die halbgeöffneten Lippen zuckten manchmal schmerzlich wie in einer herben Erinnerung, aber nach und nach legte sich der Schimmer eines Lächelns um den blassen Mund.

Vorsichtig zog Hubinger die Zeitung aus der Tasche, legte das Blatt vor sich aus den Tisch «nd begann die unterstrichenen Silben und Buch­staben aneinandergereiht in sein Notizbuch zu übertragen, was sehr rasch geschehen war. Dann begann er zu lesen:

»Eben war ich hiex. Habe keine Angst mehr um mich! Das Begräbnis-findet nicht hier statt.

Ick reise fort. Wenn alles in Ordnung ist, hörst du von mir."

Hubinger war ehrlich erstaunt. Also' dieser Nikolaus Herton war doch hier! Deshalb also legte sie die Schlüssel an deu iom natürlich wohl- bekannten Ort, und sicherlich war er es, den sie da draußen beim Friedhof auf den Feldern ge­sucht hatten Und er ging einstweilen, trotz der Wache, hieraus und ein, legte ihr was natür­lich verabredet warZeitungen mit angestriche- nen Stellen auf den Tisch. Aber was sollte das von dem Begräbnis heißen? Und wohin wollte er reisen?

Hubinger stand leise auf, da er draußen Schritte vernahm, und in diesem Augenblick er­wachte auch Frau Herton. Verlegen strich sie das Haar aus der Stirn und rückie sich ein wenig zurecht; dann'wurde draußen die Haustür geöff­net, und gleichzeitig vernahm man die Stimme Dr. Wilds.

Bitte, kann ich Ihnen, Herr Rat, noch zu so später Stunde einen Besuch dringen?" fragte der junge Beamte von der Tür her, wo hinter ihm eine zweite Gestalt auftauchte. Es war ein hagerer, ältlicher Herr von aristokratischer Er­scheinung; der auffallend kleine Kopf saß auf schmalen Schultern, dunkles Haar, schon ein wenig mit Weiß vermischt, scharfe, fast stechende Augen, ein sehr regelmäßiges Gesicht, die diskrete Vor­nehmheit der Kleidung alles vereinte sich zu einem nicht gerade angenehmen, aber sehr ele­ganten Bild.

Sie haben mir telegraphiert, Herr Rat" sagte der späte Besucher artig,und natürlich folgte ich sofort Ihrer Weisung. Sie hatten völlig reckt! Es ist mein ausgesprochener Wunsch, daß die Leiche meiner unglücklichen Gattin nach Zesko überführt wird, und ich habe dazu bereit» alle Schritte unternommen.

Hubinger fuhr sich mit der Hand über die

Stirn. Träumte er? Oder hatte er es mit einem Verrückten zu tun? Was redete der Man« da zusammen? Er begriff gar nichts.

Wild sah von einem zum andern.

Es handelt sich um die Leiche der Frau vo« Salten" sagte er dann erklärend, als er die völlig ratlose Miene seines Vorgesetzten wahrnahm ,dieser Herr ist Freiherr Wilhelm von Salten, Herr der Besitzung Zesko in Galizien. Sie haben ihm nach seiner eigenen Behauptung telegraphiert, Herr Rat"

Ich? Aber das ist doch nicht wahrl" rief Hubinger, worauf der Baron ihn befremdet anblickte.

Nicht wahr? Hier ist das Telegramm!" sagte-er und zog ein Papier aus der Tasche. Es wurde gestern früh hier aufgegeben" fügte er hinzu.

Hubinger hielt das Blatt nahe ans Licht.

»Ihre Frau Gemahlin plötzlich gestorben"

entzifferte er,bitte, sofort kommen, da sie Uebersührung ihrer Leiche wünschte. Polizeirat Franz Hubinger, Wien."

Langsam ließ der Rat das Papier sinken.

Ich habe dies nie aufgegeben" erklärte er erregt.Eine Mystifikation, mein Herr, sonst nichts. Ick begreife das nicht!"

Auch der Baron wurde nun erregt.

Ich auch nicht I" sagte er empört.Noch dazu, wo ich in ganz Wien niemanden kenne. Die Sache ist befremdend. Uebrigens ändert das nichts an meinem Entschluß, die Leiche meiner Gattin nach meinem Schlosse überführen zu lassen. Wir lebten in einer wie soll ich sagen? in einer nicht ganz harmonischen Ehe. Mimi» unglückselige Leidenschaft fürs Theater, wirkte sehr . störend."

Eie war eine äußerst begabte Künstlerin"

schob Hubinger ein.

(Fortsetzung folgt.)