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«ßadige Arbeitszeit »icht bewilligt werden. Die MreikS find eine Folge der ungeheuer hohen Lebens- «ittelpreise. Es droht der Generalstreik für das g«»ze Elsaß. Militärische Verstärkungen sind heran- aqogen worden.

München, 3. März. Die bisher in Hotels untergebrachten Geiseln sind zu ihrer Sicherheit nach dem Landesgefängnis Stadelheim überführt worden, da von den Spartakisten als Vergeltung für die Todesfälle bei den letzten Straßenkämpfen ihre Er­schießung angedroht worden war. Gestern nach­mittag zogen viele Spartakisten vor das Gefangnis- gebäude und verlangten dis Herausgabe der Geiseln, wobei eS zum Gebrauch von Maschinengewehren kam.

Weimar, 3. März. Die heutige Sitzung der Nationalversammlung begann mit einer Ehrung der gestern in Berlin eingezogenen Helden aus Ostafrika. Präsident Fehrenbach hielt eine kurze Ansprache, in der er darauf hinwies, daß die Heldentaten unserer Ostafrikaner so groß seien, daß selbst die Entente sie anerkannt und ihnen freien Abzug gewährt habe. DaS Haus erhob sich zu Ehren der Truppen von den Plätzen, bezeichnenderweise blieben aber die Un­abhängigen sitzen.

Weimar, 3. März. Wie wir von zuständiger Seite hören, hat sich das Kabinett in seiner heutigen Sitzung gegen eine Vertagung der Nationalversamm­lung ausgesprochen.

Köln, 3. März. Zu dem am 27. Februar ge­meldeten Explosionsunglück im Munitionsdepot von Westhoven erfahren wir nachträglich, daß sich die Zahl der Toten auf 18 erhöht hat.

Berlin, 3. März. Der außerordentliche Partei­tag der Unabhängigen Sozialistischen Partei Deutsch­lands wurde gestern durch den Alterspräsidenten Zubeil eröffnet, der als Aufgabe des Parteitags be- zeichnete, das Gebäude der Zukunft zu errichten. Der Parteivorsitzende Haase erklärte, daß man sich schon 1917 auf dem Gothaer Parteitag auf die Re­volution vorbereitet habe. Sie erfülle nicht alle Hoffnungen, aber die Revolution sei nicht schon zu Ende. Sie werde ihre Vollendung finden in dem Triumph des internationalen Sozialismus. Die Machthaber sollten nicht so verblendet sein, zu glauben, sie könnten die Revolution aufhalten da­durch, daß sie den Massen einredeten, mit der demo­kratischen Bourgeoisie und dem Zentrum die Sozia­lisierung durchführen zu können. Luise Zietz sagte darauf noch, noch viel schlimmer als durch die bürgerliche Presse werde das deutsche Volk durch die rechts­sozialistische belogen und getäuscht. Die jetzige Re­gierung sei die Konterrevolution selbst.

Berlin, 4. März. Die deutsche Waffenstill­standskommission teilt mit: Auf vielfache Anfragen, insbesondere auch von A.- und S.-Räten, ob in der neutralen Zone Soldatenräte oder Volksräte ge­stattet seien, hat die D. W.K. die Alliierten um Auskunft ersucht. General Nudant hat nunmehr daraufhin erklärt, daß keinerlei S.-Räte, A.-Räte «der Volksräte, auch wenn die Angehörigen keine Militärpersonen sind, in der neutralen Zone gedul­det werden.

Berlin, 3. März. Zum gestrigen Eintreffen »nserer Kolonialkrieger aus Deutsch-Ostafrika be­merkt das Organ der UnabhängigenDie Freiheit" :

Wir haben gewiß nichts dagegen, daß die tapfere» Mitglieder der Gchutztruppe herzlich in der Heimat empfangen werden, aber die ganze Art des gestrigen Empfanges läßt deutlich die Abficht erkennen, zu Gunsten des Generals von Lettow-Vorbeck eine Agi­tation zu ganz bestimmten Zwecken einzuleiten. Wir wissen, daß die kaiserlichen Offiziere General von Lettow-Vorbeck als kommenden Mann auf den Schild erhoben baben. Nicht Hindenburg, sondern Lettow- Vorbeck soll an die Spitze der militärischen Gegen­revolution treten."

Berlin, 4. März. Die Reichsregierung hat beschlossen, dem Staatenausschuß sofort die Ent­würfe zu einem Sozialifierungsgesetz und zu einem Gesetz über die Kohlenwirtschaft zur Einbringung an dis Nationalversammlung vorzulegen. Zugleich hat die Reichsregierung beschlossen, ungesäumt den Entwurf eines Gesetzes über die Kalibewirtschaftung auszuarbeiten, der dieses Gebiet auf gemeinwirt­schaftlicher Grundlage regeln soll.

Berlin, 8. März. Wie derVorwärts" meldet, be­finden sich in Halle noch Teile der Innenstadt im Besitz der Aufständischen. Es sind Plinderungeu «nd Brandstift­ungen in kleinerem Umfange vorgekommen. In Weimar trafen Vertreter aus Halle ein, um zu verhandeln. Ihre Forderung nach» Abzug der Regierungstruppen wurden ab­gelehnt.

Oldenburg, 3. März. Der Obermatrose Kuhnt, der durch die Novemberereignisse in Wilhelmshasen zum Präsi­denten des Reichstages Oldenburg-Ostsriesland ausgerufen wurde, ist hier durch die Polizei verhaftet worden. Es lag ein Verhaftungsbefehl des Reichswehrministers Noske gegen ihn vor. Man konnte aber seiner lange Zeit nicht habhaft werden, bis bekannt wurde, daß er einer Sitzung des Landes­direktoriums im hiesigen Ministerium präsidiere. Nach Sitz­ungsende nahmen Geheimpolizisten ihn in Empfang, brach­ten ihn ins Gefängnis und von dort nach Berlin.

Königsberg, 3 März. Heute früh sind Regierungs­truppen in die Stadt eingerückt. Die Armee- und Marine­volkswehr wurde entwaffnet. Ihre Quartiere im Schloß, sowie ihre übrigen Unterkünfte sind von den Regierungstruppen besetzt worden. Dadurch ist der Plan der Spartakisten, eine Verbindung über Königsberg und Kowno zu den Bolschewisten zu gewinnen, vereitelt.

Wien, 3. März. Der ehemalige König von Bayern mit Familie und Begleitung ist in Schloß Kufstein eingetroffen. Prinz Leopold, der ehemalige Oberbefehlshaber an der Ostfront hat ebenfalls mit seiner Familie die Flucht ergriffen und befindet sich in Reutte. Er erklärt, daß er die Flucht ergriffen habe, weil seine Internierung als Geisel bevorstand.

Paris, 3. Febr. Laut Reuter hat Wilson die Absicht, bei seiner Rückkehr nach Europa den verwüsteten Gebieten Belgiens und Frankreichs einen Besuch abzustatten, aufge­geben. Am 13. oder 14. März wird er in Brest landen und sofort darauf seine Arbeit im Zusammenhang mit dem Prä­liminarfriedensvertrag beginnen. Sein Besuch Brüssels und der verwüsteten Gebiete wird bis »ach dem 22. März ver­schoben werden. Man glaubt, daß der Friedenskongreß, aus dem die Deutschen vertreten sein werden, zwischen dem 1. und 10. April einberusen wird.

Newyork, 3. März. Lanfing sprach beim Bankett zu Ehren Wilsons: Deutscher Bolschewis­mus und Anarchismus bedrohe die ganze Welt. Nur aus diesem Grunde bleibe Deutschland zunächst vom Völkerbund ausgeschlossen.

Washington, 2. März. Der Senat hat am Samstag früh den Gesetzentwurf über die Kriegs- , anleihe von 7 Milliarden Dollars nach 20stündiger Sitzung, die durch die Obstruktion der Republikaner I so lange hingezögert wurde, angenommen.

Neue Uuruhe« in Berlin.

Berlin, 3. März. Nachdem der Antrag der Kommu­nisten auf Erklärung des Generalstreiks für Berlin ange­nommen worden war, haben sich sofort an verschiedene» Teilen der Stadt Unruhen gezeigt. So kam es zu An­sammlungen auf dem Alexanderplatz und zu kleineren Sckieße- reien, die auch leider bereits einige Tote zum Opfer ge­fordert haben. Auch in der Brunnenstraße, der Jnvalideu- straße, der Anklammerstraße und Weinmeisterstraße haben fpartakistische Putsche eingesetzt. Soldaten und Polizeibe­amte wurden angehalten und mißhandelt. Vier Polizei­reviere in der Nähe der Jnvalidenstraße wurden gestürmt, die Telephonleitungen durchschnitten. Ein Angriff auf de» Nordbahnhof ist seitens der militärischen Besatzung abge. schlagen worden. Am Alexanderplatz wurde geplündert. Alles deutet darauf hin, daß die Spartakusleute Berlin, wie im Januar, terrorisieren wollen. Sie werden an de« festen Willen der Regierung, die sofort den Belagerungszustand verfügt hat und Ruhe und Ordnung unter allen Umständen aufrecht erhalten wird, einen unüberwindlichen Widerstand finden.

Berlin, 3. März. DemVorwärts" wird auf das bestimmteste versichert, daß die Möglichkeit bestehe, die Aus­breitung von Unruhen in Berlin zu verhindern. In ein­zelnen Fällen ließ sich der Einfluß russischen Geldes und russischer Agitatoren seststellen.

Schwere Bedingungen des Präliminarfriedens.

Genf, 3. März. Die Bedingungen des Prä­liminarfriedens werden Deutschland binnen 10 Tagen bekannt gegeben werden. Wilson wird stündlich durch Funkspruch über die Arbeiten der Kommission unterrichtet. Vorgesehen ist eine Herabsetzung des Standes des deutschen Friedensheeres auf 200000 Mann mit einer starken Kontrolle des Artillerie- und Fliegerwesens durch die Entente, sowie eine Einschränkung der Produktion der deutschen Kriegs­industrie. Deutschland hat jährlich 1015 Milliar­den zu zahlen, die durch besondere Steuern unter Kontrolle der Zölle durch die Entente erhoben werden. Die Dauer dieser Tributzahlungen soll auf 3050 Jahre festgesetzt sein. Ferner müssen innerhalb 14 Tagen alle U-Boote und alle U-Boot-Werften ver­nichtet sein. Ebenso müssen alle im Bau befind­lichen Kriegsschiffe innerhalb 3 Monaten zerstört werden und die noch nicht abgelieferten deutschen Kriegsschiffe sind den Alliierten zu übergeben. Die deutschen Funkspruchstationen in Nauen, Hannover und Berlin werden unter die Kontrolle der Alliier­ten gestellt, die weder politische noch militärische Depeschen dulden werden. Wilson soll nach offiziösen Berichten diese Bedingungen schon genehmigt haben.

Bern, 3. März. Die Pariser Zeitungen be­sprechen bereits die obigen Bedingungen. Dabei sagtEcho de Paris": Die Erinnerung an die Zeit zwischen Jena und Leipzig, wo Deutschland trotz des Verbotes Napoleons das ganze Volk unter die Waffen rief, zwingt die Alliierten zu Maßnahmen, um die Wiederholung eines solchen Vorkommnisses zu verhindern.

DasJournal" dagegen erklärt, die militärische Besetzung des Rheines sei ebensoviel wie alle Unter­schriften; die territorialen Fragen seien angesichts der Schwierigkeiten der wirtschaftlichen und finan­ziellen Liquidierung nur ein Kinderspiel, ganz be­sonders, wenn man berücksichtige, daß angesichts der während des Krieges erfolgten Niederlage der deutschen wirtschaftlichen Kräfte die Forderungen der Alliierten weit über das hinaus gehen, was Deutschland zu bezahlen in der Lage sei.

BMei-PttAeigeriiii-.

Am Donnerstag, den 6. März

«d im Bedarfsfalls am folgenden Tage kommen in

Ludwigsburg beim Güterbahnhof

von vormittags 10 Uhr ab

etwa SV Pferde-Varacken

gegen sofortige Bezahlung (200 sind bei jedem einzelnen Zuschlag sofort in bar, der Rest am Verkaufstage an die Kaffe «lf dem Platz zu entrichten) zur öffentlichen Versteigerung.

Württ. Arbeitsministerium, wlrtschaftstechn. Abtlg. Stuttgart, den 1. März 1919.

Bekanntmachung des Arbeitsmiuisteriums über Erwerbs- losensiirsorge.

Vom 22. Februar 1919.

Um Zweifeln zu begegnen, wird darauf aufmerksam ge­macht, daß sich die Erwerbslosenfürsorge des Deutschen Reichs anch auf Ausländer erstreckt.

Ferner wird darauf hingewiesen, daß soweit in Ausfüh­rung der Vorschriften des Z 5 Abs. 1 der Verordnung über Erwerbslosenfürsorge (Staatsanzeiger Nr. 25) den Kriegsteil- »ehmern vom Aufenthaltsort vorschußweise Erwerbslosenfürsorge zuaewiesen ist, die Unterstützungssätze des vorläufig Unterstützungs- Pflichtigen Aufenthaltsortes, nicht diejenigen des ersatzpflichtigen früheren Wohnortes auszubezahlen sind, der letztere hat diese

Sätze in ihrem ganzen Betrage zu ersetzen und anteilsmäßig zum Ersatz aus Reichs- und Staatsmitteln anzumelden.

Die Bestimmungen für Kriegsteilnehmer sind übrigens nur solange anwendbar, als diese nach der Entlassung aus dem Heeresdienst nicht wieder entlohnte Beschäftigung gefunden haben. Werden sie nach Wiederaufnahme einer lohnenden Beschäftigung erwerbslos, so sind sie wie jeder andere Erwerbs­lose zu behandeln. Schlicke.

OLeramtsstadt Neuenbürg.

Die Witwe und die Erben des Friedrich Schönthaler, gew. Fabrikanten in Pforzheim, bringen am

Dienstag, den 11. März 1919, vormittags 11 Uhr,

das Grundstück Parz. Nr. 737: 17 a 66 qm Baumacker und Gemüsegarten in oberen Hausäckern im öffentlichen Aufstreich zum ersten und möglicherweise zum letzten Mal zur Versteigerung. Liebhaber find eingeladen.

Den 3. März 1919. Ratsfchreiber

A.V. Knödel.

Oberamtsstadt Neuenbürg. Oberamtsstadt Neuenbürg.

Gegen

Ledeisuiittelimrke rr

können bei Kaufmann Fieß und Witwe Gauß Wafferteigwareu bis zum 11. März abgeholt werden.

Stadt. Lebeusmittelstelle I. A.: Kienzle.

Bestellungen auf die von der Bezirksgetreidestelle angebotenen

Futtermittel

können am Mittwoch, 5. März, von 56 Uhr nachm, hier ge­macht werden.

Stadt. Lebensmittelstelle. I.A.: Kienzle.

Schwann.

Am Sonntag hat sich in Neuenbürg mein

Hund.

gelbe Rüde, auf den Na«e» Molli" hörend, verlaufe« und bitte denselben abzugeben bei Küfermeister König.

Höfen-Enz.

Einen gebrauchten, gut er­haltenen

Ofen

hat billig zu verkaufen Philipp Großmau«, Säger, Hauptstraße Nr. 82.

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Stat. Liebenzell OA. Neuenbürg, Telephon Nr. 1.

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