»>ird auf 15 bis 20, nach einer anderen Darstellung «uf 24 Personen angegeben.

Dresden, 26. Febr. In Dresden, Leipzig und Chemnitz sind außerordentlich starke Truppen­massen der Regierung zusammengezogen, die weit­gehende Vollmachten zur Unterdrückung des sparta« kisiischen Umsturzversuches erhalten haben. Die Mehrheitssozialisten billigen vollkommen das Verfahren der Regierung.

Bern, 26. Febr. Der französische Senat hat einen Ausschuß von 36 Mitgliedern zur Untersuchung über die Ereignisse des Krieges eingesetzt. Ein Funkspruch aus Paris meldet die Einbeziehung von Metz und Straßburg in die französische Heeres- Einteilung.

Paris, 26. Febr. Man beurteilt hier die Vorgänge in Bayern und Deutschland mit größtem Vorbehalt. Pichon erklärte im Kammerausschuß, die Vorverhandlungen über den Friedensschluß seien m Frage gestellt, wenn das russische Rätesystem in Deutschland siegen würde. '

Paris, 27. Febr. Nach einem Sonderbericht eines österreichischen Blattes wird gesagt, daß die größte Gefahr, oie das Gelingen der Friedens­konferenz zll bedrohen schien, jetzt anscheinend be­seitigt sei. Frankreich habe seinen ursprünglichen Standpunkt bezüglich der deutsch-französischen Grenz­fragen aufgegeben.

Cherbourg, 26. Febr. Fünf deutsche Dampfer find vor einiger Zeit von den Franzosen festgehalten morden, nachdem sie die französischen Kriegsgefangenen von Kopenhagen dorthin gebracht halten. Die deutschen Besatzungen, im ganzen 500 Mann, sind inzwischen von Cherbourg nach Hamburg in See gegangen, um dort zu landen.

London, 26. Febr. Die mit der Untersuchung der während des U Booikrieges verübten Grausam­keiten betraute Kommission ver'ügt über genügend Beweismaterial, um etwa 20 schuldige deutsche U-Bootkommandanten wegen Mords anklagen zu können. Diese unterliegen den Auslieferungsbestim­mungen, auch wenn sie sich in neutrale Länder ge­flüchtet haben. Gegen sieben dieser Kommandanten liegen besonders schwerwiegende Tatsachen vor und man hält dafür, daß in den Waffenstillstandsbe­dingungen die Auslieferung dieser Leute gefordert werden solle, damit sie vor ein internationales See­gericht gestellt werden können.

London, 26. Febr. Das Jnnenamt hat be­schlossen, alle Deutschen ohne Ausnahme aus dem

Lande zu verweisen, sobald sie aus den Internie­rungslagern entlassen würden. Kein deutscher Kell­ner werde in England bleiben dürfen.

New - Io.r k, 26. Febr.New-Aork Herald" schreibt: Wilson hat den Feinden des Völkerbundes den Handschuh hingeworfen. Die Annahme des Entwurfes ist sicher.

Washington, 26. Febr. Präsident Wilson hat die Gesetzesvorlage, durch die den Kriegsgewinn­lern eine Steuer von sechs Milliarden auferlegt wird, unterzeichnet.

Washington, 27. Febr. Auf den Präsidenten Wilson wurde von einem Anarchisten namens Nar- gosky ein Anschlag verübt. Nargosky wurde bei dem Versuch in die Wohnräume des Präsidenten im Palace-Hotel in Boston zu dringen, auf der Treppe überrascht und nach heftigem Kampf über­wältigt. Er trug einen Revolver bei sich und er­klärte, daß er versuchen wollte, den Präsidenten zu sprechen. Es verlautet, daß Wilson erst nach seiner nächsten Rückkehr aus Europa eine Sonder­tagung des Kongresses einberufen werde. Wilson halte es für seine Pflicht, in Europa zu bleiben bis der Frieden geschlossen sei.

Aufruf - r wiirtt. Regierung an die Arbeiter.

Stuttgart. 26. Febr. Die würlt. Staatsregierung erläßt einen Ausruf an die Arbeiter, in welchem sie Kennt­nis gibt, daß für Donnerstag Spartakus der von den Ar­beitern auf den Schild gehobenen Bolksregieruug von Neuem den Kampf ans gt er will sie stürzen und in Blutvergießen und Plünderung sein Scdreckensiegiment aus- richten. Da das kleine Häuflein der Spartakusleute allein aber nichts nusrichlen kann, wolle es die Arbeiter für seine Zwecke benützen.

Das Marschieren der Gegenrevolutionsei ein leeres Gerede. Unter Hinweis auf die Gewalttaten im Ruhrgebiet, wo die Spartakusleute 600 Bergleute in die Schächte sperrten und dem Hungertod Preisgaben, auf den Mord an Auer in München, dessen Mörder noch frei s,i, und die Untaten von Spartakus in anbei en Gegenden des Reiches werden die Arbeiter ermahnt, sich von allen Demonstrationen und vom Generalstreik fernzuhalten. Di> Regierung ist entschlos­sen, gegen die Gewalt der Spartakisten Gewalt zu fetzen; sie wird alle Gewalttätig!! iten rücksichtslos niederwerfen und .gegAi Plünderungen mit der vollen Schärfe des Gesetzes Vorgehen.

Bestattung Eisners.

München, 26. Febr. Heute vormittag fand unter großer Beteiligung die Beisetzung'des ermordeten Minister­präsidenten Eisner statt. Schon in den ersten Vormittags­stunden hatten sich Taufende von Te lnehmein auf der Tberesienwiese zu dem Trauerzug eingefunden, der sich gegen 9 Uhr durch die rot und schwarz b>flaggten Straßen in Bi wegueg setzte. Als der Zug d n Ostsriedhof erreicht hatte, begann das Trauergeläute von allen Kirchen. In der Aus-

segmingshalle hielt Landauer die Gedächtnisrede. Nach ih« sprachen n. a. die Minister Jaffe und Unterleitner sowie die Abgeordneten Haase und Kautsky. Matrosen trugen den Sarg alsdann zum Verbrennungsofen, wohin nur die nächsten Ver wandten und Freunde'des Toten folgten. Da- mir hatte die Feier ihr Ende gefunden. Vor der Aus­segnungshalle sangen Chöre den Gesang an die Völker und das LiedEin Sohn des Volkes will ich sein".

Der Terror in München.

Würz bürg, 26. Febr. Die Münchener Kommuni­sten haben am Dienstag weitere 23 Personen als Geisel» festgenommen. Es sind jetzt 73 Personen in Verwahrungs- Haft, unter ihnen sind alle Mitglieder der früheren Kabinette Hertling und Dantl, soweit sie in München weilten. Die preußische Gesandtschaft in München wird dusch bewaffnete Spartakisten kontrolliert. Bis gestern Dienstag nachmittag waren in München 8000 Gewehre an das Proletariat aus­gegeben. Auers Zustand ist hoffnungslos; mit seinem Ab­leben muß gerechnet werden.

München, 26. Febr. Die Arbeiter haben eine Le- bcnsmittelrationrerung angeordnet. Danach erhalten in München die Arbeiter die doppelte Lebensmiltelmenge wie die Bürgerlichen. Die Spartakisten haben sich in den Be­sitz der Notenpresse in der Staatsdruckerei gesetzt. Es wer­den nur von ihnen Noten gedruckt und in Umlauf gesetzt.

Revolution in Italien?

Weimar, 26. Febr. In Italien ist die Revolution ausgebrochen. Der König ist nach hierher gelangten Mel»

1 düngen ermordet worden. Die Nachricht ist hier für alle I politischen Kreise vollkommen überraschend gekommen. Einzel-

> heilen fehlen noch. Vielfach begegnet man der Auffassung, daß der Ausbruch der Revolution in Italien auf die Ver­handlungen mit den Feinden dämpfend wirken und ihren harten übermütigen Sinn erwwchen könnte. Sie sehen nun an einem furchtbar drastUchen Beispiel, daß auch der Sieger nicht unter allen Umständen immun bleibt. Ein großer Teil der Schwierigkeiten, unter denen wir leiden, auch die immer wieder einsetzenden Unruhen nnd revolutionären Be­wegungen sind nicht zuletzt doch darauf zurückzuführen, daß die Verhandlungen, die politischen wie die wirtschaftlichen, insbesondere auch die über die Nahrungsmittelzufuhr, nicht vom Flecke kommen.

Streik überall.

Magdeburg, 26. Febr. Die Werkstätten-und Lo- komotivarbeiter des Hauptbahnhofes legten heute mittag die Arbeit nieder. Der Zugverkehr erlitt starke Verzögerung.

Leipzig, 26. Febr In einer Sitzung der Arbeiter­räte wurde heute nachmittag mit 40 000 gegen 5000 Stimmen der Generalstreik «ür morgen früh beschlossen. Seit beute ruht der Eisenbahnverkehr vollständig. Im Bornser und Meuselwitzer Kohlenrevier haben die Belegschaften den Generalstreik beschlossen. Im mitteldeutschen Braunkohlen­revier ruht die Arbeit auf sämtlichen Betrieben, ebenso in Anhalt. Der Eiscnbahnerstreik erstreckt sich von Nordhausen über Halle bis nach Torgau. Halle ist vollständig gesperrt, Biiterteld und Delitzsch ebenfalls. In der chemischen In­dustrie liegen alle großen Betriebe still. Die Ueberland- kraftwerke Colbe, Bitterfeld und Schorneritz haben den Be-

> tri b eingestellt. Der Generalstreik ist für ganz Thüringen erklärt. Bisher haben sich 23 Städte angeschlossen.

Oberamt Neuenbürg. !

Viehzählung am 1. März 1919^

Die Herren Ortsvorsteher werden auf die am 1. März 1919 vorzunehmende Viehzählung (Staatsanzeiger Nr. 43) aufmerksam gemacht mit dem Anfügen, daß die Ortsliste von dem Ortsvorsteher unter Beachtung der ihr aufgediucklen Be­stimmungen abzuschließen und spätestens am 8. März 1919 an das Oberamt einzusenden ist.

Bezüglich der Geflügelbestände hat das Ernährungsmini- fterium eine Nachprüfung durch eine Kommission von 3 Mit­gliedern angeordnet. Auf Grund des Befundes dieser Nach-i Prüfung, über welchen von den Mitgliedern der Kommission ein! kurzer Bericht zu erstatten ist, sind die Einträge in der Ortsliste zu berichtigen.

Den 26. Febr. 1919. Oberamtamtmann Bullinger.

LMölztt-PerjteigtrW

Die Badoerwaltung Wildbad versteigert

am Dienstag, den 4. März, vormittags 10 Uhr,

nachstehende Nutzhölzer:

10 Stück Erlen M. u. IV. Kl., 5 Stück Eschen V. Kl.,

10 Ahorn IV. u. V. Kl., 2 Ulmen IV. Klaffe,

3 Linden III. u. IV. Kl., 6 Birken V. u. VI. Kl.,

2 Kirschbäume V. Kl., 2 Weißbuchen III. u. IV. Kl.

Zusammenkunft bei der Trinkhalle.

Oberamtsstadt Neuenbürg.

AsLebensinillelimrlieM

können bei Kaufmann Lustnauer und Frln. Blaich Graupen,

ms LedensMelWkkkA

bei Bäckermeister Haist und Müller Gries bis 7. März ab­geholt werden.

Städt. Lebeusmittelstell»

I. A.: Kienzle.

8-1«« R

-eg. gute Sicherheit auszuleihen.

Angebote unter F. 287 an die Enztäler-Geschäftsstelle.

Oberamtsstadt Neuenbürg.

Diejenigen Haushaltungen, welche beabsichtigen einen Wechsel in der

Fleischkundenliste

vorzunehmen, werden ersucht, sich dieserhalb am 3. März von 26 Uhr nachmittags auf der Lebensmittelstelle zu melden.

Städt. Lebensmittelstelle

I. A.: Kienzle.

Formulare zu Zkumnds-ZtuMeu

vorrätig in der Geschäftsstelle dieses Blattes.

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Weil der Stadt.

Auf der hiesigen Platte decken vom 28. Feb­ruar bis 16. Juni d. I. die Landbeschäler

1. Juli, Braun v. Eli a. d. Juno.

2 Iffland» Rappe v. Laudon a. d. Iphigenie.

Das Beschälgeld beträgt 10 Mk., welche vor dem ersten Decken der Stute zu bezahlen sind. Für den Beschälschein ist eine Gebühr von 40 Pfg, zu entrichten.

Probiert wird pünktlich zu den nachstehenden Stunden: Im Februar und März morgens 7 Uhr, im April, Mai und Juni morgens 6 Uhr. In allen 5 Monaten je mittags 11 Uhr und abends 5 Uhr.

Nach dem Probieren darf kein Pferd mehr angenommen werden.

An Sonn- und Feiertagen wird nicht beschält.

Weil der Stadt, den 24. Februar 1919.

Deschälaufsichtsamt.

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Herrenalb.

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Forstamt Herrenalb.

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Am Donnerstag den6.M8rz vorm. 10 Uhr in Herrenalb auf dem Rathaus aus Staats­wald Mittl. Tunnschach, Mittl. Dobelberg, Gaisbrunnen und Talwies: 1875 Stück Langholz mit 44 Fm. I. Kl., 128 II ,! 152 III., 122 IV., 117 V, 122' VI. Kl. 206 Stück Sägholz! mit 31 Fm. I. Kl., 60 II., 22 III. Kl. Losverzeichnisse von der Forstdirektion, G. f. H. Stuttgart.

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