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Nnseiger wr Sa» Enztal unS Umgebung. Amtsblatt wr Sen Vbcramtsbesirk Nrumbürg.

Erscheint täglich» mit Ausnahme Ser Sonn- und Zetttage.

Re«enbürg. Dienstag der. 18. Februar 1919

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Schluß der Anzei«» Annahme 8 Uhr »Mn. Fenrsprecher Skr. 4.

Für teksoiüsch- AvftrS^e Mix» kcive Gewähr übenran'M»»».

77. Jahrgang

DeutichlanS. j

Karlsruhe, 17. Febr. Die einst so wohlbestellten > badischen Staatsbahnen stehen sehr schlecht. 1918 konnten di« Betriebseinnahmen nicht einmal die Betriebsausgaben decken; es ergab stch ein Ausfall »on 11 Millionen Mark. Dazu kommen 32 Millionen Mark, welche die Scbuldentil- aung und Verzinsung fordert, das macht also zusammen «iueu Fehlbetrag von 43 Millionen Mark! Die Ursache d«S schlechten Abschlusses liegt hauptsächlich an den höheren Personalansgaben. Für 19IS find die Aussichten leider uoch «eit schlimmer!

Wie derVolkssreund" mitteilt, sind als erste Geistliche »er evangelischen Landeskirche die Pfarrer Godelmann aus Oftersheim und Stolz aus Neunstetten (Amt Boxberg) der sozialdemokratische» Partei beigetreten.

München, 17. Febr. Der bäuerische Kongreß der Arbeiter-, Bauern- und Loldatcnräte hat für das Verbleiben deS Kriegsministers Roßhaupler sechs Bedingungen gesetzt, über die sich das Ministerium bis Montag abend schlüssig machen muß.

Nürnberg, 17. Febr. Im Anschluß an Demon­strationen wurde in Nürnberg am Eontag das General­kommando und mehrere Zeitungen von Spartakisten und Unabhängigen besitzt. Ls gab Tote und Verwundete.

Weimar, 17. Febr. Am Samstag fand im Foyer d«S Nationaltheaters ein von der Regierung für die Presse- Vertreter veranstalteter Bierabend statt. Ministerpräsident Lcheidemann sagte auf einen Zuruf:Geben Sie uns doch > Papier":Seit zwei Tagen liegen große Mengen Papier > «ns Polen brach, die nicht transportiert «erden können. > Der Eisenbahnverkehrsminister erklärte mir, daß wenn wir i dir Lokomotiven weiter in dem Tempo an die Feinde ab- ? liefern wie bisher, der gesamte Eisenbahnverkehr tn Deutsch, land in zwei bis drei Wochen stillstehen wird." Scheide­mann teilte weiter mit, daß die Regierung ein besonderes Piksiehaus für den Verkehr zwischen Regierung und Presse schassen «olle.

Weimar, 17. Febr. Seit Sonntag abend 7 Uhr ist >«S Postamt militärisch besetzt nnd die Wachmannschaften sind alarmiert.

Gelsenkirchen, 16. Febr. Am Samstag früh er­schienen hier größere Scharen von Spartakisten. Sic über- »»mpelteu die Sicherheitswachen des A.- und S.-Rates, entwaffneten sie und rissen die öffentliche Gewalt an sich, »aS umso leichter war, da ein großer Teil der Sicherheits- Mannschaften zu ihnen überging. Dann wurden Plakate > ««geschlagen, wonach jeder erschossen wird, der beim Plündern »»getroffen wird. Trotzdem setzte alsbald «ine wilde Plünde- «mg der Stadt ein. Mit Ha> dgranaten wurden die Türen demoliert und der Eingang erzwungen. Die Soldaten trugen teilweise weiße Armbinden, andere wann maskiert.

Berlin, 17. Febr. Im Kampf gegen die Bolsche­wisten stehen Verstärkungen hart westlich Olita in Gefechts- - herühruug mit den Russen. Mit Kowno ist die Verbindung wieder hergestellt. Tetsche ist genommen.

Berlin, 18. Febr. lieber Lieferung deutscher Kohle für die Schweiz schweben zur Zeit Verhandlungen, die zum Ziele führen, wenn die Schweiz uns Eisenbahnwagen und Lokomotiven zur Verfügung stellt, um einen Pendelverkehr zwischen den einzelnen Zechen im Ruhrgebiet und den Häsen in die Wege zu leiten.

Berlin, 18. Febr. In einem Gerichtsverfahren zur Untersuchung der Fälle Liebknecht und Rosa Luxemburg lehnten das Mitglied des Zentralratcs Struve und die Mitglieder des Bollzugsrates Rusch und Wegmann es ab, »» der Untersuchung weiter teilzunehmen, u. a. weil die ihnen durch Zeugenaussagen bekannten Anstifter, Täter und Beihelser nicht in Hast gesetzt wurden und flüchtig gehen k»»»ten. Die Kommission erklärte es abschließend mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren zu können, noch weiter «« einer Untersuchung teilzunehmen, die durch ihre ganze Art der Handhabung zur Unfruchtbarkeit verurteilt sei.

Kiel, 17. Febr. Die Enientckommission hat ange- »rdnet, daß alle im Bau befindlichen U-Boot« auf der Germaniawerst versenkt werden.

Deutsche Nationalversammlung.

Weimar, 15. Febr. Der erste Punkt der Tagesord­nung, die Interpellation der D. V. P. betreffend Vorle­gung einer Denkschrift über die bisher von der Waffenstil- -andskommiffion gepflogenen Verhandlungen war rasch er- ledigt, der Ministerpräsident Scheidemann erklärte auf Befragen, die Reichsleitung sei bereit, diese Interpellation »» einem der nächsten Tage zu beantworten.

Dann gab Reichsmimster für Finanzen Dr. Schiffer ei» recht trübes Bild unserer Finanzlage.

Die Summe aller bewilligten Anleihekredite, einschließ- llch 418 Millionen Kredite, die noch aus der Friedenszeit stammen, beträgt im ganzen 140 Milliarden. Hierzu treten als Schatzscheinkredite aus dem Gesetz vom 25. Juni 1918 S Milliarden, zusammen 146 Milliarden. Dieser Anleihe- kredtt stand uns im Oktober zur Verfügung. Diese Kredite find flüssig gemacht in Kriegsanleihen im Betrag von bei­nahe »3 Milliarden und den Buchschuldsorderungen im Be­trag von 53 Milliarden. Außerdem, das ist em Posten von ganz besonderer Höhe und schwerwiegender Bedeutung, ha­ke» wir aujgegeben: Schatzanweisungen und Reichswechsel l» dem »ngehenren Betrag von üder 5» Milliarden. Mr hahen als» ein« schwebende Gchuld von 5« Milliarde». Ha­mit haben wir die bewilligten Kredite um S Milliarden über-

schritten. Dazu treten noch die Kredite, die wir unseren Bundesgenossen gewährt haben und die wir im Verkehr mit neutralen Ländern genommen haben, !m Betrage von 9,5 Milliarden. Wir erhalten damit eine Gesamtsumme von 181 Milliarden und haben darnach die uns bewilligten i Kredite um 14 Milliarden überschritten. Die 181 Milliar- i den stellen in gewissem Sinn ohne Rücksicht aus die Ver- ! zinsung die effektiven Kriegskosten dar. Die Ausgaben find ! im einzelnen beinahe regelmäßig angestiegen. Wir ver- , brauchten im Jahre 1914 in süm Monaten 7 5 Milliarden, j 1915 23 Milliarden, 1918 28.« Milliarden, 1917 89,6 Mil- - liarden, 19 >8 48,5 Milliarden. Die Demobilisierung eines s Heeres von 8 Millionen ist jetzt zum größien Teil durchge- ! führt. Ende 19 >8 standen nur noch 3 Millionen unter i Waffen, Ende vorigen Monats nur noch 1 Million. Die i Demobilisierung aber erforderte weit höhere Kosten als ver- ! onschlagt waren. Dazu kamen die gewaltig gestiegenen j Ausgaben für die Erhöhung der Löhnung für die Besol- , düng der entlassenen Mannschaften als freie Arbeiter, für s den Grenzschutz, für den Reichsanteil der Erwerbslosinun« j terstützung, der von 17 Millionen im Dezember 1918 auf k 67 Bi llionen im Fedyiar 1919 stieg. Davon, daß die , Kriegsanleihen annulliert, die Sparkassen und Bankguthaben ! beschlagnahmt werden sollen, ist keine Rede. Ich erkläre, s daß chie Reichsregierung an eine solche Maßnahme, die die ; größte Rechtsverletzung wäre, und die den Untergang des ( Reiches bedeuten würde, nicht denkt. Wir wollen doch auf j dem Boden des Rechtsstaates bleiben. Aus der Verwcr- ! tung der Heeresbestände werden wir allerdings nicht 8 » sondern höchstens 3 Milliarden hcrausschlagen, denn dieses Heeresgut ist zum Teil gestohlen, geraubt, geplündert wor- j den. Es ist schandbar damit verfahren worden, und auch s eine Reihe von Arbeiter- und Soldatenräten sind an dieser - Vergeudung von Heeresgut Mitschuld und haben unhcilba- : ren Schaden angerichtet. j

Zur Deckung der Schulden schlägt der Minister den 1 Weg der Besteueruung vor. Die Steuergesetzgebung soll k eine soziale sein, Kranke und wegen Alter Erwerbsunfähige j müssen geschont werden.

, Meichswehrminister Noske zollt den Offizieren und Beamten, die sich um den Rückmarsch unseres Heeres ver­dient gemacht haben, volle Anerkennung, eöe»fb den Frei- willigenverbänden, die Deutschland schützen und die Errungen- 1 schast der Freiheit verteidigen. Er warnt die Minderheit, , die Sicherheit des Volkes zu bedrohen und weist die An- j griffe der Unabhängigen, daß die Regierung an Liebknechts Tode schuld sei, zurück und stellt fest, daß um einiger Toll- köpfe willen nicht das Schicksal von Hunderttausenden auf das Spiel gesetzt werden dürfe. Durch die Vorgänge in Bremen und Cuxhaven sei schwerer Schaden angerichtet worden. Durch die Beschlagnahme der Kohlen durch den Cuxhavener A.- und S.-Rat sei Dampfern, welche bestimmt waren, eine große Zahl in Südrußland internierter deutscher ! Soldaten beimzubetördern, dies unmöglich gemacht worden.

Abgeordneter Rieser erklärt im Namen der Volks- ! Partei, daß sie anerkenne, daß das monarchische System in j die jetzigen Verhältnisse nicht mehr passe und daß sie da- s her bereit seien, an der republikanischen Staatsform mitzu- j arbeiten, sie vergäßen abernicht des Dankes für die Monarchen, j die Preußen und das Reich gegründet und groß gemacht j hätten. Rieser '-offt, daß nochmal eine einheitliche liberale < Bürger- oder Volkspartei sich gegenüber dem Sozialismus s zusammenschlietze werde. Die von der Sozialisierung er- j warteten Vorteile würden nicht eintreten. >

Der neue Reichsverfaffungseutwurf.

Weimar, 17. Febr. Der neue Entwurf der endgülti- j gen Reichsverfaffung wird sich von dem alten des Staats- l sekretärs Dr. Preuß in wesentlichen Punkten unterscheiden. ° Zunächst ist die Einrichtung emes Staatenhauses gefallen. ; An seine Stelle tritt ein Reichsrat, der stch vom allen Bun- ! desrat dadurch unterscheidet, daß er alle Bundesregierungen ! als solche enthält, nicht an Jnstruktivnen gebundene Bun- « desbcvollmächtigte. Natürlich können sich die bundesstaatli- ! chen Minister vertreten lassen. Sie sind außer ihren Lau- j desvertrctungen direkt verantwortlich für ihre Taten im ! Reichsrat. i

Dem Reichsrat soll ein Suspensivveto zustehen, das z ausschiebende, nicht aushebende Wirkung hat. Eine Ueber« I gangszeit von 3 Jahren ist für die Staaten bon weniger als eine Million Einwohner vorgesehen, stch zu größeren ° Staaten zusammenzuschlicßen. Sie sollen sich zunächst durch j Staatsverträge zusammenschließen. Wenn ein solcher frei- ; heitlicher Zusammenschluß nicht erreicht wird, so soll ein i sanfter Druck nusgeübt werden durch die Drohung eines j zu schaffenden Paragraphen, daß alsdann durch Rcichsgesetz j ein solcher Zusammenschluß erzwungen werden kann, nöti- j genfalls mit dem Rückgreifen aus eine Volksabstimmung. !

kluslomS. j

Wien, 17. Febr. Die Wahlen in Deutsch-Oesterreich z sind, abgesehen von einigen Zwischensällen, ruhig verlausen. ! Nach einer Schätzung werden von den ISO Mandaten auf r die MehrheitSsvzialisten etwa 7»8« entfallen, auf die S Ghristlich-Sozialen 50SO, der Rest von et»» 30 Mandaten - »ird den Demokraten und Deutschnationalen zufallen. 1

Bern, 18. Febr. Neue italienische Forderungen. Die j , italienische Aaffenfiilstandsko«misfion f,rdert v»n Deutsch- 1 »«perreich Auslieferung v»n 1»0 r,k»m»tiv-n und 300«

Waggons. Deutsch-Oesterreich erklärte stch für außerstande zu dieser Abgabe.

Bern, 15. Febr. Während stch die französische PreGe über die Waffenstillftandsbedingungen in der alten Aels« äußert, sagte die den Standpunkt der Llemenceau feind­lichen Mehrheitssozialisten vertretendeHumauite": Wir haben gegen die Demobilmachung Deutschlands an sich keine Einwendung zu machen, nur muß ihr di« sofortige Demobilmachung der Entente samt dem Friedensschluß folge». Statt dessen war bis heute die deutsche Entwaffnung n»r dos Vorspiel für den zynischen Diebstahl deS SaarbcckenS. für die verkappte Annektierung deS linken Rheinufers und für die Veistümmelung des preußischen Gebiets im Oste» z« Gunsten der Polen.

Bern, 17. Febr. Das Völkerbundsprojekt findet in den bisher vorliegenden Kommentaren der deutsch-schweize- riscken Presse eine scharfe und ablehnende Kritik, »obet übereinstimmend die wenig würdige Rücksicht ans die Lage der Neutralen hervorgehoben wird.

Kopenhagen, 17. Febr. Die hiesigen Blätter be­richten, daß der deutsche DvmpferWotan" vor einig» Tagen von einem englischen Kriegsschiff im Skagerrak Vev- senkt worden ist. Der DampkerWotan" wurde »on eine» englischen Torpedojäger entdeckt. Dieser befahl, die Nicht- ung nach dem Skagerrak etnzuschlagen und da di« Reise über die Nordsee wegen des stürmischen Weiters gefahrvoll war, befahl der Kommandant des Torpedojkgcrs der Be­satzung desWotan" auf das Kriegsschiff 4U gehe» und schoß dann den Dampfer in den Grund. Tie deutsche Be­satzung wurde in Kopenhagen gelandet.

Paris, 18. Febr. Zur Lösung der Rheinfrage «acht« Marschall Fach dem interalliierten Kriegsrat den Vorschlag, daß im Westen von Deutschland keinerlei nM«arischen An­lagen, Munitionsfabriken, Waffenlager, Festungen oder Forts beibehalten werden dürfen, und daß keine Ausmuste­rung tn diesem Gebier vorgenommen werden darf.

Brest, 18. Febr. Präsident Wilson traf, von den Be­hörden begrüßt, Sonntag 10.40 Uhr hier ein und begab sich an Bord desGeorge Washington", der um 11.15 Uhr seine Anker lichtete.

Tokio, 16 Febr. Die japanische Presse ist entrüstet über d7Z Auftreten vsn Hughes gegen e>r> japanischer Mandat über die Südseeinseln. Der Widerwille der weiße» Raffe g'gen die gelbe bilde eine Gefahr. Die gelbe Ras« lasse sich nicht als eine Raffe zweiter Klaffe behandeln nnd verlang- in Amerika und Australien als gleichberechtigt z» gelaffen zu werden.

Kus SlaSt. Bezirk «nS Umgebung.

Die Generaldireition der Staatseisenbahnen hat ans An­suchen versetzt die Eisenbahnassisteuten Bäuerle in Ro­tenbach nach Eyach, Gehring in Ludwigsburg »ach Neuenb ärg.

Neuenbürg, 17. Febr. (Bewrrbervorstekims. Schluß). Als Dritter uno letzter Bewerber sprach Schultheißenamtsverweser Schell.

Einleitend erwähnte Redner die hinter uns lie­gende Kriegszeit, welche auch an die Ortsvorsteher gewaltige Anforderungen stellte. Was ihn »eranlatzt habe, als Bewerber aufzulreten? Es sei der gerade, aufrichtige und gute Charakter der Einwohner, den er liebe, den er, als er vor 9 Jahren hieher ka», in 3^/r Jahren schätzen lernte und der ihm sympatisch blieb. Er glaube, daß er der Einwohnerschaft noch in Erinnerung sei. Es folgte die Schilderung sein« Personalverhältnisse, seiner Bildungslaufbahn und seiner Tätigkeit, wonach er, 27jährig und verheiratet, in den Verwaltungsgeschäften hier 3'/, Jahre bei Verwaltungsaktuar Trostel sich betätigte. Seit 1915 mit der Schultheißenamtsverweserei der Gemeinde Kochendors betraut, habe er sich genügend in die Geschäfte eines Ortsvorstehers eingearbeitet.

Durch den verlorenen Krieg habe das Wirtschafts­leben eine furchtbare Erschütterung erfahren, un­geheure Lasten seien Volk und Land aufgebürdet, Lasten, die bei Einzelnen den merkwürdigen Begriff des Staatsbankerolts auslösten. Die vornehmste Aufgabe eines Ortsvorstehers sei, mit sicherer und starker Hand in hingebender Arbeit seiner Gemeinde zu dienen. Groß sei die Verantwortung des Orts­vorstehers in der jetzigen Zeit. Mit gutem Beispiel müsse er den Einwohnern vorangehen, sie wie die ihm unterstellten Beamten mit Rat und Tat unter­stützen, ein ersprießliches Arbeiten mit dem Gemeinde­rat anstreben. Eine der edelsten Aufgaben des Orts- vorstehers sei, daß er sich der wirtschaftlich Schwachen und Bedürftigen annehme. Für ihn gebe es n»r Arbeit im Dienste der Allgemeinheit ohne Ansehen der Person, gegen einseitige Jnterefsenpolitik müsse er energisch Front machen. Durch die Rrvolutio» habe das deutsche Volk die ihm zustehenden Frei-