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Re«enbürg, Donnerstag de» 13. Februar ISIS

77. Jahrgang.

^ Die Deutschenhetze i» Metz-

Nach Aussagen von Flüchtlingen aus Metz ist bie Deutschenhetze in Lothringen zurzeit stärker als i« Elsaß. Die in Metz erscheinende Presse, an erster Stelle die frühereLothringer Volksstimme*, jetztLothringer Bürgerzeikung*,, die unter Leitung »es bekannten Abb6 Hacktpil steht, ergeht sich täglich in unglaublich gehässigen, volksoufwiegelnden Ar­tikeln gegen die Bevölkerung. In »origer Woche richtete diese- Blatt an die Metzer Behörden die Anfrage:Wie lange müssen wir hier die deutschen Schweine noch dmcpfüttern? Wann werden wir v»n ihrem Anblick befreit? ES wäre an der Zeit, sie nach Kehl abzuschieben, damit sie drüben ver­recken.* Die von den Behörden getroffenen Maß­nahmen zielen denn auch darauf hinaus, die deutschen Geschäftsleute derart zu schädigen, daß ihnen schließ Ach nichts weiteres als der Verkauf ihrer Unter­nehmungen zu Spottpreisen übrig bleibt. Alle Bankguthaben sind gesperrt, Verkäufe weiden mit Schecks abgeschlossen, deren Einlösung erst nach dem Kriedensschluß möglich ist. Auf diese Weise werden bie wohlhabendsten Bürger ohne Geldmittel nach Deutschland abgeschoben. Nach den neuesten An­ordnungen darf die deutsche Bevölkerung nur noch in Geschäften ihre Einkäufe besorgen, die als deutsche Geschäfte durch das französische Militärverkotsplakat gekennzeichnet sind. Da es diesen deutschen Ge­schäften aber nicht möglich ist, Waren zu erhalten, stehen die Deutschen von Tag zu Tag immer mehr »or der bitteren Notwendigkeit, unter Zurücklassung »on Hab und Gut, Metz zu verlassen. Die Ab­wandelung auS Metz und Umgebung beträgt wöchentlich über tausend Personen, doch wird die Hahl in den nächsten Tagen sich erheblich vergrößern

Wer der Denunziation verfällt, wird von Sal­bölen mit aufgepflanztcm Seitengewehr aus der Wohnung abgeholr, zumeist nach dem Gouvernement »nd dann zum Gefängnis gebracht. Hier werden völlig unschuldige Personen tage- und wochenlang sestgehalten, um dann über Kehl abgeschoben zu werden. Im CafLdes Halles* tagt jeden Diens­tag eine besonders gegründete Vereinigung, welche eS sich zur Aufgabe gestellt hat, neue Schandtaten «uSzuklügeln, um den Deutschen den Aufenthalt in Metz zu verekeln. Bezahlte Individuen führen dann Mittwochs die ausgeheckten Pläne aus. Es ist so­weit gekommen, daß die deutsche Bevölkerung schon «it Zittern und Zagen jedem Mittwoch entgegensieht.

Die deutschen Polizeibeamten und Schutzleute, bie bei Eintritt in den Waffenstillstand, im Ein­verständnis mit den französischen Behörden, den Beseht erhielten, auf ihren Posten zu verbleiben, wurden in voriger Woche unverhofft verhaftet und gefesselt ins Gefängnis abgeliefert, wo sie in Einzel­haft genommen wurden. Ein verheirateter Schutz­mann hat sich hierbei im Gefängnis unter der Einwirkung dieser schmachvollen Behandlung die Pulsader geöffnet und ist an dieser Verletzung gestorben. Mit welcher Gefühlsroheit die Franzosen ihrem Haß die Zügel schießen lassen, zeigt folgender Kall. ^ Das schwere, krankte frühere Mitglied der Ersten elsaß lothringischen Kammer, Stadttor Weiß­mann, wurde an jenem Tage aus dem Gefängnis «btransportiert, an dem seine 25jährige verheiratete Tochter nachmittags zu Grabe getragen wurde. Auch Altloihringer, die unter der deutschen Herrschaft zu dieser hielten, ereilt der Ausweisungsbefehl. So wurde Bürgermeister Dr. Foret, der bis zum Ein­zug der Franzosen Bürgern,erster von Metz war, dieser Tage nach Deutschland «uSgewiesen. Der Goldwarenhändler Delailre, der sich um die deutsche Goldankuufsstrlle «ährend des Krieges bemüht hatte, wurde nach Frankreich ausgewiescn, wo er »ntrr Polizeiaufsicht gestellt wurde. Die katholischen Kirchen, in denen schon früher die französisch ein­heimische Bevölkerung eiste Bevorzugung gegenüber den deutschen Gläubigen erfuhr, find nun völlige Hochburgen chauvinistischen Haffes. Dem deutschen Kirchenchor von St. Martin wurde die weitere

Ausübung seiner kirchlichen Funktionen »erboten. Den deutschen Katholiken ist es seit Wochen nicht mehr möglich, die Gotteshäuser zu besuchen.

Aeußerungrn maßgebender Personen lassen darauf schlirß n, daß diese Deutschenhetze, dir vom 1. Februar in verstärktem Maße eingesetzt hat, darauf hinzielt, Lothringen bis zum 1. März »on allenBoches* zu befreien.

(DaS ist dieGerechtigkeit*, für welche die Entente angeblich kämpfte. Wie nach solcher Ver­hetzung, nach solchen Ausflüssen nationalen Hasses ein Völkerbund zustande tommen soll, ist schwer begreiflich. Schriftl'g.)

DeutiehlanS.

München, 12. Febr. Wie dieMünchener Neuesten Nachrichten* melden, wurde der Sparta­kistenführer Dr Lernen auf Veranlassung des Staats­anwaltes wieder auf freien Fuß gesetzt.

Weimar. 12. Febr. Dr. David wird, wie derVorwärts* mitteilt, infolge seines Eintritts in die Regierung aus dem Präsidium der National­versammlung ausscheiden. Für ihn tritt der So­zialdemokrat Heinrich Schulz als Vizepräsident in das Präsidium ein. In der Donnerstags-Sitzung wird lediglich Ministerpräsident Scheidemann seine große Rede halten; die politische Debatte beginnt erst am Freitag und wird 45 Tage beanspruchen, also noch in die nächste Woche hinüberreichen.

Berlin, 12. Febr. Der preußische Finanzmi­nister Südekum erklärt die Finanzlage des Reichs als sehr gespannt, doch nicht beunruhigend.

Berlin, 12. Febr. Die Haltung und Disziplin der britischen und belgischen Truppen in den besetz­ten Gebieten wird von Tag zu Tag schlechter, wählend die der Amerikaner und Franzosen gleich geblieben ist. Die britischen Soldaten in Köln sollen beschlossen haben, ihren Vorgesetzten ein Ultimatum zu stellen, hinsichtlich ihrer Entlassung. Die eng­lischen Truppen haben in letzter Zeit angefangen, Ausrüstungsstücke an die Bevölkerung zu verkaufen, ganz ähnlich die Belgier. Die Franzosen mußten Aachen besetzen, weil die belgische Regierung die Bevölkerung vor der Plünderung und Gewa'ttaten der eigenen Truppen nicht mehr zu schützen ver­mochte. Man rechnet in Belgien mit einer über kurz oder lang ausbrechenden Revolution.

Berlin, 12. Febr. Bon zuständiger Seite er­fährt dieDeutsche Allg. Ztg.*, daß die englische R grerung neuerdings die Genehmigung zur allge­meinen Heimbesöiderung der deutschen und anderen feindlichen Zwilinlernierten, die abzureisen wünschen, erteilt hat. Die Heimschaffung soll so schnell er­folgen, äls der verfügbare Schiffsraum es gestattet.

Berlin, 12. Febr. DerBoss. Ztg.* zufolge hat die deutsche Waffenstillstandskommission die be- absi^tigte Reise nach Trier zu den Waffenstillstands- Verhandlungen verschieben müssen, weil die Entente- Vertreter mitgeteilt haben, daß man den Beginn der Verhandlungen noch nicht festsetzen könne. Die deutsche Woffenstillstandskoinmission würde 40 Stun­den vorher verständigt werden.

Berlin, 11. Febr. DieErfüllung des Waffenstill­stands-Abkommens ist von den Vertretern der alliierten Negierung ausdrücklich abhängig gemacht worden von der Annahme und der Ausführung der Beding­ungen, die sie uns betreffs der Abgabe der Handels­schiffe auferlegt haben und noch auferlegen wollen. Daraus ergibt sich, daß selbst bei Annahme der Bedingungen eine Sicherheit für den regelmäßigen !vEmgang der von uns verlangten Lebensmiitelliefe- rungen nicht besteht. Inzwischen ist der Bericht über die Verhandlungen der ebenfalls in Spaa tagenden Unlerkommission für die Erledigung des Schiffahrtsabkommens eingelaufen. Au» ihm ergibt sich, daß die Entente ihre Bedingungen noch weiter verschärft, so daß sich bis jetzt kein? Einigung hat erzielen lassen. Die mündlichen Verhandlungen sind noch nicht abgebrochen worden. Unter diesen Um­ständen bleiben die Aussichten für unsere Lebens-

mittelversvrgung, wie bereits gestern festgestellt, nach wie vor recht unsicher. Deutsche Waffenstillstands» kommission.

Hamburg, II. Febr. Aus dem Hamburg » Hafen laufen morgen Sund aus den übrigen Noch» seehäfrn 6 Dampfer aus, um LebenSmitteltranspvrte aus England bezw. Amerika zu übernehmen. Fünf deutsche Dampfer, die mit französischen Kriegs­gefangenen nach Cherbourg ausgelaufen waren, sind entgegen der Verabredung nicht zürückgekrhrt. Auf die deutsche Nachfrage erklärte der französische Vor­sitzende, der alliierte Schiffsrat in Paris werde dem­nächst über die weitere Verwendung dieser fünf Dampfer befinden.

^ Kuxhaven, 12. Febr. Gestern wurde ei« provisorischer Soldatenrat gewählt. Die Verhand­lungen mit der Division Gerstenderg blieben ergeb­nislos. Gestern früh ist eine Deputation ins Bre­mer Hauptquartier abgefahren. Don dem Ergebnis hängt der wertere Vormarsch der Division ab.

Braunschweig, 12. Febr. Die braunschwei­gische Landesversymmlung sprach sich gegen einen norddeutschen Freistaat und für einen Freistaat Niedersachsen mit Einschluß Hannovers aus. Da» gegen hat derKongreß zur Gründung einer nord­deutschen Republik" die Grundlagen dieser festgelegt. Eine Zentralstelle in Hagen soll die gemeinsame» Fragen erledigen und eine Volkswehr errichten.

Nakel, 11. Febr. Den Schutz der Stadt Nakel, die unter schwerem Ariilleiiefeuer liegt, hat das Frciwilligenkorps Brüffow übernommen, welches am 5. F.bruar Berlin verlassen hat. Das KorpS sichert augenblicklich die Stadt und die umliegende» Ortschaften und steht in engster Fühlung mit dem Feinde, welcher über gut ausgebildete, wohldiszipli- nierte Jnfanterietruppen verfügt. Die Einschläge der polnischen Artillerie erfolgen hauptsächlich am Bahnhof und. auf dem Marktplatz. Die Artillerie des F.-K. erwidert ununterbrochen das Feuer. Augenblicklich muß man mit einem kräftigen Vor­stoß der Polen rechnen. Die Ostbahnlinie ist auf das Schwerste bedroht, wenn es den Polen gelingt, Nakel einzunehmen. Das Verhalten der PLlen selbst Verwundeten gegenüber ist von viehischer Roh­heit. In einem Gefecht bei Rvsko, welcdes de« F.-K. B. über 100 Verwundere kostete, haben die Polen selbst Krankenträger und Verwundete in be­stialischer Weise niedergemacht.

Der provisorische Reichspräsident Ebert

erklärte »ach vollzogener Wahl «. a.: Mit ale» meine« kriiilen und mit voller Hingabe werhe ich mich demüheu, mein Amt geiech' und unparteiisch zu er itllen, niemand zu Lie e und niemand zu Leid«. Ich gelobe, daß ich hie Beliafsunä »er deutschen Republik getreulich achten und stützen «erde Ich will und «erde a!S Beauftrag er des ganzen deutschen Volkes handeln, nicht als Bvrman» einer einzelnen Partei. (L»t harter Beifall.) Ich bekenne aber auch, daß ich ein Sohn des Arbeiierstandes bin, ausgewachsen in der Gedankenwelt hei LazialiSmus, und daß ich weder meine Herkunft noch meine Ueberzeugung jcmali zu verleugnen gesvnnen bin Dmch meine Wahl hab>n Sie die gewaltige Bedeutung der Aideit-rklafle iür die Ausgaben der Zukunft Deutsch »«.di anerkannt. Jetzt hat das deutsche Volk das Vorrecht der Gebart auf de« Gebiete de, Politik r stlas beieitigt «»d aus sozialem Ge­biete vollzieh! sich dieselbe Wandlung. Auch hier »erde» wir bestrebt sein müssen, allen im Radmen des Mensche«. mögliLen den gleichen Ausgangspunkt zu geben und Hai gleiche Gepäck aufzuladen. D e Freiheit kann sich nur i» sei'er staatlicher Ordnung gestalten. Lie zu schützen « h wieder herzusb llen, wo sie immer angei«»et «erden sollte, das ist das erste Gebot derer, die tie Freiheit liebe». Je»e Gewaltherrschast, »on wem sich au» tomme, werden «ir bekämpfen dis zum Aeußersten. (Lebhaittr Beifall.) Rur auf das freie Gelbstdesiimmungirecht wollen wir unsere» Staat gründen, nach innen und außen. Wir können aber »m des Rechtes willen nicht dulde», daß man unsere Brüder der Freiheit beraubt. Die Freiheit aller Deutsche» zu schütze» mit dem äußersten Ausg bot von Kraft und Hina«i-e, dessen ich fähig wn, das ist der Schwur, den rch" m dieser Stunde in die HS, de der Nationalversammlung lege. Gin so hartes Gesch ck «vser Volk auck detloffen dar, an seinen lebendigen K> litten zweifeln «ir nicht. Alle diese Forderungen stellen an mich schwersten Ausgaben und Pflichte». Mein Bestes will ich da'ür einietzen, ihnen zu genügen. Gleichzeitig aber wolle» »ir unermüdlich arbeite» fllr d«S Glück und Wohlergehen des freie» deutsche» Hvlke». Und