Männern angehalten, denen die Burschen verdächtig erschienen waren. Es kam zu einer Messerstecherei, hei der die Diebe Anen der beiden Männer ver­wundeten. Darauf ließen sie die Kalbin zurück und «griffen die Flucht. In Wilferdingen wurde dem Landwirt Franz Zachman ein Pferd im Werte von SOOO M. aus dem Stalle gestohlen.

Offenburg, 7. Febr. Die aus Straßburg und dem Elsaß hier angekommenen Flüchtlinge er­zählen, daß zwar in Strasburg Lebensmittel in Fülle »mhanden sind, daß sie jedoch bei den derart gestei­gerten Preisen der Mehrheit der Bevölkerung un­zugänglich bleiben. Die Wohnungen in Straßburg sind vielfach auf die Hälfte des früheren Weites herabgcsunken. Mit Abscheu hört man von den viel­fach, namentlich von afrikanischen Truppen, verübten Ausschreitungen auf sittlichem Gebiet.

Kehl, 7. Febr. lieber den Einmarsch des französischen Generals Hirschauer mit den Bcsatzungs- truppen wird nachträglich noch berichtet, daß wegen geringfügiger Aeußerungen gegen die Franzosen schon verschiedene Verhaftungen erfolgt sind. Ein Fräulein « Kehl, das bei einer Radfahrtour mit einem französischen Kraftwagen zusammengestoßen war und dafür dem Franzosen ein Schimpfwort zugerufen halte, wurde sofort verhaftet und erhielt 2 Monate Gefängnis. Die Lehrerin von Auenheim, die erklärt hatte, sie laste dieFranzosenbande" nicht in ihre Schule, bekam 3 Monate Gefängnis. Ferner wurden vier Frauen wegen Aeußerungen gegen die Franzosen ms Gefängnis abgeführt.

Mannheim, 7. Febr. Die französische Kon­trolle im Mannheimer Hasengcbiet, eine Abteilung von 35 Franzosen, ist hier eingetroffen. Die Tätig­keit der Abteilung bezieht sich auf die Kontrolle des -mschlagverkehrs, die vorschriftsmäßige Behandlung der Manifeste, sowie auf die Ueberwackung der Vor­schriften der Entente über den Rheinschiffahrtsverkehr.

Vermischtes.

Neustadt, 7. Febr. Die Hochzeitsnacht mußte ein junges Ehepaar mit der ganzen Hochzeitsgesell­schaft auf dem französischen Wachtlokal verbringen, da sie auf dem Heimweg nach festgesetzter Polizei­stunde einer französischen Militärpatrouille in die Hände liefen und festgenommen wurden. Außerdem wild noch jeder Teilnehmer ein Andenken an diese Nacht in Gestalt eines Strafzettels erhalten.

Eine vernünftige Forderung eines Arbeiterrals. Der Münchner Arbeiterrat stellte «n die Behörde die Forderung, daß alle öffentlichen Tanzunterhaltungen verboten werden sollen. Es sollen nur noch Tanzunterhaltungen von Vereinen und Korporationen gestaltet sein, die schon vor dem Krieg derartige Veranstaltungen boten. Nach Schluß der Polizeistunde ist das Tanzen allgemein zu unter­sagen; eine Verlängerung darf nicht bewilligt wer­den. Diese Forderung wendet sich auch gegen die Gewinnsucht verschiedener Inhaber von Tanzlokalen.

Was isch gegawärtig selta! A sauberer Geldschei a Erdöl en d'Lamp nei a Herr »hne Rucksack a Frau ohne Eßpack ozuckerler Wei a Oile am Brei a Mensch mit äll

Zäh daß z'frieda i be a Soldat, der et raucht a Offizier, der no schlaucht a Schuh« ohne Fleck a Soif für a Dreck a ogstroster Müller a Dichter wie Schiller a Tag ohne Diebstahl a Sonntig ohne Wahlqual a guater Schluck Bier a Reh em Revier a Wies ohne Maus a Ruß ohne Laus a ogflickter Rock und Woll zu de Sock em Stall a fetts Schwei a Ort ohne Verei a Handel zum Höchstpreis und wer nix vom Hamster woiß a Goldstück em Sack a Schinke em Lack a Freud a der Steuer a Deng, des et teuer a Perso, dia gern stirbt a Partei, die et wirbt a Frau, die net schwatzt a Hos, die net platzt a Kriegsstoff ohne Bschiß a Hemed ohne Riß em Landtag koi Streit so a Zeit, wie dui Zeit! Keppler-Schöna'ch i. d. Tüb. Ehr.

HanSel unS Verkehr.

Schweinemarkt in Vaihingen-Enz am 8. Febr. Zugesührt waren 50 Milchschweine, das Paar zu 200340 M.; verkauft wurden 40 Stück. Zufuhr schwach, Handel lebhaft.

^tttAte Raehrictzlen u. Lrttcmsmml,

Oberndorf. 9. Febr. Ein deutscher Heeres­lieferant in Brüssel halte beim Rückzug Eigentums­werts (Maschinen, Kleider, Oele etc.) in hohem Be­trag mit einem Heerestransport hierher gerettet. Die Sachen wurden in einem leeren Raum der Waffenfabrik unter Verschluß hinterstellt. Als man kürzlich danach sah, stellte sich heraus, daß ein großer Teil davon im Werte von mindestens 24 OoO Mk. gestohlen war. Das Rätelhafte an dem Diebstahl ist, daß sämtliche Türverschlüsse und Fenster un­verletzt waren, ferner daß es sich bei den gestohlenen Gegenständen teilweise um sehr schwere und umfang­reiche Sachen handelt. Anhaltspunkte zur Ermitt­lung der Diebe liegen noch nicht vor.

Weimar, 9. Febr. In der Nationalversamm­lung sind 7 Ausschüsse gebildet worden: 1. Der Haushaltausschuß mit 28 Mitgliedern, 2. der Wahl­prüfungsausschuß mit 14 Mitgliedern, 3. der Ge- schästsordnungsausschuß mit 2! Mitgliedern, 4. der Wirtschaftsausschuß mir 28 Mitgliedern, 5. der so­ziale Ausschuß mit 28 Mitgliedern, 6. der Nech- nungsausschnß mit 14 Mitgliedern, 7. der Petitions- ausschuß mit 28 Mitgliedern.

Weimar, 9. Febr. Wie aus parlamentari­schen Kreisen verlautet, soll die neue Kreditvorlage noch im Laufe dieser Woche verabschiedet werden. Unmittelbar nach Erledigung des provisorischen Verfassungsgesetzes wird der Volksbeauftragte Scheide­mann den Rechenschaftsbericht der Regierung vor­tragen und in diesem Zusammenhang auf die ak­tuellen Fragen der auswärtigen Politik eingehen. Nach einer Meldung der Weimarischen Landeszeitung Deutschland handelt es sich bei der 25 Milliarden- Vorlag» nicht restlos um eine Neuforderung, viel­mehr sind 15 Milliarden bereits vom alten Reichs­tag erledigt worden, wovon ein erheblicher Teil allerdings bereits zur Verausgabung gelangt ist. Zu den 25 Milliarden kommen noch 300 Millionen

hinzu, die. zur Deckung des laufenden Bauunkostcn- fonds bestimmt sind.

Weimar, 9. Februnr. Aus parlamentarische» Kreisen erfahren wir, daß die Verhandlungen der Parteien über eine Mchrheitsbildung nocy nicht z« Ende geführt sind. Ein gemeinsames Aktionspro­gramm ist noch nicht aufgestellt worden, doch gilt eine Mehrheitsbildung aus Mehrheitssozialisten, De­mokraten und Zentrum als absolut sicher.

Weimar, 8. Febr. Wie glaubhaft verlautet, hat die Sozialisierungs-Kommission ihr Mandat der Regierung zur Verfügung gestellt.

Essen, 9. Febr. Die Engländer richten in de« von ihnen besetzten rheinischen Gebiet Zioilverwal- tung ein.

Berlin, 9. Febr. Außer einer festen Zuwen­dung sollen dem Präsidenten mehrere Hundertausend Mark zu Repräsentationszwecken gewährt werden, doch werde die Gesamtsumme eine Million nicht erreichen.

Berlin, 9. Febr. Zur Bekämpfung der Polen­gefahr beschlossen, wie aus Thorn berichtet wird, die Stadtverordneten in Bromberg für die Truppen, ! welche die Polengefahr erfolgreich bekämpfen, eine - Treue-Prämie von 300000 Mk. auszuwerfen.

Berlin, 9. Februar. Bremerhaven und der Bahnhof von Geestemünde wurden kampflos besetzt.

Berlin, 9 Febr. Der Volksbeauftragte Noske und Kriegsminister Reinhardt h-rben den Antrag der Berliner Konferenz der Korpssoldatenräte auf Bildung eines Reichssoldatenrates abgelehnt.

Berlin, 9. Febr. Unter der Ueberschrist Die Auslieferuna des Kaisers und Herrn vo« Bethmann Hollwegs" bringt di« Kreuzztg. ei» Schreiben Beihmanns, worin er an seine Aeußerung gegen die Deutsche Allg. Zeitung erinnert. Selbst­verständlich, heißt es, nehme ich in Anspruch, daß meine staatsrechtliche Verantwortlichkeit für die poli­tischen Handlungen des Kaisers auch von einem neutralen Staatsgerichtshos zur Grundlage seiner Entscheidung gemacht wird.

Hamburg, 10. Febr. Der englische Torpedo­bootszerstörerTysbe" ist in den hiesigen Hafen ! eingelaufen. Das letzte in Deutschland interniert gewesene englische Handelsschiff, der Dampfer ICosma", ist mit deutscher Mannschaft gestern nach j England abgegangen.

j Bern, 9. Febr. Der Sozialistenkongreß nahm k eine Entschließung für internationale» Arbeiter- > schütz an.

! Budapest, 10.. Febr. Der tschecho-slovakische ? Kommandant in Prioigye (Priwitz) ließ alle Nah­rungsmilt elvorräte beschlagnahmen, als sich die slooakische Einwohnerschaft in der Abstimmung für den Anschluß an Ungarn entschied. Eine Abstim­mung in Wemet-Prona (Deutsch Proben) hatte ein ähnliches Ergebnis.

Paris, 10. Febr. Der erste Kriegsrat trat vorgestern nachmittag zu einer Sitzung zusammen und setzte die Prüfung der Bedingungen für die Erneuerung des Waffenstillstands fort. Die nächste Sitzung wird heute Montag nachmittag statlfinden.

Verfügung des Arbeitsuiinisteriums, betr. Arbeitszeit in den Friseurgeschäften.

In Abweichung von der Verfügung des Arbeitsmini­steriums betr. Kohlenersparnis vom 18. Januar 1919 (Staats­anzeiger Nr. 15 Beilage) verfüge ich als Staatskommissar für Demobilmachung mit alsbaldiger Wirkung:

Der Betrieb der Friseurgeschäfte und die Beschäftigung -eS hierbei verwendeten Personals wird in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends an den Samstagen und an den Tagen vor den Festtagen in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends gestattet. Die Anordnung des Reichsamtes für die wirtschaftliche Demobilmachung über die Regelung der Arbeitszeit gewerblicher Arbeiter vom 23. November 1918 (R.G.Bl. S. 1334), wonach insbesondere die regelmäßige täg­liche Aibeilszeit gewerblicher Arbeiter die Dauer von 8 Stunden nicht überschreiten darf, wird durch vorstehende Verfügung nicht berührt.

Stuttgart, den 4. Februar 1919.

Für den Arbeitsminister:

Schmidt.

Oberamt Neuenbürg.

Bartflechte.

Nach einer Mitteilung des Med.-Koll. ist seit einiger Zeit die Bartflechte in steter Zunahme begriffen.

Die Friseure des Bezirks werden aufgefordert, in ihren Betrieben auf größte Reinlichkeit zu achten und insbesondere der Reinhaltung ihrer Instrumente, Handtücher und Friseur­mäntel stets ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.

De« 6. Februar 1919. O.R.A. Gaiser.

Oberamt Neuenbürg.

Nutz- und Schlachtpferde.

1. Durch Verfügung der Fleischversorgungsstelle für Würt­temberg und Hohenzollern betreffend Nutz- und Zuchtpferde vom 31. Dezember 1918 (Staatsanz. Nr. 6 1919) ist ange­ordnet worden, daß die Ausfuhr von Nutz- und Zuchtpferden nach Orten außerhalb des Wirtschaftsgebiets Würltemberg- Hohenzollern nur mit Genehmigung der Fleischvcrsorgungsstelle zulässig ist. Diese wird nur erteilt, wenn durch Bescheinigung des Ortsvorstehers des Standorts der Pferde, deren Nutz- oder Zuchteigenschaft nachgewiesen ist und der Empfänger der Tiere ein amtliches Zeugnis darüber vorlegt, daß er die Pferde für seinen Gewerbe- bezw. Wütschaftsbetrieb benötigt.

Die Schlachtung von Pferden ist nur gestattet, wenn durch tierärztliches Zeugnis festgestellt ist, daß sie als Nutz- oder Zuchtpferde nicht mehr verwendbar sind. DaS Schlachten von Nutz- und Zuchtpferden ist verboten.

2. Es best ht Anlaß, darauf hinzuweisen, daß die Haus schlachtunz von Pferden nur mit Genehmigung des Kommu- nalverbands vorgenommen werden darf, wobei dem HauSschlächter nicht mehr Fleisch belassen werden kann, als er ohne Gefahr des Verderbs in seinem Haushalt aufbewahren kann.

Die Herren Ortsvorsteher und die Landjägermannschaft werden auf vorstehende Bestimmungen zur Ueberwachung der Einhaltung derselben hingewiesen. Es ist insbesondere darauf zu achten, daß keine unerlaubte Ausfuhr von Pferden stattfindet. Nachdem nunmehr neben dem schon lange bestehenden Ausfuhr­verbot für Schlachlpfeide auch die Ausfuhr von Nutzpferden verboten ist, ist die beliebte Ausrede, daß es sich um Nuh- pferde handle, weggefallen.

Den 7. Februar 1919. Oberamtmann Bullinger.

Oberamtsstadt Neuenbürg. Ab Dienstag, 11. Febr., kommt bei Kaufmann Pfister

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zur Ausgabe. Betriebe erhalten ihre Anweisungen am Dienstag vorm, von 1112 Uhr, Einzel- schwerarbeiter bei der Kartcn- ausgabe am 14. Febr. Diese i Karten gelten dann für 150 A.

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