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Neuenbürg, Mittwoch den 2. Oktober 1918.

76. Jahrgang.

»»«der Mlfschk, §Sr»s

Großes Hauptquartier, 1. Okt. (»TB.) A«Ä.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht o. Bayern:

Nahe an der Küste nahmen wir bei einem er­folgreichen Vorstoß 100 Belgier gefangen. Unsere neue Front in Flandern verläuft im Zuge der in der vorjährigen Flandernschlacht auSgebauten rück­wärtigen Stellung von Celuwe nach Wervik und dann in der LySniederung nach unserer alten Wel­lung bei Armentieres. Der Feind griff gestern nachmitttag zwischen Roselaer und Wervik an; er wurde vor unseren Linien abgewiesen. Neben Bel­giern und Engländern nahmen wir hier gestern auch Franzosen gefangen. Vorstöße des Feindes zwischen Fleurbaix und Teilangriffe gegen die Höhen von FromelleS und AuberS scheiterten.

Beiderseits von Cambrai setzte der Engländer tagsüber seine heftigen Angriffe fort. Am Nach­mittag gelang es einer eingesetzten kanadischen Divi­sion vorübergehend nördlich von Cambrai vorbei auf Ramillis varzustoßen. Unter Führung des Ge­neralleutnants von Fritsch warf dir in den Kämpfen zwischen ArraS und Cambrai besonders bewährte rviirttembergische 26 . Reservedivision den Feind wieder auf Thilloy zurück. Südlich von Cambrai haben wir unsere Stellungen gegen den mehrfachen Ansturm deS Feindes restlos behauptet. HeeresUritppe des Gerreraloberste» vo« Böhn:

Beiderseits von Ehatelet nahm der Feind am Nachmittag seine Angriffe zwischen Vendhuille und Ioncourt wieder auf. Auch südlich von Joncourt und südlich der Somme entwickelten sich am Abend heftige Kämpfe. Angriffe d«8 Feindes wurden überall abgewiesen.

Heeresgruppe desdeutsche«Kr»npri»zen:

Gegen unsere Linien zwischen Aisne und Vesle und südlich Vesle zwischen BreuilJoucheri richtete der Feind heftige Angriffe. Trotz mehrmaligem Ansturm sind seine Angriffe bis auf einen Teiler­folg, der den Feind auf die Höhen nördlich von Breuil führte, gescheitert.

In der Champagne Beschränkte sich der Feind auf Teilangriffe südlich der Suippes; gegen Saint Marie-ä-Pu, nördlich *on Sommepy und gegen unsere Linien, die wir in der Nacht nördlich von Aureumervaux gezogen haben; sie wurden abge- «iesen. Bei Marie-ä-Pu nahmen wir hiebei zwei französische Kompagnien gefangen.

Mit starken Kräften griff der Amerikaner östlich der Argonnen an. Brennpunkte des Kampfes wa­ren wiederum Apremont und der Wald von Mont- rebeau. Wir schlugen den Feind überall zurück, str erlitt auch gestern wieder Besonders schwere Verluste.

Heeresgruppe -er Generals Art. v. Gallwitz:

Auf dem westl. Maasuser blieb die GesechtS- tütigkeit auf Störungsfeuer beschränkt.

Infanterie- Pioniere und Artillerie haben an der Vernichtung zahlreicher feindlicher Panzerwagen glei­chen Anteil. In den letzte« Kämpfen taten sich hie­bei besonders hervor die Leutnants Suhling und Burmeister vom Res.-Jnf.-Reg. 90, die Vizefeld­webel Jolkmann vom Gardereserve - Schützenbatl. Md Rauguth vom Reserve Inf. Regt. 27, die. Leut­nants Raibel vom Feldartl. Regt. 40, Schrepler vom Feldartillerie-Regiment 74, Ribbelt vom Feld­artillerie - Regiment 180, Mayer und Breuer vom Neserve-Feldartl.-Regiment 241, DerninghauS vom Neserve - Feldartl. - Regiment 68 und Unteroffizier ^ Thiele vom Feldartl. -Regt. 40. ^

Das erste Geuerilquartiermeister L«de«d»rff.

ie Zukunft des Landes istDeine Zukunft. Geht das Land in Trümmer,reißt es Dich mit. Zeichne Kriegs- anleihe - Du tust es fürDich.

Der deutsche Abendbericht.

Berlins. Oktbr., abends. lWTB. Amtlich.) Heftige Angriffe des Feindes in Flandern, bei­derseits von Cambrai und in der Champagne wurden abgewiesen.

RunSschau.

Berlin, 1. Oktober. Als Nachfolger HertlingS kommt in erster Linie Herr v. Payer in Frage. Das Zentrum dürfte für dir Besetzung einzelner Posten den Freiherrn v. Nechenberg und Erzberger Vorschlägen, die Fortschrittliche Volkspartei Fischbeck ! (Handelsministerium) und Dr. Pachnike. Als stell- ! vertretender Reichskanzler dürfte Ebert (Goz.) in Betracht kommen und Legien (Soz.), der Vorsitzende

- der Generalkommission der freien Gewerkschaften, j-jür den Staatssekretstr eines sozialpolitischen Reichs- l amts. Auch der Name Scheidemann *wird genannt, > ebenso der ualionalliberule Freiherr v, Nichthoseu. ! Für den Posten des Staatssekretär'des Aeußern ! soll Graf Brockdorff in Betracht kommen. Sollte f Payer hen Kanzlerposten ablehnen, so käme Dr.

- Sols in Frage.

- Berlin, 1. Okt. Es ist noch immer nicht z möglich, ein klares Bild über die Vorgänge in

Bulgarien zu gewinnen. Es hat nach den heute abend hier vorliegenden Meldungen den Anschein, als ob der Rückzug weiter vor sich gegangen sei. Auch finden Kämpfe südlich von Sofia statt, aber es ist Noch nicht bekannt, mit wem. Sonach ist auch ein nur einigermaßen abgeschlossenes Urteil über die Lage zurzeit nicht möglich.

Wien, 1. Oktober. Die Blätter erfahren aus unterrichteten Kreisen, daß die Lage in Sofia wohl nach wie vor noch nicht sicher ist. Doch verlautet, daß stch dort ein starker Widerstand gegen Malinow immer mehr geltend mache, und «m die Person des früheren Ministerpräsidenten Radoslawow scharen sich alle besseren bulgarischen Politiker. Sie sind entschlossen, in der Sobranje den Kampf gegen das übereilte Vorgehen Malinows auszunehmen. Be­zeichnend ist, daß die Opposition gegen einen Frie­den u« jeden Preis erstarkt. Malinow hat mit seinem Vorgehen eine vollständige Ueberrumpelung der öffentlichen Meinung erreicht.

Konstantinopel, 29. Septbr. Die Agence Telegraphique Milli meldet: Alle Blätter beschäf­tigen sich mit den Ereignissen in Bulgarien und erklären, daß, obwohl die Situation ernst sei, die Streitkräfte der Verbündeten die Lage binnen kurzem wiederherstellen werden. Die Verbündeten hätten noch viel kritischere Augenblicke durchgemacht und wenn sie Hand in Hand gingen und ihre Festigkeit bewahrten, würden sie jede Gefahr beschwören.

Amsterdam, 1. Oktober. (W. T. B.) Wie daS Reutersche Bureau erfährt, ist der Waffenstill­stand zwischen Bulgarien und der Entente abge­schlossen worden.

Amsterdam, 30. Sept. (WTB.) Allgemein Handelsblad meldet aus London: In der Antwart der Alliierten auf d«S bulgarische Angebot wurde mitgeteilt, daß die Feindseligkeiten erst dann einge­stellt »erden können, wenn Bulgarien mit Deutsch­land, Oesterreich-Ungarn und der Türkei bricht. Die Forderungen, die a« Bulgarien gestellt werden

sollen, werden wahrscheinlich folgende Punkte ent­halten: 1.) Entwaffnung und Demobilisierung der bulgarischen Armee. 2.) Uebergabe der Eisenbahnen. 3.) Räumung des ganzen, seit Bulgariens Eintritt in den Krieg besetzten Gebietes. 4.) Freier Zugang der Entente zu den Wegen, die nach der Türkei, nach Oesterreich-Ungarn und nach Rumänien führen. Daily News bemerkte dazu, daß diese Be­dingungen nur das Mindestmaß dessen seien, was die Alliierten zugestehen können. Die Annahme der Bedingungen durch Bulgarien würde bedeuten, daß seine Grenzen dieselben bleiben, wie vor dem Kriege, daß seine kriegsmüden Truppen wieder in ihr Heim zurückkehren können und daß die Entente­heere den Schutz deS bulgarischen Gebietes über­nehmen. Kein Volk, das sich in der Lage Bul­gariens befinde, hätte hoffen dürfen, mit einer so leichten Strafe davonzukomme«.

Wür ttemb erg.

Stuttgart, 1. Oktober. (Heldentod.) Major Karl v. Neubronner, Kommandeur des Dragoner- Regiments König, der erst vor kurzem an die Spitze dieses Regiments getreten war, ist in den schweren Kämpfen den Tod fürs Vaterland gestorben. Er ist seinem erst vor einigen Wochen verschiedenen Vater, dem Kammerherrn von Neubroaner auf Schloß Lichtenegg im Tode nachgefolgt.

Stuttgart. L0. Sept. Am 23. Sept. wurde am Hellen Nachmittag in die Wohnung eines Metzger­meisters in der Brenncrftraß» eingebrochen. Dem Täter fielen über 1000 M. Bargeld, Schmucksachen und Wertpapiere im Wert von über 100000 Mk. in die Hände' Die Kriminalpolizei hat den Ein­brecher in der Person des 19 Jahre alten Aus­läufers Adolf Sachse von Ebingen ermittelt. Der größte Teil der Wertpapiere wurde aus einem Lager­platz beim Pragfriedhof wieder vorgefunden. Sachse konnte in Ulm festgenommen werden.

Stuttgart, 1. Oktober. In der Nacht vom 24./25. Juni ds. I. hörte der Landjäger aus der Straße von Weilimdorf nach Ditzingen lebhaftes Pferdegetrappel. Bei näherer Nachforschung ergab sich, daß der Gelegenheitsarbeiter Richard Götz von Obergriesheim, OA. Neckarsulm, der Kutscher Heinrich Seeger von Nürtingen und der Milchhändler Paul Weckerle von Zuffenhausen, alle hier wohnhaft und der Pferdehändler Wilhelm Wolfs aus Frankfurt«. M. heimlich Schlacht- und andere Pferde, in einem Fall ins Badische ausführten und im andern auszuführen suchten. Das Schöffengericht verurteilte den Haupt­beteiligten Götz zu 300 Mk. und 10 Tage Gefäng­nis, verbüßt durch die Untersuchungshaft, Weckerle un!> "Wolfs zu je 400 Mk. und den Seeger wegen Beihilfe zu 50 Mk. Geldstrafe. Die Pferde wurden dem Götz wieder zugesprochen, worüber das Zivil­gericht noch entscheiden wird.

Laichingen, 1. Okt. (Die spanische Grippe.) Vierzehn Personen sind innerhalb acht Tagen an der spanischen Grippe in unserer 3200 Einwohner zählenden Gemeinde gestorben und zu aller dieser Not hat man nicht einmal einen Arzt im Ort.

! Sechs Tote liegen noch unbeerdigt zu Hause. Unter den Verstorbenen befindet sich auch ein Feldgrauer, der seit vier Jahren im Krieg war und an die Front zurückkehren sollte.

Maulbronn. In der letzten Woche wurde auf hiesiger Markung das Mäusegiftlegen durch die Seminaristen und Schüler beendet. ES ist nun zu hoffen, daß die zahlreichen schädlichen Nager ver­schwinden, damit die Wintersaat nicht in Gefahr kommt.

Im Jahre 1692 kamen die Franzosen auf ihren Raubzügen zum zweiten Mal auch in den Bezirk Maulbronn. Noch während des Win­ters waren sie über den Rhein gezogen, in die Gegend v-on Heilbronn und brandschatzten Stadt und Umgegend. Zur Deckung seines Landes eilte