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Re«eubürg, Freitag den 26. April 1918
76. Jahrgang.
TkitWMM des Wiilssjchkii Asm sn den.MiMer".
Der deutsche Tagesbericht.
Großes Hauptquartier, 25. April. (WTB.Mmtl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Auf dem Schlachtfeld an der Lys scheiterte ei» starker Gegenangriff der Franzosen gegen die Höhe bei Vieugelhoek unter schweren Verlusten. Oertlicke Kampfe nordwestlich von Be- thune bei Festubert und zu beiden Seiten der Searpe.
Südlich der Somme griffen wir Engländer und Franzose« bei und südlich Billes-Breton- neux an. In hartem Kampfe bahnte sich unsere Infanterie den Weg durch die Maschinengewehrnester des Feindes. Panzerwagen haben sie dabei wirksam unterstützt. Wir nahmen den viel- «mstrittenen Ort Hangard. Auf dem Westufer der Avre trugen wir unsere Linie über die Höhen «ordwestlich von Castell vor. Den ganzen Tag über führte der Feind mit seinen auf dem Kampf- seld bereitgehaktenen und von rückwärts herangeeilten Unterstützungen heftige Gegenangriffe. Sie brachen verlustreich zusammen. Erbitterte Kämpfe dauerten in dem gewonnenen Gelände die Nacht hindurch an
Mehr als 2000 Gefangene blieben in unserer Hand. 4 Geschütze und zahlreiche Maschinengewehre wurden erbeutet.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Nenes.
Der erste Geueralanartiermeister Ludeudorff.
Der deutsche Abendbericht.
Berlin, 25. April, abends. (WTB. Amtlich.) Die Armee des Generals Sixt von Armin steht im Kampf um den Kemmel.
Neue N-Vootserfolge.
Berlin, 25. April. (WTB. Amtlich.) An der Westküste von England wurden von unseren Unterseebooten wiederum 17 000 BRT. vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befanden sich ein tiefbeladener 5000 BRT.-Dampfer und ein ebenfalls tiefbeladener Tankdampfer von 4000 BRT.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
RunSschau.
Die am Dienstag begonnene und am Mittwoö und Donnerstag fortgesetzte Beratung der elf neuer vteuergesetze im Reichstage läßt schon jetz erkennen, daß abgesehen von den sozialdemokratischer Parteien die übrigen Parteien bereit sind, dahir «rtzurvirken, daß in Bezug auf die Bewilligung de »enerr Steuern eine möglichst geschlossene Haltum »es Reichstags erzielt wird. Es wird aber dabe m Reichstag das Bestreben bestehen, daß in Bezw auf die neuen Steuern eine Vermehrung der Be des Besitzes und dadurch ein Ausgleich hin stchtlrch der Entlastung der Verkehrssteuern erziel « r Staatssekretär des Reichsschatzamte-
«ras Roedern betonte in seiner Begründung de «terrervorlagen, daß es sich bei den neuen Steuer! hauptsächlich darum handelte, die Zinsen sür di hohen Kriegsanleihen zu decken And den laufendei -neichshait in Ordnung zu bringen. Er hoffe, das dieses Mal der Reichstag bereit sein werde, ^.^sdmgurigen zu schaffen, daß der deutsche Kredi dast h ^ Richtung in unerschütterlicher Festigkei
Zeebrüggc, 23. April. Am frühen Morgen hatte der Kaiser die ersten Nachrichten von dem im Lauf der Nacht erfolgten Handstreich der Engländer auf die Mole und den Kanal von Zeebrügge erhalten. Sein Entschluß, den Schauplatz des kühn angelegten Angriffs aufzusuchen, war sofort gefaßt. Er traf schon in erster Morgenstunde in Zeebrügge ein, wo der Koinmandant des Marinekorps Admiral von Schroeder ihn erwartete und zunächst eine Darstellung der Kampfhandlung gab. Der Vortrag fand unter reicher Begleitung von Schrapnell- und Maschinengewehrfeuer statt, denn englische Flieger versuchten immer wieder im Schutz des dunstigen Wetters heranzukommen, um die Ergebnisse des Ueberfalls zu erkunden. Nach dem Vortrag begab sich der Kaiser aus die Mole, wo er sich zunächst überzeugte, daß der durch die Sprengung der Eisenbrücke verursachte Schaden seine vorläufige Behebung schon gefunden hatte und daß eine endgültige Ueber- brückung der Lücke in wenigen Tagen erfolgt sein kann. Ebenso überzeugte er sich von dem vollkommen guten Zustand aller unser Anlagen und Einrichtungen auf dem äußeren, dem Angriff als Ziel gesteckten Molenteil. Als der gefangene Hauptmann der englischen Marineinfanterie eben vorgeführt wurde, ließ der Kaiser ihn zu sich kommen, um auch die Darstellung des Kampfes von dieser gegnerischen Seite zu hören. Der Hauptmann gab zu, daß die Vernichtung unsrer Einrichtungen auf der Mole und die Abklemmung unsrer Ü-Boote von den Ausfallstellungen in Zeebrügge und Ostende das Ziel das lang vcn-bereLeten und mit großer Mitteln ausgeführten Unternehmens war. Der Ueberfall wäre bereits viermal angesetzt und eingeleitet gewesen, jedoch jedesmal an der Wachsamkeit unsrer Vorpostenboote gescheitert. Erst in dieser Nacht hätten die dichten Nebel den Raid ermöglicht, leider ohne, daß ihm der erstrebte Erfolg beschieden gewesen wäre.
Berlin, 25. April. Die englische Presse scheint über den jüngsten Angriff der englischen Flotte auf Zeebrügge und Ostende in einen übermäßigen, fast hysterisch anmutenden Jubel ausgebrochen zu sein. Nur ganz nebenbei machen einzelne Blätter auf die großen Verluste aufmerksam, die das Unternehmen gefordert habe. So sagt der Marinemitarbeiter des Daly Chronicle": Man müsse befürchten, daß England viele wertvolle Offiziere und Mannschaften bei dem Unternehmen verloren habe. Auch Daily News sagt: Selbstverständlich müssen die Verluste groß sein. Daily News gibt auch zu, daß das Unternehmen gegen Ostende weniger erfolgreich gewesen zu sein scheint. Dagegen wird von allen Blättern der angebliche Erfolg bei Zeebrügge ins Maßlose übertrieben, und wenn man den Erklärungen der Soldaten glauben dürfte, die Daily Chronicle berichtet, so stünden keine Kanonen und kein Arsenal mehr in Zeebrügge. „Daily Chronicle" behauptet, man könne annehmen, daß der Hafen von Zeebrügge für die nächsten Monate als Unterseebootsbasis unbrauchbar sei. (Die deutsche amtliche Meldung stellt ausdrücklich das Gegenteil fest. Die Schriftl.)
Zürich, 25. April. Der Korrespondent des „Corriere della Sera" meldet aus Paris: Dpern und Arras werden unter allen Umständen gehalten. Diese Verteidigungslinie ist die letzte für das englische Millionenheer auf dem Weg nach Calais und Dünkirchen.
B asel. 25. April. Die schweizerischen Zeitungen kommentieren ausnahmslos die Wiener Meldung, wonach österreichische Truppen in Belgien eintreffen, und messen ihr Bedeutung bei. Der „Zürcher Anzeiger" betont, man habe dies wohl als Antwort auf die Entsendung italienischer Truppen nach dem Westen aufzufassen. Außerdem dürfe man darin aber auch eine sichtbare und bedeutsame Bekundung ! des Bündnisses erblicken. — Die „Züricher Post" meldet: General Foch beabsichtigt, durch Zusammenfassung aller noch verfügbaren Truppenverbände die
deutschen Stellungen in der Gegend von Arras anzugreifen und womöglich zu durchbrechen. Der angekündigte Beginn wird jedoch verzögert durch die Schwierigkeit, die Truppen aus dem Süden ins Artois zu werfen, zumal viel rückwärtige französische Bahnen ständig in deutschem Fernfeuer liege».
Berlin, 25. April. Zu den Gerüchten über angebliche östreichische Truppenoerschiebungen nach der Westfront und umfangreiche Teilnahme österreichischer Truppen an der Offensive erfahren wir von zuständiger Seite, daß diese Gerüchte völlig aus der Luft gegriffen sind und jeglicher Grundlage entbehren.
Basel, 25. April. (GKG.) Die Jmlia meldet, daß der Verlauf der bisherigen Kämpfe im Westen jetzt einen Schluß zulaffe auf die Zahl der beiderseitigen Streitkräste. Man könne die Gesamtzahl der Kämpfer an der Westfront mit mehr als 6 Millionen Mann beziffern. Die Stärke der Artillerie betrage etwa fünfmal so viel, wie sie im Vorjahre betragen habe.
Zürich, 25. April. Schweizer Blätter melden aus Paris: Wie französische Zeitungen aus London melden, sind weitere englische Truppen nach Irland unterwegs, woraus hervorgeht, daß die Unruhe« dortselbst doch einen größeren Umfang anzunehmen scheinen, als offen bekannt wird. Marschall French hat mit seinem gesamten Generalstab mitten in Dublin sein Hauptquartier aufgeschlagen.
Genf, 25. April. Der französische Dampfer „Marco", 4000 Tonnen, wurde am 10. April an der englischen Küste torpediert.
Bern, 25. April. Nach Meldungen aus Rio de Janeiro wird der amerikanische Dampfer „Cyclope" vermißt. Es ist ein im Dienste der amerikanischen Marine stehendes Kohlentransportschiff von 19700 Tonnen.
Württemberg.
Dem 82. Stuttgarter Pferdemarkt a« 22. und 23. April auf dem 'Cannstatter Wasen waren zugeführt etwa 400 Pferde, gegen 200 im Vorjahr. Verkauft wurden etwa 300 Pferde, im Vorjahr 120 Stück. Die Preise bewegten sich im Rahmen von 1500 bis 9000 Mk. für ein Pferd. Umsatz des diesj. Pferdemarkts etwa 1000000 Mk. im Vorjahr 300000 Mk. Der Gesundheitszustand, der auf offenem Markt aufgestellten Tiere war gut. Von der Pferdemarktlotteriekommission wurden Heuer keine Pferde als Gewinne für die Lotterie angekauft.
Eßlingen, 23. April. Die Familie des Fabrikanten Hermann Günther, ist vom Kriege hart betroffen worden. > Sechs Brüder zogen 1914 ins Feld. Schon im Oktober 1914 fiel der erste Sohn als Kriegsfreiwilliger, dann der zweite, der bei einem aktiven Regiment diente und am 30. März 1918 folgte der dritte Sohn als Reserve-Offizier im Westen seinen Brüdern im Heldentode nach. Der vierte wurde durch ein englisches Dum-Dum-Ge- schoß schon im Oktober 1914 zum Invaliden und im August 1916 wurde auch der fünfte Sohn durch einen Lungenschuß schwer verwundet, im Juni 1916 der sechste am Kopf und Fuß ebenfalls schwer verwundet. Dieser steht als einzig übrig Gebliebener als Reserveoffizier jetzt an der Westfront.
Wiirttembergische Artillerie geht infauteristisch zum Angriff vor.
Aus dem Felde wird uns geschrieben: Nordöstlich Montdidier wurde eine badische Division, die während der ganzen Offensive sich hervorragend ausgezeichnet hatte, und deren Truppe es sich nicht nehmen lassen wollte, stets die Spitze des Keils, der gewaltsam zwischen die französischen und englischen Armeen getrieben wurde, zu bilden, frontal und in der linken Flanke von starken englischen Kräften angegriffen, während in der rechten Flanke eine