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Stuttgart, L. Marz. Der Reichskanzler Gras »on Hertling und Generalfeldmarschall von Hindenburg haben das Ehrenpräsidium der National- stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen übernommen.
Ulm, 6. März. Aus Anlaß des Friedensschlusses «ehten vom Münster und von den Häusern die Flaggen als ein äußeres Zeichen des Dankes an Heeresleitung und Truppen. Um 9 Uhr fand Dankgottesdienst im Münster statt.
Reutlingen. Die frohe Botschaft vom Friedensschluß mit Graßrußland löste allseits eine gehobene, freudig zuversichtliche Stimmung aus. Die Häuser schmückten sich mit bunten Fahnen, und ,m Montag vormittag zog die gesamte Jugend der Stadt aus allen Schulanstalten zur Marienkirche, «o Stadtpfarrer Vöhringer mit Hinweis auf - Psalm 46 einen erhebenden Dankgottesdienst abhielt.
* Den Kindern wird diese eindrucksvolle Stunde unvergeßlich bleiben. Der Rest des Tages war unter- ' richtssrei.
^ Rottweil, 5. März. Im hiesigen Bezirkskrankenhaus verstarb kürzlich ein Italiener, der 1680 Mark in Goldmünzen auf dem Leibe trug. Gr hatte das Gold in einer Anzahl kleiner Päckchen a» verschiedenen Stellen um den Leib gebunden. Das Gold wurde von der Bezirkskrankenhausver- «altung der Reichsbank zugeführt.
Echrozberg, 6. März. Unter der Besatzung -es S. M. Hilfskreuzer „Wolf" befand sich auch ein Echrozberger, der Obermatrose Schwab, von j»em die Angehörigen seit 15 Monaten ohne jedes Lebenszeichen waren. Nun ist die Nachricht eingelaufen, daß Schwab gesund an Bord des Hilfskreuzers in einem deutschen Hafen eingetroffen ist. Leider ist dem Helden nicht mehr vergönnt, seine betagte Mutter wieder zu sehen, die der Tod inzwischen abberufen hat.
Aus Stadt. Bezirk rmS Umgebung.
Höfen a. Enz. Musketier Albert Bott, Sohn der Marie Schäfer Wwe. wurde für Tapferkeit und Treue mit der Silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Schon vor längerer Zeit erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klaffe.
Pforzheim, 5. März. Nach dem Vorbild anderer Städte fanden auch hier zwei „Windeltage" statt, um dem Mangel an Säuglingswäsche abzuhelfen. So bitter dieser Mangel unzweifelhaft namentlich in ärmeren Kreisen empfunden wird, so groß ist der Besitz an Wäschestücken noch im allgemeinen, wie das durchweg günstige Ergebnis der Sammlung beweist. Fast überall konnten die
jugendlichen Sammlerinnen mehr oder weniger noch brauchbare Stücke in größerer oder kleinerer Zahl entgegennehmen, die nun bom Freiwilligen Frauendienst zweckmäßig verarbeitet werden sollen. Der Opfersinn und das soziale Verständnis der Pforz- heimer Bevölkerung haben sich aufs neue bewährt. Bei der Sammlung betätigten sich über 300 Schüler und Schülerinnen der Oberreal- und Volksschule.
vermischtes.
Blieskistel, 2. März. Ein guter Fang gelang der Gendarmerie Gersheim bei der Lebensmittelkontrolle an der pfälzisch-lothringischen Grenze. Auf der Landstraße wurde ein Militär-Sanitätswagen angehalten, der für etwa 1000 Mk. Lebensund Genußmittel enthielt, darunter für rund 600 Mk. Butter, Eier, Rckuchfleisch, Zwetschgenwasser, Obst, Geflügel, 10 Ztn. Kartoffel usw. Die Ladung war im nahen Herbitzheim unter erheblicher Ueberschreit- ung der Höchstpreise aufgekauft worden und für Saargemünd bestimmt.^ Der Wagen wurde von einem Zivilisten begleitet, der die Flucht zu ergreifen suchte, aber festgenommen werden konnte. Die gesamte Ladung verfiel der Beschlagnahme, außerdem erfolgte Anzeigeerstattung.
Lederschwindeleien. Wie Münchener Blätter berichten, schwindelten neulich in Winnenden zwei Männer in bayrischer Uniform im angeblichen Auftrag der Lederkontrollestelle, Abteilung Bayern in München, 96 Kalbfelle im Wert von 2200 Mark heraus. Die Betrüger sprechen oberbayrische Mundart. Der eine, der sich Geßler nannte, trug die Uniform eines Offizierstellvertreters 'mit dem Eisernen Kreuz 1. Klaffe, der andere die Uniform eines Sergeanten.
LctAlL Nachrichten u. Telegramme«
Berlin, 7. März. Der Abschluß des Vorfriedens mit Rumänien bestärkt, wie die „Germania" schreibt, im deutschen Volk die begründete Hoffnung, daß sein Friedenswille sich nach Osten in absehbarer Zeit vollkommen durchsetzen wird. Wenn der Ostfrieden nicht in jedem seiner Teile genau dem Bilde gleicht, das die Theorie entworfen hatte, so liegt der Fehler nicht auf der Seite des Vierbunds, sondern da, wo die Bolschewisten ihre Parteiinteressen erheblich über das Friedensinteresse stellten. Deutschland steuert auf einen dauerhaften Frieden zu. Wo er im Wege der Verständigung sich nicht erreichen läßt, weil bei unseren Gegnern ein genügend guter Wille fehlt, so wird es nicht unsere Schuld sein, wenn wir nach anderen Mitteln greifen. Das ist die große Lehre, die die Westmächte aus dem Frieden im Osten ziehen sollen.
Berlin, 7. Febr. (Priv.-Tel.) Die „Post" schreibt in einem Nachwort zu Brejt-Litowsk: Die Bedingungen, die wir unserem östlichen Nachbar Hellen mußten, waren nicht von Eroberungssucht, sondern ganz allein von der Rücksicht auf die deutsche Landesverteidigung, die militärische und die politische, vorgeschrieben. Von uns ist die im Friedensvertrag enthaltene Erklärung, daß wir in Freundschaft mit Rußland zu leben wünschen, ehrlich gemeint.
Berlin, 7. März. Zwischen den schwedischen Jungsozialisten und der revolutionären Regierung in Helsingfors ist, wie verschiedene Morgenblätter berichten, ein formelles Abkommen getroffen worden, um in Schweden mit finnisch-russische^ Unterstützung im Frühling eine Revolution zu ermöglichen.
Berlin, 7. März. Die in der holländische« Fahrrikme gelegten Minen sind, wie die Tägliche Rundschau schreibt, ein neuer Beweis für die Rücksichtslosigkeit der Engländer gegen die neutralen Staaten. — Der Berl. Lökalcmzeiger meint, die Minen seien in der Hoffnung gelegt, daß dadurch auch vielleicht deutsche Fahrzeuge beschädigt werden könnten. Ob dadurch holländische Schiffe zugrunde gehen, was schert das England?
Berlin, 7. März. Nach einer Meldung des „Berl. Tagebl." aus Genf ist im Hafen von Bordeaux ein Postdampfer der Havre-Linie von den Ankern gerissen und in die See Hinausgetrieben worden, wo er mit einem englischen Schiff zusammenstieß. Der französische Dampfer strandete auf einer Sandbank und ging mit seiner Ladung von 8000 Tonnen Salpeter im Werte von 10 Millionen Francs unter.
London, 6. März. (WTB. Reuter.) Die „Times" erfährt aus Valparaiso: Ein gestern in Talcahuano angekommener Schoner, der von der Insel Paques kam, brachte 58 Offiziere und Matrosen von der Besatzung des deutschen Hilfskreuzers „Seeadler" mit, die vorher auf dem Schoner „For- tuny" waren und bei der Insel Paques Schiffbruch erlitten haben.
Wien, 6. März. Die „Neue Freie Presse" meldet, daß die ukrainische Delegation die Verpflichtung übernommen hat, bis zum 15. April ds. Js. an die Zentralmächte 30000 Waggons Getreide, 2000 Waggons gefrorenes Fleisch und 1000 Waggons gedörrtes Obst zu liefern.
Berlin, 6. März. Wie das „Berl. Tagebl." erfahren haben will, hat sich der Zentralausschuß der nationalliberalen Partei-mit Neunzehntel-Mehrheit für das gleiche Wahlrecht ausgesprochen.
Zürich, 6. März. Der „Corriere della Sera" meldet: Die Gesandten der Alliierten in Jassy erhielten die Befehle ihrer Regierungen, Rumänien bei Abschluß des Friedens zu verlassen.
rtnttlich« Bekanntmachungen und privat-bnzeigen.
Bekanntmachung des Kgl. Württ. Kriegsministeriums.
Rr. 11898 K. 18 W. K. 11. betr. irrtümliche Mitteilungen tatsächlicher Art in der Presse.
Es ist in der letzten Zeit mehrfach vorgekommen, daß »on Korrespondenzbureaus und Tageszeitungen Nachrichten tatsächlicher Art z. B. über die Preise von Heu und Stroh und über die Termine für die Schweineabschlachtung, verbreitet wurden, die irrtümlich waren, aber bei der Bestimmtheit ihrer Angaben den Eindruck machen mußten, als ob sie einer amtlichen Quelle entstammten. Dadurch wurde mehrfach Unsicherheit, Verwirrung und Beunruhigung in den beteiligten Kreisen erregt. Um solche Irreführungen für die Zukunft zu vermeiden, wird den Korrespondenzbureaus und Zeitungen empfohlen, in derartigen Fällen vorher bei den zuständigen Behörden — gegebenenfalls telefonisch — anzufragen.
Stuttgart, den 3. März 1918. v. Marchtaler.
Bekanntmachung
-es stellv. Generalkommandos 1-P. (K W.) Armeekorps.
Es ist eine neue Bekanntmachung betr. Beschlagnahme und Enteignung von Bier, Bierersatzgetränke, Getreide, Malz und Malzkontingent der Bierbrauereien erschienen, welche mit der Veröffentlichung im Staatsanzeiger in Kraft tritt und dadurch gleichzeitig die Bekanntmachung des stellv. Generalkommandos »om 27. 2. 17, Staatsanz. vom 28. 2. 17 Nr. 49, außer Wirkung gesetzt ist.
Der Wortlaut der neuen Bekanntmachung ist im Staats- «nzeiger vom 5. März 1918 veröffentlicht und dort einzusehen.
Stuttgart, den 5. März l918.
WM. Llmdesverein mm Mm Kreuz
BezirliAMm RmenUrg.
Beiträge für Zwecke des Roten Kreuzes wollen eingezahlt Werden auf Postscheckrechnung Nr. 9269 oder Girokonto bei der Ohnamtssparkasse Neuenbürg Nr. 61.
K. Oberamt Neuenbürg.
Freie Schuhmacher-Zmmng.
Nachdem die Satzung einer freien Schuhmacher-Innung für den Oberamtsbezirk Neuenbürg genehmigt worden ist, werden die Unterzeichner der Satzung und diejenigen, die etwa weiter der Innung beitreten wollen, zu einer
am Sonntag, den 1V. Mörz d». 3s.,
nachmittags 2 Uhr
in der Wirtschaft zur Eintracht in Neuenbürg stattfindenden Versammlung berufen, in welcher die Innung konstituiert wird und die erforderlichen Wahlen zu den Jnnungsämtern vorgenommen werden.
Den 6. März 1918. ORA. Gaiser.
Die hiesige -Gemeinde hat etwa 100 Zentner schöne
Kohlrüben
sofort abzugeben.
Birkeufeld, 6. März 1918.
Lebensmittelamt.
Kübler.
Moosbronn.
Eine schwere
K. Oberamt Neuenbürg.
Oelsrüchte.
Bei Beginn eines Kalendervierteljahres sind die noch vorhandenen Oelsrüchte von den Eigentümern nach Art und Menge dem Ortsvorsteher anzuzeigen.
Dieser übergibt eine Uebersicht über die Anzeigen dem Beauftragten des Kriegsausschuffes für Oele und Fette; als Beauftragter für. den Schwarzwaldkreis ist aufgestellt Hr. Hermann Nathan in Heilbronn, Nordbergstr. 22. (Vergl. tz 2 der Min.Verf. vom 11. Dez. 1917, Staatsanz. Nr. 292).
Den 5. März 1918. ORA. Gaiser.
Neuenbürg.
Die Zuschüsse der Stadtgemcmde
zur reichsgef. Familienunterstützung zum Heere Sin« berufener für den Monat März kommen Freitag, den 8. ds. Mts. zur Auszahlung in folgender Reihenfolge:
u. 8 von 8—9 Uhr vorm., K u. l. von 2—3 Uhr nachm.,
O-6 .. 9-10 „ „ M-k „ 3-4 „
tt «. I „ 10-11 „ „ 5—2 „ 4-S „
Den 6 März ISIS. Stadtpflege.
Gtv. Gollmer.
mit dem zweiten Kalb, unter zwei die Wahl, hat zu verkaufen
Friede. Kull, Wagner.
Formulare
zu
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Buchdruckerei des Enztälevs.
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für das Jahr 1918 find wieder zu habe« in der Bnchhaudlnng des SnztSlerS.