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klnzeiger für Las Enztal und Umgebung. Amtsblatt für Sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.
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Neuenbürg, Mittwoch den 6. März M8.
76. Jahrgang.
»»tri „E«Mtt".
Der deutsche Tagesbericht.
»r<ßeS Hauptquartier, 3. März (WTB.) A«tl.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprin- Rupprecht v. Bayern: und
Heeresgruppe des deutsche» Kraupriuz eu:
Lebhafte Erkuuduugstatigleit an »iele» Stellen der Front.
Nördlich von Reims und auf dem östlichen Maasufer «ar die fraujöstsche Artillerie vielfach rege.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg:
Auf den östlichen Maashöhen tagsüber heftiger Feuerkampf. Starke französische Abteilungen brachen am Abend zum Angriff gegen unsere Stellungen östlich von Mouilly vor; sie wurde» « Gegenstöße zurückgeschlagen.
Auch an der lothringischen Front und in den mittleren Vogesen herrschte gestern erhöhte Ge- fechtStatigkeit.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Die Rumänen haben unsere Bedingungen angeirsmMkn, somit tritt der Waffenstillstand mit Rumänien von neuem in Kraft.
von de» anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der erste Generalquartiermeister Lndendorff.
Der deutsche Abendbericht.
Berl in. 5. März., abends. (WTB. Amtlich.) von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Neue A-Bootserfolge.
Berlin, 6. März. (WTB. Amtlich.) Unsere Unterseeboote haben im Sperrgebiet um England neuerdings20 OOO Bruttoregistertonnen Handelsschiffsraum versenkt. Von den vernichteten Schiffen sind 8 besonders wertvolle bewaffnete Dampfer von je 8000 Bruttoregistertonnen in geschicktem Angriff, schärfster feindlicher Gegenwirkung zum Trotz, aus demselben Geleitzug herausgeschossen worden. Einer der Dampfer hatte Munition geladen. Zwei weitere tiefbeladene Dampfer wurden an der Ostküste Englands ebenfalls aus Geleitzügen herausgeschossen.
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
A-
Berlin, 4. März. Die Hilflosigkeit der nordamerikanischen Stahlindustrie gegenüber dem Mangel an Schiffsraum offenbart folgende Meldung des Newyorker „Wallstreet Journal" vom 10. Januar. Die amerikanische Eisen- und Stahlindustrie ist durch Verkehrsschwierigkeiten in die schlimmste Lage geraten. Viele Werke und 23 Hochöfen stehen still. Der Produktionsausfall beläuft sich auf Tausende von Tonnen. Die Ausbeute im Dezember war die geringste seit August 1914. Der Ausfall gegenüber dem letzten Monat beträgt 50°/«. So interessant diese Meldung ist, so besagt sie doch nichts neue?, denn schon am 23. Oktober v. Js. brachte der „Public Ledger" in Philadelphia eine Anfrage, ob tatsächlich Mangel an Stahl für Schiffsbauzwecke m Amerika besiehe. Er stellte fest, daß Stahlwerke wegen Kohlenmangels schließen oder ihren Betrieb emschränken mußten. Die Verkehrsschwierigkeiten haben sich seit der Herausnahme zahlreicher Damp
fer der amerikanischen Binnen- und Küstenflotte zu Gunsten der Fahrt nach Europa naturgemäß erheblich verschärft, sodaß die Aussicht auf Verwirklichung deS gepriesenen amerikanischen Schiffsbauprogramms von Tag zu Tag mehr schwindet.
RunSschau.
Berlin, 5. März. (WTB. Amtlich.) Der Kaiser sandte folgendes Telegramm an den G.F.M. von Hindenburg: Nachdem gestern der Friede mit Rußland unterzeichnet und hiermit der fast 4jährige Krieg an der Ostfront zu einem glorreichen Abschluß gelangt ist, ist es mir ein tiefempfundenes Herzensbedürfnis, Ihnen, mein lieber Feldmarschall und Ihrem treuen Gehilfen, dem Gen. Ludendorff, meinen und des deutschen Volkes heißen Dank erneut auszusprechen. Sie haben durch die Schlacht von Tannenberg, durch die Winterschlacht in den Masuren und durch die Kämpfe bei Lodz den Grund für alle weiteren Erfolge gelegt und die Möglichkeit geschaffen, mittels des Durchbruchs von Gorlize- Tarnow die russische Armee zum weiteren Rückzug zu zwingen und allen ferneren Anstürmen feindlicher Heeresmassen siegreich standzuhalten. Und nun ist der kostbare Siegespreis jahrelangen Ringens in unserer Hand. Unsere baltischen Brüder und Volksgenossen sind vom russischen' Joch befreit und dürfen sich wieder als Deutsche fühlen. Gott war mit uns und wird weiter helfen. Wilhelm I. U.
Berlin, 5. März. Die „Nordd. Allg. Ztg." sagt: Nach den Kriegsjahren wagt sich die Freude über das Ereignis des Friedensschluffes nur zögernd hervor. Was der Frieden von Brest-Litowsk für uns militärisch, politisch, wirtschaftlich und moralisch an Kraftzuwachs und was er für unsere Zuversicht bedeutet, das wird die nächste Zeit wohl auch denen beweisen, die heute noch kleingläubig sind. Militärisch bedeutet der Friedensvertrag für uns das Ende des Zweifrontenkrieges. Die politische Bedeutung liegt darin, daß der Ring unserer Feinde gesprengt ist. Auch der wirtschaftliche Krieg ist für unsere Feinde zerstört. Moralisch aber bedeutet der Vertrag mit Rußland eine gewaltige Steigerung unseres Vertrauens in. unsere Sache und auf unseren Erfolg. Die Zugeständnisse des Siegers geben dem Vertrag seine Kraft gegenüber jeder russischen Regierung, auch wenn die bolschewistische eines Tages einer anderen Platz machen müßte. Ein Rußland, das eiiimal erst die Segnungen des Friedens kennen gelernt hat und aus dem Frieden die Kraft zum Neuaufbau zieht, läßt sich von dem betretenen Wege nicht mehr abbringen.
Frankfurt. 5. März. Die „Frkf. Ztg." meldet aus Bern: Ueber den Friedensvertrag in Brest- Litowsk schreibt der „Bund": Er ist hart. Das ist das Ende des russischen Feldzugs, der mit so großen Versprechungen begonnen und begleitet wurde. Ein erschütterndes Ende! Das große, heilige Rußland, ein Volk von 180 Mill., wurde durch das Wort seines Zaren in den Krieg gestürzt. In seiner großen Mehrheit wußte es nicht, warum und für was es kämpfen sollte. Es ging so weit abwärts, daß die Revolution keinen ernsten Widerstand mehr fand. Die Bolschewik! taten das übrige. Der Vertrag von Brest-Litowsk ist in gleicher Weise das historische Dokument für die Wirkungen des Zarentums und der Maximalisten. Er ist noch nicht raftifiziert, und Havas meldet, daß gegen den schändlichen Vertrag protestiert werde. Die Proteste werden aber einen schweren Stand haben, denn die deutschen Waffen sind in allzu gefährlicher Nähe. Es ist, wie schon der Ton verkündet, ein Gewaltfrieden und kein Verständigungsfrieden. Was aus den Randvölkern werden soll, ist darin nicht gesagt, es wird nun aller Anstrengungen bedürfen, daß sie nach dem Selbstbestimmungsrecht zu unabhängigen Republiken heranwachsen können.
Basel, 5. März. (GKG.) In der Schweiz machte, wie die Blätter berichten, der Friedens
schluß mit Rußland großen Eindruck. Die Schweizer Zeitungen betonen in langen Leitartikeln die Unfähigkeit zur Weiterführung des Krieges auf Seiten der Entente, deren Kriegsziele man für völlig gescheitert hält. Auch mit Serbien erwartet man daS gleiche Vorgehen wie mit Rußland. Aus dieser langsamen Isolierung der Entente erkennt man deren tatsächliche schlimme Lage. Die Meinungen gehen übereinstimmend dahin) daß die bisherigen Kriegsziele für die Entente unhaltbar geworden seien und die Stunde des allgemeinen Friedensschlusses anbrechen müsse. Sollte die Entente dennoch in der bisherigen Weise mit dem Kriege fortfahren, so wäre es sehr wahrscheinlich, daß seitens der Neutralen demnächst ein gemeinsamer Friedensunternommen werde.
Wien, S. März. Zur Aufklärung über die am Samstag und Sonntag aus Bukarest eingetroffenen Nachrichten wird hier bemerkt: Man darf annehmen, daß König Ferdinand von Rumänien es nicht gewagt hat, die ihm vom Grafen Czernin übermittelten Friedensbedingungen allein auf seine Verantwortung zu nehmen. Der König dürste sie vielmehr dem Ministerrat vorgelegt haben. In diesem sitzen aber auch jetzt noch neben vernünftigen Leuten, die Einsicht in die wahre Lage Rumäniens haben, Persönlichkesten, die nach wie vor den Einflüssen der Ententegesandten in Bukarest und ihrer Agenten durchaus zugänglich sind. Diese haben dem König offenbar geraten, die Vorschläge Czernins nicht anzunehmen, und dementsprechend ist die an die Vertreter der Vierbundmächte in Bukarest gelangte Antwort ausgefallen. Sie wurde mit drr Kündigung des Waffenstillstands, also mit der Androhung der Wiedereröffnung der Feindseligkeiten nach dem Ablaufe des ersten Waffenstillstands beantwortet. Unter dem Drucke dieser Kündigung entschloß sich die rumänische Regierung, um einen neuen Waffenstillstand zur Einleitung der Friedensverhandlungen anzusuchen, welche letztere auf Grund der grundsätzlichen Annahme der vom Grafen Czernin dem König gemachten Friedensbedingungen beginnen sollen.
Budapest, 5. März. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird erwartet, daß die Friedens- Verhandlungen in Bukarest im Laufe der nächsten Woche zum Frieden mit Rumänien führen werden. Die für die Spezialfragen eingesetzren Kommissionen sind aus Wien und Budapest nach Bukarest abgereist. Neben der Behandlung der Grenzfragen und der Abrüstung bilden der Warenaustausch und die rumänischen Petroleumquellen den Kernpunkt der Verhandlungen.
Berlin, 5. März. Die Presse der neutralen Länder hat sich, wie die Nordd. Allg. Ztg. schreibt, ein feines Gehör für alle Regungen des Friedensgedankens in den kriegführenden Ländern angeeignet. Eine günstige Gelegenheit, den Maßstab der Friedensmöglichkeit anzulegen, bot sich in den letzten Tagen in den Reden des Grafen Hertling und des englischen Ministers Balfour. Schält man den sachlichen Kern aus allen Betrachtungen der neutralen Presse heraus, so findet sich für die Rede des Grafen Hertling allgemeine Zustimmung wegen des in ihr zum Ausdruck gebrachten ehrlichen Willens zu einer Verständigung, während man der Rede Balfours mit lebhaftem Bedauern gegenübersteht, da sie als Zeichen der Entschlossenheit bewertet wird, den Krieg noch weiter fortzusetzen.
Berlin, 4. März. Die „B. Z." meldet aus Kopenhagen: Der Korrespondent der „Newyork Times" hatte eine Unterredung mit dem Generalissimus der Entente, General Foch, der sich über die augenblickliche Lage wie folgt äußerte: Ein Durchbruch der Deutschen durch die englisch-französische Front sei unmöglich. Aber deshalb dürfen die Amerikaner in ihren Anstrengungen nicht Nachlassen. Der General sagte: „Machen Sie schnell, verlieren Sie keine Minute." Um den Krieg zu gewinnen, müssen die Alliierten ein großes amerikanisches