RunSschau.

Berlin, 28. Febr. Noch niemals ist eine Etatsberatung im deutschen Reichstag, so schreibt dieNordd. Allgem. Ztg.", in so großzügiger par­lamentarischer Form eingeleitet worden, wie dies gestern mit der Rede des Reichskanzlers über die äußere Politik und derjeningen des Vizekanzlers über die innere Politik geschah. Wenn der Reichs­kanzler die Versicherung wiederholte, daß man nicht daran denke, Belgien zu behalten, daß wir aber vor der Gefahr behütet werden müssen, daß dieses Land, mit dem wir nach dem Kriege wieder in Frieden und Freundschaft leben wollen, zum Auf­marschgebiet feindlicher Machenschaften würde, und wenn er die Bereitschaft der deutschen Regierung feststellte, über die Mittel dieses Ziel zu erreichen, mit der in Le Havre befindlichen Regierung zu »erhandeln, so sollte man meinen, daß nach dieser Offenheit und Deutlichkeit die sogenannte belgische Frage in der bisherigen Form und Bedeutung zu existieren aufhören muß. Mit der gleichen Klarheit »nd Entschlossenheit äußerte sich der Kanzler zu der letzten Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Ctaaten. Wenn Graf Hertling sagt, er sei mit dem Präsidenten Wilson der Ansicht, daß ein all­gemeiner Friede auf solchen Grundlagen, wie er sie Satz für Satz billigt, erörtert werden könne, so wird man mit großem Interesse der Wirkung ent­gegensetzen, die diese Erklärung jenseits des Atlan­tischen Ozeans findet. ImBerl. Tagblatt" schreibt der Reichstagsabgeordnete Conrad Hauß- mann: Der Reichskanzler hat es nicht dabei be­wenden lassen, den Druck der Situation wirken zu lassen. Er hat Worte gegen den verbrecherischen Wahnsinn des Eroberungskrieges gefunden. Er hat ftaatsmännisch erkannt, daß an Berlin die Reihe war, das Wort zu ergreifen, daß die Gunst der strategischen Lage gerade jetzt der Reichsleitung die Freiheit gibt, ihre Gesinnung zu betätigen.

Petersburg, 25. Febr. (WTB. Pet. Tel.Ag.) An der Nacht vom 24. Febr. fand eine Vollsitzung des ausführenden Hauptausschusses statt. Nach heftiger Debatte wurden die deutschen Friedens­bedingungen von Brest-Litowsk, die aber durch die letzten Zusätze von Kühlmann ergänzt worden waren, angenommen. 126 Stimmen wurden dafür und 85 dagegen abgegeben. 26 Mitglieder enthielten sich der Stimme und 2'Anarchisten nahmen an der Ab­stimmung nicht teil.

Berlin, 25. Febr. (WTB.) Ueber den Vorstoß der Franzosen am 23. Febr. wird noch gemeldet: Am 23. Febr. feuerte der Franzose im Sundgau von 10.30 Uhr vorm, an aus 52 Batterien, Kaliber dis zu 28 Zentim., und aus schweren Minenwerfern an 30000 Artilleriegeschosse und 450 schwere Flügel­minen gegen unsere vorderen Linien, das Batterie­gelände und die Straße im Abschnitt Niederaspach- Exbrücke-Niederburnhaupt. Um 1 Uhr mittags ließ er aus dem Kreuzwalde gegen Niederaspach Gas ab, das über Norden nach Nordwesten drehte und in das Thanner-Tal zog. Auch mit Granaten suchte er den Abschnitt zu vergasen. Nach siebenstündigem Feuer stürzten drei völlig ausgeruhte, durch Wochen hinter der Front zum Angriff geschulte Bataillone heran. Streckenweise brach der Sturm schon in unserem Feuer nieder. Bei Erbrücke wurde er im Angriff Mann gegen Mann erstickt. In Nieder­aspach drang der Feind ein. Die Besatzung war an Zahl unterlegen, geschwächt, erschüttert, betäubt von zahllosen Detonatioxen. Aber sie zögerte keine Sekunde, wartete keine Reserven, keine Hilfe ab. Sie griff den Feind an und warf ihn hinaus. Die ganze vordere Linie ist fest in unserer Hand. In­fanterie und Artillerie haben sich glänzend geschlagen. Der Feind hat in ihrem Feuer schwer bluten müssen.

Zürich, 26. Febr. Die Schweizer Blätter berichten aus Paris: Die Erregung der Pariser Presse über den befürchteten nahe bevorstehenden deutschen Offensivstoß dauert an. Der Kriegsbe­richterstatter desPetit Parisien" will von hoher militärischer Seite erfahren haben, daß der deutsche Hauptstoß selbstredend von Demonstrationen aus verschiedenen anderen Frontabschnitten begleitet sein würde und daß es sich wahrscheinlich um eine sogen. Ueberraschungs-Offensive handeln werde.

Basel, 25. Febr. DieMorningpost" meldet, daß zur Sicherstellung der Kreditvorschüsse der

Alliierten an Rumänien die rumänischen Guthaben in England, Frankreich und Italien vorübergehend beschlagnahmt wurden. Dadurch würden die Kriegs­vorschüsse an Rumänien in Höhe von fast 9 Milliarden Ley höchstens zu einem Viertel gedeckt. Man müsse über diese Frage mit weittragenden politischen Debatten im Unterhause rrchnen, falls der Friedensschluß der Mittelmächte mit Rumänien Tatsache werde, woran heute kein Mensch i» Eng­land mehr zweifle.

Zürich, 25. Febr. DieNeue Züricher Ztz." meldet von der finnischen Grenze: Die russische Flotte ist aus dem Hafen von Helsingfors au§- gesahren. (GKG.)

Basel, 25. Febr. (GKG.) Die Basler Nach­richten melden aus Paris: Nach einer Depesche des Exchange Telegraph wurde die Stadt Schanto in Japan von einem Erdbeben vollständig zerstört. Die Zahl der Opfer beträgt 2000.

Württemberg.

Stuttgart, 26. Febr. Unter den Gratulanten, die sich zum Geburtstag des Königs eingesunden hatten, befanden sich auch die letzten Jugendgefährten des Königs. Es sind dies Justizminister a. D. Dr. v. Schmidlin, Geh. Medizinalrat Professor Dr. Fehling-Straßburg und Majord. R. Dr. Gantter- Frankfurt. Sie waren am Sonntag zur Frühstücks­tafel geladen.

Stuttgart, 26. Febr. Als Festgabe zum 70. Geburtstag des Königs wird demnächst ein im Auftrag des König!. Württ. Kriegsministeriums herausgegebens WerkSchwäbische Kunde aus dem großen Krieg" erscheinen. In Einzel­bildern, die scheinbar lose aneinandergefügt und doch zu einem zusammenhängenden Ganzen verknüpft sind, wird der Anteil der württembergischen Truppen am großen Krieg anschaulich ge­schildert und zwar nicht nur der Regimenter und kleineren Einheiten, sondern namentlich auch des einzelnen Mannes Heldenmut, Aufopferung, Zähigkeit, Geistesgegenwart, Selbständigkeit des Handelns all diese jTugenden des guten Soldaten sind in diesem Buche in packenden und erhebenden Beispielen veranschaulicht.

Stuttgart, 26. Febr. Dem Generalkonsul Wilhelm Federer, Vorstandsmitglied der Stahl und Federer A. G. in Stuttgart, ist aus Anlaß des Geburtsfestes des Königs der Titel eines Geheimen Kommerzienrats verliehen worden.

Stuttgart, 24. Febr. Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen teilt mit: Amtliche Nachrichten aus dem Verkehrswesen. Eisenbahnen. Vom Don­nerstag, 28. Febr. an entfällt bis auf weiteres der Urlauberschnellzug 27 Stuttgart Hbf. ab 1.40 D., Ulm an 3.53 V. Uni die Verbindung nach- dem Oberland aufrechtzuerhalten, wird der Personenzug 17, Stuttgart Hbf. ab 1.00 V. von Plochingen bis Göppingen fortgesetzt und da ab mit dem Eilgüter­zug 6021 vereinigt bis Ulm durchgeführt; er verkehrt Plochingen ab 1.52 V. Ulm Hbf. an 4.42 V. mit Anschluß 4.58 nach Friedrichshafen. Ferner ver­kehrt von Freitag dem 1. März an der Schnellzug I) 4/50, Stuttgart Hbf. ab 4.50 N. nur noch bis Brüssel Nord, an 7.42 N. und der Schnellzug O 59, Stuttgart Hbf. un 1.17 N., ab Brüssel Nord, Ab­fahrt 10.34 V.

Stuttgart, 25. Febr. Zur Förderung der Papiergewebeindustrie und zur weiteren Hebung der Güte ihrer Erzeugnisse, die von weiten Kreisen der Bevölkerung noch immer leider viel zu wenig ge­schätzt werden, hat sich die Reichsbekleidungsstelle entschlossen, Papiergarngewebe auf die Freiliste zu setzen, also für bezugsscheinfrei zu erklären. Damit wird zu gleicher Zeit eine Streckung der Web-, Wirk- und Strickwaren aus Wolle, Baumwolle, usw. ermöglicht. Die Bezugsscheinsreiheit wird ferner dazu führen, daß mehr als bisher der Ver­wendung von Papiergarnerzeugnissen Beachtung ge­schenkt wird.

Stuttgart, 25. Jan. Eine ausführliche Denkschrift der Deutschen Tunerschaft zur Frage der militärischen Jugenderziehung und eines Reichs­jugendwehrgesetzes bringt die Deutsche Turnzeitung. Tie im Auftrag der Deutschen Turnerschast von Prof. Dr. Berger, Gymnasialdirektor in Aschers­leben, Professor Lachenmaier in Stuttgart und

I Schulrat Schmuck in Darmstadt ausgearbeitete ! Schrift begründet eingehend die Leitsätze und For­derungen der Deutschen Turnerschaft zur militärische» Vorbereitung, wie sie nach dem Kriege einzusetze» hat in gemeinsamer Arbeit der militärischen Stellen der Turnerschaft und der übrigen Vereine für Spiel und Sport. Die Turnerschaft stellt sich dabei auf den Standpunkt der pflichtmäßigen Ausbildung in der Zeit zwischen der Schulentlassung und de« Eintritt ins Heer.

Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G. (Alte Stuttgarter). DaS Neugeschäst im abgelaufenen 63. Geschäftsjahr ist in Berück­sichtigung der schwer auf der Lebensversicherung lastenden Kriegszeit befriedigend verlaufen. Einge- reicht wurden 7631 neue Versicherungsanträge Mk. 73 620050 Versicherungssumme (im Vorjahr 5628 Anträge über Mk. 55254250). Davon gelangten 6559 Versicherungen mit Mk. 61551040 zur An­nahme (im Vorjahr 4406 Versicherungen über Mk. 42 290270). Nach Abzug des Gesamtabganges er­gibt sich in der Todesfallversicherung ein Reinzu­wachs von 778 Versicherungen mit Mk. 24223903 Versicherungssumme (gegen Mk. 8 941008 im Vor­jahr). Dadurch erhöht sich der Gesamtversicherungs­bestand (einschließlich der Altersversicherung) von Mk. 1 Milliarde 172 Millionen Ende 1916 auf Mk. 1 Milliarde 195 Millionten Ende 1917.

Schloß Lichtepstein, 25. Febr. Infolge eines Herzschlags ist Schloßverwalter Adolf Bossen- meier im Alter von 71 Jahren gestorben. Er wurde am Sonntag in Großengstingen beerdigt. Mehr als ein Menschenalter stand er im Dienst des herzoglich von Urachschen Hauses. Er war ein bescheidener, anspruchsloser und charakterfester Mann, in manchem ein Original. Als die Urachschen Kin­der einst allein, ohne die Eltern, auf Schloß Lich­tenstein ankamen und ihn vorwurfsvoll fragten, warum er denn nicht Salut geschossen habe, er­widerte er:Ich schieße dann, wenn ihr wieder gehet." Ein Plakat über seiner Tür, auf die Touristen gemünzt, lautete:Wer mich besucht, macht mir Ehre, wer fortbleibt, macht mir Freude."

Warnung. Immer noch betreiben gewissen­lose Menschen das lichtscheue Gewerbe, unerfahrenen Besitzern, besonders auf dem Lande, ihre Kriegsan­leihen durch allerlei Zuflüsterungen weit unter Preis herauszulpchen, um sie ihrerseits zu einem höheren Preis wieder zu verkaufen. Vor solchen Aufkäufern' kann nicht/eindringlich genug gewarnt werden. Wenn ein wirkliches wirtschaftliches Bedürfnis vorliegt, von der gezeichneten Anleihe Stücke zu verkaufen, wende man sich an eine Bank, Sparkasse, Genoffen­schaft oder auch an die Reichsbankanstalten, die be­kanntlich Anleihestücke bis zu 1000 Mk. zum Aus­gabekurs von 98 Prozent abzüglich der üblichen geringen Verkaufsgebühre« unmittelbar vom Zeichner jederzeit ankaufen.

Die Einfuhr von Trauben und Der- schnittweinen nach Württemberg, die in den ersten Kriegsjahren einen starken Rückgang er­fahren hat, hat im Jahr 1917 fast ganz aufgehört. An Trauben zum Tafelgenuß gelangten im ganzen nur 12 KZ zur, Einfuhr, an frischen Trauben zur Weinbereitung nichts. Dagegen wurden im ver­gangenen Jahre noch 437 KI Verschnittweine und zwar ausschließlich an Händler eingeführt, wovon 42S KI aus Spanien, 11 KI aus Italien kamen.

«us StaSt. Bezirk unS Umgebung.

Neuenbürg. Vizefeldwebel Eugen Mahler ist für Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet worden.

Neuenbürg. Für Verdienste um dar Krieger­vereinswesen wurden aus Anlaß des Geburtsfester S. M. des Königs ausgezeichnet: Der Kassier des Militärvereins Wildbad Christoph Treiber, mit der silbernen Verdienstmedaille, Adam Waid »er, Vorstand des Bez.-Vet.-Vereins Herrenalb und Wilhelm Renschler, Vorstand des Milit.-Vereins Conweiler, mit dem Wilhelmskreuz.

Wildbad. Anläßlich des Geburtsfester Sr. Majestät des Königs wurden Kanzleirat Maier, Badinspektor Vogt und Zugführer Hinterkopf mit dem Wilhelmskreuz ausgezeichnet.

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