der Engländer und Franzosen als gescheitert anzusehen sei.
Nach holländischen Meldungen sind die führenden Pariser Zeitungen sehr erregt-darüber, daß aus dem französischen Sozialistenkongreß die Minderheit ihren Willen durchgesetzt hat und daß deshalb die sehr angesehene Sozialistenpartei Frankreichs an der Stockholmer Friedenskonferenz der Sozialisten aller Länder teilnehmen wird. Die Pariser Zeitungen nennen aus einmal die Haltung der französischen Sozialisten eine Gewissenlosigkeit und eine elende Schauspielerei, welche, die Gegensätze in der Partei zu verhüllen drohe. Man könne dadurch erreichen, daß der von den Sozialisten erstrebte Friede ein Friede nach Deutschlands Sinn sein werde.
Aus Liss abon wird berichtet, daß vorläufig von weiteren portugiesischen Truppensendungen nach dem westlichen Kriegsschauplatz abgesehen werden müsse. Die Verschiffung der Truppen, die vor wenigen Tagen hätte erfolgen sollen, sei unterblieben. Wie dankbar wird das portugiesische- Schlachtvieh den Deutschen sein, die es vor der englisch-französischen Schlachtbank bewahren! Aehnliche Furcht wird auch wohl bald General Pershing und sein Gefolge beschleichen vor ihrer Fahrt über den großen Teich. Unsere U-Boote warten!
Berlin, 1. Juni. (WTB. Amtlich.) Die Tätigkeit der U-Boote auf den nördlichen Kriegsschauplätzen hat zur Vernichtung einer Reihe von feindlichen Dampfern mit besonders wertvoller Ladung geführt. Unter den versenkten Schiffen befinden sich u. a. der bewaffnete englische Dampfer „Lewisham" (2810 Tonnen) mit 4000 Tn. Weizen aus Amerika nach England, der bewaffnete englische Dampfer „Penhall" (3712 Tonnen) mit 4500 Ton. Zucker von Kuba nach England, der bewaffnete englische Dampfer „Llandrindod" (3841 Ton.) mit 5600 Tonnen Mais von Indien nach England für Rechnung der englischen Regierung, der englische Dampfer „Jersey City" (4670 Tonnen) mit 7346 Tonnen Weizen von Amerika nach England, ferner der japanische Dampfer „Tansan-Maru" (2443 Tn.) mit gemischter Ladung. Non den engl. Dampfern sind drei Kapitäne und zwei Geschützführer als Gefangene eingebracht. Außerdem ist die englische U-Bootssalle „Q 25" in Gestalt eines früher unter dem Namen „Lady Patricia" fahrenden englischen Frachtdampsers von 1250 Tonnen versenkt und der zweite Ingenieur zu Gefangenen gemacht worden. — Am 31. Mai hat ein Geschwader deutscher Marineflugzeuge, darunter eines mit bulgarischer Besatzung, den Hafen Sulan am Schwarzen Meer «it gutem Erfolg beschossen. Trotz starker Gegenwirkung sind alle Flugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Ädmiralstabs der Marine.
Haag, 1. Juni. Der oft gut informierte Berliner Korrespondent des „Nieuwe Rotterdamschen Courant" schreibt: Innerhalb der Entente hat der Wunsch Englands, den Krieg fortzusetzen, solange er noch einige Aussichten aus Erfolg hat, gesiegt. Eine große allgemeine Offensive, die nicht die Fortsetzung der Offensiven dieses Frühjahrs ist, steht vor der Tür. Man erwartet, daß in den nächsten Wochen auf allen Fronten gleichzeitig losgeschlagen wird. Es ist England nicht allein geglückt, Frankreich dafür zu gewinnen, sondern auch Rußland will die Probe aus die Disziplin seiner Armeen wagen und diese an einem allgemeinen Angriff teilnehmen lassen. Die ungeheure Offensive soll sich nicht nur auf die West- und Ostfront, Mazedonien und Palästina beschränken, sondern es sollen gleichzeitig auch große Operationen zur See stattfinden.
Bern, 1. Juni. Dem „Bern. Tagebl." wird laut „Voss. Ztg." indirekt aus Paris gemeldet: Seit Ministerpräsident Ri bot seine große Rede gehalten, ist er fortgesetzt das Ziel heftiger Angriffe in der Pariser Ausgabe des „Newyork Herald". Sein Rücktritt wird angekündigt und ihm ziemlich deutlich vorausgesagt.
Berlin, 1. Juni. Im „Berl. Lok.Anz." wird berichtet,-der Leiter des französischen Militärwesens, General Regnier, sei als Sündenbock seines Postens enthoben worden.
Berlin, 31. Mai. (WTB.) Ein französischer Leutnant vom 8. Genieregiment, zugeteilt der Division Maroncaine, der bei Auberive verwundet wurde, erklärte, daß die Division Maroncaine bei diesem Angriff sofort 70°/o Verluste hatte, darunter 50°/° Leichtverwundete. Die Division Marocaine, sowie eine für sie als Unterstützung bestimmte Division sind fast vollständig aufgerieben. Immer mehr bricht sich die Ueberzeugung Bahn, daß an einen Durchbruch nicht zu denken ist. Man hofft allgemein, daß die jetzige Offensive die letzte sein wird.
denn an einen neuen Winterfeldzug ist nicht zu denken. — Aehnlich äußerte sich ein französischer Offizer, der die Schlacht bei Craonne mitmachte. In dem Abschnitt in dem er eingesetzt wurde, kämpften 42000 Mann. Davon kamen höchstens 10000 heil zurück. Zwei savopardische Regimenter, die dort kämpften und zur „Eisernen Division" gehörten, wurden völlig vernichtet. Nivelle erhielt an diesem Tag den Namen „Le Buveur de sang" (der Blutsäufer) und ein leidenschaftlicher Ruf ging an diesem Tag durch alle Regimenter: „Diesem Mörder folgen wir nicht mehr!
Genf, 1. Juni. Die Pariser Aufstandsbewegung greift immer mehr auf die Kriegsindustrie über. Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen der Munitions- und Uniformfabriken, der militärischen Schlossereien und der Flugzeugfabriken streiken. Auch einige Hundert Bureaudamen des Kriegsministeriums haben die Arbeit niedergelegt. Am Mittwoch kam es wieder zu zahlreichen Kundgebungen und Umzügen, die aber nicht ernster Natur waren. Mehrere Tausend Personen sind verhaftet worden.
Berlin, 1. Juni. Wie dem „Berl. Lok.Anz." aus Kopenhagen mitgeteilt wird, erklärte einem Petersburger Telegramm zufolge der russische Arbeitsminister Skobelew, die Regierung beabsichtige, die Steuer auf Kriegsverdienste zu verdoppeln. Sie wolle die Kapitalisten zwingen, unter solchen Bedingungen zu arbeiten, daß sie kein Interesse an der Weiterdaner des Krieges hätten.
Basel, 31. Mai. Nach einer Genfer Meldung aus London enthält die im Verlauf des Monats Mai ausgegebene amtliche englische Verlustliste bis zum 25. Mai die Namen von 5950 Offizieren und 85300 Mann.
Amsterdam, 1. Juni. Aus Newyork wird gemeldet, daß große Summen in Silberbarren über San Franzisko nach Indien behufs Liquidierung englischer Verpflichtungen gesandt werden. — Um der Goldausfuhr von Amerika nach Japan zu steuern, hat der amerikanische Finanzminister die Goldversendungen von Newyork nach San Franzisko überhaupt untersagt.
Württemberg.
U-Bootspende. Der geschäftsführende Ausschuß der U-Bootspende hat beschlossen, den im ganzen Deutschen Reich zur Durchführung gelangenden Opfertag in Württemberg nicht wie in anderen Gebieten am Gedenktag der Seeschlacht am Skagerrak, 1. Juni, sondern mit Rücksicht auf die Sammlungen des städtischen Hilfsausschusses in Stuttgart erst am Sonntag den 16. Juni abzuhalten.
Eine Jahrhundert-Erinnerung. Am Pfingstmontag waren 100 Jahre verflossen seit der großen Neckarüberschwemmung, welche durch unausgesetzte Regenfälle verursacht worden war. Der 27. Mai 1817 war für die Orte am mittleren und unteren Neckar ein Schreckenstag. In Mannheim wurde am 28. Mai nachmittags die Neckarbrücke zertrümmert und fortgeschleudert, mit solcher Gewalt hatte das zwei Tage anhaltende Hochwasser die Brücke unterspült. Mehrere hundert Personen mußten die Nacht auf Dächern zubringen und noch am 29. Mai konnte man im Nachen bis halbwegs Schwetzingen fahren.
' Tübingen. Die ordentlichen Schwurgerichtssitzungen des 3. Vierteljahrs werden hier am Montag den 9. Juli unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Dr. Kap ff eröffnet werden.
Oberndorf, 1. Juni. Das allein wirksame Mittel gegen die übermäßige Holzpreissteigerungen haben die bürgerlichen Kollegien von Betzweiler, hiesigen Oberamts, beschlossen. An alle Bewohner mit eigener Haushaltung sollen je zwei Raummeter Scheitholz zu einem festgesetzten Preis von 18, 20 und 24 Mk. pro 2 Rm. je nach Güte des Holzes abgegeben werden. Damit ist dem unsinnigen Ueberbieten bei den Versteigerungen ein Riegel vorgeschoben.
Bietigheim, 1. Juni. Der Gasthof zur Krone (Post) ist um den Preis von 70000 Mk. an W. Karr zur Bierhalle hier übergegangen.
Vom Ries, 1. Juni. Das Gewitter vom 29. Mai brach für die Markung Geislingen O/A. Ellwangen ein Hagelwetter von 15 Minuten. Alle Feldfrüchte erlitten bei den Taubeneiern ähnlichen Schlossen schweren Schaden: u. a. ist der Roggen, der sehr schön stand, total vernichtet; auch die Bäume und Gartengewächse sind stark beschädigt.
Ans StaSt. Bezirk unS Umgebung.
Neuenbürg, 2. Juni. Den ersten Niederschlägen und Gewitterregen vom Pfingstmontag auf
Dienstag folgten in dieser Woche in kurzen Unterbrechungen weitere Niederschläge, die der ganzen Pflanzenwelt die nötige hochwillkommene Auffrischung brachten. Während es aber in unserem Tale bei leichten Gewitterregen verblieh , wird aus vielen Gegenden unseres Landes von schweren Gewittern mit Hagelschlag berichtet. Gestern nachmittag gingen wiederholt leichte Gewitterregen nieder. Auf den, Wald, in Langenbrand und Umgebung kam es gestern abend gegen 6 Uhr zu stärkeren, vereinzelt mit Hagel verbundenen Entladungen. Von Höfen wird uns nachträglich berichtet, daß daselbst schon mittags '/-2 Uhr ein sehr heftiges Gewitter mit Schlossen niederging, sodaß abends gegen 8 Uhr die Gärten und Wiesen hinter dem Rathaus noch dicht mit Hagelschlosfen bedeckt waren. Glücklicherweise sei jedoch kein nennenswerter Schaden entstanden.
Wildbad. Am 1 . Juni konnten wiederum zwei Baddiener der Kgl. Badverwaltung auf eine ununterbrochene 25jährige Dienstzeit zurücksehen. Es sind dies die Baddiener Fritz Seifert und Wilhelm Rapp. Beiden wurde in Anerkennung ihrer während dieser Zeit treu geleisteten Dienste eine außerordentliche Belohnung verwilligt und durch Badinspektor Vogt die besten Wünsche der Vorgesetzten Behörde übermittelt. Im April d. I. waren es ebenfalls 25 Jahre, daß Maschinenmeister Adolf Spin gl er in den Dienst der Badverwaltung trat und am 1. Mai feierten Jnstruckteur Alois Held und Frl. Anna Dillenius dasselbe Jubiläum. Wir gratulieren den Jubilaren und wünschen, daß dieselben noch lange Jahre gesund und rüstig ihren Dienst versehen können. (Fr. Schm.)
Herren alb. Die Zahl der Fremden betrug
bis zum 30. Mai 1917: 2249 Personen.
Oberniebelsbach, 1. Juni. In einem Weinberge des Wilhelm Glauner, Bauers hier, Haies seit drei Tagen blühende Trauben. Voriges Jahr war die Traubenblüte auch erst zu dieser Zeit. Man sieht daraus, daß trotz des späten Frühjahrs die gesamte Vegetation in ganz kurzer Zeit rasch und mächtig sich entwickelt hat. Der Samenbehang ist im Ganzen ein guter. Wegen drohender Rebkrank- heit muß vor dem Heuet noch geschwefelt und gespritzt werden. - Die ersten Kirschen, die sogen. Maikirschen, sind in einigen Tagen vollends reif.
Bühl, 31. Mai. Die ersten Kirschen und Erdbeeren wurden dieser Tage bereits geerntet. Ende dieser Woche kann der Versandt, wenn ach vorerst noch kleiner Mengen, beginnen. Der Regen der letzten Tage war für die Kulturen, besonders für die Erdbeeren, sehr günstig.
Mutmaßliches Weiter für Samstag
Die Wiederkehr von Hochdruck vermag die Störungen nicht völlig zu überwinden, so daß zeitweise gewitterhafte Vorkommnisse zu erwarten sind. Doch wird mehrfach heiteres und tagsüber warmes Wetter das Uebergewicht bekommen und nur vereinzelt etwas Gewitterregen erfolgen.
Letzte Nachrichten u. Telegramm.
Basel, 1. Juni. (GKG.) „Daily Mail" schreibt zrl der neuen Kriegskonferenz der Alliierten in London, aus Petersburg lägen Nachrichten vor über eine neue Stellungnahme des Arbeiter- und Soldatenrates gegen die Wiederaufnahme der Offensive Rußlands.
Genf, 1. Juni. (GKG.) Der „Herald" meldet das Auslaufen des ersten amerikanischen Geschwaders nach Europa. Laut dem „Sun" erklärte Laniing im Ausschuß für Auswärtige Angelegenheiten, auch er hoffe, daß der Krieg in diesem Jahre beendet werde.
Petersburg,1. Juni. (WTB.) Reuter meldet: Die Arbeiter von 120 der größten Fabriken Petersburgs, die hauptsächlich Kriegsarbeiten verrichten, haben beschlossen, in den Ausstand zu treten. verlangen den sechsstündigen Arbeitstag und einen Mindestlohn für Frauen von 150 Rubel monatlich-
Haag, 1. Juni. „Daily Mail" vom 21. Mürz bringt auf der letzten Seite die üblichen Bilder, darunter auch eines, das die Verwüstungen der deutschen Soldatengrüber in den durch die Deutschen freigegebenen Gebieten zeigt. Unter dem Bild steht folgendes: „Die Franzosen zerstören die Grabmonumente der deutschen Toten. Unsere verbündeten zögern nicht, die schönen Grabstätten, die die Deutschen zu Ehren ihrer Gefallenen emG haben, zu zerstören und dem Erdboden gleich i machen. Das obige Bild zeigt die Zerstörung d Grabes von Chauny".
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